Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.
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3lntimorari[ci^e S^rie&febcrit. 227<br />
erinnert. ?IJJeln '^lan brai^te e§ jeboc^ mit fic!^, "oa^ id)<br />
juerft biefe büftere ©eite ber menfdjlirf;en 9?atur in Setradjt<br />
näljine, tooburd) mein 2Beg frcilid) üon bem aÖer anbern<br />
9)icrali[ten obmeid^t unb bem beS^ante äfjnlid; roirb, ber<br />
guer[t in bie §ötte fü()rt.<br />
©urd) bie l)ier gegebene Heberfid^t ber antimoralifd^en<br />
^oten^en rairb beutlid;, roie fdjraer baS ''Problem ift, eine<br />
SCriebfeber nufjufinben, bie ben 9Jienfdjen gu einer, aUcn<br />
jenen tief in feiner 9ktur murgelnben 9ieigungen entgegen^<br />
gefeilten §anb(ung§iüeife beraegen fönnte, ober, menn etroan<br />
biefe le^tere in ber ßrfa^rung gegeben märe, ron it)r ge=<br />
nügenbe unb ungefünftelte 9ied}enfc!^aft erteilte, ©o fdjmer<br />
ift ha^ Problem, ba^ man ju feiner Söfung für bie ^Ocenfdj^<br />
I)eit im grofjen überall bie SJlafc^inerie an^ einer anbern<br />
9BeIt l)at gu §ilfe neljmen muffen. Wlan beutete auf<br />
©Otter Ijin, beren SBiße unb ®ebot bie t)ier geforberte<br />
^anblungötüeife märe, unb meldje biefem ©ebot, burd;<br />
©trafen unb ^elol^nungen, entiueber in biefer ober in einer<br />
anbern SBelt, mol^ux mir burd) ben Xob oerfet^t mürben,<br />
9ta(^brud" erteilten. 3(ngenommen, baJ3 ber ©laube an eine<br />
2ef)re biefer 2{rt, mie eä burc^ feljr frül)jeitige§ Einprägen<br />
aüerbingä möglid) ift, aKgemein 2Bur,^el fafjte, unb audj,<br />
maä aber feljr üiel fdjtnerer I}ält unb oiel meniger 33eftätigung<br />
in ber (Srfafjrung aufjumeifen Ijat, baf5 er bie bcabfii^tigte<br />
SBirfung Ijeruorbrädjte; fo mürbe baburd^ gmar Segalität<br />
ber .§anblungen, felbft über bie ©renje ()inau§, bi§ ju metd^er<br />
^uftij unb i^olijei reidjen !önnen, jumege gebradjt fein:<br />
aber jeber fü()h, baf? e§ feineömegS baöjenige märe, roaö<br />
mir eigentlid) unter -DJoralität ber ©efinnung üerftcl^en. ®cnn<br />
offenbar mürben alte burdj 2)totiue foldjer ^itrt l)eriiür=<br />
gerufene ^anblungen immer nur im bIof5en Ggoigmuö<br />
murjeln. 2Bie foUte nämlid) oon Uueigcnnül3igfeit bie ^){cbe<br />
fein tonnen, mo mid) 33e(o[)nung lorft, ober angebroljte<br />
Strafe abfdjredt? CE'ine feftgeglaubte ii3elo()nung in einer<br />
anbern 2ä5elt ift angufefjen, mie ein ooUtommen fidjcrer,<br />
aber auf fel)r lange ©id)t auSgeftefiter 3l'ed)fcL ®ic überall<br />
fo l)äufige ä^erljeijßung befriebigter 33ettler, baf5 bem ©eber<br />
bie &ah6 in jener SBelt taufenbfad) erftattet merben mirb,<br />
mag mand;en ©ei5l)al§ g" reidjlid^em IHlmofen bemegen, bie<br />
er, als gute ©elbanlegung, oergnügt austeilt, feft überzeugt,<br />
nun and) in jener Si^clt foglcid) mieber alö ein fteinreid^er<br />
Dtanu aufjucrfteljen. — %nx bie grof^e 9.)iaffe be§ ^olt'eö