Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.
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126 grei^eit be§ SBittenS.<br />
red^nen fxnb. — QeneS von ^ant bargelegte SScrl^ältniS<br />
be§ empirifdjen gum intelligibeln S[;arafter beruht gang unb<br />
gar auf bem, rcaS ben ©runb,^ug feiner gefamten $^t[o=<br />
fop^ie ausmacht, nämtid^ auf ber Unterfc^eibung gratfrfjeix<br />
©rfc^etnung unb 2)ing an fic^: unb wie hü il}m bie voüfommene<br />
empirifd^e Dualität ber ©rfafirungSroett ju=<br />
fammenbefte^t mit iljrer tranfcenbentalen ^bealität;<br />
ebenfo bte ftrenge empirifd^e 9iotmenbigf eit beä<br />
^anbelnS mit beffen tranfcenbentaler ?5^ret^eit.<br />
®er empirifd^e 6(jai-a!ter nämlidp ift, tuie ber gange 9JIenfdj,<br />
alö ©egenftanb ber ©rfaf^rung eine blofje @rfd)einung, baf}er<br />
an bie ?^-ormen aller @rfd;einung, 3eit, Sfiaum unb ^aufalität<br />
gebunben unb beren ©efeljen unteriüorfen: hingegen<br />
ift bie alg 3)ing an fid) non biefen formen unabhängige<br />
unb beg()alb feinem 3eit"»^terfd)ieb unterraorfene , mitl)in<br />
bef)arrenbe unb unt)eränberUd;e 33ebingung unb ©runblage<br />
biefer gangen ®rfd)einung fein inteüigiblerSIjaraf'ter,<br />
b. i). fein 3Bi(Ie a(§ ®ing an fid), roeldiem, in foldjer ®igen=<br />
fdjaft, aderbingg aud) abfolute g^reif^eit, b. (}. Unabf)ängtg=<br />
feit üom ©efe^e ber ilaufalitöt (alg einer bloßen gorm ber<br />
©rfd^einungen) jufommt. 2)iefe ?5^reil)eit aber ift eine<br />
tranfcenbentale, b. ^. nidjt in ber ©rfdjeinung §err)or=<br />
tretenbe, fonbern nur infofern üorf)anbene, alö n^ir üon ber<br />
@rfd;einung unb otten i^ren g^ormen abftrafjieren, um gu<br />
bem gu gelangen, maS, au|3er aller ^eit, alä baS innere<br />
SBefen beä 9)Zenfdjen an \id) felbft gu benfen ift. SSermöge<br />
biefer ?^reil)eit finb alle Xljaten be§ 9)Zenfd;en fein eigenes<br />
Söerf; fo notmenbig fie aud) auS bem empirifd^en Gljarafter,<br />
bei feinem ^ufrtmmentreffen mit ben ?Ototiüen, l)en)ürgeE)en;<br />
raeil biefer empirifd;e ßljarafter blo§ bie @rfd)einung beg<br />
intelligibeln, in unferm an ^eit, Siaum unb i^aufalität ge-bunbenen<br />
@rfenntni§oermögen, b. 1^. bie 2{rt unb<br />
Seife if^t, mie biefem ba§ SBefen an fid^ unferS eigenen<br />
©elbft fiel) barftellt. SDemgufolge ift groar ber 2Bille frei,<br />
aber_ nur an \\ä} felbft unb aufeerl)alb ber ©rf(^cinung:<br />
in biefer l)ingegen ftellt er fid^ fd^on mit einem beftimmten<br />
(5l)arafter bar, raeld)em alle feine 3^ljaten gemä^ fein unb<br />
baljer, raenn burd^ bie l^ingugetretenen SItotioe näljer be=<br />
ftimmt,_ notmenbig fo unb nidjt anberg auffallen muffen,<br />
tiefer 2Beg füljrt, mie leidjt abgufel)en, baliin, ba§ mir<br />
ba§ 2ßerf unferer 3^reil)ett nidjt meljr, mie eä bie ge=<br />
meine 3lnfid;t tljut, in unfern eingelnen ^anblungen, fonbern