Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - Joseph Kenny, O.P.
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SSorrebe jur erften Slufkge. 31<br />
ba§ Ungetüm un§ ba§ Sd^inongteil gufe^re, unb bann ttiirft<br />
bu ihm bie, n3e[d)e e§ je|t beiüunbern, e§ cerrcü uferen<br />
l^ören." Unb genau fo fiel eg au§, als ber 53etrüger feinen<br />
S)ipl)t^ong t)on Slbler unb ©fei (fo erlogen jener, roie rid)tig<br />
biefer) raieber l^ineinjog. ^m fel6en l'lugenblicf fing einer<br />
unb ber anbere an, mit ber ©pradje l)erau§5urücfen: „93et<br />
meiner 2;reue," fagte ber eine, „baä raar ja fein ©enie,<br />
fonbern ein ßfel." — „9.ßag für Starren mir gercefen finb!"<br />
rief ein anberer: unb fo mad^ten fie fid^ gegenfeitig '^ut,<br />
biö e§ l)ieJ3: „.^at man je eine älplicfje Betrügerei gefeljen?<br />
®r l^at mal)r^aftig nid;t ein eingigeg 2Bort gefprodjen, woran<br />
etraag geroefen märe, unb mir flatfd)ten il)m 33eifall,<br />
^ur^um, es mar ein (Sfel, unb mir oerbienen gefaumfattelt<br />
gu roerben."<br />
2lber eben je^t trat oon neuem ber 6l)arlatan f^erüor,<br />
ein anbereg unb gröfeereg 9Bunber oerljeifeenb: „S^iunmet^ro,"<br />
fagte er, „merbe ic^ Qljnen mirflic^ nid)tg ©eringereg oor^<br />
führen, alg einen weltberühmten ^Riefen, neben roeld^em<br />
©ncelabug unb 2;t)pl)öug fid) gar nid^t fe^en laffen<br />
bürften. ^d; muf? jebod^ S^Ö^^i«^ erraäljnen, bü^, mer il}m<br />
,5Riefe!' gurufen mirb, babur^ fein ©lud mad^t: benn bem<br />
mirb er gu großen (S^ren t)erl;elfen, mirb 3fleid^tümer auf<br />
i^n Raufen, ^^aufenbe, ja ^el^ntaufenbe dou ^iaftern @in=<br />
fünfte, bagu Sßürbe, 2(mt unb ©teile, hingegen roelje bem,<br />
ber feinen 3fiiefen in il)m erfennt: nidbt nur mirb er feine<br />
©nabenbegeugung erreichen, fonbern il)n merben 33Ii| unb<br />
©träfe erreichen. 2tufgefdl;aut, bie gange SBelt! 9?un fommt<br />
er, nun geigt er fid^, o mie er emporragt!" — (Sine ©arbine<br />
ging auf unb eg erfd^ien ein 5[Rännd^en, meld^eg, auf einen<br />
|)ebefran geftellt, ni(^t me^r fid)tbar gemefen märe, gro^<br />
mie oom (Ellenbogen big gur §anb, ein 5Rid^tg, ein ^i;gmäe in<br />
jeber §infid^t, im 2Befen unb 2;i)un. „?iun, mag mad;t il)r?<br />
3Barum fd)reiet il^r nid^tV 2Öarum applaubiert il)r nid)t?<br />
©riebet eure ©timme, Stebner! ©inget, ^i(^ter! ©d^reibt,<br />
©enieg! Euer (Sl)orug fei: ber berüljmte, ber au^erorbent=<br />
lid^e, ber gro^e 5Rann!" — 2llle ftanben erftarrt unb fragten<br />
einanber mit ben Slugen: „2Bag l^at ber üon einem Siicfen?<br />
SBelc^en ^uß cineg gelben fe^t il)r an iljm?" — Slber fdjon<br />
fing ber .f)aufen ber ©d^meidjler lauter unb immer lauter<br />
gu fdjreien an: „^a, ja! ber 3{iefe, ber 9iiefe! ber erfte<br />
9Jfann berSBelt! Slveld) ein großer ?^"ürft mar jener! Sßeld)<br />
ein tapfrer 50krfdjal( biefer! SBeld^ ein treffUdjer 3Jtiniftcr