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Ernest Mandel Zur Verteidigung der sozialistischen ... - attac Marburg

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Produktion <strong>der</strong> Güter herausfinden, also die durchschnittliche Arbeitsproduktivität<br />

o<strong>der</strong> durchschnittlichen ;,Produktionskosten“ (und damit schrittweise<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage des bestehenden Wissens an das technische Optimum herankommen).<br />

Sie würden jedoch die Einheiten mit <strong>der</strong> niedrigsten Produktivität<br />

solange nicht schließen, wie <strong>der</strong> gesamte Ausstoß in den an<strong>der</strong>en Einheiten<br />

nicht die Gesamtmenge <strong>der</strong> Bedürfnisse deckt, und solange nicht neue Arbeitsplätze<br />

für die Produzenten unter für sie zufriedenstellenden Bedingungen<br />

garantiert sind.<br />

In den Einheiten, die Produktionsmittel herstellen, würde die Produktionspalette<br />

weitgehend von den technischen Vorgaben bestimmt, die sich aus den vorangegangenen<br />

Entscheidungen ergeben haben. In den Fabriken, die Konsumgüter<br />

herstellen, würde <strong>der</strong> Produktionsumfang durch vorhergehende Beratung zwischen<br />

Arbeiterräten und den von <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong> Bürger demokratisch gewählten<br />

Verbraucherversammlungen ermittelt. Ihnen würden verschiedene Modelle<br />

vorgelegt, z.B. verschiedene Schuhmodelle, die von den Verbrauchern begutachtet,<br />

kritisiert und durch an<strong>der</strong>e ersetzt werden könnten. Ausstellungsräume<br />

und öffentliche Anschlagtafeln wären die Hauptinstrumente für solche<br />

Verbrauchertests. Es könnte eine Art „Referendum“ stattfinden, indem ein<br />

Verbraucher, <strong>der</strong> Anspruch auf sechs Paar Schuhe im Jahr hat, sechs Modelle<br />

auf einer Liste ankreuzt, die einhun<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> zweihun<strong>der</strong>t Wahlmöglichkeiten<br />

aufweist. Das Modellangebot würde vom Ausgang dieses Referendums bestimmt<br />

und zusätzlich ein Mechanismus eingebaut, <strong>der</strong> die Produktion im Nachhinein<br />

<strong>der</strong> Verbraucherkritik aussetzt. Verglichen mit dem Marktmechanismus<br />

hat dieses System den großen Vorteil, daß <strong>der</strong> Verbraucher einen viel größeren<br />

Einfluß auf das Produktionsangebot hat und daß Überproduktion vermieden<br />

wird. Der Ausgleich zwischen den Verbraucherwünschen und <strong>der</strong> Produktion<br />

erfolgt vor <strong>der</strong> Produktion, nicht nach dem Verkauf, wobei zusätzlich eine<br />

gesellschaftliche Reserve produziert würde, die als Nachfragepuffer auf Lager<br />

genommen wird und <strong>der</strong>en Größenordnung nach einigen Jahren empirisch (statistisch)<br />

optimal bestimmt werden kann. Die Arbeiterräte in den Betrieben wären<br />

dann frei, diese Branchenentscheidungen nach ihrem Belieben auf die Ebene<br />

ihrer Produktionseinheiten zu übertragen und die Produktion und den Arbeitsprozeß<br />

so zu organisieren, daß sie dabei die für sie größtmögliche Arbeitszeitökonomie<br />

realisieren können. Wenn sie das Produktionsziel in 20 Stunden pro<br />

Woche statt 30 Stunden erreichen, können sie sich nach Überprüfung <strong>der</strong> Qua-<br />

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