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Ernest Mandel Zur Verteidigung der sozialistischen ... - attac Marburg

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Das zweite wäre die Festlegung <strong>der</strong> Prioritäten für die Zuteilung wirklich knapper<br />

natürlicher Ressourcen, solcher Ressourcen, die absolut zu versiegen drohen<br />

und die keine Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Menschheit das Recht hat, den kommenden<br />

Generationen zu rauben: hierüber kann nur die Gesamtheit <strong>der</strong> heute lebenden<br />

Weltbevölkerung von rechts wegen entscheiden.<br />

Das dritte betrifft alles, was die natürliche Umwelt und das Klima auf dem<br />

Planeten als ganzes beeinträchtigt.: all jene Prozesse, die die Meere verschmutzen<br />

o<strong>der</strong> umkippen lassen können, die Polargebiete und die Atmosphäre gefährden<br />

o<strong>der</strong> das ökologische Gleichgewicht in solchen, für die gesamte Welt wichtigen<br />

Regionen zerstören wie die Amazonaswäl<strong>der</strong>. Schließlich müßte natürlich ein<br />

universelles Verbot <strong>der</strong> Herstellung von Massenvernichtungswaffen, toxischen<br />

Drogen u.ä. erlassen werden.<br />

Aus diesen globalen Bestimmungen ergeben sich Zwänge für die Zuteilung <strong>der</strong><br />

kontinentalen und nationalen Ressourcen, die dann noch verfügbar bleiben für<br />

die Planung und Erfüllung <strong>der</strong> Bedürfnisse; diese wie<strong>der</strong>um muß je<strong>der</strong> Kontinent<br />

und jedes Land selbst festlegen. So wären z.B. nach <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong><br />

Tonnen Stahl, die jeweils für Amerika, Europa o<strong>der</strong> Asien zur Verfügung stehen,<br />

die Produzenten und Konsumenten auf diesen Kontinenten frei, die jeweiligen<br />

Kontingente nach ihren eigenen Beschlüssen weiter aufzuteilen. Würden<br />

sie trotz aller Argumente über Umwelt— und an<strong>der</strong>e Schäden an <strong>der</strong> Priorität<br />

für Privatautos festhalten wollen, die weiterhin ihre Städte verpesten würden,<br />

müßten sie hierzu berechtigt sein. Än<strong>der</strong>ungen im eingefleischten Verbraucherverhalten<br />

vollziehen sich im allgemeinen nur langsam. Kaum jemand<br />

wird glauben, daß die Arbeiter in den USA am Tag nach <strong>der</strong> <strong>sozialistischen</strong><br />

Revolution ihre Vorliebe für das Privatauto aufgeben werden. Das Ansinnen,<br />

Menschen zu zwingen, ihr Verbraucherverhalten zu än<strong>der</strong>n, ist weitaus schlimmer,<br />

als einige Jahrzehnte lang den Smog in Los Angeles zu ertragen. Die<br />

Emanzipation <strong>der</strong> Arbeiterklasse, die allen gegenteiligen Ansichten zum Trotz<br />

zum erstenmal in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Menschheit die absolute Mehrheit <strong>der</strong><br />

Weltbevölkerung ausmacht, kann nur durch die Arbeiter selbst erreicht werden,<br />

und zwar so, wie sie sind: nicht Menschen aus einer an<strong>der</strong>en Welt, son<strong>der</strong>n<br />

Menschen mit ihren Schwächen, wie wir sie alle haben.<br />

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