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Ernest Mandel Zur Verteidigung der sozialistischen ... - attac Marburg

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das Problem <strong>der</strong> Trittbrettfahrer; es gibt keine sichtbare Verbindung zwischen<br />

<strong>der</strong> Anstrengung und dem Resultat, und die Wirkung des Anreizes verflüchtigt<br />

sich.<br />

<strong>Mandel</strong> glaubt, daß selbst ein begrenztes Vertrauen auf den Markt unerbittlich<br />

zu „Überkapazitäten, Überproduktion und Erwerbslosigkeit“ führt. Doch dies<br />

ist nicht notwendigerweise <strong>der</strong> Fall, wenn <strong>der</strong> Staat seine Möglichkeiten zur<br />

Planung bewußt einsetzt, um diese Gefahren zu vermeiden. Ich leugne nicht,<br />

daß diese Gefahren existieren. Und ich sehe auch nicht, warum „monetäre<br />

Zuwendungen für Manager“ zu „permanentem Festhalten an Posten und repressiven<br />

Verhalten“ fuhren sollten, insbeson<strong>der</strong>e wenn die Manager gegenüber<br />

<strong>der</strong> Arbeitskraft verantwortlich sind (die bereit sein könnte, für einen guten<br />

Manager einen Extrabetrag zu zahlen!). In <strong>der</strong> UdSSR hat man betont, daß die<br />

relative Unterbezahlung von Managern es erschwert hat, Leute davon zu überzeugen,<br />

diese Tätigkeit anzunehmen. Mein Argument besteht darin, daß nur<br />

Belohnungen und Lohndifferenzierungen (ob nun für Manager, Mechaniker,<br />

Müllkutscher o<strong>der</strong> Professoren) die gewünschte Anstrengung hervorbringen,<br />

nicht mehr und nicht weniger. Letztlich ist die „Selbstherrschaft <strong>der</strong> assoziierten<br />

Produzenten“ im Rahmen eines großen Landes, und erst recht in <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt, für mich eine Losung und kein praktisches Programm. In dieser<br />

ziemlich wesentlichen Frage haben wir weiter Meinungsverschiedenheiten. (...)<br />

<strong>Ernest</strong> <strong>Mandel</strong>:<br />

Antwort auf die Kritik Noves<br />

Wir müssen Professor Nove dafür dankbar sein, daß er die Debatte auf das<br />

Wesentliche beschränkt hat, daß er Abschweifungen und zweitrangige Fragen<br />

vermieden hat. Unsere Diskussion betrifft nicht die am besten geeignete Strategie<br />

zur Sicherung eines schnellen wirtschaftlichen Wachstums und einer zunehmenden<br />

sozialen Gleichheit in relativ wenig entwickelten Län<strong>der</strong>n. Sie befaßt<br />

sich auch nicht mit dem immer schlechteren Funktionieren <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sowjetunion<br />

und in den an<strong>der</strong>en osteuropäischen Staaten bürokratisch geleiteten<br />

Volkswirtschaften, nicht mit den nächsten Schritten dieser Län<strong>der</strong> nach vorne<br />

o<strong>der</strong> den unmittelbar zu ergreifenden Maßnahmen, um den Kapitalismus in<br />

den industrialisierten Län<strong>der</strong>n zu überholen, o<strong>der</strong> gar <strong>der</strong> Entdeckung eines<br />

allgemeinen Gesetzes, das den Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus<br />

regelt.<br />

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