DAS ZOGRINTAL„Vor ungefähr vier Jahren ‐ also erst vor nicht allzu langer Zeit ‐ führte mich <strong>der</strong> Zufall <strong>in</strong> dieses kle<strong>in</strong>e,unwirtliche <strong>Tal</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Delarisbergen. <strong>Das</strong> Schicksal <strong>der</strong> dort leben<strong>den</strong> Namensgeber hat mich tief berührt undich hoffe, dass jemand me<strong>in</strong>en beschei<strong>den</strong>en Bericht liest und ebenso wie ich gewillt ist <strong>den</strong> E<strong>in</strong>wohnern des<strong>Tal</strong>s zu helfen.“‐‐ Ghrik Donnerfels, Garlen‐Questor<strong>Das</strong> Zogr<strong>in</strong>tal selbst ist nicht sehr groß, nurungefähr vier Meilen lang und misst an <strong>der</strong>breitesten Stelle vielleicht etwas mehr als e<strong>in</strong>edreiviertel Meile. Der E<strong>in</strong>gang des <strong>Tal</strong>s zeigtnach Sü<strong>den</strong> und es verläuft mehr o<strong>der</strong> wenigernach Nor<strong>den</strong>. Umschlossen wird es von steilen,schroffen Bergen, welche die meisten Wolkenvom <strong>Tal</strong> fernhalten.Falls sich jemand auf die Suche nach dem <strong>Tal</strong>macht: es ist recht schwer zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, dasmarkanteste Zeichen ist e<strong>in</strong> dürres R<strong>in</strong>nsal – dietraurigen Überreste des Zogr<strong>in</strong>bachs, welches am<strong>Tal</strong>e<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kiesbett versickert, ganz soals ob sich das wenige Wasser nicht aus demZogr<strong>in</strong>tal trauen würde… die tiefste Stelle, dieich gefun<strong>den</strong> habe, war ungefähr e<strong>in</strong>e halbeme<strong>in</strong>er Ellen tief.<strong>Das</strong> gesamte Zogr<strong>in</strong>tal sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigestaubige Steppe zu se<strong>in</strong>. Dürre Grashalme undab und zu e<strong>in</strong>e Gruppe niedriger, knorrigerBäume unterbrechen das vorherrschendetrockene Braun mit etwas Grün. Ungefähr <strong>in</strong> <strong>der</strong>Mitte des <strong>Tal</strong>s fällt <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weitenSenke ab, vor <strong>der</strong> Plage soll das hier e<strong>in</strong> großerSee mit fruchtbaren Ufern gewesen se<strong>in</strong>. Heutefließt dort nur noch <strong>der</strong> Zogr<strong>in</strong>bach <strong>in</strong> RichtungSü<strong>den</strong> an mir vorbei. Ke<strong>in</strong> Plätschern ist zuhören, also ob das schmale R<strong>in</strong>nsal versucht sichunbemerkt an mir vorbei zu schleichen.Als ich die Senke fast durchwan<strong>der</strong>t hatte,staunte ich nicht schlecht als die ersten Hüttenvor mir auftauchen. Wer sollte ausgerechnet hierleben wollen?Bevor ich jedoch das Dorf näher beschreibewerde ich erst mit me<strong>in</strong>er Beschreibung des <strong>Tal</strong>sfortfahren: vom Garlenschre<strong>in</strong> nach Nor<strong>den</strong>schauend, erblickte ich das Ende des <strong>Tal</strong>s. Dorterhebt sich im H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong> großer Berggipfel–<strong>der</strong> Trollzahn, e<strong>in</strong> wirklich passen<strong>der</strong> Name fürdiesen Berg. An dessen Hängen soll angeblich<strong>der</strong> Zogr<strong>in</strong>bach entspr<strong>in</strong>gen.Nicht ganz so weit, vielleicht e<strong>in</strong>en Pfeilflugweit im Nor<strong>den</strong>, sah ich e<strong>in</strong>en völligüberwucherten Hügel. Von me<strong>in</strong>en Standpunktaus aber waren nur braune, verworrene Rankenzu erkennen, und <strong>den</strong> Wunsch <strong>der</strong>Dorfbewohner dort nicht h<strong>in</strong>zugehenrespektierte ich. Um <strong>den</strong> Hügel herum undwestlich davon stan<strong>den</strong> dutzende verdrehteBäume, angeblich e<strong>in</strong> alter Obstha<strong>in</strong> aus <strong>der</strong> Zeitvor <strong>der</strong> Plage.Erst jetzt fielen mir die Pfosten auf, die hier <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Reihe von West nach Ost stehen. DieseGrenze überschreitet ke<strong>in</strong> Bewohner desZogr<strong>in</strong>tals freiwillig und als ich nach dem Grundfragte, erzählte mir Zimbaril, e<strong>in</strong> alter Zwerg imDorf, mehrere Spukgeschichten. Unter an<strong>der</strong>em,dass <strong>in</strong> dem verwunschenen Obstha<strong>in</strong> noch17
immer <strong>der</strong> Geist von Per<strong>in</strong>a dem Obstbauernherumspuken soll, angeblich ist er auf <strong>der</strong> Suchenach se<strong>in</strong>er verlorenen Silberkette.<strong>Das</strong> Dorf Zogr<strong>in</strong>Von Sü<strong>den</strong> kommend, wan<strong>der</strong>te ich erst ansehr kargen Fel<strong>der</strong>n vorbei, auf <strong>den</strong>en Gerste,Kartoffeln und Rüben ihre kümmerlichen Triebe<strong>in</strong> <strong>den</strong> Himmel streckten. Der Weg führte michweiter zu e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en umzäunten Weide, auf<strong>der</strong> zwei dutzend dürre Ziegen und e<strong>in</strong> dutzendSchafe das wenige Gras fraßen.Kurz danach erreichte ich das Dorf Zogr<strong>in</strong>…Ke<strong>in</strong>e stolzen Häuser, son<strong>der</strong>n ungefährdreißig w<strong>in</strong>dschiefe Lehmhütten stan<strong>den</strong> amUfer des ausgetrockneten Sees. Von weitemer<strong>in</strong>nerten sie mich an Bucklige, die sich unter<strong>den</strong> Schlägen ihres Herrn zusammenkrümmen –e<strong>in</strong> dunkelbrauner Fleck <strong>in</strong>mitten <strong>der</strong> trockenenLandschaft. Nur e<strong>in</strong> staubiger Trampelpfadführte <strong>in</strong> das Dorf. Ochsen- o<strong>der</strong> Pferdekarrenschienen sich noch nie hierher verirrt zu haben,je<strong>den</strong>falls s<strong>in</strong>d mir ke<strong>in</strong>e Wagenspurenaufgefallen.Aus <strong>der</strong> Nähe war das gesamte Elend desDorfes zu erkennen. Ke<strong>in</strong>e Mauer o<strong>der</strong> Palisadebegrenzte es, so etwas wie befestigte Strassenschien es nicht zu geben. Die niedrigen Hüttenwur<strong>den</strong> allesamt aus krummen Baumstämmengefertigt, die Wände bestan<strong>den</strong> aus Steppengrasund Lehm. Die flachen, löchrigen Dächer warenmeist mit Steppengras gedeckt. Nirgendwowur<strong>den</strong> bearbeitete Ste<strong>in</strong>e verbaut, Naturste<strong>in</strong>ewer<strong>den</strong> höchstens zum Abstützen von Stämmenverwendet o<strong>der</strong> zu niedrigen Mauern gestapelt.Über e<strong>in</strong>e klapprige Holzbrücke im Westen desDorfes gelangte ich zu weiteren kargen Fel<strong>der</strong>n.Dort haben die Dorfbewohner Wasser vom Bachabgegraben, um e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en künstlichen See zufüllen. Dieser See ist <strong>der</strong> Wasserspeicher für dasgesamte Dorf (Tr<strong>in</strong>kwasser, Bewässerung, usw.)und momentan höchstens halb gefüllt.WICHTIGE GEBÄUDEDorfplatzE<strong>in</strong> großer lehmiger Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte desDorfes sche<strong>in</strong>t so etwas wie <strong>der</strong> Dorfplatz zuse<strong>in</strong>.Die Versammlungshalle (direkt am Dorfplatz)Als Reisen<strong>der</strong> erwartet man von e<strong>in</strong>erVersammlungshalle das prunkvollste Gebäude<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dorf zu se<strong>in</strong>. Nicht hier, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zigeUnterschied zu <strong>den</strong> an<strong>der</strong>en Hütten ist dieGröße. Im Inneren bieten lange Holzbänke Platzfür ungefähr siebzig Namensgeber.Die Hütte <strong>der</strong> Dorfvorsteher<strong>in</strong>Dort lebt Edda Estrob<strong>in</strong>, die Vorsteher<strong>in</strong> desDorfes.Die SchmiedeKe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Stück Eisen wird von <strong>den</strong>Dorfbewohnern verschwendet, je<strong>der</strong> krummeNagel, jedes stumpfe Axtblatt wird wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>geschmolzen.<strong>Das</strong> Lagerhaus<strong>Das</strong> e<strong>in</strong>zige Gebäude, welches aus Lehmziegelngemauert wurde. Dort wer<strong>den</strong> die wenigenVorräte des Dorfs gelagertSo etwas wie e<strong>in</strong> Gasthaus o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Tavernegibt es <strong>in</strong> Zogr<strong>in</strong> nicht.Der Garlenschre<strong>in</strong>Nördlich des Dorfes, bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Teichneben e<strong>in</strong>er Schleife des Zogr<strong>in</strong>bachs, steht e<strong>in</strong>uralter Garlenschre<strong>in</strong>. Obwohl es hier ke<strong>in</strong>enQuestor gab, wurde das Heim <strong>der</strong> GrossenMutter nie vernachlässigt, die E<strong>in</strong>wohnerZogr<strong>in</strong>s kümmern sich geme<strong>in</strong>sam um <strong>den</strong>Schre<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Lächeln huscht über me<strong>in</strong> Gesicht,die Große Mutter wacht über dieses Dorf. Ich18
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EINE LANGE REISE BEGINNT„Nicht im
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Erklärungen:1 Halambuta: erster de
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Sein Großvater Uséinae Daevenar l
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werden dort 24 Stunden bewacht bevo
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ingen, aber sie sind wie die Überr
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kundiger Charakter (Mindestwurf 18)
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können keine Zauber mehr wirken (h
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Erdgeschoss• (1) Die große Versa
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Annawath lebt vom Handel mit edlenH
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Anapa Serewettapam (Reisender Schol
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Nur bei einer steinigen Heimreise (
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hervorragenden Erfolg benötigen w
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• jeden Abend muss sich der Wisse
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Die BESTIE DES GRÜNEN TALSIn diese
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Krieger 2. Kreis; Pferde scheinen i
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Nagetiere und Vögel, beständig is
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Begründung liefern, versinkt er sc
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Delana Antarios, spätestens hier s
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dem Wald zu und verschwindet rasch.
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ihren Plan fort. Werden sie ihr gef
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Unter der Schwingedes RabenMehr ode
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Geschichten von sich zu geben, um K
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Frage kommt, auch wenn das wahrsche
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Golems. Bleibt nur zu hoffen, dass
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Ortschaft für ihre Größe recht w
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aber wirklich die allerletzte Optio
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Wand geschmettert wurden, um den Va
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Gewahrsam der Stadtwache (vorzugswe
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Charakter mit Kenntnis von Tätowie
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Es gab herzzerreißende Szenen, in
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litzen in der Sonne. Jedoch ist kei
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opfermagisches Ritual durchzuführe
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DAS FINALEOb nun alle Abenteuer der
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FIN ● ●