Das Vergessene Tal - in den Hallen der Freiheit.

ʺDer Bursche hier soll es besser habenʺ, sagte sie zudem Vater des Jungen und leerte den vierten KrugHuurlg auf den kleinen Ork. ʺWenn er erst einbisschen größer ist und wir nichts mehr zu trinkenhaben. Der Bach ist weg, also muss einfach etwasAnderes her, was Wasser bringt. Ich frag’ gleich malden steinigen Kerl, ob der nicht was machen kann.Ich helf’ ihm auch...ʺ Damit wankte sie zur Tür derkleinen Hütte, die sie mit ihrer Familie bewohnte.***Der kleine Ork konnte schon längst laufen, als dieSchmiedin und der Elementarist endlich eine Lösunggefunden hatten. Nur ungern hatte Arruk dabei dieHilfe des Elfen Dimira angenommen, der einesNachts völlig abgerissen im Dorf aufgetaucht war.Ein theranischer Magier auf der Flucht vor seineneigenen Leuten, wer sollte so jemandem vertrauen?Raʹeol dagegen ließ sich nicht aus seiner stoischenRuhe bringen, als Dimira ihnen seine Unterstützungbeim Bau des Wolkenerzeugers anbot. Und ohne seineKenntnisse hätten sie es nie geschafft, diese Maschinefertig zu stellen, das musste sogar die argwöhnischeOrkin zugeben. Aber ob das Gerät auch wirklichfunktionieren würde?Vorsichtig schloss der Magier die letzte Kugel undzog sofort fröstelnd die Hand zurück, als der Kristallbegann die Wärme der Umgebung aufzusaugen. Eswürde wohl noch mindestens eine Stunde dauern, biser genug Energie gespeichert hatte, um das WahreWasser in der Schale verdampfen zu lassen. Aberdann sollte das Gerät eigentlich ohne Probleme laufenund auch ohne Überwachung Jahrhunderte langRegen für das Zogrintal liefern. Nicht zuviel undnicht zuwenig. Und der Zauber in der Schale würdedie Pflanzen noch besser wachsen lassen alsgewöhnlich, das hatte Dimira versprochen.ʺWenn Melaks Äpfel nicht nächstes Jahr doppelt sogroß sind, wie vor dem Unglück, dann dreh ich dirpersönlich den Hals um!ʺ, drohte Arruk mit finstererMiene dem Elfen. ʺIch werde...“ Der Rest des Satzeswurde von einem Hustenanfall verschluckt. Die alteSchmiedin schüttelte den Kopf und wandte sich vonder Maschine ab, die ihr viel zu theranisch aussah.Dimira sah der Orkin hinterher, die in RichtungDorf hinkte. ʺUnd was ist, wenn die Gerüchte dochstimmen und bald irgendwelche Ungeheuerauftauchen? Dann war das alles umsonst.ʺWie gewöhnlich verzog der Obsidianer keineMiene.ʺWillst du ihr das sagen?ʺ, fragte er. ʺSie wird eswohl nicht mehr erleben, ebenso wenig wie dielangfristigen Auswirkungen der Maschine. Ichverstehe nicht viel von euren Gefühlen, aber ich binmir sicher, dass es nichts Schlimmeres gibt als einemNamensgeber die Hoffnung zu nehmen.ʺDer Elf nickte seufzend, dann wandte er sichwieder dem Gerät zu, das leise vor sich hin summte.ʺIm schlimmsten Fall nehmen wir sie wiederauseinander. Wir haben ja abgesprochen, welchenunserer Freunde wir genug vertrauen können, umihnen die Einzelteile zur Aufbewahrung zu geben.Und wenn es hundert Jahre dauert ‐ irgendwannwird jemand die Aufzeichnungen lesen und dieMaschine wieder in Gang setzen.ʺAm Abend spielten Arruks Urenkel juchzend inden schlammigen Pfützen, die sich auf dem vorher sostaubigen Dorfplatz gebildet hatten. Warmer Regen,der leicht nach Gewürzen schmeckte, fiel seit Stundenauf die Felder und Obstplantagen. Die alte Orkin saßmit weit aufgerissenen Augen lächelnd auf einemStein vor ihrer Hütte und erst Stunden späterbemerkte jemand, dass ihr Körper schon kalt zuwerden begann.***Wieder hatte es ein Dämon geschafft, eine Lücke imNetz der Schutzrunen zu finden, die das Kaerumgaben. Und wieder war es Terk und seinenGefährten gelungen, dieses widerliche,tentakelbesetzte Wesen zu vernichten. Und ebenfallswieder hatte es einige Namensgeber das Lebengekostet. Verbittert und müde schlurfte derHauptmann durch die enge Gasse, die nur an8