„Bild“ und Wulff – Ziemlich beste Partner - Otto Brenner Stiftung

mit Henna-Tattoos – das sind nur drei der
kleinen Details, die die Frauen hervorblitzen
lassen. BILD.de hat sie in der Fotogalerie
herangezoomt … Die Wulffs trafen sich
mit den Studentinnen zu einer Diskussion.
Der Präsident hat sich vorgenommen, auf
jeder seiner Auslandsreisen in jedem Gastland
einen Meinungsaustausch mit Studierenden
zu führen … Außerdem hat der Bundespräsident
gemeinsam mit dem Vorsitzenden
der Behörde für wirtschaftliche Entwicklung
des Emirats eine bilaterale Wirtschaftskonferenz
eröffnet. Die Wirtschaft
spielt für Wulff eine wichtige Rolle als Bindeglied
zwischen den Kulturen. Die Herrscher
sind an deutschem Know-how interessiert,
etwa bei der Infrastruktur oder der
Wissens- und Technikzusammenarbeit. Oft
öffnet Wulff hier die Türen. Die mitreisenden
deutschen Unternehmensvertreter
sind jedenfalls begeistert. ‚Der Bundespräsident
genießt ein besonderes Vertrauen in
dieser Region. Darauf lässt sich trefflich
aufbauen‘, sagt etwa Porsche-Vorstandsvize
Thomas Edig. Zum Abschluss ihrer Reise
werden die Wulffs am Dienstag in Kuwait
erwartet.“
In der Printausgabe dieses Montags allerdings
kommt die Begeisterung deutscher Manager
für Wulff schon nicht mehr vor. In einer Meldung
über die Reise durch die Golfregion (Seite
2) freut sich „Bild“: „Sogar beim Schuheausziehen
macht unsere First Lady eine gute Figur!“
Die dazugehörige Überschrift klingt je-
DER GUTE UND BÖSE WULFF ALS BUNDESPRÄSIDENT – „BILD“-KOSTPROBEN
doch wie eine Prognose: „Das zieht der First
Lady die Schuhe aus …“ (12. Dezember 2011)
Auf der Hinterbühne findet parallel ein reger
Austausch von bohrenden „Bild“-Fragen auf
der einen und verzögerten, gegebenen und
wieder zurückgezogenen Antworten auf der
anderen Seite statt. Christian Wulff bespricht
an ebendiesem Montag, dem 12. Dezember
2011, die Mailbox des Chefredakteurs Kai Diekmann.
Die „Bild“-Pressestelle hat auf eine Anfrage
der „taz“ hin in großer Ausführlichkeit
dargestellt (siehe http://www.taz.de/!86386/),
was sich in diesen Stunden, den Tagen zuvor
und danach jenseits der öffentlichen Berichterstattung
an Fragen und Antworten zwischen
„Bild“- und Wulff-Mitarbeitern abgespielt haben
soll.
Und dann der Wechsel: Wiederum auf der
Vorderbühne veröffentlicht „Bild“ an diesem
Montag um 22.02 Uhr auf „bild.de“ die Enthüllung:
„Hat Wulff das Parlament getäuscht?
Wirbel um Privat-Kredit über 500.000 Euro
Christian Wulff (52) wird von einer Affäre
aus seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident
eingeholt. Der Bundespräsident
steht nach BILD vorliegenden Dokumenten
im Verdacht, am 18. Februar 2010
den Landtag in Hannover getäuscht zu haben
– und das vier Monate vor seiner Wahl
zum Bundespräsidenten. Es geht um
500.000 Euro, die sich das Ehepaar Wulff
privat bei der Frau eines niedersächsischen
Unternehmers geliehen hat …“ (12. Dezember
2011 – 22:02 Uhr)
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