„Bild“ und Wulff – Ziemlich beste Partner - Otto Brenner Stiftung
„Bild“ und Wulff – Ziemlich beste Partner - Otto Brenner Stiftung
„Bild“ und Wulff – Ziemlich beste Partner - Otto Brenner Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„BILD“ UND WULFF <strong>–</strong> ZIEMLICH BESTE PARTNER<br />
40<br />
selbst. Aber <strong>–</strong> auch das lehrt die Erfahrung<br />
<strong>–</strong> nicht mehr lange.“<br />
Bild, 13. Januar 2012<br />
„Lieber B<strong>und</strong>espräsident,<br />
alle Achtung, wie Sie <strong>und</strong> Ihre Frau die Neujahrsempfänge<br />
im Schloss Bellevue absolvierten.<br />
Alle Blicke, TV-Sender übertrugen<br />
live, waren auf Sie gerichtet. Ich bew<strong>und</strong>ere<br />
Sie, dass Sie nicht ängstlich auf den Boden<br />
geblickt haben. Sie waren ein w<strong>und</strong>erbares<br />
Präsidentenpaar. Das Entlarvende<br />
sind die Augen. Wie wird man angeguckt?<br />
Fremd, gleichgültig, grußlos, obwohl man<br />
sich die Hand gibt. Auf dem Neujahrsempfang<br />
waren so viele Augen, die sich kennen.<br />
Täglich, wöchentlich, monatlich. All<br />
diese Augen der Berliner Republik guckten<br />
das Präsidentenpaar <strong>Wulff</strong> an. Vor diesen<br />
Augen knickte das Ehepaar <strong>Wulff</strong> nicht ein.<br />
Sensationshungrige Augen, höhnische Augen.<br />
Die <strong>Wulff</strong>s hielten das alles aus. Mein<br />
Respekt. Herzlichst, F. J. Wagner“<br />
Bild, 19. Januar 2012<br />
„Es wird lächerlich!<br />
Der B<strong>und</strong>espräsident hat ein Bobby-Car als<br />
Geschenk für seinen Sohn angenommen!<br />
Und sich auch noch bedankt!! Im Ernst: Die<br />
‚neuen Vorwürfe‘ gegen <strong>Wulff</strong> werden<br />
immer kleiner, lächerlich klein. Da wendet<br />
sich das Publikum mit Grausen ab <strong>–</strong> zu<br />
Recht. Als Nächstes wird man <strong>Wulff</strong> vorhalten,<br />
dass seine Frau Rabattmarken im Supermarkt<br />
kriegt. Oder dass, wie die ‚Süddeutsche‘<br />
spottet, ihm beim Oktoberfest<br />
‚der Bierkrug besser eingeschenkt‘ wird als<br />
anderen. Das kann es nicht sein. Und das ist<br />
es auch nicht. Nein. Die Affäre <strong>Wulff</strong> wiegt<br />
schwer. Es verbinden sich darin Unwahrheiten,<br />
anstands- wie gedankenlos angenommene<br />
Vergünstigungen <strong>und</strong> die mangelnde<br />
Fähigkeit, aus Kritik <strong>und</strong> Fehlern zu lernen.<br />
Die Mehrheit der Bürger hat laut Umfragen<br />
ihr Urteil gefällt: <strong>Wulff</strong>s Glaubwürdigkeit<br />
sehen sie schwer beschädigt, aber zurücktreten<br />
soll er nicht. Wenn die Parteien, auf<br />
die es ankommt, ihn unbedingt im Amt halten<br />
wollen, dann wird er bleiben. Und über<br />
Bobby-Car-Vorwürfe zu Recht lachen …“<br />
4.4.3 Das Berufen auf andere Medien<br />
<strong>„Bild“</strong> informiert während der <strong>Wulff</strong>-Affäre in<br />
einer sonst unüblichen Ausführlichkeit über<br />
das Medienecho. Aggressive, besonders zugespitzte<br />
Formulierungen verwendet <strong>„Bild“</strong> selten<br />
selbst, sondern transportiert sie als Zitate<br />
anderer Medien oder politischer Akteure.<br />
Bild, 23. Dezember 2011<br />
„‚Das war zu wenig‘. Das sagt die Presse zur<br />
<strong>Wulff</strong>-Erklärung“.<br />
Bild, 30. Dezember 2011<br />
„DIE WULFF-DEBATTE. BILD dokumentiert<br />
wichtige Stimmen“.<br />
Bild, 23. Januar 2012<br />
„‚<strong>Wulff</strong> steht im Ring wie ein angeschlagener<br />
Boxer‘. Der B<strong>und</strong>espräsident weiter unter<br />
Druck. Presse-Echo“.