„Bild“ und Wulff – Ziemlich beste Partner - Otto Brenner Stiftung
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„BILD“ UND WULFF <strong>–</strong> ZIEMLICH BESTE PARTNER<br />
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Streit nicht, geht Konflikten aber nicht aus<br />
dem Weg. Von wegen Zuckerwatte-Präsident!<br />
Schwächen: Christian <strong>Wulff</strong> liebt Vollmilchschokolade,<br />
Pasta (‚in allen Variationen!‘).<br />
Dazu trinkt er Bionade mit Hol<strong>und</strong>ergeschmack.<br />
Familie: Christian <strong>Wulff</strong> ist in<br />
zweiter Ehe mit Ex-PR-Frau Bettina (36) verheiratet.<br />
Seine Patchwork-Familie (Linus 2,<br />
Leander 7, Annalena 16) liebt <strong>Wulff</strong> über alles:<br />
‚Kinder sind ein Geschenk Gottes.‘ …<br />
Überzeugungen: Christian <strong>Wulff</strong> ist liberaler<br />
Konservativer, sozialer Marktwirtschaftler,<br />
gläubiger Katholik (2007 Privataudienz<br />
beim Papst), Schirmherr der Deutschen<br />
Multiple Sklerose Gesellschaft<br />
(DMSG).‘“<br />
In einem weiteren Porträt von „bild.de“ fallen<br />
die zusätzlichen Stichworte:<br />
Image vom lieben Schwiegersohn, kühler<br />
Stratege, Welle der Sympathie trage ihn ins<br />
höchste Amt, die Ruhe selbst, fairer Konkurrent,<br />
Chef-Qualitäten, immer ein offenes Ohr,<br />
habe Humor. Zu seiner Äußerung, er wolle<br />
nicht Kanzler werden, denn ihm fehle ‚der unbedingte<br />
Wille zur Macht‘, heißt es in diesem<br />
Text sehr differenziert:<br />
„Was seine Gegner ihm als Schwäche auslegen,<br />
loben <strong>Wulff</strong>-Fre<strong>und</strong>e als Stärke. Er<br />
sei halt einer, dem es nie um Ämter oder<br />
Posten gegangen sei.“<br />
Und über seine Scheidung heißt es:<br />
„Als 2006 nach 24 Jahren seine Ehe zerbrach,<br />
ging er damit kontrolliert offensiv an<br />
die Öffentlichkeit. Kein kleines Risiko,<br />
denn in Niedersachsen sind die Menschen<br />
bodenständig <strong>und</strong> es war fraglich, ob sie<br />
ihn, den Katholiken aus Osnabrück, 2008<br />
auch nach einer Scheidung wieder wählen<br />
würden. Sie taten es.“<br />
<strong>„Bild“</strong> bildet die Ereignisse um die Nachfolge<br />
des zurückgetretenen B<strong>und</strong>espräsidenten<br />
Horst Köhler, die Nominierung von Christian<br />
<strong>Wulff</strong>, die Debatten um ihn <strong>und</strong> seinen Gegenkandidaten<br />
Joachim Gauck <strong>und</strong> die Wahl selbst<br />
ausführlich ab; auch in dieser Phase ist das<br />
Medium ‚gut versorgt‘ mit Informationen, hat es<br />
doch beispielsweise die Nominierung von <strong>Wulff</strong><br />
vorab exklusiv. Im Unterschied auch zu anderen<br />
Springer-Blättern <strong>–</strong> besonders „Die Welt“<br />
positioniert sich für Gauck <strong>–</strong> legt sich <strong>„Bild“</strong><br />
nicht auf einen der beiden Kandidaten fest. Sie<br />
versucht vielmehr, die Ereignisse als Krimi,<br />
„Polit-Knüller“, als riskantes <strong>und</strong> spannendes<br />
Unterfangen darzustellen <strong>und</strong> mit Umfragen<br />
<strong>und</strong> eigenen Abstimmungen zu inszenieren.<br />
Diese Linie spiegelt sich in dem Kommentar<br />
„Merkels riskante Wahl“ vom 6. Juni 2010 wider.<br />
Bild, 6. Juni 2010<br />
„… Die Kanzlerin <strong>und</strong> CDU-Vorsitzende hat<br />
<strong>Wulff</strong> in der eigenen Partei <strong>und</strong> der Koalition<br />
durchgesetzt. Die Mehrheit in der B<strong>und</strong>esversammlung<br />
scheint so komfortabel,