<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong> <strong>Ia</strong>, 10. Juli 2003 34pt0t2t1qAbbildung 3.2: Skizze der zeitlichen Entwicklung eines Ensembles von Systemen die zu verschiedenenZeitpunkten durch die grauen Bereiche im Phasenraum dargestellt sind. Dazu sinddie Trajektorien zweier Systeme aus dem Ensemble eingezeichnet.Poissonklammer{g, h} = ∑ i( ∂g∂p i∂h∂q i− ∂g∂q i∂h∂p i)zweier Phasenraumfunktionen g(p 1 , . . . p f , q 1 , . . . q f , t) und h(p 1 , . . . p f , q 1 , . . . q f , t). Merkregel:Zuerst in alphabetischer Reihenfolge nach pq ableiten, dann mit Minuszeichen in umgekehrterReihenfolge qp.Es gilt:{g, g} = 0 , {f, g} = −{g, f} , {f, g + h} = {f, g} + {f, h}Speziell gilt <strong>für</strong> die PhasenraumvariablenDamit finden wir:{p i , p j } = {q i , q j } = 0 und {p i , q j } = δ ij (3.12)Für die Phasenraumfunktion f(p 1 , . . . p f , q 1 , . . . q f ) gilt längs einer Trajektoriep 1 (t), . . . p f (t), q 1 (t), . . . q f (t):• Die Zeitentwicklung lautetddt f( p 1 (t), . . . p f (t), q 1 (t), . . . q f (t), t ) f = {H, f} + ∂f∂t• Hängt f nicht explizit von der Zeit ab und gilt {H, f} = 0, so istf(p 1 (t), . . . p f (t), q 1 (t), . . . q f (t)) = const und f ist eine Erhaltungsgröße.• Speziell gilt: Die Hamiltonfunktion H ist eine Erhaltungsgröße, wenn sie nicht explizitvon der Zeit abhängt.
<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong> <strong>Ia</strong>, 10. Juli 2003 353.2.2 Der Liouville’sche SatzWir definieren im Phasenraum die Vektoren⎛ ⎞ ⎛ ⎞p 1ṗ 1. . .. . .x H =p f⎜ q 1v H =ṗ f⎟ ⎜ ˙q 1⎟⎝. . . ⎠ ⎝. . . ⎠q f ˙q fDann gilt∇ H · v H = ∑ i( ∂∂p iṗ i + ∂∂q i˙q i)= ∑ i⎛ ⎞∂/∂p 1. . .∇ H =∂/∂p f⎜∂/∂q 1⎟⎝ . . . ⎠∂/∂q f( ( ∂− ∂H )+ ∂ )∂H= 0∂p i ∂q i ∂q i ∂p iDamit verschwindet die Divergenz des Geschwindigkeitsfeldes im Phasenraum.In der Hydrodynamik folgt <strong>für</strong> eine Flüssigkeit mit fester Dichte ρ(r, t) = ρ 0 = const (manspricht von einer inkompressiblen Flüssigkeit) aus der Kontinuitätsgleichung∂ρ(r, t) + div ρ(r, t)v(r, t) = 0} ∂t {{ }} {{ }=ρ=00 div v(r,t)gerade div v(r, t) = 0. Demnach entspricht der Fluss im Phasenraum dem Fluss einer inkompressiblenFlüssigkeit.Nun wollen wir die Dynamik eines Ensembles von gleichartigen Systemen untersuchen, die mitunterschiedlichen Anfangsbedingungen starten. Hierzu definieren wir die Dichte im Phaseraumρ(p 1 , . . . p f , q 1 , . . . q f , t) =N∆p f ∆q füber die Anzahl der Systeme, die sich zum Zeitpunkt t im Intervall ∆p f ∆q f um den Ort x Hdes Phasenraums befinden. Da sich die gesamte Anzahl der Systeme mit der Zeit nicht ändertgilt, die Kontinuitätsgleichung im PhasenraumMit∂ρ(x H , t)∂t∇ H · (ρv H ) = v H · ∇ H ρ + ρ ∇ H · v} {{ H = ∑ }=0 i+ ∇ H · (ρ(x H , t)v H (x H , t)) = 0⎛⎜⎝ṗi}{{}=− ∂H∂q i∂∂p iρ +˙q i }{{}= ∂H∂p i⎞∂ρ⎟∂q ⎠ = {H, ρ}ierhalten wir folgende Differentialgleichung <strong>für</strong> die Dichte der Systeme im Phasenraum 3∂ρ(p 1 , . . . p f , q 1 , . . . q f , t)∂t= −{H, ρ} . (3.13)3 Beachte, dass im Gegensatz zu Gl. (3.11) diese Beziehung die partielle Zeitableitung betrifft und <strong>für</strong> diePhasenraumdichte ρ nicht aber <strong>für</strong> beliebige Phasenraumfunktionen gilt.
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