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Manuskript zur Theoretischen Physik Ia - Institut für Theoretische ...

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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong> <strong>Ia</strong>, 10. Juli 2003 31.1.3 Determinismus der klassischen MechanikBei bekannten Funktionen der Kräfte F i (r 1 , . . . r N , t) wird die Bewegung der Teilchen durch einSystem von 3N expliziten Differentialgleichungen 2. Ordnung in den Teilchenkoordinaten¨r i (t) = 1 m iF i (r 1 (t), . . . r N (t), t)in den Teilchenkoordinaten (x i , y i , z i ) bestimmt. Die Mathematik zeigt, dass es eine eindeutigeLösung gibt, wenn 6N unabhängige Randbedingungen vorgegeben sind und F i (r 1 , . . . r N , t) einegutmütige Funktion (Lipschitz-Bedingung) ist (Satz von Cauchy, Picard und Lindelöf). Damitist bei vorgegebenen Anfangsbedingungen r i (0), ṙ i (0) <strong>für</strong> alle i = 1, . . . N das Verhalten desSystems <strong>für</strong> alle Zeiten vorbestimmt. Demnach ist die klassische Mechanik eine deterministischeTheorie. Aufgrund ihres Erfolges im 18. und 19. Jahrhundert hat sie ein Bild der <strong>Physik</strong> alsinhärent deterministischer Theorie in unser Bewusstsein eingeprägt, das man durchaus in Fragestellen kann.Den entsprechenden Satz kann man sich wie folgt klar machen: Führen wir die Geschwindigkeitenv i (t) = ṙ i als neue Variable ein, so erhält man 6N Differentialgleichungen 1. Ordnung˙v i (t) = 1 m iF i (r 1 (t), . . . r N (t), t)ṙ i (t) = v i (t)Diskretisiert man die Zeitachse in Zeitschritte t n = n∆t so kann man überv i (t n+1 ) = v i (t n ) + ∆t 1 m iF i (t, r 1 (t n ), . . . r N (t n ))r i (t n+1 ) = r i (t n ) + ∆tv i (t n )<strong>für</strong> n = 1, 2, . . . aus der Kenntnis von r i (0), v i (0) die Bahnkurve rekursiv <strong>für</strong> alle Zeiten bestimmen.Für ∆t → 0 wird das Verfahren, das als Euler-Verfahren bezeichnet wird, exakt underlaubt eine numerische Berechnung der Bahnkurven. (Es gibt aber deutlich bessere Verfahren,die mit Verkleinerung des Zeitschrittes schneller gegen die richtige Lösung konvergieren.)1.2 Mechanische Größen1.2.1 KräfteDie Gesamtkraft F i auf eine Teilchen i kann man aufteilen in:Äußere Kräfte F (a)iF (a)i(r i , t), die nur vom Ort r i des betrachteten Teilchens abhängen. (Z.B.(r i , t) = −m i ge z im homogenen Schwerefeld)Innere Kräfte F (in)i (r 1 , . . . r N , t), die auch vom Ort der anderen Teilchen abhängen. Hierbeihandelt es sich in der Regel um Zwei-Körper-Kräfte(Z.B. die Gravitationskraft).F (in)i (r 1 , . . . r N , t) = ∑ j≠iF ij (r i , r j , t)

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