Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL
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ISGOS-Berlin<br />
__________________________________________________________________________<br />
2.0 Einleitung<br />
Die aktuellen Zahlen der Bevölkerungsprognose für Deutschland bis 2040 1 zeigen<br />
eine Abnahme der Gesamtbevölkerung um 9,5%, allerdings mit erheblichen Schwankungen<br />
im Vergleich der Bundesländer. So würde in Bayern der Bevölkerungsrückgang<br />
in den kommenden 30 Jahren um ca. 488.000 Personen mit 3,9% noch moderat<br />
ausfallen.<br />
Erheblich werden sich die demografischen Verschiebungen auswirken, die mit dem<br />
Bevölkerungsrückgang verbunden sind. In diesem Zeitraum von 30 Jahren wird eine<br />
kontinuierliche Steigerung der Bevölkerungszahlen in den Altersgruppen der über 65jährigen<br />
erwartet und zwar bezogen auf das Bundesgebiet um 6,9 Millionen Personen<br />
(41,1%) und auf Bayern gerichtet um 1,3 Millionen oder 53,1%.<br />
Maßgeblich für die Pflege sind diese Entwicklungen in den höheren Altersgruppen<br />
und <strong>hier</strong> liegen die Steigerungen in Bayern über denen des übrigen Bundesgebietes.<br />
Selbst bezogen auf den Zeitraum von nur 10 Jahren wird eine Steigerung in den Altersgruppen<br />
der über 65-jährigen mit 331.000 Personen angenommen.<br />
Das Auftreten demenzieller Erkrankungen korreliert mit dem Faktor Alter. Anhand<br />
von Indikatoren kann eine Prognose der Demenzvorkommen und der Neuerkrankungen<br />
geschätzt werden 2 . So kann für das Bundesland Bayern aktuell von ca. 171.000<br />
demenziell erkrankten Menschen ausgegangen werden, bei jährlich 29.000 – 33.000<br />
Neuerkrankungen. Im Zeitraum bis 2030 muss mit einer Prävalenz von 238.000 Demenzkranken<br />
und bis zum Jahr 2040 von 262.000 an Demenz erkrankten Personen<br />
gerechnet werden.<br />
Die veränderte Bevölkerungszusammensetzung wird zu einem deutlich höheren Anteil<br />
pflegebedürftiger Personen führen. Darunter wird der Anteil an schwerstpflegebedürtigen<br />
Personen ebenfalls zunehmen. Dieser Personenkreis wird heute mit bis zu<br />
10% aller Pflegebedürftigen (nach SGB XI) angenommen 3 .<br />
Bisher wurde der überwiegende Anteil pflegebedürftiger Menschen zu Hause versorgt.<br />
Dieser Anteil hält sich seit Jahren bei 68 – 69% aller Pflegebedürftigen. Es wird<br />
erwartet, dass zukünftig mehr pflegebedürftige Personen stationär versorgt werden,<br />
da sich die häusliche Pflegesituation durch eine Reduzierung der Pflegepotenziale<br />
pflegender Angehöriger verändern wird.<br />
Die Angebotsseite gerade im Schwerstpflegebereich ist daher gefordert alternative<br />
Versorgungskonzepte zu entwickeln, die den Schweregraden der Pflegebedürftigen<br />
angemessen ist und zugleich einen bedeutenden Entlastungsfaktor für pflegende<br />
Angehörige darstellt.<br />
1<br />
Statistisches Bundesamt DESTATIS (23. Februar 2010): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Bevölkerung in den<br />
Bundesländern. Dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern bis 2060. Ergebnisse der 12. koordinierten<br />
Bevölkerungsvorausberechnung<br />
2<br />
Bickel geht von einer Prävalenzrate von 7,0 % der über 65-jährigen und einer Inzidenzrate von 1,2% (Neuerkrankungen<br />
pro Jahr) aus.<br />
3<br />
MUG-Studie IV, 2007<br />
10