Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL
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ISGOS-Berlin<br />
__________________________________________________________________________<br />
3.3 Zielgruppe und Bewohnerkriterien für die Pflegeoase<br />
Da die Pflegeoase im Pur Vital als Ziel ihrer Oase die Aufnahme von Bewohnerinnen<br />
mit einer weit fortgeschrittenen Demenz und einer Schwerstpflegebedürftigkeit sieht,<br />
galten für die Aufnahme mehrere Kriterien.<br />
Bevor die Bewohnerinnen überhaupt umziehen konnten, mussten die Angehörigen<br />
und Betreuungskräfte über die Pflegeoase informiert werden und dem Umzug zustimmen.<br />
Die Heimaufsicht musste einbezogen werden und mit dem Konzept ebenfalls<br />
einverstanden sein.<br />
Folgende Bewohnerauswahlkriterien sollten vorliegen:<br />
• eine Demenzkrankheit im fortgeschrittenen Stadium,<br />
oder ein schwerer hirnorganischer, geistiger Abbau,<br />
• überwiegende Bettlägerigkeit,<br />
• sehr eingeschränkte Kommunikation - meist nur noch auf nonverbaler Ebene,<br />
• Bewohnerinnen mit Angstzuständen/Depressionen bei Alleinsein<br />
• und ein hoher pflegerischer Aufwand verbunden mit vorher genannten Kriterien. 1<br />
Ausschlusskriterien werden in der Konzeption des Pur Vital nicht genannt. Den Vorteil<br />
im Zusammenschluss dieser Bewohnerinnen in eine Pflegeoase sieht das Pur<br />
Vital in der Möglichkeit, auch Bewohnerinnen mit Verhaltensauffälligkeiten in einen<br />
Raum unterzubringen, wo dieses Verhalten keinen stört. „Die Pflegeoase trägt mit<br />
allen personellen und strukturellen Möglichkeiten dafür Sorge, dass körperlich und<br />
geistig schwerst beeinträchtigte Bewohner als Menschen angenommen werden,<br />
auch wenn der Zugang und die Kommunikationsmöglichkeiten sehr reduziert sind“ 2<br />
Die Pflege und Betreuung in diesem Bereich erfordert von den Bezugspflegekräften,<br />
aufgrund der wechselnden Tagesform der Bewohnerinnen ein hohes Maß an Flexibilität,<br />
Ideenreichtum und Empathie. Sie müssen lernen zu beobachten und nonverbale<br />
Sprache zu interpretieren und daraufhin gezielt Interventionen einsetzen.<br />
Die Pflege wird insgesamt flexibler und bewohnerorientierter gestaltet, da die Bedürfnisse<br />
der Bewohnerinnen schneller wahrgenommen werden können. Die Bewohnerinnen<br />
erfahren nun mehr Aufmerksamkeit und die Pflegekräfte haben einen intensiveren<br />
Kontakt - sie erfahren mehr über die Bewohnerinnen, wodurch die Betreuung<br />
verbessert werden kann. 3<br />
1<br />
Ähnliche Auswahlkriterien finden wir auch in anderen Pflegeoasen, in Hessen werden Werte im Barthel-Index<br />
und bei der Reisberg-Skala festgelegt.<br />
2<br />
Ebda, Pur Vital, S. 5<br />
3 Ebda.<br />
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