Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL
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ISGOS-Berlin<br />
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werden. Solche Erscheinungen werden als „leicht belastend“ mit Trend zu „mittelschwer<br />
belastend“ wahrgenommen.<br />
8.4 Belastungen durch körperliche Beschwerden<br />
„Die Arbeitswissenschaft versteht unter Arbeitsbelastungen „auf das Individuum von<br />
außen einwirkende Faktoren“ wie:<br />
1. Physische Belastungen (z.B. bei Beanspruchung der Muskulatur beim Tragen und<br />
Heben, Zurücklegen langer Wegstrecken u.ä),<br />
2. Physikalische und chemische Belastungen (z.B. durch Hitze, Lärm, Gerüche),<br />
3. Psychosoziale Belastungen (z.B. durch schlechtes Arbeitsklima)“ 1 .<br />
Belastungen können von den Pflegekräften unterschiedlich wahrgenommen werden,<br />
„von daher zählt nicht nur die Größe der Belastung, sondern auch das subjektive Belastungsempfinden“<br />
(Reggentin/Dettbarn-Reggentin 2006:116).<br />
Die Auswirkungen körperlicher Belastungen wurden in Anlehnung an den Gießener<br />
Beschwerdebogen ermittelt. Die 12 Items werden zu vier Kategorien zusammengefasst,<br />
wie Herzbeschwerden, Gliederschmerzen, Magenschmerzen und Erschöpfungsneigung.<br />
Welche körperlichen Belastungen treten bei den Pflegekräften auf, die alle Verrichtungen<br />
und Transfers bei den schwerstpflegebedürftigen, schwerstdemenziell erkrankten<br />
Bewohnerinnen leisten müssen? Verändern sich die Belastungen in der<br />
Zeit?<br />
Anhand der Mittelwertmessungen der körperlichen Belastungen über zwei Wellen<br />
soll festgestellt werden, wie sich die Pflege der schwerstdemenziell Erkrankten auf<br />
die Pflegekräfte auswirkt.<br />
Tabelle 12: Auswirkungen körperlicher Belastungen bei den Pflegekräften<br />
Gesamtdurchschnitt<br />
Belastung<br />
1. Welle<br />
Gesamtdurchschnitt<br />
Belastung<br />
2. Welle<br />
Herzbeschwerden<br />
Herzklopfen<br />
Atemnot<br />
i.M. 1,27<br />
( nicht bis selten)<br />
i.M. 1,00<br />
(nie)<br />
Kreuz- Rückenschmerzen<br />
Nacken- Schulterschmerzen<br />
Kopfschmerzen<br />
i.M. 2,27<br />
(selten bis manch-<br />
mal)<br />
i.M. 3,01<br />
(manchmal)<br />
Sodbrennen<br />
Magenschmerzen<br />
Übelkeit<br />
i.M. 1,33<br />
(nicht bis selten)<br />
i.M. 2,13<br />
(selten)<br />
Rasche Erschöpfung<br />
Schlafstörungen<br />
Mattigkeit<br />
i.M. 1,40<br />
(nicht bis selten)<br />
i.M. 2,00<br />
(selten)<br />
1<br />
Nach Zimber et. al. (1998). In: Reggentin, H. / Dettbarn-Reggentin, J. (2006): Demenzkranke in Wohngruppen<br />
betreuen und fördern, Stuttgart, S. 116<br />
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