Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL
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ISGOS-Berlin<br />
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1.0 Zusammenfassung<br />
Die Pflege und Betreuung hilfebedürftiger Menschen stellt mit der Verbreitung demenzieller<br />
Erkrankungen hohe Ansprüche an deren Versorgung. Seit den 1990er<br />
Jahren wurde bereits mit der Umsetzung der „besonderen Dementenbetreuung“ in<br />
Hamburg, Baden-Württemberg und teilweise auch in Berlin aber mehr noch durch<br />
eine Umstellung der Pflegeorganisation auf Wohn- und Hausgemeinschaften eine<br />
qualitative Wende eingeleitet, die stärker das Gemeinschaftsleben und das Erlebnis<br />
des Wohnens in den Vordergrund rückte. Die Ausrichtung der Pflege auf das „Normalitätsprinzip“<br />
betonte zugleich den Selbstbestimmungsgedanken des pflegebedürftigen<br />
Bewohners, selbst bei schwerster Erkrankung. Die Bewohner und Bewohnerinnen<br />
wurden stärker als individuelle Menschen mit Fähigkeiten und eigener Biografie<br />
angesehen und die Betreuung stellte vorrangig ihre Ressourcen in den Vordergrund.<br />
Seit einigen Jahren scheint jedoch eine Weiterentwicklung dieser Konzepte notwendig<br />
zu werden.<br />
Die Alterung der Gesellschaft hat zur Folge, dass immer mehr Menschen ein hohes<br />
Alter und somit auch das Risiko an einer Demenz zu erkranken erreichen. Von den<br />
demenziell Erkrankten erleben auch immer mehr Menschen das Schwerststadium.<br />
Die stationären Einrichtungen weisen gerade im Schwerstpflegebereich vermehrt<br />
Bewohnerinnen und Bewohner auf, die nicht nur somatisch sondern auch schwerst<br />
an Demenz erkrankt sind. Eine gemeinsame Betreuung mit anderen Mitbewohnerinnen<br />
und Mitbewohnern ist dann nur ansatzweise gegeben. Die Betroffenen verbringen<br />
die meiste Zeit des Tages in ihrem Zimmer und nach Ansicht vieler Beobachter<br />
und Beobachterinnen sind sie häufig isoliert von sozialen Kontakten.<br />
Eine Verbesserung der Lebenssituation würde bei gleich bleibenden personellen<br />
Voraussetzungen nur durch eine Änderung der Betreuungsform geschaffen werden<br />
können und <strong>hier</strong> setzt die Konzeption der Pflegeoase an. Im Pur Vital Seniorenpark<br />
Alztal wurden daher in einem Wohnbereich Bewohnerzimmer baulich zusammengeführt,<br />
um acht Bewohnerinnen 1 ein differenziertes Wohnerleben entsprechend ihren<br />
individuellen Bedürfnissen zu bieten. Die Räume wurden zum Teil zu einem Wohn-<br />
Lebensbereich ohne trennende Wände umgestaltet. Ein weiterer Teil der verfügbaren<br />
Räume wurde so organisiert, dass mit Raumteilern wie Schiebetüren, leichten<br />
Stellwänden oder einer Falttür ohne Aufwand über eine individuelle Rückzugsmöglichkeit<br />
verfügt werden kann.<br />
Somit wurde mit der Umsetzung des Versorgungskonzeptes „Pflegeoase“ ein Lebensraum<br />
für acht Bewohnerinnen konzipiert, der von ihnen Tag und Nacht gemeinsam<br />
bewohnt wird. Als Mehrpersonenraum, unter dem Namen Pflegeoase geführt,<br />
1 Wir verwenden im Weiteren für die gesamte Darstellung den Begriff Bewohnerinnen, da es sich bei den Menschen<br />
in Pflegeheimen überwiegend um Frauen handelt, wie auch in den Oasen. In einigen Ausnahmen verwenden<br />
wir die Begriffe Bewohner und Bewohnerinnen.<br />
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