24.11.2012 Aufrufe

Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL

Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL

Wissenschaftliche Begleitung hier - PUR VITAL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ISGOS-Berlin<br />

__________________________________________________________________________<br />

Zusammenhang mit noch mobilen und weniger demenzkranken Personen kann auch<br />

von Gemeinschaften gesprochen werden.<br />

Pflegeoasen bilden soziale Gemeinschaften neuen Typs. Ihnen kommen die Milieustrukturen<br />

zugute, in dem ein zentraler Bezugspunkt, der die soziale Mitte darstellt,<br />

von Allen als solcher wahrgenommen und als Orientierungsmerkmal immer wieder<br />

neu erkannt wird. Ein integratives Gesamtkonzept kommt bei Personen in diesem<br />

Demenzstadium jedoch nicht allein mit dem Angebot einer alltagsorientierten sozialen<br />

Umgebung aus, sondern sollte auch die persönlichen Ressourcen jeder Bewohnerin<br />

ansprechen. Bewährt hat sich in Pur Vital, wie auch in anderen Pflegeoasen,<br />

der biografisch ausgerichtete Zugang zu den Bewohnerinnen. Hier wiederum kommt<br />

der Musiktherapie eine hervorgehobene Stellung zu. Sie kann Emotionen auslösen<br />

durch Rückgriff auf besonders bekannte Rhythmen und Melodien wie etwa bayerische<br />

Festzeltmusik oder einprägende musikalische Bezüge wie sie beispielsweise<br />

Kirchenlieder darstellen. Erinnerungen von einprägsamen Erlebnissen werden bei<br />

Menschen geweckt, die mit Verbalsprache nicht mehr erreichbar sind.<br />

Musiktherapie bietet die individuelle wie auch die gemeinsame Ansprache der Bewohnerinnen<br />

in der Pflegeoase im Pur Vital. Von Vorteil hat sich eine integrierte Zuwendung<br />

erwiesen. Die Bewohnerinnen saßen um den gemeinsamen Tisch und<br />

wurden <strong>hier</strong> nacheinander musikalisch angesprochen. So nahm jeder vier bis<br />

sechsmal Anteil und konnte je nach Tagesform allen Anregungen lauschen oder sich<br />

innerlich zurückziehen, wenn die Anforderungen die Konzentration überforderten.<br />

Zu beobachten waren gemeinsame Reaktionen bei einigen Liedern, die von mehreren<br />

Personen als anregend empfunden wurden, erkennbar durch Handbewegungen,<br />

vor allem Fußwippen, freundliches bis fröhliches Minenspiel, Zeichen geben durch<br />

Handausstrecken, Vorbeugen, Kopf drehen, Erhöhung des Speichelflusses u.a..<br />

Ein bedeutender kommunikativer Effekt war darin zu sehen, mitzuteilen, wann die<br />

Kraft des aktiven oder auch passiven Teilnehmens am Ende ist. Jede der Bewohnerinnen<br />

hat ihre eigene Sprache gefunden, um mitzuteilen, wann es genug ist. So<br />

schließt eine Bewohnerin die Augen, bis die Musik beendet ist, eine andere versucht<br />

dies verbal sprachlich auszudrücken, was dann so klingt wie „ich habe jetzt genug“.<br />

Auch andere Zeichen wie Hände schließen, Kopf wegdrehen, sich anderen Dingen<br />

zuwenden oder auch einschlafen werden eingesetzt. Der Therapeutin wird damit mitgeteilt,<br />

dass nicht mehr zugehört wird. Der eigene Wille wird somit kundgetan.<br />

Der gemessene Effekt liegt in der Erhaltung der genannten nicht verbal sprachlichen<br />

Kommunikation. Der Einsatz zweimal wöchentlich zweieinhalb Stunden trainiert und<br />

erhält die Fähigkeiten diese Form der Kommunikation weiter auszuüben.<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!