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MedReview Die Zeitschrift für ärztliche Fortbildungskongresse 51 ...

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Ein weiterer Punkt, der bereits in<br />

den ersten Gesprächen besprochen<br />

werden muss, ist die Unfallvermeidung,<br />

insbesondere im Straßenverkehr.<br />

Mit in Betracht zu ziehen ist<br />

die Ernährung, das körperliche<br />

Training, die Aufnahme von stimulierenden<br />

Getränken und das Vermeiden<br />

monotoner Tätigkeit.<br />

Im Mittelpunkt der medikamentösen<br />

Therapie steht die Reduktion<br />

der Beschwerdesymptomatik. Derzeit<br />

stehen in Deutschland drei<br />

Medikamente zur Therapie zur<br />

Verfügung. Das Modafinil ist das<br />

Medikament erster Wahl <strong>für</strong> die<br />

Reduktion der Hypersomnie und<br />

hierzu in mehreren Studien zugelassen.<br />

<strong>Die</strong> Nebenwirkungsrate von<br />

Modafinil ist gering. Natriumoxybat<br />

ist Mittel der ersten Wahl bei der<br />

Kombination aus Tagesmüdigkeit<br />

und Kataplexien. Es ist eine Kombination<br />

mit Modafinil möglich.<br />

RISIKOFAKTOR TABAKRAUCHEN<br />

Tabakrauch enthält weit über<br />

2000 schädliche Substanzen,<br />

von denen 90 von der<br />

IARC (International Agency<br />

for Research on Cancer) oder<br />

der DFG (Deutsche Forschungs -<br />

gemeinschaft) als kanzerogen klassifiziert<br />

wurden. Einige bekannte<br />

toxische Substanzen sind in der<br />

Tabelle aufgeführt.<br />

Tabakrauch verursacht eine Vielzahl<br />

von akuten wie auch chronischen<br />

gesundheitsschädlichen Ef -<br />

fekten wie Apoptose, Nekrose, In -<br />

flammation, Mutagenese, Karzinogenese,<br />

die an der Pathogenese<br />

oben genannter Tabak-assoziierter<br />

Erkrankungen beteiligt sind. Während<br />

chronische Effekte des Tabak -<br />

rauches auf das kardiovaskuläre<br />

System seit langem bekannt sind,<br />

wurde kürzlich deutlich, dass Tabak-<br />

Als dritte Medikamentengruppe ist<br />

in Deutschland das Methylphenidat<br />

zugelassen, das ebenso wie das<br />

Natriumoxybat der BtM-Pflichtigkeit<br />

unterliegt. Methylphenidat ist<br />

ein Arzneistoff mit stimulierender<br />

Wirkung, der neben der Anwendung<br />

bei der Narkolepsie auch zur<br />

Steigerung der Wirksamkeit von<br />

Antidepressiva eingesetzt wird. In<br />

Deutschland ist zur Behandlung<br />

der Kataplexie das Clomipramin<br />

als trizyklisches Antidepressivum<br />

zugelassen.<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt<br />

der Narkolepsie in bestimmten<br />

Phasen des Lebens wie der Schule<br />

und der Ausbildung. <strong>Die</strong> Kinder<br />

mit Narkolepsie können häufig<br />

dem Unterricht nicht komplett folgen,<br />

verpassen durch die Hypersomnie<br />

Lerninhalte und bekommen<br />

eine schlechtere Ausbildungsmöglichkeit.<br />

rauch und Passivrauchbelastung<br />

auch akute Katastrophen wie den<br />

Herzinfarkt oder den Schlaganfall<br />

verursachen können.<br />

In deutschen Lehrbüchern wird<br />

häufig explizit Nikotin oder Nikotinabusus<br />

als Risikofaktor <strong>für</strong> die<br />

koronare Herzerkrankung und den<br />

Herzinfarkt genannt. <strong>Die</strong>s ist<br />

Ein weiterer Schwerpunkt bei<br />

der Narkolepsie ist die Teilnahme<br />

am Straßenverkehr. <strong>Die</strong> Fahrtauglichkeit<br />

ist individuell zu beurteilen.<br />

Auszugehen ist davon, dass<br />

Patienten in ihren wachen Phasen<br />

durchaus in der Lage sind, ihr Auto<br />

zu fahren.<br />

Abschließend lässt sich feststellen,<br />

dass bezüglich der Ursache und<br />

auch der medikamentösen Therapie<br />

der Narkolepsie weitere Untersuchungen<br />

notwendig sind.<br />

Literatur bei den Verfassern<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dr. Katrin Pilz<br />

DRK Kliniken Berlin | Mitte<br />

Pneumologisches und Schlafmedizinisches<br />

Zentrum<br />

Drontheimer Straße 39–40<br />

13359 Berlin<br />

k.pilz@drk-kliniken-berlin.de<br />

Nikotinabusus versus Tabakkonsum<br />

STEFAN ANDREAS, GÖTTINGEN<br />

Über die Hälfte der regelmäßigen Zigarettenraucher<br />

sterben an den Folgen des Rauchens. <strong>Die</strong> mittlere Lebens -<br />

erwartung der Raucher ist um zehn Jahre reduziert. In<br />

Deutschland ist das Rauchen die häufigste Einzelursache<br />

<strong>für</strong> Krankheit und vorzeitigen Tod. Tabakrauch ist der<br />

wesentliche Risikofaktor <strong>für</strong> bösartige Neubildungen<br />

insbesondere der Lunge und die COPD. Auch <strong>für</strong> das<br />

Asthma bronchiale, infektiöse Erkrankungen wie Pneu mo -<br />

nie oder Tuberkulose und die überwiegende Zahl der interstitiellen Lun -<br />

generkrankungen ist Tabakrauchen ein wichtiger Risikofaktor. Weiter ist<br />

Tabakrauch ein wesentlicher Risikofaktor <strong>für</strong> kardiovaskuläre Erkrankun -<br />

gen wie die koronare Herzerkrankung und den akuten Myokard infarkt.<br />

falsch, da die schädliche Wirkung<br />

des Zigarettenrauchens eindeutig<br />

auf den Tabakrauch zurückzuführen<br />

ist. Es gibt zwar experimentelle Da -<br />

ten, die einen ungünstigen Effekt<br />

von Nikotin möglich erscheinen<br />

lassen. In verschiedenen großen<br />

Metaanalysen ist die Nikotin -<br />

ersatztherapie in der Therapie des<br />

<strong>MedReview</strong> 04 ·2010 13<br />

Prof. Dr.<br />

Stefan Andreas

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