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MedReview Die Zeitschrift für ärztliche Fortbildungskongresse 51 ...

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17 % und bei denjenigen, die eine<br />

Chemoprävention durchführten<br />

nach einem positiven QFT 2 %.<br />

Keine der über 2000 engen Kontaktpersonen<br />

mit negativem QFT<br />

habe eine aktive Tuberkulose entwickelt,<br />

fasste der Leiter der Studie<br />

die Ergebnisse auf einem IGRA-<br />

Symposium in Birmingham im<br />

März 2010 zusammen (3). Man<br />

darf also auf die endgültige Publikation<br />

dieser Ergebnisse sehr ge -<br />

spannt sein.<br />

Gute medizinische Praxis orientiert<br />

sich zunehmend an Leitlinien<br />

und Empfehlungen. In 17 Ländern<br />

gibt es bereits Empfehlungen zur<br />

Verwendung von IGRAs beim<br />

Tuberkulose-Screening. Bisher<br />

wur den die IGRAs überwiegend<br />

zur Überprüfung eines positiven<br />

THT empfohlen. In den USA hat<br />

das Center for Disease Control<br />

(CDC) seine Empfehlungen in diesem<br />

Jahr überarbeitet. Nun sollen<br />

die IGRAs bei Personen mit einer<br />

BCG-Impfung und bei Personen,<br />

deren Erscheinen zum Ablesen des<br />

THT als unsicher angesehen wird,<br />

eingesetzt werden. Für alle anderen<br />

Kontaktpersonen können in<br />

den USA weiterhin entweder der<br />

THT oder die IGRAs verwendet<br />

werden. Für Großbritannien ist<br />

eine ähnliche Überarbeitung der<br />

Empfehlungen des National Institute<br />

for Health and Clinical Excellence<br />

(NICE) zu erwarten. Hier<br />

wurde bereits in der ersten Empfehlung<br />

von 2006 neben dem zweistufigen<br />

Vorgehen bei Patienten<br />

oder Kontakten mit geringer Compliance<br />

die direkte Durchführung<br />

der IGRAs empfohlen. In der<br />

Schweiz werden in der demnächst<br />

erwarteten überarbeiteten Empfehlung<br />

von der SUVA (Unfallver -<br />

sicherung) <strong>für</strong> Beschäftigte im<br />

Gesundheitsdienst primär die<br />

IGRAs empfohlen, wobei ein zweistufiges<br />

Vorgehen mit IGRA nach<br />

positivem THT weiterhin möglich<br />

ist. Für Beschäftigte, die Kontakt zu<br />

TB-Patienten oder infektiösem<br />

Material haben und daher regelmäßig<br />

untersucht werden, wird der<br />

Einsatz des THT aufgrund des<br />

Boostereffektes bei wiederholter<br />

In-vivo-Testung explizit nicht mehr<br />

empfohlen.<br />

IGRA vor immunsuppressiven<br />

Therapien<br />

Immunsuppressive Therapien er -<br />

höhen das Risiko <strong>für</strong> die Reaktivierung<br />

einer alten Tuberkulose bzw.<br />

erhöhen die Wahrscheinlichkeit der<br />

Progredienz einer LTBI zu einer<br />

aktiven Tuberkulose. Deshalb empfiehlt<br />

das Deutsche Zentralkomitee<br />

(DZK) vor der Vergabe von TNFalpha-Antagonisten<br />

die Durchführung<br />

eines IGRA und eine Chemoprävention,<br />

wenn der IGRA positiv<br />

ausgefallen ist. In der bisherigen<br />

S3-Leitlinie Psoriasis wird lediglich<br />

empfohlen, vor der Vergabe von<br />

Biologica eine Tuberkulose auszuschließen.<br />

In der <strong>für</strong> dieses Jahr<br />

erwarteten Überarbeitung der S3-<br />

Leitlinie werden IGRAs als Methode<br />

der Wahl <strong>für</strong> die Diagnose einer<br />

LTBI empfohlen. <strong>Die</strong>ses Favorisieren<br />

der IGRAs gegenüber einem<br />

zweistufigen Vorgehen mit dem<br />

THT als erstem Test wird mit der<br />

<strong>MedReview</strong> 04 ·2010 19

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