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MedReview Die Zeitschrift für ärztliche Fortbildungskongresse 51 ...

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UPDATE SAUERSTOFFTHERAPIE 2010<br />

Nächtliche Hypoxie bei COPD<br />

MARITTA ORTH ET AL.*, MANNHEIM<br />

<strong>Die</strong> wissenschaftliche und<br />

klinische Bedeutung isolierter<br />

nächtlicher Hypoxämien<br />

bei COPD soll im<br />

Folgenden anhand der nachstehenden<br />

Aspekte besprochen werden:<br />

� Epidemiologie,<br />

� Pathophysiologie,<br />

� Klinische Auswirkungen.<br />

Epidemiologie<br />

Schon bei am Tage normoxämen<br />

Patienten mit COPD treten in mehr<br />

als 30 % pathologische nächtliche<br />

Sauerstoffentsättigungen auf. In<br />

einer eigenen Untersuchung an 178<br />

Patienten mit COPD wiesen am<br />

Tage normoxäme Patienten (PaO2 > 60 mmHg) in 36,5 % eine t90<br />

> 30 % auf. Ähnliche Ergebnisse<br />

konnten auch Casanova et al. belegen.<br />

Bei 38 % der untersuchten<br />

COPD-Patienten (n = 88, stabile<br />

Phase der COPD, PaO2 60–<br />

70 mmHg, 24h-Langzeitpulsoximetrie)<br />

fand sich eine t90 > 30 %,<br />

davon 50 % in der Nacht. <strong>Die</strong><br />

Als nächtliche Hypoxien werden im Schlaf auftretende<br />

Sauerstoffentsättigungen bei am Tage normoxämen<br />

Patienten bezeichnet. <strong>Die</strong>se Entsättigungen sind nicht<br />

durch Apnoen bedingt. Es existieren zwei Definitionen der<br />

nächtlichen Sauerstoffentsättigungen. Zum einen ist das<br />

die so genannte „t90“. Hierunter wird die Zeitdauer der<br />

Entsättigungen unter 90 Sättigungsprozent in Prozent der<br />

Gesamtmesszeit verstanden. Überschreitet diese mehr als<br />

30 % der Gesamtmesszeit, so liegt eine nächtliche Hypoxie<br />

vor. Eine nächtliche Hypoxie ist weiterhin gegeben, wenn<br />

die Sauerstoffsättigung ≤ 85 % <strong>für</strong> über fünf Minuten der<br />

Gesamtmesszeit beträgt.<br />

Patienten mit nächtlichen Entsättigungen<br />

wiesen bereits am Tage im<br />

Vergleich zu den Nicht-Entsättigern<br />

signifikant niedrigere PaO2- Werte und höhere PaCO2-Werte auf.<br />

Pathomechanismen der<br />

nächtlichen Entsättigungen<br />

<strong>Die</strong> Hypoventilation ist Haupt -<br />

ursache der nächtlichen Hypoxien<br />

bei COPD. Becker et al. konnten<br />

eine deutliche Abhängigkeit von<br />

den Schlafstadien belegen: Im Non-<br />

REM-Schlaf sinkt das Atemminu-<br />

tenvolumen bedingt durch die<br />

Reduktion der Atemzugvolumens<br />

um 21 %, im REM-Schlaf um 39 %<br />

im Vergleich zum Wachzustand.<br />

<strong>Die</strong> unmittelbaren Folgen sind ein<br />

signifikanter Abfall des PaO 2 und<br />

ein Anstieg PaCO 2 . „Prädiktoren“<br />

<strong>für</strong> die nächtlichen Sauerstoffentsättigungen<br />

sind der Tages-PaCO 2 -<br />

Wert und die Sauerstoffsättigung<br />

am Tag. Patienten, bei denen der<br />

PaCO 2 unter 43 mmHg beträgt,<br />

haben keine nächtlichen pathologischen<br />

Sauerstoffentsättigungen, im<br />

<strong>MedReview</strong> 04 ·2010 5<br />

Prof. Dr.<br />

Maritta Orth

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