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Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

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<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Biber</strong> <strong>leben</strong>. Bestandeserhebung 2008 BAFU 2010 106<br />

Abb. 58 > Ein Schrecken für jeden Waldbesitzer, aber ein wahrer<br />

Hotspot der Artenvielfalt: ein vor 15 Jahren vom <strong>Biber</strong> aufgestautes<br />

4,5 ha grosses Waldstück in Litauen<br />

Solche Bilder sind auch in der Schweiz möglich, wenn man die<br />

<strong>Biber</strong> machen lässt (siehe Abb. 59).<br />

Abb. 59 > Ein vom <strong>Biber</strong> aufgestautes Bächlein (Bildmitte) überflutet<br />

eine Fläche von rund 2 ha Eichenwald im <strong>Schweizer</strong> <strong>Mit</strong>telland<br />

Der Eisvogel zeigt exemplarisch für andere Arten, wie er von verschiedenen biberbedingten<br />

Strukturen profitiert. In der Untersuchung von Messlinger (2006) kam es auf<br />

fünf von acht Probeflächen zu einem drastischen Anstieg der Kleinfischdichte. Ausschlaggebend<br />

hierfür war u.a. auch der Schutz von durch ins Wasser gefällte Bäume,<br />

die als Versteck dienten. Diese bieten <strong>dem</strong> Eisvogel ideale Sitzwarten (Abb. 60),<br />

welche die vorhandenen Fische für ihn erst verfügbar machen. Gleiches galt auch für<br />

Gebüsche, die erst durch <strong>Biber</strong> entstanden sind (verfrachtete Zweige, verjüngte Baumweiden).<br />

Der Eisvogel nutzte sogar Wurzelteller umgestürzter Pappeln als Brutplätze<br />

und siedelte sich direkt in den <strong>Biber</strong>revieren an.<br />

Abb. 60 > Vom <strong>Biber</strong> ins Wasser gefällter Baum an einem aufgestauten Kleingewässer<br />

Diese neuen Strukturen bieten Kleinfischen geeignete Versteckmöglichkeiten und <strong>dem</strong> Eisvogel<br />

bieten sie ideale Sitzwarten für die Jagd. Wo vorher ein Fliessgewässer war finden heute<br />

zahlreiche Grasfrösche erst durch den <strong>Biber</strong> geeignete Laichplätze.<br />

Durch die Staunässe werden wohl die meisten Bäume absterben<br />

und einen völlig anderen Lebensraum entstehen lassen.

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