Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

Mit dem Biber leben. Bestandeserhebung 2008 BAFU 2010 22
1 > Einleitung
Für die Verständlichkeit des Berichtes gehen wir hier kurz auf den Europäischen Biber (Castor fiber) und seine
Biologie ein. Für detaillierte Informationen zum Biber empfehlen wir das Buch von Zahner et al. (2009), ein
Muss für jeden Biberinteressierten.
1.1 Der Biber
Der Biber ist der grösste Nager Europas. Kennzeichnend dafür sind die vier grossen
Nagezähne, welche auf der Vorderseite einen orangen, harten Zahnschmelz aufweisen.
Mit einem Gewicht von 20–25 kg und einer Körperlänge bis 1 m + 35 cm Schwanzlänge,
ist der Biber schwerer als ein Reh. Sein ganzes Äusseres ist an ein Leben im und
am Wasser angepasst. An Land wirkt der Biber gedrungen und plump, im Wasser ist er
dafür umso agiler: er besitzt einen spindelförmigen Körper der ihn zum perfekten
Schwimmer macht (Abb. 1). Auffällig sind die unterschiedlich grossen Vorder- und
Hinterpfoten. Die Vorderpfoten sind richtige Hände mit starken Krallen mit denen er
geschickt zugreifen kann. Damit gräbt er auch seien Erdbauten. Die Hinterfüsse sind
viel grösser und stärker und mit Schwimmhäuten ausgestattet, um sich im Wasser
fortzubewegen. Die Sinnesorgane liegen beim Schwimmen alle knapp über der Wasseroberfläche
auf einer Linie. Auffälligstes äusseres Merkmal ist sein Schwanz, die
Biberkelle. Sie dient als Ruder beim Schwimmen und als Fettdepot für den Winter. Um
Artgenossen vor Gefahren zu warnen schlägt der Biber mit der Kelle aufs Wasser. Sie
dient also auch zur Kommunikation.
Der Biber ist hauptsächlich in der Dämmerung und während der Nacht aktiv. Den Tag
über verschläft die ganze Familie im Bau.