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Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

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<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Biber</strong> <strong>leben</strong>. Bestandeserhebung 2008 BAFU 2010 114<br />

Revitalisierungen von Gewässern<br />

Angesichts des grossen Umfangs und der hohen Kosten zur Revitalisierung der<br />

<strong>Schweizer</strong> Gewässer (siehe Kap. 7.1.2) werden die Kantone neu zur Erstellung von<br />

Revitalisierungsprogrammen und deren Umsetzung aufgefordert (Änderung im Gewässerschutzgesetz,<br />

Art. 38a). In den nächsten 80 Jahren sollen 4000 km Gewässer prioritär<br />

revitalisiert werden. Dazu fordert der Bund von den Kantonen eine strategische<br />

Planung. Dabei soll besonderer Wert auf den Nutzen für die Natur und die Landschaft<br />

gelegt werden. Der Bund schliesst mit den Kantonen 4-jährige Programmvereinbarungen<br />

ab, in welchen festgelegt wird, welche Leistungen (z. B. Revitalisierungslängen)<br />

die Kantone erbringen und mit welchen Beiträgen der Bund diese Leistungen finanziert.<br />

Im Gegensatz zu den bisherigen Finanzhilfen von Renaturierungen nach Wasserbaugesetz<br />

handelt es sich neu um Abgeltungen, d. h. die Kantone haben ein Anrecht<br />

auf den Bundesbeitrag. Finanziert werden diese Revitalisierungen mit ca. 40 Mio. CHF<br />

pro Jahr aus ordentlichen Bundesmitteln. Während der ersten Periode 2012–2015<br />

werden die Kantone stark mit der strategischen Planung beschäftigt sein.<br />

Hochwasserschutz<br />

Sowohl ein angemessener Gewässerraum als auch natürlich fliessende Gewässer sind<br />

entscheidend für einen funktionierenden Hochwasserschutz. Beides hilft das Wasser<br />

zurückzuhalten, den Abfluss zu verlangsamen und somit Hochwasserspitzen wirksam<br />

zu brechen. Um einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Lebensraum zu bieten sind<br />

Hochwasserschutzprojekte gemäss Art. 4 des Wasserbaugesetzes auch weiterhin naturnah<br />

zu gestalten.<br />

Synergien <strong>Biber</strong>-Gewässerraum-Revitalisierung der Gewässer<br />

<strong>Mit</strong> den Forderungen des Gegenvorschlags Schutz und Nutzung der Gewässer für mehr<br />

Gewässerraum und für natürlicher fliessende Gewässer (Revitalisierung) werden zukünftig<br />

viele Anforderungen an die Gewässer erfüllt, die <strong>dem</strong> <strong>Biber</strong> neue Lebensräume<br />

anbieten werden.<br />

Die Revitalisierung der vom Bund vorgesehenen prioritären 4000 km Gewässer ist<br />

jedoch eine Mehrgenerationenaufgabe. Viele Gewässerbewohner haben aber heute ein<br />

Problem und brauchen heute mehr natürlicher fliessende Gewässer. Um die Revitalisierung<br />

der Gewässer in Zukunft zu beschleunigen muss man sich die Frage nach Alternativen<br />

zu baulichen Massnahmen stellen, um das Ziel von mehr Natürlichkeit der Gewässer<br />

zu erreichen: Bagger oder <strong>Biber</strong>? Der <strong>Biber</strong> ändert mit seinen Aktivitäten die<br />

Strukturen der Gewässer, bringt Dynamik zurück und fördert so die <strong>Biodiversität</strong> aktiv.<br />

Wird der Gewässerraum in Zukunft durch die Kantone konsequent gesichert und<br />

gleichzeitig eine standortgerechte Ufervegetation gefördert, werden <strong>Biber</strong> diese Gewässerabschnitte<br />

früher oder später besiedeln. Anschliessend können die <strong>Biber</strong> einen<br />

grossen Beitrag zur natürlichen Entwicklung der Gewässer leisten. Dazu braucht es<br />

nicht in je<strong>dem</strong> Fall Bagger und Schaufel (siehe auch Kap. 6).<br />

Revitalisierung von Gewässern<br />

gesetzlich verankert<br />

Bagger oder <strong>Biber</strong>

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