Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität
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3 > Methode und Organisation der Bestandeserhebung 33<br />
3 > Methode und Organisation<br />
der Bestandeserhebung<br />
Da <strong>Biber</strong> nicht wie z. B. Rehe oder Hasen direkt beobachtet und gezählt werden können<br />
bedient man sich beim <strong>Biber</strong> einer indirekten Methode: es werden die Spuren der<br />
<strong>Biber</strong> kartiert und anschliessend interpretiert. Um die Verbreitung und den Bestand zu<br />
erfassen braucht es 3 wichtige Schritte:<br />
> Kartierung der Spuren im Gelände<br />
> Auswertung der Kartierung und Abgrenzung der Reviere<br />
> Erfassung der Anzahl Tiere pro Revier für eine Bestandesschätzung<br />
Da das Erfassen der Anzahl Tiere pro Revier mit einem riesigen Aufwand verbunden<br />
ist wird in der Praxis der Bestand vereinfacht mit der durchschnittlichen Anzahl Tiere<br />
pro Revier hochgerechnet.<br />
Die Anforderungen an die Methode für die aktuelle Bestandeserhebung lauten wie<br />
folgt:<br />
> Die Methode muss rückblickend mit den Inventaren Stocker (1978) und Rahm<br />
(1994) vergleichbare Resultate bringen.<br />
> Die Methode soll auch für zukünftige Kartierungen anwendbar und vergleichbar<br />
bleiben.<br />
> In der ganzen Schweiz soll dieselbe Methode angewendet werden, damit die Resultate<br />
von einer Region zur anderen verglichen werden können.<br />
3.1 Wahl der Kartiermethode<br />
<strong>Biber</strong>spuren lassen sich grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten kartieren: als<br />
Punktdaten oder als Liniendaten. Die Aussagekraft ist bei beiden Methoden unterschiedlich<br />
(Tab. 1). Wichtig für eine Bestandeserhebung ist vor allem, dass die aufgenommenen<br />
Daten sowohl zeitlich als auch regional jederzeit nachvollzieh- und vergleichbar<br />
sind. Nur Punktdaten, also Beobachtungen mit dazugehörigen Koordinaten,<br />
erfüllen diese Ansprüche. Zu<strong>dem</strong> können sie einfach in einem Geografischen <strong>Informationssystem</strong><br />
(GIS) erfasst und verarbeitet werden. Das Inventar von 1993 (Rahm 1994)<br />
lag uns bereits digitalisiert in Form von Punktdaten vor. Deshalb entschieden wir uns<br />
zur Wahl der Kartierung von einzelnen <strong>Biber</strong>spuren.<br />
Die Kartiermethode baut auf der von Rahm (2002) beschriebenen Methode auf und<br />
beinhaltet auch nützliche Informationen aus den Kartiermethoden von Heidecke (2005)<br />
und Schwab & Schmidbauer (2001). Erstmals wurde sie im Winter 2006/07 mit von