24.11.2012 Aufrufe

Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 > Zukünftiger Umgang mit <strong>dem</strong> <strong>Biber</strong><br />

als auch für die Lösung von Konflikten zuständig. Dies funktioniert bis anhin sehr gut,<br />

so dass seine Akzeptanz auch in den durch ihn beeinträchtigen Kreisen immer noch<br />

sehr hoch ist. <strong>Mit</strong> zunehmender Ausbreitung des <strong>Biber</strong>s werden aber auch die Konflikte<br />

zunehmen und es stellt sich die Frage, wie wir damit in Zukunft umgehen wollen.<br />

Bayern blickt auf eine über 10-jährige, erfolgreiche Tätigkeit im <strong>Biber</strong>management<br />

zurück. In dieser Zeit hat sich viel Wissen angesammelt, auf das wir im Folgenden<br />

näher eingehen wollen und von <strong>dem</strong> wir in Zukunft für den Umgang mit <strong>dem</strong> <strong>Biber</strong><br />

profitieren sollten.<br />

Das Bayerische <strong>Biber</strong>management baut auf den vier folgenden Grundpfeilern auf<br />

(Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 2007):<br />

> Fachkundige Beratung durch <strong>Biber</strong>berater und -manager<br />

> Präventive Massnahmen in Konfliktsituationen<br />

> Entfernen von <strong>Biber</strong>n<br />

> Entschädigung von Schäden (seit 2008 durch staatlichen Schadensfond)<br />

Verschiedene dieser Punkte werden in der Schweiz heute z. T. schon sehr erfolgreich<br />

angewendet und umgesetzt. Bei anderen lohnt es sich darüber nachzudenken und<br />

allenfalls an <strong>Schweizer</strong> Verhältnisse anzupassen und umzusetzen.<br />

Ein wichtiger Punkt, der in Bayern heute nicht flächendeckend angewandt wird, ist ein<br />

Monitoring zur Erfassung des Bestandes und der Verbreitung. Nur mit regelmässig<br />

erhobenen Bestandeszahlen und Informationen zur Verbreitung können getroffene<br />

Fördermassnahmen auf ihre Wirksamkeit geprüft und allfällige weitere Massnahmen<br />

geplant werden. Verlässliche Resultate aus einem Monitoring liefern bei schwerwiegenden<br />

Konflikten zwischen Mensch und <strong>Biber</strong> auch stichhaltige Argumente für einen<br />

Eingriffe auf Individuums- oder Populationsebene, wie dies das Konzept <strong>Biber</strong> Schweiz<br />

unter anderem vorsieht, falls alle präventiven und anderen Massnahmen versagen.<br />

7.2.1 Fachkundige Beratung und Öffentlichkeitsarbeit: ein Netz von <strong>Biber</strong>beratern?<br />

Eine schnelle und fachkundige Beratung und Hilfe vor Ort ist sehr wichtig für ein gut<br />

funktionierendes Konfliktmanagement. Das zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre<br />

sowohl im In- als auch im Ausland. Konflikte müssen zusammen mit den Betroffenen<br />

vor Ort gelöst werden. Häufig ergibt oder verschärft sich ein Konflikt mit <strong>dem</strong> <strong>Biber</strong><br />

durch fehlende Kenntnis über das Tier und seine Aktivitäten. Werden die betroffenen<br />

Kreise über den Nager und seien Aktivitäten schnell und fachkundig informiert, legen<br />

sich viele Probleme bereits in einer frühen Phase.<br />

In den Patentjagdkantonen der Schweiz besteht mit der Wildhut ein professionelles<br />

Netz von Personen, die diese Aufgabe in ihren Aufsichtskreisen übernehmen. Sie sind<br />

es, die erste Abklärungen und Aufklärungsarbeit übernehmen und Vorschläge zur<br />

Lösung der Konflikte unterbreiten. In den Revierkantonen wird diese Aufgabe durch<br />

die Jagdverwaltung wahrgenommen.<br />

<strong>Biber</strong>management in Bayern<br />

117

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!