Mit dem Biber leben - Schweizer Informationssystem Biodiversität

4 > Resultate 83
4.2.17 Kanton Graubünden
Der Kanton Graubünden wurde nicht in die Kartierung mit einbezogen, da weder am
Rhein noch am Inn in den letzten 15 Jahren Biber nachgewiesen wurden. Anfang Mai
2008 beobachteten jedoch Fischer wiederholt einen Biber am Inn bei Scuol (Medienmitteilung
Amt für Jagd und Fischerei Graubünden 2, Juni 2008; Abb. 47; Tab. 37 &
38). Auch konnten in der Folge eindeutige Biberspuren gefunden werden, so dass wir
davon ausgehen können, dass sich bereits vor Ende April ein Biber im Unterengadin
niedergelassen hatte. Deshalb nahmen wir dieses Revier mit in die Bestandeserhebung
auf.
Dieser Biber ist aus der Österreichischen Biberpopulation im Tirol eingewandert. Die
Tiroler Biber gehen wiederum auf Tiere zurück, die in den 1970er-Jahren im Donau-
Einzugsgebiet in Bayern wiederangesiedelt wurden.
Wie es mit dem Biber im Engadin weitergeht hängt sehr stark von der Entwicklung im
Tirol ab: im Winter 2008/2009 zählte die Tiroler Biberpopulation rund 41 Reviere mit
80–95 Tieren (Nadin Haslwanter-Egger mdl., Verbreitung Biber im Tirol Abb. 55).
Fortpflanzung wurde dagegen erst 2007 zum ersten Mal festgestellt. Der Inn weist aber
im Oberengadin verschiedene Altarme auf, wo Biber geeigneten Lebensraum finden
könnten. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sich im Engadin ein grosser
Bestand bilden wird.
Tab. 37 > Vom Biber besiedelte Gewässer im Kanton Graubünden
Angegeben sind die Anzahl Reviere pro Gewässer und der berechnete Bestand.
Einzugsgebiet
Gewässer Einzel-/Paarreviere Familienreviere Total Individuen
Inn Inn 1 0 1,5
Total 1 0 1,5
Tab. 38 > Biberreviere und berechneter Bestand im Kanton Graubünden
Reviere ganz auf Kantonsgebiet Reviere in Grenzgewässern
Total Reviere Total Individuen
Einzel-/Paarreviere Familienreviere Einzel-/Paarreviere Familienreviere
1 0 0 0 1 1,5