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travel. one<br />

das Magazin für Reiseprofis28 Seiten<br />

Ausgabe fünfzehn 10. August 2012<br />

Grüne Hotels<br />

In der Stadthotellerie wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit,<br />

mit Umwelt und Ressourcen schonend umzugehen. Fallbeispiele ab Seite 10<br />

Interview<br />

DER-Chef<br />

Michael Frese<br />

Warum X-Produkte Baustein-<br />

Angebote nicht ersetzen. Seite 8<br />

Sonderbeilage<br />

Karibik<br />

Magazin


2<br />

&<br />

TRINIDAD<br />

TOBAGO<br />

ZWEI INSELN – EINZIGARTIGE VIELFALT<br />

PANTONE COLOURS<br />

340 C


Schon wieder ein<br />

Quereinsteiger<br />

Wer heute ein großes touristisches Unternehmen leiten will,<br />

sollte offenbar nicht mit dem Makel behaftet sein, aus der<br />

Branche zu kommen. Die Neubesetzung des Chefpostens bei<br />

der TUI AG mit Vodafone-Mann Friedrich Joussen folgt – wie<br />

zuvor bei Thomas Cook – der Philosophie, dass Detailkenntnisse<br />

für die Führung des Großen, Ganzen eher hinderlich<br />

sind. Nun könnte man sagen, schon Joussens Vorgänger<br />

Michael Frenzel beweise, dass Quereinsteiger nicht immer<br />

den besseren Überblick haben. Schließlich sind die Strategien<br />

des ewigen Vorsitzenden, der 1988 von der West LB<br />

zur Preussag stieß, seit Jahren höchst umstritten. Oder<br />

man könnte die Sündenregister branchenfremder Überflieger<br />

wie Thomas Middelhoff oder Thomas Holtrop in der Touristik<br />

aufzählen, um dann zu schwärmen, wie der ehemalige<br />

Reiseleiter Wolfgang Beeser Thomas Cook aus den Irrungen<br />

und Wirrungen der Pichler-Ära errettete. Und nun dieser<br />

Elektrotechniker...<br />

Aber das ist müßig, schließlich gibt es genügend erfolgreiche<br />

Quereinsteiger. Jenseits der Polemik werden Erfolg und<br />

Misserfolg davon abhängen, ob Joussen die Fachkenntnisse<br />

der Touristiker in seinem Unternehmen intensiv nutzt, um<br />

die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn die Regeln der<br />

Branche sind zwar keine Geheimwissenschaft, aber trivial<br />

sind sie auch nicht. Und um sie in ein branchenübergreifendes<br />

Korsett zu zwängen, ist die Touristik zu kleinteilig. Über<br />

Joussen heißt es, er habe es gerne einfach. Wenn es ihm<br />

gelänge, das Konstrukt aus TUI AG, TUI <strong>Travel</strong> und den ungeliebten<br />

Anteilen an der Containerschifffahrt zu entwirren,<br />

hätte er in Hannover das Zeug zum Helden.<br />

Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />

c.schmicke@travel-one.net<br />

ausgabe fünfzehn 2012.editorial<br />

Christian Schmicke<br />

Chefredakteur<br />

travel.one 10.8.2012 3


4<br />

inhalt<br />

Sport- & Aktivreisen 16<br />

Provisionen 28<br />

Ägypten 32<br />

Sri Lanka 38<br />

Foto: Qube Heidelberg GmbH<br />

10 titelthema<br />

ausgabe fünfzehn.2012<br />

Ökologische Konzepte. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> stellt vier Stadthotels vor,<br />

die Umweltaspekte im Hinblick auf Ressourcen, Bauweise und<br />

Ernährung in den Fokus rücken. 14 Interview. Siemens-Manager<br />

Michael-W Hartmann über den »Green City Index«.<br />

puls<br />

6 DRV-Tagung. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt.<br />

7 <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Kompass. Jetzt abstimmen und gewinnen.<br />

8 Interview. Dertour-Chef Michael Frese über die Vorteile der<br />

Bausteinwelt – und den Technikbonus »seiner« Marken.<br />

produkt<br />

16 Sport- & Aktivreisen. Rosige Zeiten für<br />

Anbieter von Wanderreisen. Der Markt wächst weiter.<br />

18 Tipps. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Redakteure stellen<br />

ihre persönlichen Lieblingswanderungen vor.<br />

26 Airlines/Airports. LH auf Schrumpfkurs +++ Ural Airlines<br />

häufiger nach St. Petersburg +++ OLT sucht Investor<br />

sales<br />

28 Provisionen. Die neuen Regelungen von TUI,<br />

Thomas Cook und Alltours in der Analyse.<br />

31 Derpart. Unternehmerische Freiheit als Wettbewerbsvorteil.<br />

destination<br />

32 Ägypten. Die Buchungszahlen steigen.<br />

Veranstalter blicken optimistisch in den Winter.<br />

34 Reedereien. Das Rote Meer wird zum Tummelplatz<br />

der Kreuzfahrer.<br />

38 Sri Lanka. Die Ostküste holt die touristische<br />

Entwicklung anderer Landesteile nach.<br />

42 Schladming. Das Dorf investiert in<br />

die Hotellerie und schafft mehr Sportangebote.<br />

exit<br />

46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />

47 TV-Tipps.<br />

48 Karrieren & Leute. Friedrich Joussen<br />

wird Vorstandschef der TUI AG.<br />

49 Impressum & Feedback.<br />

50 Persönlich. Karl Heyne, Chef von Service Reisen Giessen.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 31. August.<br />

Diese Ausgabe enthält die <strong>Travel</strong>-<strong>One</strong>-Beilage »Karibik Magazin«.


Das Karriereportal<br />

Der Branche.<br />

20<br />

www.touristikcareer.de<br />

specials<br />

travel.one 10.8.2012 5


6<br />

rubrik.thema<br />

Nachhaltigkeit im Mittelpunkt<br />

Stellen ihre Sicht dar (v.l.):<br />

Monika Griefahn, Andreas Müseler,<br />

Jens Hulvershorn und Michaela Reitterer<br />

n Nur eine Modeerscheinung<br />

oder tatsächlich ein<br />

ernst zu nehmendes Thema?<br />

Der Aspekt Nachhaltigkeit<br />

durchdringt immer<br />

mehr die Touristik.<br />

So lenkt auch der DRV<br />

die Aufmerksamkeit seiner<br />

Mitglieder auf ökologisches<br />

und soziales Handeln.<br />

Die Jahrestagung<br />

Mitte November in Montenegro<br />

steht unter dem<br />

Motto »Starker Tourismus<br />

durch Nachhaltigkeit«.<br />

Vorträge und Diskussionen<br />

setzen sich an drei<br />

Tagen mit dem Thema<br />

auseinander. Prominenter<br />

Gast auf dem Podium ist<br />

Monika Griefahn, einsti-<br />

Zukunft der Tigersafaris ungewiss<br />

n Das Oberste Gericht von Indien will für Tigersafaris eine neue Regelung.<br />

Im Kerngebiet der Tiere soll es künftig weder Ausflüge noch<br />

Resorts geben. Der Tourismus solle in den Nationalparks nur noch in<br />

Pufferzonen stattfinden. Dagegen erheben sich Stimmen. Bei der Anhörung<br />

indirekt vertreten ist auch Safari-Anbieter &Beyond, der am<br />

Rand der Parks Resorts betreibt und von strengeren Gesetzen betroffen<br />

wäre. Die endgültige Entscheidung soll am 22. August fallen.<br />

Arosa verlangsamt das Tempo<br />

n Auf dem Flusskreuzfahrtmarkt herrscht offenbar Flaute. Die<br />

Reisen auf Rhein, Donau & Co. verkaufen sich derzeit allem Anschein<br />

nach nicht sonderlich gut. Arosa Flussschiff zieht daraus Konsequenzen.<br />

Die Reederei verschiebt den Ausbau der Flotte um ein Jahr. Wegen<br />

der momentanen Buchungszurückhaltung infolge des Costa-Unglücks<br />

im Januar sei eine Kapazitätenanpassung sinnvoll, heißt es.<br />

ge Umweltministerin von<br />

Niedersachen und heute<br />

Umweltdirektorin bei Aida<br />

Cruises. Sie will der Frage<br />

nachgehen, ob wirtschaftlicher<br />

Erfolg und verantwortungsvolles<br />

Handeln<br />

gegenüber Mensch und<br />

Natur zusammenpassen.<br />

Beispiele aus der Praxis<br />

sollen folgen. Während<br />

einer Podiumsdiskussion<br />

berichten sechs Touristiker<br />

über ihre Erfahrungen.<br />

Darunter befindet sich Michaela<br />

Reitterer. Sie vertritt<br />

das Boutiquehotel<br />

Stadthalle Wien, das nach<br />

eigenen Angaben weltweit<br />

das erste Null-Energie-Bilanz-Stadthotel<br />

ist.<br />

Als weiteren Teilnehmer<br />

auf dem Podium nennt<br />

der DRV Jens Hulvershorn<br />

vom CSR-zertifizierten<br />

Veranstalter Gebeco.<br />

Er steht auch bei einem<br />

Fachforum Rede und<br />

Antwort. Neben Rewe-<br />

Nachhaltigkeits-Manager<br />

Andreas Müseler und Futouris-Geschäftsführerin<br />

Professor Ines Carstensen<br />

erklärt Hulvershorn<br />

den Teilnehmern, wie sich<br />

nachhaltige Reiseprodukte<br />

überzeugend verkaufen<br />

lassen.<br />

Die Tagung in Budva<br />

findet vom 15. bis 17. November<br />

statt.<br />

www.drv.de<br />

Gebühren in<br />

Tansania steigen<br />

n Von Juli 2013 an steigen die Gebühren<br />

in den Nationalparks von Tansania um<br />

ein Vielfaches. Die Erhöhungen betreffen<br />

sämtliche Aktivitäten in den Naturschutzgebieten,<br />

so etwa Safaris zu Fuß<br />

oder im Auto, Kanu- und Kajaktouren oder<br />

die beliebten Mittag- oder Abendessen im<br />

Busch. Die Eintrittspreise sowie die Landegebühren<br />

für Flugzeuge steigen ebenfalls.<br />

Erstmals müssen auch Kinder für den Besuch<br />

in einem Nationalpark zahlen.<br />

Die Nationalparkbehörde Tanapa begründet<br />

die Preissteigerung unter anderem mit<br />

einem erhöhten Investitionsbedarf in die<br />

touristische Infrastruktur sowie in die Diversifizierung<br />

des touristischen Produkts.<br />

Ein PDF mit den detaillierten Tarifen gibt<br />

es unter www.tanzaniaparks.com<br />

10.8.2012 travel.one


puls<br />

Bewerten und gewinnen<br />

Kompass<br />

n Der Countdown zur Verleihung des<br />

Innovationspreises des touristischen<br />

Vertriebs läuft. Bis zum 26. August entscheiden<br />

Experten, nämlich Sie, die <strong>Travel</strong><br />

<strong>One</strong> Leser, welche der 22 jungen und<br />

frischen Produktideen beim <strong>Travel</strong> <strong>One</strong><br />

Kompass auf dem Siegerpodest stehen.<br />

Gewinner gibt es in drei Kategorien –<br />

und zwar im Segment »Pauschal-, Badeurlaub,<br />

Städtereisen«, »Studien-, Rund-<br />

und Aktivreisen« sowie »Kreuzfahrt«.<br />

Auch bei der fünften Auflage des<br />

Kompass' lohnt es sich doppelt, dabei zu<br />

sein. Zum einen bestimmen Sie, welcher<br />

Veranstalter die begehrte Trophäe mit<br />

nach Hause nehmen darf. Und zum anderen<br />

nehmen Sie am Gewinnspiel teil,<br />

bei dem es auch diesmal tolle Preise zu<br />

gewinnen gibt.<br />

� Olimar spendiert eine Woche für zwei<br />

Personen (Übernachtung und Frühstück)<br />

im portugiesischen Carvoeiro in der beliebten<br />

Ferienanlage Quinta do Paraíso<br />

oberhalb des Zentrums. Die Gewinner<br />

wohnen im Apartment der Kategorie T1<br />

Superior und erhalten zusätzlich einen<br />

Mietwagen von Europcar, Größe A. Ausgenommen<br />

ist der Reisezeitraum Mitte<br />

Juli bis Ende August.<br />

�GTI <strong>Travel</strong> verlost ebenfalls einen einwöchigen<br />

Hotelaufenthalt, und zwar im<br />

Doppelzimmer mit All-inclusive-Verpflegung<br />

im Fünf-Sterne-Hotel Diamond<br />

Beach & Spa in Colakli bei Side an der<br />

Türkischen Riviera. Die Hotelanlage mit<br />

288 Zimmern befindet sich in ruhiger<br />

Lage und ist rund 200 Meter vom hoteleigenen<br />

Sandstrand entfernt. Das<br />

Haus bietet zwei À-la-carte-Restaurants,<br />

Show-Bühne, Diskothek, Sauna, Spa und<br />

Hammam und ein beheizbares Hallenbad.<br />

Einzulösen ist der Gewinn zwischen<br />

November und März in der kommenden<br />

Wintersaison.<br />

Um ihr Votum abzugeben, können sich<br />

Reiseprofis über den Banner auf der <strong>Travel</strong><br />

<strong>One</strong> Homepage auf die Umfrage-Seite<br />

klicken. Dort stellen die Bewerber ihren<br />

eingereichten Vorschlag kurz und<br />

knapp vor. Wer für seine Entscheidung<br />

weitere Details wissen möchte, der kann<br />

sich über den angefügten Link des jeweiligen<br />

Anbieters genauer informieren.<br />

Jetzt mitmachen unter<br />

www.travel-one.net<br />

VIEL SONNE,<br />

VIELE STERNE<br />

IM WINTER 2012/13<br />

travel.one 10.8.2012 7


8<br />

puls.interview<br />

Ist Ihr Technikvorsprung<br />

nun passé, Herr Frese?<br />

Das Interview führte Tanja Ronge.<br />

Dertour war immer besonders stolz auf<br />

seine Technik. Nachdem nun X-Produkte<br />

und flexibel kombinierbare Bausteine<br />

auch bei anderen Anbietern immer<br />

wichtiger werden: Welchen Grund gibt<br />

es, bei Ihnen zu buchen?<br />

Michael Frese: Was uns von unseren Mitbewerbern<br />

deutlich unterscheidet, ist unser<br />

Reisesystem. Wir haben beides: Die<br />

dynamische Produktion über Systeme,<br />

die zum Zeitpunkt der Buchung den jeweils<br />

günstigsten verfügbaren Flug mit<br />

dem gewünschten Hotel und einem<br />

Transfer bündelt und daneben das Bausteinsystem.<br />

Die dynamische Produktion<br />

ist nicht mehr als eine zum Zeitpunkt der<br />

Buchung gefertigte Pauschalreise. Dagegen<br />

hat das Bausteinsystem die Pauschalreise<br />

individualisiert. Der Kunde<br />

wählt den Grad der Flexibilität, entscheidet,<br />

ob er einen Transfer braucht, welche<br />

Zimmerkategorie er bevorzugt, ob und<br />

welche Ausflüge er bucht. Nichts ist vorgegeben,<br />

aber alles möglich. Darin unterscheiden<br />

wir uns. Das ist unsere Stärke.<br />

In diesem Segment sind wir nach wie vor<br />

der Vorreiter. In dieser Konsequenz machen<br />

das nur wir. Ich meine, dass wir im<br />

Bausteinsegment immer noch die optimale<br />

Lösung anbieten.<br />

Sind Bausteine kundenorientierter<br />

als die dynamisch paketierte Reise?<br />

Michael Frese (62) ist seit 2010 Sprecher der Geschäftsführung der Dertour<br />

GmbH & Co. KG und damit der oberste Kopf bei Dertour, Meier's Weltreisen<br />

Das Interview und führte ADAC Reisen sowie der Deutschen Reisebüro GmbH in Frankfurt.<br />

xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.<br />

Jedes System hat seine Vor- und seine<br />

Nachteile. Bei dynamisch paketierten<br />

Reisen haben die günstigsten Angebote<br />

Priorität. Nehmen wir das Beispiel Flug:<br />

Die billigste Verbindung schwimmt im<br />

Angebotspool oben wie ein Fettauge,<br />

auch wenn möglicherweise ein nur um 30<br />

Euro teurerer Flug für den Kunden eine<br />

viel angenehmere Flugzeit bietet. Außerdem<br />

sind die Daten nie Live-, sondern immer<br />

Cache-Daten. Das heißt, dass häufig<br />

Verbindungen nicht mehr verfügbar sind<br />

und Preise dann modifiziert werden<br />

müssen. Die Baustein-Welt dagegen ist<br />

immer live und die Kunden können ganz<br />

nach ihren Bedürfnissen entscheiden.<br />

Wer im Urlaub alle zwei Tage den Ort<br />

wechseln will, ist damit viel besser bedient.<br />

Es gibt alle Arten von Zubuchmöglichkeiten<br />

und Schnittstellen zu Live-Systemen.<br />

Dynamische Paketierungen eignen<br />

sich nur für Aufenthaltsreisen. Dafür<br />

fehlt in der Bausteinwelt aber die Preisvergleichbarkeit.<br />

Immer mehr Veranstalter setzen auf<br />

exklusive Produkte, Sie nicht. Warum?<br />

Wir verfolgen diese Einkaufsmethodik<br />

nicht. Das kann man als Anbieter nur machen,<br />

wenn man die Häuser dann auch<br />

füllen kann. Dertour wäre nicht in der<br />

Lage, diese Form der Exklusivität zu fahren,<br />

weil wir nicht diese Mengen produ-<br />

10.8.2012 travel.one


zieren. Hotels oder die von Mitbewerbern<br />

vermarkteten exklusiven Hotelkonzepte<br />

mit Gästen aus nur einem Quellmarkt 365<br />

Tage im Jahr zu füllen, ist eine Herausforderung.<br />

Da stellt sich die Frage, ob man<br />

sich als Anbieter so in der Breite absichern<br />

kann. Wir setzen auf Vielfalt. Unser Vorteil:<br />

Wir wollen und müssen nicht an einem<br />

Tag ein bestimmtes Produkt verkaufen,<br />

um die Hotelauslastung zu steuern. Ein<br />

Veranstalter gibt dadurch seine Neutralität<br />

auf, denn er muss vor allem das bewerben,<br />

wo er Risiken eingegangen ist. Wir<br />

dagegen müssen das nicht und richten uns<br />

voll auf die Kundenwünsche aus. Im Gegenzug<br />

hat der Anbieter, der ein Hotel exklusiv<br />

füllt, stärkeren Einfluss auf dessen<br />

Angebot. Schmeckt das Frühstück nicht,<br />

kann er darauf besser einwirken als wir.<br />

TUI ist bei den Reisebüros wegen des neuen<br />

Katalogkonzepts in die Kritik geraten.<br />

MEHR EUROPA,<br />

MEHR UMSATZ IN SICHT.<br />

NEUE HIGHLIGHTS<br />

FÜR ZUFRIEDENE KUNDEN:<br />

• Kreuzfahrten im Mittelmeer<br />

und Nordeuropa<br />

• Attraktive Kinderpreise bis einschließlich<br />

17 Jahre für die gesamte Europa-Saison 2012<br />

• Busanreise nach Genua und Venedig<br />

• Günstige Fluganreise inkl. Rail&Fly<br />

Und Thomas Cook setzt nun ganz neu eine<br />

Technik ein, die es erlaubt, mehr Hotels<br />

einzubinden – ohne sie allerdings im Katalog<br />

abzubilden. Wie ist das bei Ihnen?<br />

Die Zahl der Angebote, die nicht im Katalog<br />

abgebildet sind, wächst beständig. Das<br />

hängt allerdings vom Zielgebiet und dem<br />

jeweiligen Segment ab. Bei Städtereisen<br />

etwa sind bei uns von 2.000 Häusern 800<br />

Hotels nur virtuell verfügbar.<br />

Sind virtuelle Kataloge die Zukunft?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Nach wie vor<br />

sind Kataloge wichtige Animationswerkzeuge.<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, dass<br />

es ohne sie gehen wird. Wir vertreiben zu<br />

90 Prozent über Reisebüros. Ich weiß nicht,<br />

ob es diese nicht überfordert, wenn sie Details<br />

online nachschauen müssen. Deshalb<br />

hätte ich nicht den Mut gehabt, den Weg<br />

wie etwa TUI zu gehen. Ich bin vielleicht zu<br />

konservativ (lacht).<br />

Buchung & Information:<br />

CruiseMatch Online • Amadeus Cruise • TOMA • Reisebürohotline 069/92 00 71 – 0 • royalcaribbean.de/extranet<br />

Neues im<br />

Katalogwinter<br />

Kataloge: 30, davon 22 Dertour,<br />

sechs Meier's Weltreisen<br />

und zwei ADAC Reisen. Katalog<br />

»Karibik-, Mittel- und Südamerika«<br />

wird ersetzt durch »Karibik«<br />

mit 316 Seiten und »Mittel- und<br />

Südamerika« mit 260 Seiten;<br />

neu: Uruguay und Guatemala.<br />

Erstmals im Winter »Familien-<br />

urlaub ganz nah«.<br />

Produktnews: Mehr Stadthotels,<br />

Vermittlung eines Doppelzimmer-Reisepartners<br />

bei Lateinamerika-Gruppenreisen,<br />

je<br />

14 neue Rundreisen in Asien und<br />

Afrika. Neue Studienreiseziele<br />

Uganda, Georgien und Armenien.<br />

interview.puls<br />

ÖSTLICHES MITTELMEER<br />

7 Nächte an Bord der<br />

Navigator of the Seas®<br />

ab € 439,– *<br />

Flug ab € 395,– **<br />

* Preisbeispiel für die Abfahrt am 7. Oktober 2012. Preise pro Person bei Doppelbelegung.<br />

** Flug mit Lufthansa ab/bis Düsseldorf. Inkl. Rail&Fly und Transfers.<br />

Verfügbarkeit travel.one vorbehalten. 10.8.2012 9


Foto: Qube Heidelberg GmbH<br />

10<br />

Bio &<br />

Business<br />

10.8.2012 travel.one


In der Stadthotellerie ist Ökologie meist noch ein Randthema. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> stellt<br />

vier Häuser vor, die darauf in unterschiedlicher Weise den Schwerpunkt legen.<br />

Johannes Arndt fährt mit dem Zeigefinger<br />

die Spirale über dem Waschbecken<br />

nach. »Wir haben den Jura-Marmor so<br />

schneiden lassen, dass man die Versteinerung<br />

erkennt«, sagt er und sucht in der<br />

Wandverkleidung nach einer weiteren<br />

Schnecke. So zufällig wie die Fossilien dort<br />

verteilt sind, so zufällig ist auch vieles im<br />

Qube Hotel in Heidelberg passiert. Es war<br />

keineswegs von Beginn an geplant, so konsequent,<br />

wie dann geschehen, ökologische<br />

Ideen umzusetzen. Das brachte erst intensives<br />

Nachdenken mit sich. Trotzdem:<br />

»Nachhaltigkeit steht heute fast zwangsläufig<br />

an erster Stelle«, meint Arndt.<br />

Die Äußerung könnte auch aus dem<br />

Mund anderer Hoteliers stammen – auch<br />

wenn die Stadthotellerie relativ lange gebraucht<br />

hat, um sich ökologischen Fragen<br />

zu widmen. Doch steigende Energie- und<br />

Wasserpreise sowie sich verändernde Kundenwünsche<br />

animieren sie nun dazu, Hotels<br />

umweltfreundlicher zu bauen und zu<br />

betreiben als in der Vergangenheit. Insbesondere<br />

börsennotierte Unternehmen wollen<br />

laut dem aktuellen Branchenreport des<br />

Hotelverbandes Deutschland (IHA) mittlerweile<br />

genau wissen, was die Hotels in Sachen<br />

Nachhaltigkeit unternehmen.<br />

Langlebig bauen.<br />

Das Qube ist dennoch das einzige Hotel im<br />

Großraum Heidelberg-Mannheim, das als<br />

»Green Hotel« vom Verband Deutsches Reisemanagement<br />

(VDR) zertifiziert wurde.<br />

Das erst drei Jahre alte Haus in der Heidelberger<br />

Innenstadt wurde so gebaut, dass es<br />

nachhaltige Standards erfüllt. Und nicht<br />

nur in den Bädern, in denen deutscher<br />

Jura-Marmor die Wände ziert und schwarzer<br />

Schiefer als Bodenbelag dient. »Ein roter<br />

Faden war mir wichtig«, betont Arndt,<br />

der ursprünglich nur als Investor auftreten<br />

wollte, das Hotel nun aber mit seiner Frau<br />

selbst betreibt. Keine Wegwerfprodukte,<br />

sondern langlebige Materialien sollten es<br />

sein – ob in den 45 Zimmern, dem Tagungsraum<br />

oder im Restaurant. Die Tresenplatte<br />

der Bar etwa besteht aus einem Stück Massivholz.<br />

»Sie war natürlich teuer, doch sie<br />

hält 100 Jahre«, meint der Heidelberger und<br />

spricht von vorausschauenden Investitionen,<br />

die auf Dauer Kosten sparen.<br />

Egal, in welchem Raum sich Arndt befindet:<br />

Er könnte Gästen überall das Konzept<br />

erklären. So kleben an den Wänden<br />

keine Tapeten. Die Qube-Macher entschieden<br />

sich stattdessen für Naturputz, der mit<br />

Farben ohne Lösungsmittel, Weichmacher<br />

oder Konservierungsstoffe gestrichen wurde.<br />

Und auch in puncto Energie versuchten<br />

sie mehr zu machen, als das Vier-Sterne-Hotel<br />

lediglich gut zu dämmen oder Energiesparlampen<br />

zu verwenden. Die Kühlung für<br />

die Gastronomie zum Beispiel wird mit Hilfe<br />

eines Kompressors im Keller erzeugt. Da-<br />

Foto: Qube Heidelberg GmbH<br />

grüne hotels.titelthema<br />

Naturmaterialien aus Deutschland:<br />

In den Bädern des Qube Hotels<br />

dominieren Jura-Marmor und Schiefer<br />

» Lorem ipsum dolor« Volupta debis eos<br />

doloribus, utem laccabore dem que cus.«<br />

travel.one 10.8.2012 11


12<br />

titelthema.grüne hotels<br />

Adina-Hotelchef Ganitis:<br />

Ressourcenschonung senkt<br />

auf Dauer die Kosten<br />

Villa-Orange-Betreiberin<br />

Hütte: Rund 20 Prozent höhere<br />

Einkaufspreise<br />

bei entsteht auch Wärme, das Qube setzt<br />

sie zur Warmwassererzeugung ein.<br />

Heizkraftwerk im Haus.<br />

Ortswechsel: Als Günter Dix die Tür zu<br />

dem kleinen Raum im Dachgeschoss öffnet,<br />

empfängt ihn ein lautes, monotones<br />

Brummen, gefolgt von einer dichten Wärmewolke.<br />

Beides kommt aus der Mitte des<br />

Zimmers, wo ein großes dunkles Gerät<br />

entfernt an eine überdimensionale Waschmaschine<br />

erinnert. Doch gewaschen wird<br />

hier nicht. Nur eingeheizt, wie der Hotelier<br />

des Ökotels Hamburg erklärt. Mit seinem<br />

eigenen Blockheizkraftwerk erzeugt er<br />

rund 50 Prozent des Energiebedarfes des<br />

23-Zimmer-Hauses. Die restlichen 50 Prozent<br />

liefert ein Naturstromanbieter in das<br />

komplett auf Energiesparen und Umweltverträglichkeit<br />

ausgerichtete Hotel.<br />

Die Idee zu dem Öko-Hotel kam Dix<br />

vor rund 16 Jahren. »Ich wollte ein Hotel<br />

bauen, das möglichst viel Energie sparen<br />

kann und in dem die Einrichtung ökolo-<br />

gisch gestaltet ist«, erinnert sich der 68-Jährige.<br />

Doch nicht jeder zeigte sich von dem<br />

Thema begeistert, und so stieß der Hotelier<br />

zu Beginn seiner Planungen auch auf kritische<br />

Stimmen. »Es war schon ein gewisses<br />

Risiko. Denn eine nachhaltige Bauweise ist<br />

zunächst deutlich teurer«, räumt Dix ein.<br />

Dennoch ist der passionierte Öko-Hotelbetreiber<br />

überzeugt, dass er auch heute alles<br />

noch einmal so machen würde wie damals.<br />

Und damals hat er viel gemacht, vor allem<br />

viele Details geschaffen, die sein Ökotel von<br />

den großen Konkurrenten unterscheidet.<br />

So sind alle elektrischen Leitungen<br />

zum Schutz vor Elektro-Smog vollständig<br />

ummantelt, die Fenster bestehen aus hochisolierendem<br />

Wärmeschutzglas, die Böden<br />

sind PVC-frei. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage<br />

montiert und die WC-Spülungen<br />

werden durch Regenwasser befüllt.<br />

Darüber hinaus sind die Hausmauern wärmegedämmt.<br />

Und Dix' jüngste Neuerung ist<br />

eine Starkstromsteckdose für Elektroautos<br />

in der Tiefgarage.<br />

<strong>One</strong><br />

Eine Photovoltaikanlage ziert das<br />

<strong>Travel</strong><br />

Dach des Ökotel Hamburg Foto:<br />

10.8.2012 travel.one


Doch diese Maßnahmen werden von den<br />

Gästen oft gar nicht registriert. »Viele sehen<br />

leider nicht, was wir im Einzelnen alles<br />

umsetzen, sondern nur das Bio-Frühstück,<br />

weil sie gesund essen wollen, und die massiven<br />

Holzmöbel. Und das finden sie toll«,<br />

sagt der Betreiber des Ökotel.<br />

Nur Bio auf dem Tisch.<br />

Brötchen oder Schinken, Milch, Kaffee, Cola<br />

oder Whisky – alles, was in der Villa Orange<br />

von Christiane Hütte auf den Tisch kommt,<br />

trägt das Bio-Siegel. Hütte hat ihr 38-Zimmer-Haus<br />

im Frankfurter Nordend als<br />

Bio-Hotel zertifizieren lassen. Ihre Kunden<br />

seien unter der Woche »ganz normale Geschäftsreisende«,<br />

erzählt sie. Gäste, die das<br />

Hotel oft wegen seiner Lage und der Atmosphäre<br />

auswählten. Nur für den kleineren<br />

Teil von ihnen sei die Bio-Zertifizierung ein<br />

zentrales Entscheidungskriterium.<br />

»Als wir 2008 entschieden, uns zertifizieren<br />

zu lassen, kostete das erstmal richtig<br />

Geld«, sagt die Hotelbetreiberin. Wirklich In der Villa Orange in Frankfurt ist jedes Lebensmittel Bio-zertifiziert<br />

Fotos: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> (1,2)<br />

grüne hotels.titelthema<br />

travel.one 10.8.2012 13<br />

Foto: Villa Orange


14<br />

titelthema.grüne hotels<br />

Adina Apartment Hotel Frankfurt Neue Oper:<br />

Einziges »Green Hotel« in der Bankenmetropole<br />

Kommt auf die Hotellerie eine neue Epo<br />

Das Interview führte Petra Hirschel.<br />

Sie erstellen für verschiedene Länder<br />

einen »Green City Index«, um<br />

Großstädte in Sachen Umweltschutz<br />

und Energiebilanz vergleichbar zu<br />

machen. Inwiefern ist das Verzeichnis<br />

auch für die Hotellerie interessant?<br />

Hartmann: Man verbindet den Index sicherlich<br />

im ersten Schritt nicht sofort<br />

mit der Hotellerie, aber im zweiten ergeben<br />

sich womöglich neue Erkenntnisse.<br />

Denn die Mega-Städte sind globale Wirtschaftszentren,<br />

die hinsichtlich Lebensqualität,<br />

Luft, Infrastruktur und Energie<br />

Standards setzen müssen. Es gibt globale<br />

Organisationen von Bürgermeistern.<br />

Durch deren Diskussionen zieht sich das<br />

Thema Nachhaltigkeit wie ein roter Faden.<br />

Das wird zu ordnungspolitischen<br />

Konsequenzen führen, insbesondere,<br />

wenn es darum geht, bestimmte CO₂-<br />

Vermeidungsziele zu erreichen. Frankreich<br />

macht da schon ganz große Sprünge<br />

und will die Hotels dazu verpflichten,<br />

Foto: Adina Apartment Hotels<br />

bis 2020 effizienter zu werden und sich<br />

selbst mit Energie zu versorgen.<br />

Wie soll das funktionieren?<br />

Es geht vor allem um eine intelligente<br />

Kombination zwischen Energieerzeugung,<br />

Speicherung und bedarfsgerechter<br />

Nutzung. Hotels sollen in Spitzenzeiten,<br />

etwa bei Veranstaltungen<br />

oder in der Hochsaison, Zugriff auf eigene<br />

Energie haben, die sie nicht über einen<br />

Energieversorger beziehen, sondern<br />

beispielsweise mit Solarpanels<br />

selbst erzeugen, speichern und bei Bedarf<br />

abrufen. Zudem ist es wichtig, Tarifsprünge<br />

zu vermeiden und den Verbraucher<br />

intelligent zu managen.<br />

Was verstehen Sie darunter?<br />

Man kann zum Beispiel mit Gebäude-<br />

Management-Systemen mit integriertem<br />

Energiemanagement arbeiten. Es<br />

gibt hochentwickelte Sensoren, die er-<br />

alles musste das Bio-Siegel tragen, so dass<br />

die Kosten für Speisen und Getränke massiv<br />

in die Höhe schossen. Zum Teil hätten<br />

sie sich verdoppelt. Mittlerweile habe sich<br />

die »Versorgungssituation« allerdings stark<br />

verbessert. Hütte schätzt, dass ihre Einkaufspreise<br />

noch um rund 20 Prozent über<br />

denen für konventionelle Produkte liegen.<br />

Zweimal pro Jahr kommt ein Prüfer des<br />

Verbundes der Bio-Hotels in die Villa Orange,<br />

um die Umsetzung des Bio-Versprechens<br />

zu überprüfen. Einmal jährlich erfolgt der<br />

Besuch unangemeldet. »Das ist wie bei einer<br />

Razzia«, erzählt Hütte. Für jedes Produkt<br />

müsse sie einen Einkaufsschein vorweisen,<br />

auf dem die Bio-Qualität bestätigt werde.<br />

Natürlich schlafen Gäste des Bio-Hotels in<br />

Bio-Bettwäsche, nutzen Naturkosmetik, und<br />

die Duschseife kommt aus nachfüllbaren<br />

Spendern. Beim Energieverbrauch könne<br />

kennen, ob Menschen im Raum sind, so-<br />

dass mit ihrer Hilfe der Energiebedarf<br />

quasi on demand gesteuert werden<br />

kann. Wenn sich also niemand in der<br />

Hotellobby oder im Restaurant aufhält,<br />

muss die Klimaanlage nicht auf Hochtouren<br />

laufen. Verbrauch und Nachfrage<br />

werden bedarfsgerecht in eine Balance<br />

gebracht und die Energie-Grundlast<br />

erheblich gesenkt.<br />

Niemand klopft derzeit<br />

Unternehmen ernsthaft auf die Finger,<br />

wenn sie viel Energie verbrauchen.<br />

Kann den Hotels ihre Energiebilanz<br />

daher nicht egal sein?<br />

So zu denken, wäre der größte Unsinn.<br />

Sowohl seitens des Besitzers als auch<br />

des Betreibers eines Hotels. Bis 2020, da<br />

bin ich mir sicher, müssen Hotels nachhaltig<br />

ihren ökologischen Fußabdruck<br />

verkleinern und dieses auch nachweisen<br />

können. Das Thema kommt schnel-<br />

10.8.2012 travel.one


sie sich allerdings nicht zur Avantgarde<br />

zählen, räumt Hütte ein. Den stilvollen<br />

Altbau aus dem Jahr 1900 könne man<br />

nicht zum Null-Energie-Haus umfunktionieren,<br />

sagt sie. »Und ohne Klimaanlagen<br />

in den Zimmern blieben uns im<br />

Sommer die Gäste weg.«<br />

Kette mit Anspruch.<br />

Der Auftrag, sparsam mit Ressourcen<br />

umzugehen, stand für das Adina Apartment<br />

Hotel Neue Oper Frankfurt dagegen<br />

schon beim Bau im Jahr 2009 im<br />

Vordergrund. Wie das Qube in Heidelberg<br />

trägt auch das Adina in Frankfurt<br />

als einziges Hotel in seiner Stadt das<br />

Label »Green Certified Hotel« des VDR.<br />

Technik und Dämmung des 134-Apartment-Hotels<br />

seien auf Top-Niveau, sagt<br />

General Manager Georgios Ganitis. Ne-<br />

che zu, Herr Hartmann?<br />

ler auf uns zu, als mancher glaubt.<br />

Siemens hat sich daher darauf spezialisiert<br />

den Energiebedarf in<br />

einem Gebäude mit dem Energieeinkauf<br />

ganzheitlich für Kunden<br />

zu optimieren. Wir sind jetzt schon<br />

in der Lage den CO₂-Footprint eines<br />

Gastes pro Aufenthalt exakt zu<br />

messen. Dabei geht es nicht um<br />

Idealismus, sondern durchaus um<br />

viel Geld. Wir arbeiten für große<br />

Hotelketten, und schon lange für<br />

industrielle Unternehmen.<br />

Hinkt die Hotellerie<br />

der Industrie hinterher?<br />

Ja, technologisch um circa fünf<br />

Jahre. Technologie zählt schließlich<br />

nicht zu den Kernkompetenzen<br />

der Hotellerie. Doch die<br />

ökologischen Themen unserer Zeit<br />

werden eine Industrialisierung<br />

der Hotellerie herbeiführen. Das<br />

ben den obligatorischen Bewegungsmeldern,<br />

die verhindern, dass in ungenutzten<br />

Bereichen das Licht brennt,<br />

sorgt neuerdings eine Online-Überwachung<br />

des Stromverbrauchs dafür, dass<br />

Energiefresser schnell identifiziert und<br />

nach Möglichkeit unschädlich gemacht<br />

werden. Zu den Besonderheiten des<br />

Hauses zählt eine biologische Abwasserreinigung<br />

mit lebenden Bakterien, aus<br />

der das Wasser um 70 Prozent sauberer<br />

hervorgeht als herkömmliches Haushaltsabwasser.<br />

Eine Förderung oder<br />

Preisnachlässe für die Abwässer erhalte<br />

das Adina Hotel dafür nicht, so Ganitis.<br />

Im Gegenteil: Für den Abtransport des<br />

Klärschlamms durch Tankwagen fallen<br />

zusätzliche Kosten an.<br />

Dass sich die Adina Hotels intensiv<br />

um Umweltbelange kümmern, sei auch<br />

Thema Energie muss ganzheitlich<br />

und nachhaltig angefasst werden.<br />

Noch tut sich die Hotellerie schwer,<br />

ökologisch notwendige Investitionen<br />

in ihren Vertragsgestaltungen<br />

mit den Eigentümern unterzubringen.<br />

Das kostet aber auch viel Geld.<br />

Sicher, 500.000 Euro für energiesenkende<br />

Investitionen in notwendige<br />

Infrastruktur können<br />

ruckzuck zusammen kommen.<br />

Denn hinter effizienter Energienutzung<br />

steckt mehr, als nur die<br />

Fenster zu erneuern oder die Heizungsanlage<br />

auszutauschen. Man<br />

benötigt Software, Know-how und<br />

Service. Die Investitionen können<br />

jedoch durch die garantierten Einsparungen<br />

getätigt werden. Die<br />

Kosten können sich in drei bis fünf<br />

Jahren amortisieren.<br />

grüne hotels.titelthema<br />

ein Ergebnis der Eigentümerstruktur,<br />

erläutert der Hotelchef. Denn das Mutterunternehmen<br />

der aktuell neun Hotels<br />

unter dieser Marke, die australische<br />

Toga Hospitality Group, befindet sich<br />

in Familienbesitz und ist zudem Eigentümer<br />

der Hotelimmobilien. Deshalb<br />

könnten Entscheidungen zügig umgesetzt<br />

werden, ohne dass zwischen Hotelbetreiber<br />

und Eigentümer ein Konflikt<br />

um die Verteilung der Kosten entstehe.<br />

Der Gründer des Unternehmens, Ervin<br />

Vidor, habe zu einem frühen Zeitpunkt<br />

erkannt, dass Umweltbewusstsein in<br />

der Hotellerie nicht allein eine Frage<br />

von Ideologie oder Marketing sei, sondern<br />

mittelfristig in Zeiten steigender<br />

Preise für Energie und Wasser auch zu<br />

erheblichen Kostensenkungen führe.<br />

Petra Hirschel, Kendra Mietke, Christian Schmicke<br />

Michael-W Hartmann arbeitet für die<br />

Siemens AG in München. Als Chef der<br />

Abteilung Market Development Board<br />

Hospitality und Entertainment kümmert<br />

er sich um die weltweite Geschäftsentwicklung<br />

innerhalb dieser Branche.<br />

travel.one 10.8.2012 15


16<br />

produkt.sport- & aktivreisen<br />

Dauerbrenner Wandern<br />

Manfred Häupl: »Besonders<br />

gut laufen in diesem<br />

Jahr Peru und Costa Rica«<br />

Ambros Gasser: »Norditalien<br />

ist aufgrund der guten<br />

Erreichbarkeit mit dem Auto<br />

stark im Kommen«<br />

Das Interesse an Wanderreisen ist<br />

größer denn je. Derzeit sind rund<br />

40 Millionen Deutsche auf Schusters<br />

Rappen unterwegs. Vor allem im Urlaub<br />

erfreut sich keine andere Bewegungsform<br />

so großer Beliebtheit, weiß der Deutsche<br />

Wanderverband. Auch die Veranstalter bestätigen<br />

den Trend. So liegt zum Beispiel<br />

bei Hauser Exkursionen die Nachfrage<br />

zwölf Prozent über Vorjahr. Die Alpinschule<br />

Innsbruck (ASI), sie schnürt die Wanderpakete<br />

für TUI-Gäste, verzeichnet im<br />

laufenden Geschäftsjahr mehr als zehn<br />

Prozent Gäste- und acht Prozent Umsatzplus.<br />

Mitbewerber Wikinger Reisen verbucht<br />

im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls<br />

acht Prozent mehr Umsatz.<br />

Einer Studie des Deutschen Wanderverbandes<br />

zufolge, soll das Interesse an<br />

der beliebten Bewegungsform in den<br />

nächsten 20 bis 25 Jahren weiter zunehmen.<br />

Denn unter den 40 Millionen wanderfreudigen<br />

Deutschen werde vor allem die<br />

Kernzielgruppe der älteren Bevölkerung –<br />

sie weist eine ȟberdurchschnittlich hohe<br />

Wanderaffinität« auf – aufgrund des demografischen<br />

Wandels wachsen, prognostiziert<br />

der Verband. Eine Entwicklung, die<br />

Dagmar Kimmel, Geschäftsführerin von<br />

Wikinger Reisen bestätigt. »Bei den Best<br />

Agern ist die Nachfrage hervorragend«,<br />

sagt sie. Die jüngeren Gäste – dazu zählt<br />

sie die unter 50-Jährigen – versucht die<br />

Marketing-Expertin dagegen über Trekkingreisen,<br />

die derzeit zweistellig im Buchungsplus<br />

liegen, zu locken.<br />

Spitzenreiter Deutschland.<br />

Das Gros der Deutschen sei nach wie vor<br />

am liebsten im eigenen Land unterwegs,<br />

sagt Manfred Häupl, Geschäftsführer von<br />

Hauser Exkursionen. »Aus diesem Grund<br />

haben wir auch unser bisheriges Wanderangebot<br />

im alpinen Raum durch eine eigene<br />

Sparte ‚Wandern in Deutschland‘ erweitert«,<br />

erzählt er. Auch Wanderungen in den<br />

Alpen der Nachbarländer seien ein stark<br />

nachgefragter Klassiker, sagt Ambros Gasser,<br />

ASI-Geschäftsführer. So sieht es auch<br />

10.8.2012 travel.one


Kaum ein anderes touristisches Produkt weist eine so kontinuierlich gute<br />

Nachfrage auf wie das Wandern. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> zeigt Trends, Tipps und Motive.<br />

Wolfgang Krauland, Wanderpartner von<br />

Thomas Cook und Neckermann Reisen. Der<br />

Spezialist hat mittlerweile einen Zielgruppenkatalog<br />

nur für Kärnten aufgelegt.<br />

Die ungebrochene Begeisterung für diese<br />

Regionen ist sicherlich auch damit zu erklären,<br />

dass Verbände und Vereinigungen<br />

das Wegenetz in Europa stetig ausbauen.<br />

So erhalten zum Beispiel die Europäischen<br />

Qualitätswanderwege großen Zuspruch.<br />

Top-Ziele in der Ferne.<br />

Neben den Dauerbrennern im Nahbereich –<br />

Wikinger Reisen beispielsweise verzeichnet<br />

sport- & aktivreisen.produkt<br />

Europäische<br />

Qualitätswege<br />

Das Prädikat Leading Quality<br />

Trails wird von der Europäischen<br />

Wandervereinigung (EWV)<br />

vergeben. Es listet anhand verschiedener<br />

Bewertungspunkte<br />

Wanderwege in europäischen<br />

Ländern auf. Ziel ist es, einen<br />

europaweiten Standard für<br />

diese zu erreichen.<br />

Zertifiziert werden nur komplette<br />

Wege, die eine Länge von<br />

mindestens 50 Kilometern mit<br />

mindestens drei Tagesetappen<br />

aufweisen. Eine Ausnahme bilden<br />

die Europäischen Fernwanderwege.<br />

Hier werden auch Teilstücke<br />

zertifiziert – sofern sie<br />

die erforderliche Mindestlänge<br />

nicht unterschreiten.<br />

www.era-ewv-ferp.com<br />

travel.one 10.8.2012 17<br />

Foto: Norbert Eisele-Hein


18<br />

produkt.sport- & aktivreisen<br />

Dagmar Kimmel:<br />

»Trekking reisen laufen derzeit<br />

überdurchschnittlich gut«<br />

allein für dieses Segment ein Wachstum<br />

von 15 Prozent – zieht es viele Aktivurlauber<br />

auch in ferne Länder. Zum Beispiel auf<br />

den Himalaya und in die Anden, wie ASI-<br />

Chef Gasser beobachtet. »Klingende Namen<br />

erzielen grundsätzlich eine höhere Nachfrage«,<br />

weiß er.<br />

Und noch ein Aspekt lockt derzeit Wanderfreunde<br />

in die Ferne: »Durch den vielen<br />

Regen in den vergangenen Wochen haben<br />

sich Buchungen wieder mehr zu den<br />

wärmeren Gefilden verlagert«, erklärt Wikinger-Chefin<br />

Kimmel. In ihrem Portfolio<br />

laufen vor allem Island, aber auch fernere<br />

Länder zur Zeit sehr gut. »Lateinamerika<br />

ist dieses Jahr stark im Kommen, gefolgt<br />

von Südafrika und Marokko, ebenso wie Tibet<br />

und Indien«, sagt sie. Alles sogenannte<br />

»Once in a Lifetime Experiences«, wie ASI-<br />

Mann Gasser es nennt.<br />

Politische Stabilität als Pluspunkt.<br />

Dass derzeit exotischere Wanderziele wie<br />

Botswana, Peru, Costa Rica und Georgien<br />

Himmel, Vulkan und Meer<br />

La Palma verschafft Wanderern alpine Erlebnisse.<br />

n Diese Insel vereint auf engem Raum derart unterschiedliche Landschaften,<br />

dass es schwer fällt, eine einzige Wanderung hervorzuheben. Im Norden bestimmen<br />

fruchtbare Täler mit üppigem Grün, Lorbeerwäldern, mächtigen Drachenbäumen<br />

und eine malerische Steilküste mit wild-romantischen Buchten das Bild.<br />

Im Süden dominieren Lava, schwarze Asche und Vulkankegel. Das Wandererlebnis<br />

schlechthin ist jedoch die mächtige Caldera de Taburiente. Man kann sie über den<br />

gut 2.400 Meter hohen Roque de los Muchachos in alpiner Höhe umwandern oder<br />

in ihrem Innern, größtenteils durch das Bachbett, meerwärts laufen. Zum Startpunkt<br />

dieser Tour, dem Aussichtspunkt Los Brecitos, gelangt man mit dem Geländewagen-Shuttle.<br />

Spektakulär ist auch eine Wanderung, die vom Aussichtspunkt<br />

La Cumbrecita an der senkrecht abfallenden Kraterwand entlang zum Campingplatz<br />

in der Caldera führt. Schwindelfreiheit ist hier Voraussetzung. Wer es sich<br />

leichter machen möchte, erreicht von der Cumbrecita aus in einer kurzen Wanderung<br />

zwei grandiose Aussichtspunkte. La Cumbrecita ist mit dem Auto erreichbar.<br />

Allerdings sollten sich Besucher im Infozentrum bei der Abzweigung von der<br />

Hauptstraße anmelden, weil der Zugang für Kraftfahrzeuge limitiert ist.<br />

www.isla-bonita.info<br />

Offenes Forum zu allen möglichen Themen rund um La Palma.<br />

gut laufen, führt Hauser-Chef Häupl auf die<br />

politische Stabilität und das positive Image<br />

dieser Länder zurück.<br />

Zum Beispiel im Fall von Costa Rica. Die<br />

Teilnehmerzahlen für das Land erlebten<br />

einen für Häupl »absolut überraschenden«<br />

Anstieg um 82 Prozent. Ähnlich wie bei Marokko.<br />

»Marokko hat mit einem Teilnehmerplus<br />

von 48 Prozent bei uns regelrecht abgehoben«,<br />

sagt er. Nach den Ereignissen des<br />

Arabischen Frühlings – 2011 brachte ein<br />

Buchungsminus von 18 Prozent – habe sich<br />

das Land ein klares Profil geschaffen und<br />

präsentiere sich politisch und wirtschaftlich<br />

stabil, so Häupl, der 2012 mit einem<br />

Plus von 30 Prozent für Marokko rechnet.<br />

Doch damit sei das Potenzial dieser Urlaubsform<br />

noch immer nicht ausgeschöpft,<br />

glaubt der Deutsche Wanderverband. Denn<br />

von den in Deutschland lebenden 30 Millionen<br />

Nicht-Wanderern über 16 Jahren seien<br />

etwa 21 Millionen »grundsätzlich motivierbar«,<br />

heißt es. Und damit wieder potenzielle<br />

Kunden. Kendra Mietke<br />

Wasserfestes Schuhwerk ist bei einer Wanderung<br />

durch die Caldera de Taburiente ratsam<br />

Tipp von<br />

Christian Schmicke<br />

c.schmicke@travel-one.net<br />

10.8.2012 travel.one


produkt.Sport- und Aktivreisen


20<br />

n Die Allgäuer Alpen sind eine besonders vielfältige und abwechslungsreiche<br />

Bergregion. Mit dem Gottesackerplateau im<br />

Kleinwalsertal verfügt die Region über eines der landschaftlich<br />

interessantesten Wandergebiete im gesamten Alpenraum.<br />

Ausgangspunkt einer Tour ist die Talstation der Ifenbahn im<br />

Kleinwalsertal. Von dort geht es per Bahn oder zu Fuß zur Ifenhütte<br />

und weiter durch die Ifenmulde, immer parallel zum linker<br />

Hand liegenden Hohen Ifen, der sich mit seiner markanten, einem<br />

Schiffsbug ähnelnden Form nach oben schiebt. Nächste Station<br />

ist das Hahnenköpfle, das einen Blick auf die beeindruckende<br />

Karstlandschaft des Gottesackers bietet. Neben der geologischen<br />

Einzigartigkeit weist sie eine bemerkenswerte Flora auf.<br />

Tipp von<br />

Petra Hirschel<br />

p.hirschel@travel-one.net<br />

Viel Wasser: In der Hardangervidda ist es immer<br />

feucht, Wanderer müssen Bäche durchqueren<br />

Fels und Flora<br />

Der Gottesacker bietet eine wilde Karstlandschaft und seltene Pflanzen.<br />

Foto: Berno Nix<br />

Tipp von<br />

Wolfram Marx<br />

w.marx@travel-one.net<br />

In den vielen Felsspalten des zerklüfteten Plateaus wachsen seltene<br />

Alpenpflanzen wie Purpur-Enzian oder Alpensilbermantel.<br />

Von der verfallenen Gottesackeralpe geht die rund fünfeinhalbstündige<br />

Tour durch das Gottesackerloch wieder zurück ins Tal<br />

nach Wäldele. Ein längerer Weg von insgesamt rund sieben Stunden<br />

führt von der Alpe über die Oberen Gottesackerwände zum<br />

Mahdtalhaus. Der Weg über den Gottesacker ist gut markiert, sollte<br />

aber wegen der Spalten und Höhlen unbedingt nur bei stabilem<br />

Wetter, klarer Sicht und, wenn möglich, mit Bergführer,<br />

zurückgelegt werden. Die Verpflegung müssen Wanderer mitnehmen.<br />

Nach dem unterhalb vom Hahnenköpfle gelegenen<br />

Bergrestaurant Adler gibt es keine Einkehrmöglichkeit mehr.<br />

Rau und einsam<br />

Die Hardangervidda in Norwegen.<br />

Blick auf die<br />

Karstlandschaft<br />

des Gottesackers<br />

n Wer Einsamkeit sucht, ist in Norwegens größtem Nationalpark richtig.<br />

In der Hardangervidda treffen Wanderer selbst in der Hochsaison,<br />

also im Juli und August, nur eine Handvoll Menschen. Die Hochebene im<br />

südlichen Teil des Landes zählt mit ihren bis zu 1.700 Meter hohen Bergen<br />

und engen Tälern, eisigen Seen und imposanten Gletschern zu den<br />

beliebtesten norwegischen Wanderregionen. Trotzdem sind Besucher in<br />

der weiten Landschaft meist alleine unterwegs. Sie erwartet eine raue,<br />

ursprüngliche Natur, in der sie über Felsen kraxeln, Schneefelder überqueren<br />

und durch Wasser waten müssen – lediglich über reißende Bäche<br />

baut der norwegische Wanderverein (DNT) im Sommer Hängebrücken.<br />

Der DNT sorgt auch für ein gut gekennzeichnetes Wegenetz und betreibt<br />

in der Hardangervidda Hütten. Bei mehrtägigen Wanderungen<br />

ohne Zelt (wild zelten ist erlaubt) aufzubrechen, ist dennoch riskant. Das<br />

Wetter kann umschlagen, bevor die nächste Hütte erreicht ist. Wer zeltet,<br />

entdeckt überall ein traumhaftes Plätzchen. Einzig Stechmücken stören<br />

im Sommer die Idylle. Wer sich für Tagestouren entscheidet, findet am<br />

Rande der Hardangervidda Unterkünfte. Auch im abgeschiedenen Finse<br />

– die Bergstation ist nur per Bahn erreichbar – gibt es ein Hotel.<br />

Foto: Kleinwalsertal Tourismus<br />

10.8.2012 travel.one


Glitzernder Gletscher<br />

Über den Perito Moreno im argentinischen Patagonien.<br />

n Fast unwirklich strahlt die Gletscherhöhle in einem satten, intensiv leuchtenden<br />

Babyblau. »Passt auf, bitte nicht hineinklettern«, mahnt Gletscherführer<br />

Sergio. Der Spanier ist einer von zwei Tourguides, der die zehnköpfige Gruppe<br />

an diesem Tag über den Gletscher Perito Moreno im argentinischen Patagonien<br />

führt. »Wir haben großes Glück mit dem Wetter«, freut er sich mit seinen internationalen<br />

Besuchern, denn häufiger mal ist der 200 Quadratkilometer große Eiskoloss<br />

in Wolken gehüllt – und das Wetter dann nicht so strahlend schön wie jetzt.<br />

Überall glitzert und funkelt es. Wir fühlen uns wie ein einem Eismärchen, zu Besuch<br />

bei der Schneekönigin, einer Figur des Dichters Hans Christian Andersen.<br />

Wer nach Patagonien reist und den rund 30 Kilometer langen Gletscher besichtigt,<br />

dem sei diese geführte Wanderung empfohlen, die sich »Big Ice Tour« nennt<br />

und über »Hielo y Aventura« im rund 80 Kilometer entfernten El Calafate gebucht<br />

werden kann. Im Gegensatz zu den sogenannten Minitrekkings, bei denen Horden<br />

auf einem ausgetrampelten Pfad das Eisabenteuer eher vergeblich suchen,<br />

ist dieser Spaziergang ein eindrucksvolles Erlebnis. Und natürlich eine viel intensivere<br />

Erfahrung, als den Gletscher nur über die Aussichtsterrassen zu bestaunen.<br />

Drei bis vier Stunden wird über den Gletscher gewandert, plus je eine Stunde für<br />

Hin- und Rückweg zum eigentlichen Startpunkt. Altersgrenze derzeit 50 Jahre.<br />

www.hieloyaventura.com<br />

Tipp von<br />

Kendra Mietke<br />

k.mietke@travel-one.net<br />

Dichte Wälder und schmale Wanderwege sind<br />

vor allem bei Regen eine Herausforderung<br />

Foto: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong><br />

sport- & aktivreisen.produkt<br />

Mit Steigeisen wandern Teilnehmer der<br />

»Big Ice Tour« über den Gletscher Perito Moreno<br />

Wandern wie bei Tolkien<br />

Die Landschaft der Hochvogesen besitzt Filmcharakter.<br />

Tipp von<br />

Tanja Ronge<br />

t.ronge@travel-one.net<br />

n Eine deftige, gutbürgerliche Küche. Das ist das, was die meisten Urlauber mit dem<br />

Elsass in Verbindung bringen. Doch dass die Gebirgswelt der Vogesen in Frankreich<br />

auch ein richtiges Paradies für Wanderer beheimatet, weiß nicht jeder.<br />

Insgesamt verlaufen 16.500 Kilometer Wanderwege durch die an Deutschland<br />

grenzende Region. Einen guten Eindruck von den Schönheiten der Gegend erhalten<br />

Urlauber, wenn sie zum Beispiel westlich von Colmar aus, der drittgrößten Stadt des<br />

Elsass, zum Lac Noir und hinauf auf den Gebirgskamm wandern. Der Weg durch dichte<br />

Wälder hindurch ist nicht unbedingt leicht. Doch er lohnt sich. Denn der Anblick des<br />

oft wolken- und nebelverhangenen Waldes ist wunderschön – und erinnert stark an<br />

einen Schauplatz aus dem Film »Herr der Ringe«. Wer schließlich oben ankommt, wird<br />

mit einem Ausblick von der in 1.300 Meter Höhe und unter Naturschutz stehenden<br />

Hochebene Hautes Chaumes belohnt. Für Wanderfreunde empfehlen sich sowohl die<br />

Nord- und Mittelvogesen mit dichten Wäldern, vielen Burgruinen und Felsformationen<br />

als auch die Südvogesen mit beeindruckenden Hochweiden, Gebirgsseen und mittelalterlichen<br />

Fachwerk-Weinorten wie Eguisheim oder Ribeauvillé.<br />

Ein Tipp: In den Weinorten unbedingt eine urige »Winstub« besuchen und den sehr<br />

leckeren Grauburgunder probieren. Prost heißt auf Elsässisch übrigens »s'gilt«.<br />

www.tourismus-elsass.com; www.weinstrasse-im-elsass.de<br />

travel.one 10.8.2012 21<br />

Fotos: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong>


22<br />

produkt.sport- & aktivreisen<br />

Sportlich durch den Winter<br />

n Im Katalog »Wintererlebnisse 2012/13«<br />

bündelt Wikinger Reisen neue Langlaufreisen,<br />

Schneeschuh- und Winterwanderungen<br />

sowie Huskytouren.<br />

Eines der insgesamt sieben neuen Angebote<br />

des Veranstalters ist eine geführte<br />

Schneeschuhreise, die auf den Spuren<br />

Mehr Angebote für Golfer<br />

Golfer können die neuen<br />

Anlagen im Oman mit<br />

Sonderraten kennenlernen<br />

Foto: muskathills.com<br />

Drakulas in acht Tagen durch Rumänien<br />

von Bukarest nach Zarnesti und Magura<br />

sowie durch den Nationalpark Königstein<br />

führt. Ebenfalls hinzugekommen ist<br />

eine Aktiv-Reise unter dem Motto »Finnisch<br />

gut: Urlaub für Körper und Seele«.<br />

Sie führt in das ostfinnische Nord-Savo<br />

n Golfurlauber können seit kurzem<br />

den Almouj Golfplatz in Omans<br />

Hauptstadt Muscat vollständig bespielen.<br />

Bislang standen auf der erst<br />

im Februar eröffneten Anlage lediglich<br />

neun Löcher für Gäste bereit.<br />

Einige Hotels legen für den neuen<br />

Platz und den Muscat Hills Golfclub<br />

Sondertarife auf.<br />

Für Gäste des Hotels Chedi Muscat<br />

sind bis zum 31. Mai 2013 das<br />

Programm »Golf Escapade with Almouj<br />

Golf« und bis zum 24. Dezember<br />

das Paket »Golf Indulgence<br />

with Muscat Hills« buchbar. Für Muscat<br />

Hills bietet das Al Nahda Resort<br />

noch bis 30. September Sonderraten<br />

für die Green Fee.<br />

www.ghmhotels.com<br />

und bringt Wikinger-Gäste zum Wildnis-<br />

Resort Metsäkartano, wo neben Schneeschuhwanderungen,<br />

Langlauf-Ausflügen<br />

und Curling auch ein Piroggen-Kochkurs,<br />

Eislochangeln und ein Bastelabend auf<br />

dem Programm stehen.<br />

www.wikinger.de<br />

updates<br />

�Vom 15. bis 22. September findet das<br />

Gran Canaria Walking Festival statt. Zur<br />

Wahl stehen fünf Routen. Sie sind als Eintagestouren<br />

oder im Paket buchbar.<br />

www.grancanariawalkingfestival.es/en/<br />

�Der Veranstalter Laufabenteuer bietet<br />

bei Buchung im August für sechs Laufveranstaltungen<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

freie Startplätze. www.laufabenteuer.de<br />

�Im Pillerseetal in Tirol können Urlauber<br />

den neuen Klettersteig »Marokka« sowie<br />

einen neuen Kletterpark für Jugendliche<br />

und Kinder nutzen. www.pillerseetal.at<br />

�In der Schweiz steht Wanderern nun der<br />

»Vier-Quellen-Weg« zur Verfügung. Er verbindet<br />

in einer fünftägigen Tour durch die<br />

Gotthard-Region die Quellen von Rhein,<br />

Reuss, Ticino und Rhône.<br />

www.myswitzerland.com<br />

Foto: Wikinger REisen<br />

10.8.2012 travel.one


Wolfram Marx<br />

Redakteur<br />

w.marx@travel-one.net<br />

Wandern mit Lebensfeuer<br />

n Im Kleinwalsertal können sich Gäste<br />

ein individuelles Wanderprogramm erstellen<br />

lassen, das sich an ihrer Fitness<br />

orientiert. Grundlage ist die sogenannte<br />

Herzratenvariabilität des Gastes, die im<br />

Verlauf von 24 Stunden mit einem an der<br />

Brust angebrachten Rekorder gemessen<br />

wird. Darunter versteht man die Fähigkeit<br />

des Organismus, seine Herzfrequenz zu<br />

verändern. Weil in der visuellen Darstellung<br />

des Wertes oft feuerähnliche Bilder<br />

entstehen, haben die Ideengeber dem<br />

Angebot den Markennamen »Lebensfeuer«<br />

verpasst.<br />

Ist die Herzratenvariabilität ermittelt,<br />

erfolgt ein persönliches Gespräch<br />

Es läuft auch ohne Bolt<br />

Alle paar Monate stellt irgendein Olympiasieger oder Weltmeister eine<br />

neue Trainingsmethode oder ein neues Fitnessprogramm vor. Kurz darauf<br />

tauchen sie dann in den Katalogen von Sportreiseveranstaltern oder Clubs<br />

auf, doch die meisten von ihnen sind nach einigen weiteren Monaten nur<br />

noch einer eingeschworenen Fangemeinde bekannt. Ist ja auch kein Wunder,<br />

denn um die wenigsten Gewinner olympischer Medaillen wird ein solches<br />

Brimborium veranstaltet wie um Usain Bolt. Wer kann sich denn in<br />

zwei Wochen an den Namen des Olympiasiegers im Einer-Kajak oder im<br />

1.500-Meter-Schwimmen erinnern?<br />

Besser haben es da Veranstalter von Wander- oder Radreisen. Sie leben<br />

auch ohne Olympiasieger, ihre Fangemeinde ist wesentlich größer und<br />

hat eine große Basis. Dabei profitieren sie vom Trend zu einem ruhigen<br />

und erholsamen Urlaub sowie dem Wunsch nach Bewegung und Aktivität.<br />

Diesen können die Urlauber in einem selbst bestimmten Maß realisieren,<br />

denn für Rad- und Wanderurlauber gibt es eine große Bandbreite<br />

an Wahlmöglichkeiten. Sie reichen von gemütlichen Wanderungen von<br />

einem festen Standort aus über Mehrtagestouren und Trekkingtouren bis<br />

hin zu Touren in hochalpinem Gelände. Eine gute Ausgangsposition für<br />

die Anbieter, die sich auf die Weiterentwicklung ihrer Angebote konzentrieren<br />

können und nicht jede Woche nach einem neuen, prestigeträchtigen<br />

Zugpferd wie einem Olympiasieger suchen müssen.<br />

mit einem Berater. Auf der Basis des festgestellten<br />

Gesundheitszustandes gibt er<br />

den Gästen Empfehlungen zu ihren Urlaubsaktivitäten.<br />

Dafür steht auf dem »Walser Omgang«<br />

ein Netz von acht Wanderrouten,<br />

wahlweise in Tallagen, mittleren Höhen<br />

und Gipfellagen bereit. Die »aktivierenden«<br />

Routen führen ins Gipfelgebiet, »regeneratives<br />

Wandern« erfolgt in mittlerer<br />

Höhenlage und im Tal. Eine dritte Variante,<br />

sogenannte »Balancewege«, sind ein<br />

Mix aus aktivierenden und regenerierenden<br />

Wegen im Gipfelbereich und in mittlerer<br />

Höhenlage. Dreimal pro Woche werden<br />

zudem geführte Touren angeboten.<br />

sport- & aktivreisen.produkt<br />

Moment mal!<br />

Im Kleinwalsertal warten Wanderwege in<br />

Gipfel-, Tal- und mittlerer Höhenlage<br />

travel.one 10.8.2012 23<br />

Foto: Kleinwalsertal Tourismus


24<br />

produkt.mix<br />

Mit neuen Hotelkonzepten will Öger Tours in der Wintersaison Langzeiturlauber locken<br />

Gesundheitscheck inklusive<br />

Zusatzleistungen für Langzeitgäste gibt es zum Beispiel im WOW-Topkapi Palace (Türkei)<br />

n Länger urlauben lohnt sich. Das verspricht<br />

Öger Tours für die kommende<br />

Wintersaison. »Wir haben uns in diesem<br />

Jahr Langzeiturlauber als eine Hauptzielgruppe<br />

vorgenommen«, erklärt Geschäftsführer<br />

Georg Welbers. Deshalb hat<br />

der Hamburger Veranstalter vier neue Ho-<br />

Zu Gast im Dorf auf Borneo<br />

n Beim Asien-Spezialisten Asia Select ist nun der Reisebaustein<br />

»Ursprüngliches Sabah« buchbar. Die Tour führt in den<br />

Crocker Nationalpark, wo die Gäste bei Einheimischen in einem<br />

Dorf übernachten. Zum Programm gehört auch ein gemeinsamer<br />

Einkauf und das Zubereiten eines Abendessens.<br />

Ebenfalls neu sind ab Herbst zwei- bis dreitägige Hausboottouren<br />

auf dem Mekong in Südvietnam, etwa von Saigon<br />

nach Phnom Penh oder von Cai Be nach Can Tho. An Bord ist<br />

Platz für zwei Personen und die Crew. Weil neue Grenzübergänge<br />

zwischen Laos, Vietnam und Kambodscha geöffnet<br />

werden sollen, plant der Veranstalter zudem, das Angebot an<br />

Überlandreisen in Indochina auszuweiten.<br />

telprogramme mit Zusatzleistungen für<br />

diese Klientel in der Türkei, Tunesien und<br />

Ägypten entwickelt. So gibt es für Gäste<br />

im WOW-Topkapi Palace Hotel (»WOW-<br />

Winter«) zum Beispiel Kochkurs, Wandertouren<br />

und einen Haarschnitt kostenlos<br />

dazu. Im Hotel Oleander (»Fit for live«)<br />

Foto: Öger Tours<br />

Auf Europa-Kurs<br />

können Langzeiturlauber ihre körperliche<br />

und mentale Fitness unter professioneller<br />

Anleitung trainieren. Eine Gratis-Gesundheitsvorsorge<br />

für Gäste ab 55 Jahren<br />

bieten die beiden Paloma-Hotels in Side<br />

und Özedere (»Paloma Primetimer Club«).<br />

Auch bei Öger findet sich im Winter, ebenso<br />

wie bei Thomas Cook und Neckermann,<br />

die »Vitalwelt« erstmals im Katalog.<br />

»Einzigartig«, wie Welbers betont, ist<br />

auch der neue Online-Veranstaltungskalender<br />

für die Türkei. Er bündelt auf<br />

www.oeger.de Termine für Kultur-, Theater-,<br />

und Sportveranstaltungen, Konzerte,<br />

Festivals, Ausstellungen und Wochenmärkte<br />

und liefert Tipps zu Ausflügen und<br />

Events, die Öger Tours in Kooperation mit<br />

der Incoming Agentur Holiday Plan organisiert.<br />

Der Terminkalender wird wöchentlich<br />

aktualisiert und soll Best Ager<br />

ansprechen, aber auch Reisebüros eine<br />

Beratungshilfe bieten, erklärt Welbers.<br />

Eine weitere Neuerung finden Reisebüros<br />

darüber hinaus im Orientkatalog.<br />

Dort ist neben den neuen Öger-Zielen Tunesien<br />

und Marokkko nun auch das Rutschen-Konzept<br />

»Öger Aqua« integriert.<br />

Hotels mit tollen Wasserrutschen sind<br />

mit dem Schnabeltier »Aquaplatsch« gekennzeichnet.<br />

n Suntrips nimmt zur Wintersaison Portugal als drittes Ziel<br />

im Nahbereich nach Istanbul und Nordzypern ins Programm<br />

auf. Lissabon, Madeira, Porto Santo und die Azoren stehen<br />

auf der Urlaubsliste des Anbieters. Damit wolle man sich auf<br />

Nischenprodukte konzentrieren, sagt der Vertriebs- und Marketingchef<br />

des Berliner Veranstalters, Boris Reinke. Schwerpunkt<br />

sollen auch in Portugal Kombinationsprodukte sein,<br />

daneben werden auf Madeira Wanderprogramme und auf<br />

den Azoren Ausflüge zur Walbeobachtung angeboten.<br />

In Asien wurde das Portfolio um einige neue Hotels auf<br />

Bali, Borneo, im thailändischen Khao Lak und im vietnamesischen<br />

Hue erweitert. www.suntrips.de<br />

10.8.2012 travel.one


Mehr Themenreisen<br />

n Kroatien-Experte Riva Tours hat einen neuen Katalog mit<br />

Gruppenreisen für 2013 aufgelegt. Darin finden Reisebüros auf<br />

132 Seiten ein ausgebautes Programm an Standort-Rundreisen,<br />

Schnäppchen- sowie Aktiv- und Themenreisen.<br />

So ist im nächsten Jahr zum Beispiel eine »Active Light«-Tour<br />

durch Istrien hinzugekommen. Sie kombiniert Wanderungen,<br />

Radtouren und Stadtführungen miteinander. Ebenfalls neu sind<br />

eine fünftägige Wellnessreise in Novigrad und eine Themenreise<br />

unter dem Motto »Helden unserer Jugend«, bei der Gäste auf<br />

den Spuren von Winnetou & Co. wandeln. Dabei lernen sie die<br />

Krka-Wasserfälle, die Plitvicer Seen und den Paklenica Nationalpark<br />

kennen.<br />

Im Segment »Schnäppchenreisen« hat Riva Tours zudem das<br />

Seebad Opatija an der Kvarner Bucht und die Stadt Novigrad an<br />

der Westküste Istriens neu in den Katalog aufgenommen.<br />

Der Katalog kann als PDF-Datei auf www.rivab2b.com unter<br />

»Public <strong>Download</strong>s«, »Katalog-<strong>Download</strong>s« kostenlos heruntergeladen<br />

werden.<br />

updates<br />

�Sentido führt zum Winter in vier Hotels – auf Fuerteventura,<br />

in der Türkei und in Tunesien – ein neues<br />

Servicepaket für Gäste ab 60 Jahren ein. Es beinhaltet<br />

einen medizinischen Service, der rund um die<br />

Uhr arbeitet, eine Lesebrillen-Auswahl und Preisvorteile<br />

für spezielle Wohlfühl- und Wellnessmassagen.<br />

�Rund 280 Unterkünfte stehen im Autoreise-Katalog<br />

von Alltours für den Winter zur Wahl. Rund<br />

die Hälfte des Angebots entfällt auf Österreich, 30<br />

Prozent auf Deutschland. Die Schweiz, Italien und<br />

Tschechien komplettieren das Sortiment.<br />

�Ecco Reisen hat die Türkei als neues Ziel ins Programm<br />

aufgenommen. Gäste können künftig nach<br />

Side, Antalya, Alanya, Belek und Kemer reisen.<br />

www.ecco-reisen.de<br />

�Gebeco hat erstmals 64 Erlebnisreisen für den<br />

Winter 2012/13 in einer eigenen Broschüre zusammengefasst,<br />

sie enthält zum Beispiel Christmas-<br />

Shopping-Touren nach New York.<br />

www.gebeco.de<br />

thema.produkt<br />

SEMINARE<br />

Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln Essen München<br />

Highlights im Herbst/Winter 2012<br />

■ Führen und Motivieren durch Personal -<br />

gespräche ■ Newsletter als Kundenbindungsinstrument<br />

■ Liquidität – So<br />

bleiben Sie flüssig ■ Meetings im Team<br />

erfolgreich organisieren und planen<br />

■ Von der Kunden gewinnung zur<br />

Kunden bindung ■ NEU: Steuer recht in<br />

der Touristik – Ein Leitfaden für Reise -<br />

büros und Reiseveranstalter<br />

Alle Seminarthemen 2012<br />

finden Sie im praktischen<br />

Überblick in unserem<br />

Seminarkalender.<br />

travel.one 10.8.2012 25<br />

www.drv-service.de · seminare@drv-service.de<br />

© WavebreakMediaMicro - Fotolia.com


26<br />

airlines.airports<br />

Foto: Tourism British Columbia<br />

Trotz Sparkurs verliert Lufthansa im Passagiergeschäft Geld<br />

Weiter auf Schrumpfkurs<br />

Simone Menne: Restrukturierung<br />

bei AUA wirkt sich positiv auf das<br />

Quartalsergebnis des Lufthansa-<br />

Konzerns aus<br />

Foto: Lufthansa<br />

Schneller in den Schnee<br />

n Der Sparkurs der Lufthansa<br />

zeigt Wirkung. Im zweiten<br />

Quartal hat der Konzern einen<br />

operativen Gewinn von<br />

361 Millionen Euro verbucht<br />

und reduziert damit den<br />

operativen Verlust im ersten<br />

Halbjahr auf 20 Millionen<br />

Euro. Positiv hätten sich das<br />

konsequente Kapazitäts-<br />

und Erlösmanagement, Restrukturierungserfolge<br />

bei<br />

AUA und gute Ergebnisbeiträge<br />

der Servicegesellschaften<br />

ausgewirkt, sagt<br />

die neue Finanzchefin Simone<br />

Menne.<br />

Im Geschäftsfeld Passage<br />

Airline Gruppe sieht es aller-<br />

n Air Canada ändert im Winter die Flugzeiten der Verbindung Frankfurt –<br />

Calgary. Dadurch sollen Wintersportler bessere Anschlüsse in die kanadischen<br />

Schneeresorts erhalten. Vom 28. Oktober an startet Flug AC 845 um 10.30 Uhr<br />

in Frankfurt, drei Stunden früher als bisher. Ankunft in Calgary ist um 12.30<br />

Uhr Ortszeit. Dort sollen die Passagiere teilweise bereits nach 60 Minuten Anschluss<br />

nach Edmonton, Kamloops, Kelowna und Vancouver haben. Edmonton<br />

ist Startpunkt für Skireisen in den Jasper National Park. Von Kamloops<br />

und Kelowna aus sind das Sun Peaks Resort und das Big White Ski Resort<br />

schnell zu erreichen. Vancouver ist Ausgangspunkt für Reisen nach Whistler.<br />

dings nicht so rosig aus, und<br />

das trotz besserer Auslastung<br />

der Flugzeuge und gestiegener<br />

Verkehrserlöse. Vor allem<br />

die hohen Treibstoffkosten<br />

seien für den operativen Verlust<br />

von 179 Millionen Euro<br />

verantwortlich, heißt es. Zum<br />

Vergleich: Im zweiten Quartal<br />

2011 machte die Airline im<br />

Passage-Geschäft 100 Millionen<br />

Euro Miese.<br />

Minusmacher der Gruppe<br />

ist vor allem das Passagiergeschäft<br />

der Lufthansa. Für die<br />

ersten sechs Monate weist LH<br />

hier einen operativen Verlust<br />

von 300 Millionen Euro aus.<br />

Doppelt so viel wie im Vor-<br />

Air Canada will<br />

die Anreise<br />

in Skigebiete<br />

wie Big White<br />

erleichtern<br />

jahr. Um im Passage-Sektor<br />

die Kehrtwende zu schaffen,<br />

will Lufthansa weiter Ballast<br />

abwerfen. Zusätzlich zu den<br />

bereits beschlossenen Kapazitätskürzungen<br />

nimmt die<br />

Airline im kommenden Winter<br />

die Verbindungen von<br />

Frankfurt nach Casablanca,<br />

London-Gatwick, Larnaka,<br />

Palma de Mallorca und Neapel<br />

aus dem Flugplan. Insgesamt<br />

werden die angebotenen<br />

Sitzkilometer im Winter<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 2,5 Prozent reduziert. Für<br />

das Gesamtjahr 2012 bedeute<br />

dies eine Reduzierung des<br />

Wachstums auf 0,5 Prozent.<br />

Neuer Flug nach<br />

Sankt Petersburg<br />

n Vom 26. April 2013 an fliegt Ural<br />

Airlines vom Flughafen Köln/<br />

Bonn dreimal pro Woche nach<br />

Sankt Petersburg. Zum Einsatz<br />

kommt ein Airbus A320 in Zwei-<br />

Klassen-Konfiguration. Neben der<br />

neuen Route wird weiterhin der<br />

Dienst von Köln/Bonn nach Moskau<br />

angeboten, der seit April im<br />

Flugplan der Airline steht. Reisenden<br />

aus Deutschland solle die<br />

neue Strecke eine Möglichkeit bieten,<br />

den Besuch beider russischer<br />

Metropolen miteinander zu verbinden,<br />

heißt es seitens der Fluggesellschaft.<br />

So könnten die Passagiere<br />

beispielsweise ihre Reise<br />

in der russische Hauptstadt beginnen,<br />

dann weiter Richtung Norden<br />

reisen und von Sankt Petersburg<br />

direkt zurückfliegen.<br />

10.8.2012 travel.one


OLT Express will die angekündigte Expansion in Deutschland fortsetzen<br />

und bis zu drei Maschinen in Münster/Osnabrück stationieren<br />

Neuer Investor gesucht<br />

n Nachdem die polnische Investmentgesellschaft<br />

Amber Gold überraschend<br />

ihren Rückzug aus dem Airline-Geschäft<br />

angekündigt hat, ist OLT Express<br />

Germany jetzt auf der Suche<br />

nach einem neuen Investor. Wie es in<br />

der Bremer Firmenzentrale heißt, haben<br />

Kaufinteressenten bereits Kontakt<br />

mit dem Unternehmen aufgenommen.<br />

Erste Gespräche seien angelaufen.<br />

Weniger Glück hatte die polnische<br />

Schwester OLT Express Poland. Die Airline<br />

musste ihren Linienbetrieb kurzfristig<br />

einstellen und führt nur noch<br />

ihre Charteraktivitäten weiter. Mit ähnlichen<br />

Konsequenzen in Deutschland<br />

rechnet die Airline-Führung in Bremen<br />

nicht. OLT Express Germany besitze<br />

alle Voraussetzungen, um den Geschäftsbetrieb<br />

stabil weiterzuführen,<br />

heißt es. Ein neuer Eigentümer solle<br />

der Regional-Airline nur zusätzliche finanzielle<br />

Sicherheit bieten.<br />

updates<br />

Die wird das Unternehmen brauchen.<br />

Denn Geschäftsführer Dr. Joachim Klein<br />

will den bisherigen Kurs von OLT Express<br />

unbeirrt fortführen. »Wir werden<br />

unsere soliden Expansionspläne mit<br />

Nachdruck weiter verfolgen«, unterstreicht<br />

Klein.<br />

Vor kurzem erst hatte OLT angekündigt,<br />

den Flughafen Münster/Osnabrück<br />

als Basis zu nutzen und dort von<br />

September an bis zu drei Maschinen zu<br />

stationieren. Geplant ist, von dem Airport<br />

in Westfalen aus ein Streckennetz<br />

innerhalb Deutschlands und Europas<br />

aufzubauen. Stuttgart, Berlin und Wien<br />

stehen bereits als Ziele fest. Anfang Juli<br />

hatte OLT zudem die Übernahme des<br />

ehemaligen Lufthansa-Partners Contact<br />

Air angekündigt, die Anfang September<br />

offiziell vollzogen werden soll.<br />

Damit will OLT künftig eine Flotte von<br />

15 Flugzeugen betreiben, vornehmlich<br />

Jets vom Typ Fokker 100.<br />

�Am Flughafen Leipzig/Halle werden erstmals Seminare<br />

gegen Flugangst angeboten. Die Termine sind 26. August,<br />

28. Oktober und 16. Dezember.<br />

www.entspanntes-fliegen.de<br />

�In Zusammenarbeit mit dem traditionell japanischen Hotel<br />

Sekiyou und dem Mandarin Oriental Tokyo führt ANA<br />

auf den Europa- und Nordamerika-Verbindungen neue<br />

Bordmenüs in der Business Class ein.<br />

Kooperation mit<br />

Bangkok Airways<br />

n Condor hat mit der thailändischen<br />

Bangkok Airways ein Interlining-Abkommen<br />

geschlossen und kann damit Anschlussflüge<br />

nach Bangkok, Chiang Mai,<br />

Koh Samui, Koh Chang sowie Pattaya<br />

anbieten. Auch Phnom Penh in Kambodscha<br />

ist nun erreichbar. Die Anbindung<br />

erfolgt über die Condor-Ziele Phuket,<br />

Rangun in Myanmar und Siem Reap in<br />

Kambodscha. Fluggäste, die die Umsteigeverbindung<br />

nutzen, erhalten ihre<br />

Bordkarte jeweils am Umsteigeort von<br />

Bangkok Airways. Das Gepäck muss dort<br />

ebenfalls in Empfang genommen und<br />

durch den Zoll gebracht werden.<br />

Flugziel<br />

Kilimandscharo<br />

n Bei Qatar Airways steht nun der<br />

Flughafen Kilimandscharo auf der Liste<br />

der Flugziele. Er ist nach Dar es Salaam<br />

das zweite Ziel der Airline in Tansania.<br />

Kilimandscharo sei eine der Regionen,<br />

die bisher vom internationalen Flugverkehr<br />

trotz starker Nachfrage vernachlässigt<br />

wurden, glaubt Akbar Al Baker. Der<br />

CEO sieht in Afrika ein großes Potenzial.<br />

Von Ende Oktober an nimmt Qatar Airways<br />

dreimal pro Woche Flüge nach Maputo<br />

in Mosambik via Johannesburg auf.<br />

�Bei Air Namibia ersetzen von Oktober 2013 an zwei neue<br />

Airbus A330-200 die aktuell in Betrieb stehenden Airbus<br />

A340-300. Sie kommen mit verbesserter Kabinenausstattung,<br />

30 Business-Class- und 214 Economy-Class-Sitzen auf<br />

der Strecke Frankfurt – Windhoek zum Einsatz.<br />

�Air Astana bedient die Strecke Almaty – Urumqi künftig<br />

täglich statt dreimal pro Woche. Von Astana aus gibt es<br />

vom 17. September an vier wöchentliche Flüge.<br />

travel.one 10.8.2012 27<br />

Foto: OLT Express


28<br />

sales.provision<br />

Überwiegend<br />

heiter<br />

blaut ut quiderem untore nob itate lata comnihi llaborr ovitibu blaut nobitatete lata comnihi<br />

Mit den Provisionsregelungen von TUI, Thomas Cook und Alltours können die<br />

Reisebüros im nächsten Jahr gut leben. Die Chancen erscheinen größer als die Risiken.<br />

Noch vor einigen Jahren hätten<br />

Reisebüros angesichts der folgenden<br />

Sätze wohl geglaubt, sie<br />

hören nicht richtig: Alltours schafft den<br />

Malus ab. TUI, ohnehin seit zwei Jahren<br />

ohne Malus, hält die Umsatzstufen im<br />

dritten Jahr in Folge stabil und legt für<br />

die Buchung bevorzugter Hotelmarken<br />

noch ein paar Prozent obendrauf. Und<br />

Thomas Cook erhöht zwar die Hürde<br />

zum Erreichen der Zehn-Prozent-Marke<br />

wie angekündigt um 10.000 Euro; gibt<br />

Agenturen, die knapp daran scheitern,<br />

aber im nächsten Jahr die Möglichkeit,<br />

die Scharte auszuwetzen. Zudem erweitern<br />

die Oberurseler ihr Hotelincentive.<br />

Keine Frage – die Bereitschaft, einem<br />

engagierten Vertrieb anständige<br />

Provision zu zahlen, ist derzeit so<br />

ausgeprägt wie lange nicht. Dafür gibt<br />

es mehrere Gründe. Zum einen haben<br />

die ganz Großen in den vergangenen<br />

Jahren gegenüber schnell wachsenden<br />

»Verfolgern« wie FTI und Schauinsland<br />

Marktanteile verloren. Um am Ball zu<br />

bleiben, müssen sie den Vertrieb locken,<br />

statt, wie bisweilen in der Vergangenheit<br />

geschehen, mit Strafkatalogen bei<br />

Nichterfüllung zu drohen. Und zum<br />

anderen bleibt die Bedeutung des sta-<br />

10.8.2012 travel.one


Foto: Marvin Siefke/pixelio.de<br />

tionären Vertriebs allen Unkenrufen<br />

zum Trotz stabil. Zwar sinkt die Zahl der<br />

Reisebüros langsam aber stetig. Doch<br />

der Gesamtumsatz des stationären Vertriebs<br />

bewegt sich seit der Krise im Jahr<br />

2009 wieder nach oben.<br />

Malus ist Geschichte.<br />

Zweifellos den öffentlichkeitswirksamsten<br />

Schritt unternimmt zum neuen<br />

Geschäftsjahr Alltours. Zwar ist es<br />

für eine Gesamtbewertung noch zu<br />

früh, weil genaue Zahlen zu den ein-<br />

Neuigkeiten im Überblick<br />

zelnen Provisionsstufen noch fehlen.<br />

Doch der angekündigte Verzicht auf<br />

Rückzahlungsforderungen wegen gesunkener<br />

Umsätze dürfte Vertriebsgeschäftsführer<br />

Dieter Zümpel bei den<br />

Reisebüros einige Sympathiepunkte<br />

bringen. Zudem hat Zümpel das Alltours-Modell<br />

in seiner Komplexität<br />

abgespeckt. Die Höhe der Provision<br />

bemisst sich künftig ausschließlich<br />

nach der Umsatzhöhe. Die bisher angewendete<br />

Staffel für prozentuales Umsatzwachstum<br />

entfällt. Darüber hinaus<br />

TUI<br />

� Sämtliche Tabellen unverändert.<br />

� »TUI Chancen Incentive«: ab 105 Prozent des Vorjahresumsatzes<br />

5% Zusatzprovision auf Mehrumsätze mit provisionsrelevanten Umsätzen<br />

mit Robinson, Grecotel, Flussgenuss, Viverde, Puravida, TUI Family<br />

und Grupotel.<br />

� TUI Fly & More, Airtours Flugbaustein: Basis Service Charge<br />

sinkt von 5 € auf 3 €.<br />

� »Airbag« mit erweitertem Toleranzbereich bei negativer Umsatzentwicklung<br />

läuft im Geschäftsjahr 2012/13 aus.<br />

Thomas Cook<br />

� Umsatzhürde zum Erreichen der Partnerprovision von mindestens 10%<br />

steigt um 10.000 € auf 155.000 €.<br />

� Weitere Umsatzstufen bleiben unverändert.<br />

� »Fairnessprogramm« für Agenturen, die 2011/12 unter 155.000 €,<br />

aber mehr als 145.000 € umsetzen. Werden 2012/13 die 155.000 € erreicht,<br />

erhält das Reisebüro rückwirkend die Partnerprovision.<br />

� Hotel-Incentive wird um Aldiana erweitert – Voraussetzung für das Incentive<br />

sind 5% Mehrumsatz bei Thomas Cook und Vorjahresumsatz bei Aldiana.<br />

� Flüge aus dem Bausteinprogramm werden auf Nettopreise umgestellt.<br />

Alltours<br />

� Keine Rückzahlungsforderungen mehr.<br />

� Provision basiert ausschließlich auf Umsatzvolumen.<br />

� Maximaler Provisionssatz sinkt von 13,4 auf 13%,<br />

erreichbar ab 560.000 € Alltours-Umsatz.<br />

� »Wachstumsprogramm« für Agenturen unter 75.000 € Umsatz; sie erhalten<br />

10% Provision, wenn sie sich zum aktiven Verkauf von Alltours-Produkten<br />

verpflichten und die 75.000-€-Marke im nächsten Jahr überspringen.<br />

� Profi-Partner-Bonus entfällt.<br />

führt der Vertriebschef ein Motivationsprogramm<br />

für Agenturen ein, die<br />

nicht die erforderlichen 75.000 Euro<br />

mit Alltours umsetzen, um zehn Prozent<br />

Provision zu erhalten. Wie schon<br />

im Geschäftsjahr 2010/11 erhalten diese<br />

Agenturen zehn Prozent Provision,<br />

wenn sie sich zum aktiven Verkauf von<br />

Alltours-Produkten verpflichten. Das<br />

Grundkonzept überzeugt. Wenn jetzt<br />

auch noch die Details stimmen, dürften<br />

Dinge wie der Wegfall der erhöhten<br />

Vergütung für Versicherungen und<br />

Cook-Mann Würst: Hotel-Incentive<br />

wird auf Aldiana ausgeweitet<br />

TUI-Manager Knapp: Mehr als<br />

15 Prozent für Mehrumsätze mit<br />

eigenen Hotelmarken<br />

provision.sales<br />

travel.one 10.8.2012 29


30<br />

sales.provision<br />

Alltours-Stratege Zümpel: Abschied<br />

vom Reizthema Rückzahlungsforderungen<br />

des Profi-Partner-Bonus von bis zu 0,3 Prozent<br />

nicht allzu stark ins Gewicht fallen.<br />

Incentive satt.<br />

Bei TUI lautet die gute Nachricht, dass fast<br />

alles beim Alten bleibt. An den Tabellen<br />

ändert sich nichts. Aber der Branchenprimus<br />

belohnt seine Agenturen nun wieder<br />

für den Verkauf der renditestarken eigenen<br />

Hotelmarken. Das »TUI Chancen Incentive«<br />

bietet Reisebüros, die ihren Umsatz mit<br />

TUI-Hotelkonzepten um mindestens fünf<br />

Prozent steigern, im Touristikjahr 2012/13<br />

eine Zusatz-Provision von fünf Prozent<br />

auf den Mehrumsatz, der sich oberhalb<br />

der 105-Prozent-Marke bewegt. Dazu zählen<br />

alle provisionsrelevanten Umsätze mit<br />

Robinson, Grecotel, Flussgenuss, Viverde,<br />

Puravida, TUI Family, Grecotel und Grupotel.<br />

Künftig könnten noch weitere Marken<br />

hinzukommen.<br />

Für margenstarke, exklusive Produkte<br />

legen sich die Veranstalter ins Zeug<br />

Auf der Negativseite ist lediglich zu verbuchen,<br />

dass die Basic Service Charge für<br />

Nur-Flug-Buchungen von fünf auf drei<br />

Euro reduziert wird. Und der sogenannte<br />

Airbag, über den Reisebüros, die im vergangenen<br />

und in diesem Geschäftsjahr<br />

Umsatzzuwächse hatten, bei rückläufigen<br />

TUI-Umsätzen Provisionsverluste reduzieren<br />

können, kommt im nächsten Geschäftsjahr<br />

zum letzten Mal zum Tragen.<br />

Höherer Mindestumsatz.<br />

Thomas Cook erhöht den Umsatz zum Erreichen<br />

des Partner-Status und damit der<br />

Grundprovision von zehn Prozent, um<br />

10.000 auf 155.000 Euro. Das stand bereits<br />

in den Vertriebskonditionen für das laufende<br />

Jahr geschrieben. Erreichen Agenturen<br />

diese Marke nicht, erzielen aber eine<br />

Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr<br />

und setzen mindestens 145.000 Euro mit<br />

den Cook-Marken um, dann greift das so-<br />

genannte Fairnessprogramm. Wenn diese<br />

Büros im Geschäftsjahr 2012/13 den Partner-Umsatz<br />

erreichen, zahlt ihnen Thomas<br />

Cook rückwirkend für das gesamte Jahr<br />

den Partner-Provisionssatz. Alle übrigen<br />

Umsatzstaffeln bleiben, wie sie waren. Die<br />

Erhöhung der Hürde stelle für die meisten<br />

Büros keine allzu große Herausforderung<br />

dar, sagt Vertriebschef Christian Würst.<br />

Schließlich sei seit 2010 der Umsatz pro<br />

Thomas-Cook-Agentur im Schnitt um sechs<br />

Prozent gestiegen.<br />

Das Hotelincentive, das Thomas Cook<br />

für Buchungen von Sentido, Iberostar und<br />

einer Reihe weiterer Marken zahlt, wird<br />

auf Aldiana ausgeweitet. Es beträgt 0,25<br />

Prozent für normale Cook-Agenturen, 0,3<br />

Prozent für Neckermann Team und Partner<br />

Reisebüros sowie 0,35 Prozent für die Franchise-Büros<br />

des Konzerns. Allerdings wird<br />

das Incentive, das seit zwei Jahren besteht,<br />

künftig erst bei einem Umsatzzuwachs von<br />

mindestens fünf Prozent ausgezahlt. Mit<br />

Aldiana müssen die Reisebüros mindestens<br />

den Vorjahresumsatz erreichen.<br />

Im Flugbereich setzt sich auch bei Thomas<br />

Cook der Schwenk von Provisionen zu<br />

Nettopreisen fort. Bei Buchungen von Flügen<br />

im Bausteinsegment gilt künftig auch<br />

das Nettopreismodell mit Service Charge.<br />

Eine positive Neuregelung bleibt den<br />

Kooperations- und Franchise-Büros von<br />

Thomas Cook vorbehalten. Zur Berechnung<br />

ihrer On-Top-Provision werden erstmals<br />

auch die Umsätze mit Öger Tours mitberechnet.<br />

Dies erleichtert es Agenturen mit<br />

guten Öger-Umsätzen, höhere Stufen zu erreichen,<br />

denn an den Zahlen in der Tabelle<br />

ändert sich gegenüber dem Vorjahr nichts.<br />

Spannend wird es im nächsten Jahr.<br />

TUI-Vertriebschef Michael Knapp hat angekündigt,<br />

TUI werde die Provision 2013/14<br />

»noch stärker am Erfolg mit den exklusiven<br />

TUI-Produkten ausrichten«. Zudem regiert<br />

dann in Hannover mit Johan Lundgren ein<br />

neuer Chef. Thomas Cook wird sicher prüfen,<br />

ob es sich lohnt, die Umsätze mit Öger<br />

Tours stärker in die Vergütung einfließen<br />

zu lassen. Und Alltours ist sowieso immer<br />

für eine Überraschung gut.<br />

Christian Schmicke<br />

10.8.2012 travel.one


Franchisepartner<br />

agieren an langer Leine<br />

n »Flexibilität« lautet die schlichte Antwort auf die Frage, wie Derpart<br />

im Wettbewerb der Vertriebssysteme um die besten Reisebüros punkten<br />

will. Das Führungsduo, Christoph Führer und Aquilin Schömig, will<br />

seinen Franchisenehmern weiterhin starke unternehmerische Freiheiten<br />

gewähren. Zwar sei Derpart daran gelegen, den Anteil der Rewe-Produkte<br />

zu steigern, doch letztlich sei dies ein »klar nachgelagertes Thema«.<br />

Wichtiger sei der Erfolg der einzelnen Büros, und dieser basiere darauf,<br />

Kundenwünsche optimal zu erfüllen. Deshalb liege der Umsatzanteil der<br />

Kölner und Frankfurter Rewe-Veranstalter mit rund 30 Prozent niedriger<br />

als bei den übrigen konzerneigenen Reisebüroketten.<br />

Im laufenden Geschäftsjahr liegt Derpart mit den 450 Franchisebüros<br />

und 40 eigenen Reisebüros gut im Rennen. Der Umsatz bewege sich<br />

gut fünf Prozent über dem Vorjahr, sagt Führer. Dazu habe auch ein starkes<br />

Kurzfrist-Geschäft in den vergangenen Wochen beigetragen.<br />

www.derpart24.de<br />

n <strong>Travel</strong>port hat für Reisebüros<br />

eine Anwendung für<br />

iPhones und iPads entwickelt.<br />

Mit dem »<strong>Travel</strong>port Mobile<br />

Agent« erhalten an Galileo<br />

angeschlossene Agenturen<br />

über mobile Endgeräte<br />

Zugriff auf alle Anwendungen<br />

des CRS, können Buchungen<br />

vornehmen und alle Vor-<br />

Derpart-Chefs<br />

Führer und<br />

Schömig:<br />

Unternehmerischen<br />

Erfolg nicht der<br />

Konzernraison<br />

unterordnen<br />

Buchung nicht<br />

ohne Reisebüros<br />

n Princess Cruises hat die Website mit einer<br />

neuen Buchungsmaschine ausgestattet,<br />

die eine Reihe erweiterter Auswahl- und Filtermöglichkeiten<br />

bietet. So erscheint nach<br />

der Selektion der gewünschten Kreuzfahrt<br />

und der bevorzugten Kabine neben dem tagesaktuellen<br />

Preis auch die exakte Lage der<br />

Kabine auf dem Decksplan. Die Kabine kann<br />

von Endkunden online nur reserviert werden.<br />

Die Umwandlung der Option in eine<br />

Buchung bleibe den Reisebüros vorbehalten<br />

und werde voll verprovisioniert, versichert<br />

die Reederei. www.princesscruises.de<br />

Checkmytrip<br />

jetzt für Android<br />

n Amadeus bietet die Checkmytrip-App<br />

für Smartphones nun auch für Geräte an,<br />

die mit dem Google-Betriebssystem Android<br />

laufen. Bislang war sie nur für iPhones<br />

und Blackberrys verfügbar. Die App ist auch<br />

in einer White-Label-Version für Reisebüroketten<br />

und Unternehmen erhältlich, die sie<br />

mit ihrer Corporate Identity ausstatten wollen.<br />

Der Name, unter dem sie dann in den<br />

Stores der Anbieter bereit gestellt wird, ist<br />

frei wählbar. Heruntergeladen werden kann<br />

die neue App über Google Play.<br />

<strong>Travel</strong>port startet den Mobile Agent<br />

gänge verwalten. Der Zugang<br />

ist kryptisch und sprachunabhängig.<br />

Die Pilotphase des<br />

Mobile Agents wurde in Portugal,<br />

Spanien und Brasilien<br />

abgeschlossen.<br />

Voraussetzung für die<br />

Nutzung ist ein gültiger Nut-<br />

zervertrag mit Galileo, die<br />

Kosten belaufen sich auf zehn<br />

Euro pro Monat und Zugang.<br />

Ob auch andere Smartphones<br />

wie Blackberry eine Zugangsberechtigung<br />

erhalten, werde<br />

derzeit geprüft, sagt Country<br />

Manager Marcel van de Wal.<br />

Van de Wal: Alle CRS-Funktionen<br />

über mobile Apple-Endgeräte kundenbetreuung.deutschland@travelport.com<br />

mix.sales<br />

travel.one 10.8.2012 31


32<br />

destination.ägypten<br />

Es geht<br />

aufwärts<br />

Ägypten findet langsam zu alter Stärke zurück. Die<br />

Buchungszahlen steigen und lassen die Veranstalter<br />

opti mistisch auf die kommende Wintersaison blicken.<br />

ETI-Geschäftsführer Jenssen:<br />

»Die Buchungen für den Winter<br />

sind sehr gut gestartet«<br />

Oft-Chefin Reinert: »Die Nachfrage<br />

ist wieder da, das Minus<br />

reduziert sich täglich«<br />

Zwei Monate vielleicht, höchstens<br />

aber drei oder vier – dann ist der<br />

Spuk vorbei. So dachten nicht wenige,<br />

als im Januar 2011 in Kairo die<br />

Menschen auf die Straße gingen und der<br />

Tourismus in Ägypten zusammenbrach.<br />

Schnell wurden sie eines Besseren belehrt.<br />

Die Krise hält bis heute an. Doch die Veranstalter<br />

sehen Licht am Horizont. Sie blicken<br />

recht zuversichtlich auf die Wintersaison.<br />

Denn das Interesse der Deutschen an einem<br />

Urlaub in dem nordafrikanischen<br />

Land nimmt offenbar allmählich wieder zu.<br />

»Die Buchungseingänge sind sehr positiv«,<br />

sagt Andreas Rüttgers, Flugreisen-<br />

Chef bei Schauinslandreisen. Und auch das<br />

Gros der Konkurrenz äußert sich zufrieden.<br />

»Ägypten legt kontinuierlich zu«, meint<br />

Markus Bruchmüller, bei TUI Leiter Produktmanagement<br />

östliche Mittelstrecke,<br />

und spricht von einem zweistelligen Plus<br />

für den Sommer. Buchen die Kunden weiterhin<br />

wie zur Zeit, so FTI-Manager Marco<br />

Volpe, dann glichen die Zahlen zum Ende<br />

des Geschäftsjahres denen vor Beginn des<br />

Arabischen Frühlings. »Wenn die Lage stabil<br />

bleibt, sind die Chancen sehr gut, auf<br />

den Stand vor der Revolution zu kommen«,<br />

betont auch Ursula Reinert, Geschäftsführerin<br />

von Oft Reisen.<br />

Doch es gibt auch andere Stimmen. »Die<br />

Buchungen sind leider noch immer sehr<br />

verhalten«, räumt Markus Leutner ein, der<br />

als Produktleiter bei Thomas Cook und Neckermann<br />

für Ägypten zuständig ist. Und<br />

Benjamin Krumpen, Geschäftsführer von<br />

Phoenix Reisen, verrät, dass die Buchungen<br />

weiterhin im Minus liegen – um 16,5<br />

Prozent gegenüber dem bereits schlechten<br />

Ägypten-Jahr 2010/11 (damals schloss der<br />

10.8.2012 travel.one


Veranstalter mit minus 35 Prozent ab). Allerdings<br />

laufen die Nilkreuzfahrten bei<br />

Phoenix Reisen wieder besser. Auch die<br />

Kairo-Programme finden ihre Abnehmer.<br />

Foto: Berno Nix<br />

Das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit.<br />

Sämtliche Kultur-Produkte litten<br />

unter den politischen Umwälzungen mehr<br />

als der Badeurlaub. Im vergangenen Winter<br />

und Frühling, der Hochsaison auf dem Nil,<br />

fuhren etliche Schiffe gar nicht oder mit<br />

nur wenigen Gästen an Bord. So krass wird<br />

es in der nächsten Flusssaison wohl nicht.<br />

Die Skepsis der Kunden ist jedoch weiterhin<br />

zu spüren. »Nilkreuzfahrten sind zwar<br />

keine Ladenhüter, aber ein nicht so leicht<br />

verkaufbares Produkt«, weiß Nils Jenssen,<br />

Geschäftsführer von ETI.<br />

Ausbau der Programme.<br />

Dennoch wagen einige Veranstalter, ihr Nil-<br />

Programm auszubauen. Bei FTI steht ein<br />

fünftes Schiff im Winterkatalog. Und Oft<br />

Reisen will nach Phoenix Reisen und 1A<br />

Vista Reisen die Chance ergreifen, wieder<br />

Kreuzfahrten ab Kairo anbieten zu können.<br />

Von Februar an, so der Plan, sollen Kunden<br />

von der Hauptstadt bis nach Assuan fahren<br />

– die ägyptische Regierung hat den Strom<br />

diesen Sommer nach vielen Jahren Pause<br />

komplett frei gegeben.<br />

Nicht wenige Unternehmen haben trotz<br />

der mauen Monate ihr Programm aufgestockt.<br />

So verdoppelte ETI die Zahl der<br />

Tauchbasen und kombiniert nun Tauchsafaris<br />

unterschiedlicher Anbieter mit Hotelaufenthalten.<br />

FTI ging neue strategische<br />

Partnerschaften ein und kooperiert jetzt<br />

mit den Jaz Hotels und dem Tourismuskonzern<br />

Orascom. Die Münchner bündeln ihr<br />

ausgebautes Ägypten-Angebot sogar erstmals<br />

in einem eigenen Katalog (mehr dazu<br />

auf Seite 37). Und auch die Rewe-Marken gehen<br />

mit einem Mehrangebot in den Winter.<br />

Dertour etwa erhöhte die Hotel-Kontingente<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent.<br />

»Aufgrund der hervorragenden Nachfrage«,<br />

sagt Ägypten-Produktleiter Lothar Münzenthaler<br />

und betont: »Damit erreichen wir<br />

ein wesentlich höheres Niveau als vor der<br />

Revolution.« Dass er alle Zimmer füllt, ist<br />

durchaus möglich. Oft-Chefin Reinert stellt<br />

derzeit fest: »Wir könnten sogar mehr verkaufen,<br />

wenn wir die Flugplätze hätten.«<br />

Petra Hirschel<br />

ägypten.destination<br />

Die Preise<br />

in der<br />

Wintersaison<br />

Dertour, Oft und Schauinsland<br />

nennen stabile Preise. So<br />

auch ETI, der Veranstalter verweist<br />

jedoch auf seine Frühbucherrabatte,<br />

wodurch sich<br />

bis zu 40 Prozent sparen ließen.<br />

Auch TUI spricht von »attraktiven<br />

Frühbucherpreisen«,<br />

die zwei Prozent unter dem<br />

Vorjahr liegen würden. Bei<br />

FTI sind die Reisen im Schnitt<br />

zwei Prozent günstiger. Thomas<br />

Cook betont, dass Ägypten<br />

preiswerter geworden sei.<br />

Bei Phoenix Reisen sind die<br />

Nilkreuzfahrten etwas günstiger,<br />

die Preise für die Badehotels<br />

sind stabil.<br />

Der Kulturtourismus,<br />

so auch Reisen durch<br />

die Wüste, litt stärker<br />

als der Badeurlaub<br />

travel.one 10.8.2012 33


34<br />

destination.ägypten<br />

Vier Reedereien machen das Rote Meer diesen Winter zu ihrem festen Fahrtgebiet<br />

Zunehmend beliebt<br />

Historische<br />

Schätze<br />

Die bekanntesten Ausflugsziele<br />

sind von Scharm El-<br />

Scheich aus das Katharinenkloster,<br />

von Aqaba aus die<br />

Felsenstadt Petra, von Sokhna<br />

aus Kairo und Gizeh (Pyramiden)<br />

und von Safaga aus<br />

Luxor und das Tal der Könige.<br />

Die Sehenswürdigkeiten<br />

sind jedoch relativ weit von<br />

den Häfen entfernt. Nach Luxor<br />

etwa sind es 215 Kilometer<br />

und zum Katharinenkloster<br />

230 Kilometer.<br />

Das Tal der Könige in Luxor, die Pyramiden<br />

von Gizeh, das Katharinenkloster<br />

auf dem Sinai. Es sind<br />

berühmte Namen, die locken. Wer eine<br />

Kreuzfahrt durch das Rote Meer bucht,<br />

denkt nicht allein an den blauen, wolkenlosen<br />

Himmel oder die bunte Unterwasserwelt.<br />

Den Reiz der Reise machen auch die<br />

Sehenswürdigkeiten Ägyptens aus. Und die<br />

Möglichkeit, gleichzeitig die jordanische<br />

Felsenstadt Petra kennenzulernen.<br />

Vier Reedereien bieten in der Wintersaison<br />

diese Kombination an. Sowohl die<br />

beiden Carnival-Töchter Aida Cruises und<br />

Costa Crociere als auch MSC Crociere und<br />

FTI Cruises haben das Rote Meer zu ihrem<br />

festen Fahrtgebiet auserkoren und brechen<br />

jede Woche von einem Basishafen aus zu<br />

Kreuzfahrten auf. Damit sind in der Region<br />

so viel Kreuzfahrtschiffe in einer Regelmäßigkeit<br />

unterwegs wie noch nie.<br />

Ein neues Produkt sind die Seereisen<br />

jedoch nicht. Seit jeher verkehren Passagierschiffe<br />

vor der Küste Ägyptens und der<br />

Arabischen Halbinsel. Doch die meisten<br />

Ozeanliner befinden sich sozusagen auf der<br />

Durchreise. Sie durchqueren das Rote Meer<br />

auf ihrem Weg vom Mittelmeer, dem Fahrtgebiet<br />

des Sommers, zu ihrem Winterquartier,<br />

dem Persischen Golf. Oder die Passage<br />

ist Teil einer Weltreise.<br />

Rückkehr und Neuanfang.<br />

Dass aber Schiffe eine ganze Saison im Roten<br />

Meer verbringen, ist relativ neu. Auch<br />

wenn es in der Vergangenheit immer wieder<br />

Versuche gab, die Destination als Ziel<br />

zu etablieren. FTI zum Beispiel versuchte<br />

sich dort im Winter 2006/2007. Das Unternehmen<br />

war damals mit der Sapphire der<br />

einzige Anbieter mit wöchtlichen Reisen<br />

auf dem deutschen Markt. Nach dem Verkauf<br />

der Tochter Air-Maritime Seereisen –<br />

sie vermarktete das Schiff – verabschiedete<br />

sich FTI von dem Gewässer.<br />

Im November kehrt das Unternehmen<br />

zurück. Dieses Mal mit der Marke FTI Cruises<br />

und dem Schiff FTI Berlin. Nach den<br />

10.8.2012 travel.one


geplatzten Plänen, nach Indien zu fahren,<br />

entschieden sich die Münchener wieder für<br />

das Rote Meer. Zum ersten Mal dort vertreten<br />

ist dagegen MSC. Die MSC Armonia startet<br />

im Winter jeden Samstag in Scharm El-<br />

Scheich. Auch die Aida Mar legt jede Woche<br />

vom Sinai ab. Die Reederei lässt ihr jüngstes<br />

Flottenmitglied zwölfmal auf der Route<br />

fahren und erhöht damit ihr Angebot. Im<br />

vergangenen Winterhalbjahr, als die Carnival-Tochter<br />

erstmals länger im Roten Meer<br />

war, standen acht Reisen mit der Aida Blu<br />

im Programm.<br />

Fotos: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong><br />

Kombination aus<br />

Kultur- und Badeurlaub:<br />

Passagiere<br />

können auf dem Sinai<br />

das Katharinenkloster<br />

besuchen und im Meer<br />

schwimmen<br />

Bereits die dritte Saison ist dieser Winter<br />

für Costa. Ende November bis Ende Februar<br />

läuft die Costa Voyager in Scharm El-<br />

Scheich aus. Ursprünglich sollte das Schiff<br />

sogar das ganze Jahr über im Roten Meer<br />

bleiben. Der Ausfall der Costa Allegra und<br />

die damit verbundene Neusortierung der<br />

Flotte machten die Pläne jedoch zunichte.<br />

Die Reedereien betonen, dass sich ihre<br />

Reisen hoher Resonanz erfreuen. Von den<br />

teilweise noch immer anhaltenden negativen<br />

Auswirkungen des Arabischen Frühlings<br />

seien sie nicht betroffen. Petra Hirschel<br />

The Grand Resort HALBPENSION<br />

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travel.one 10.8.2012 Hotel Association. Limitiertes Angebot. Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler vorbehalten. 35<br />

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Seereisen im<br />

Winter 2012/13<br />

Aida Cruises: Zwischen 25.<br />

November und 17. Februar<br />

einwöchige Kreuzfahrten ab/<br />

bis Scharm El-Scheich via Aqaba,<br />

Eilat, Safaga und Sokhna.<br />

Mit der Aida Mar.<br />

Costa Crociere: Zwischen<br />

26. November und 26. Februar<br />

einwöchige Kreuzfahrten<br />

ab/bis Scharm El-Scheich via<br />

Eilat, Aqaba, Safaga und Sokhna.<br />

Mit der Costa Voyager.<br />

FTI: Zwischen 11. November<br />

und 10. März einwöchige<br />

Kreuzfahrten ab/bis Safaga<br />

oder ab/bis Scharm El-Scheich<br />

mit Stopps in Aqaba und<br />

Sokh na. Mit der FTI Berlin.<br />

MSC: Zwischen 10. November<br />

und 2. März einwöchige<br />

Kreuzfahrten ab/bis Scharm<br />

El-Scheich via Safaga, Eilat,<br />

Aqaba, Sokhna. Mit der MSC<br />

Armonia.


36<br />

destination.ägypten<br />

Engagierter Touristiker<br />

n Seit vielen Jahren eine feste Größe im<br />

Ägypten-Tourismus, kümmert sich Mohamed<br />

Hisham Abbas Zaazou nun an<br />

oberster Stelle um die Weiterentwicklung<br />

des Sektors: Der 58-Jährige bekleidet<br />

seit der Bekanntgabe der Kabinettsumbildung<br />

Anfang August das Amt des<br />

ägyptischen Tourismusministers.<br />

Er folgt auf Mounir Fakhry Abdel<br />

Nour, der nach der Revolution für die<br />

Übergangsregierung diesen Posten innehatte.<br />

Zaazou verfügt über langjährige<br />

Erfahrung im Tourismus, er agierte<br />

in den vergangenen Jahren bereits als<br />

Assistent des Tourismusministers. Zudem<br />

verfügt er über zahlreiche privatwirtschaftliche<br />

Erfahrungen. So arbeitete<br />

er von 1980 an für R & H Voyages<br />

in Nordamerika, ab 1982 kümmerte er<br />

Im Akassia Beach werden nun Aktivitäten<br />

für Langzeiturlauber angeboten<br />

Foto: LTI<br />

Unterhaltung für Langzeiturlauber<br />

n ITS, Jahn Reisen und<br />

Tjae reborg erweitern zum<br />

Winter das Flugangebot nach<br />

Ägypten. Vor allem mittwochs<br />

und freitags gibt es<br />

ab Köln, Düsseldorf, Frankfurt,<br />

Stuttgart und München<br />

deutlich mehr Verbindungen<br />

nach Hurghada. Ansonsten<br />

neu im Winter: ITS bietet das<br />

Mohamed Hisham<br />

Abbas Zaazou ist neuer<br />

Tourismusminister<br />

in Ägypten<br />

sich um deren Geschäft in Ägypten. Von<br />

1995 bis 1999 war er Chef von Sakkara<br />

<strong>Travel</strong>, von 2000 an leitete er den Agrarprodukte-<br />

und Nahrungsmittelhersteller<br />

Gozour Agri Industries. Später wurde<br />

er Generaldirektor der Egyptian Tourism<br />

Federation, bevor er von 2008 an<br />

für das Tourismusministerium aktiv war.<br />

Sein oberstes Ziel sei es, wieder<br />

mehr Touristen nach Ägypten zu bringen,<br />

sagte er nach seiner Ernennung.<br />

Und auch der Umweltschutz liegt ihm<br />

am Herzen. Auf der ITB dieses Jahres<br />

jedenfalls unterstützte er ausdrücklich<br />

das Zertifizierungsprojekt »Green<br />

Star«, dem sich langfristig alle Häuser<br />

in Ägypten unterziehen sollen. »Das<br />

zahlt sich in bar aus«, zeigte sich Zaazou<br />

überzeugt.<br />

Clubhotel Sea Club Aquapark<br />

an, das in diesem Winter eröffnet;<br />

außerdem das Tauch-,<br />

Kite- und Lifestyle-Hotel The<br />

Breakers Diving & Surfing<br />

Lodge in Soma Bay. Bei Jahn<br />

Reisen gibt es neu eine Luxusnilfahrt<br />

auf der Mövenpick<br />

Sun Ray sowie zwei besondere<br />

Adressen in El Gou-<br />

Eintrittspreise wohl<br />

nächstes Jahr höher<br />

n Insidern zufolge will die ägyptische<br />

Regierung voraussichtlich ab Januar<br />

nächsten Jahres die Eintrittspreise für<br />

kulturelle Stätten erhöhen. Genauere<br />

Angaben über die angepeilten Eintrittspreise<br />

gibt es allerdings nicht. Von<br />

amtlicher Seite erfolgte bis Redaktionsschluss<br />

bezüglich dieses Themas keine<br />

Reaktion. »Grundsätzlich halte ich diese<br />

Überlegungen für angebracht, allerdings<br />

nicht zum jetzigen Zeitpunkt; als<br />

Veranstalter müssen wir Planungs- und<br />

Kalkulationssicherheit haben«, kommentiert<br />

Oft-Reisen-Chefin Ursula Reinert<br />

das Vorhaben der Ägypter.<br />

Ferien für<br />

Wasserfrösche<br />

n Urlauber, die gerne rutschen, kommen<br />

im Serenity Fun City Resort in<br />

Makadi Bay mit Sicherheit auf ihre Kosten.<br />

Das Haus mit 585 Zimmern verfügt<br />

über den größten Aquapark der Region:<br />

26 Wasserrutschen, ein »Crazy River«,<br />

ein Wellenbad sowie zwei Themenpools<br />

sorgen dort für Unterhaltung. Im Hotel<br />

selbst gibt es noch mal einen großen<br />

Süßwasserpool mit separatem Kinderbecken<br />

und Poolbar. Außerdem zählen<br />

fünf Bars, Geschäfte und vier Restaurants<br />

zur Anlage. Buchbar etwa über TUI.<br />

na: das Dawar el Omda und<br />

das Mosaique El Gouna. Außerdem<br />

ist die Region Dahab<br />

mit zwei Hotels nun dabei.<br />

Bei LTI Hotels soll<br />

das neue Unterhaltungsprogramm<br />

»Winteraktiv« Langzeiturlauber<br />

locken, in Ägypten<br />

ins LTI Akassia Beach<br />

nach Marsa Alam.<br />

10.8.2012 travel.one


Eigener Katalog<br />

im Winter<br />

n In der Wintersaison erhöht FTI die Hotel- und<br />

Flugkontingente in Ägypten und widmet dem Land<br />

erstmals einen eigenen Katalog. Neben Hurghada<br />

setzt der Veranstalter bei der Expansion vor allem<br />

auf die Regionen Scharm El-Scheich und Marsa<br />

Alam. Das Flugangebot wird hauptsächlich mit<br />

Air Berlin und Sun Express an Wochenendterminen<br />

ausgebaut. Der Veranstalter bündelt auf 196 Seiten<br />

das bisher »größte Programm in der FTI-Geschichte«.<br />

Urlauber finden im Katalog 144 Hotels, sechs<br />

Rundreisen, fünf Nilschiffe und Kreuzfahrten auf<br />

dem Nassersee sowie im Roten Meer. Zu den wichtigsten<br />

Hotelpartnern zählen die Jaz Hotels and Resorts,<br />

Sol y Mar sowie Iberotel.<br />

Ägypten-Programm ausgebaut: Golfer kommen zum<br />

Beispiel im Steigenberger Resort auf ihre Kosten<br />

Hilton-Hotels in<br />

Kairo und Alexandria<br />

n Die Hotelkette Hilton baut in Ägypten zwei neue Häuser.<br />

Das Hilton Gaza Pyramids, im Süden von Kairo gelegen, soll<br />

390 Zimmer, ein Business-Center, Konferenzräume und ein<br />

großes Gesundheitszentrum mit Spa haben. Die Eröffnung<br />

ist für das Jahr 2016 geplant.<br />

Früher soll es in Alexandria losgehen. Das Hilton Alexandria<br />

King’s Ranch Resort wird 40 Kilometer westlich der Stadt<br />

liegen, unweit des Borg al Arab International Airports. Die Eröffnung<br />

ist für Ende 2013 vorgesehen. Mit den beiden neuen<br />

Häusern gibt es 20 Hilton Hotels in Ägypten.<br />

Foto: FTI<br />

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travel.one 10.8.2012 37


38<br />

destination.sri lanka<br />

01<br />

Auferstanden<br />

aus den Ruinen<br />

Sri Lankas durch Krieg und Tsunami geschundene Ostküste entwickelt sich zu dem,<br />

was sie schon lange hätte sein müssen: ein beliebtes Touristenziel.<br />

01 Das Chaaya Blu gehört zu den<br />

wenigen Hotels in Trincomalee<br />

02 Die Region um Batticaloa<br />

ist muslimisch geprägt, verhüllte<br />

Frauen spazieren in den Straßen<br />

Bilderbuchstrände, üppig grüne Regenwald-Kulisse<br />

und eine 2.500 Jahre<br />

alte Zivilisation mit imposanten<br />

steinernen Zeitzeugen – kaum ein Land<br />

bietet so viel Kultur, Exotik und Wildlife auf<br />

einer Fläche in der Größe Bayerns: Sri Lanka.<br />

Kaum war der Bürgerkrieg im Mai 2009<br />

blutig beendet, setzte die New York Times<br />

die Insel auf den ersten Platz der weltweiten<br />

»To go«-Liste für 2010. Zwei Millionen<br />

Touristen pro Jahr sind anvisiert bis 2016 –<br />

dabei reichen in dem wahrscheinlich bald<br />

zu den führenden Destinationen Südasiens<br />

gehörenden Land die Hotels bei zuletzt<br />

knapp 856.000 Besuchern schon jetzt fast<br />

nicht aus. Doch die unberührte, aber leidgeprüfte<br />

Ostküste steht in den Startlöchern.<br />

Fast 30 Jahre lang schmorten die Masterpläne<br />

in den Schubladen der Tourismusmanager.<br />

Als die Baupläne nach Kriegsende<br />

hervorgeholt wurden, wuchsen die<br />

Zahlen schnell ins Gigantische. Von allein<br />

zwei Sieben-Sterne-Hotels ist die Rede,<br />

man munkelt sogar von Anlagen mit 2.000<br />

bis 5.000 Zimmern. Alles »sanfter Tourismus«,<br />

versteht sich. Die kilometerlangen<br />

jungfräulichen Strände in Nilaveli und<br />

Uppuveli nördlich von Trincomalee sind<br />

im Vergleich zur Süd- und Westküste aber<br />

auch außergewöhnlich: breit wie Fußball-<br />

10.8.2012 travel.one


felder, keine umwerfende Brandung oder<br />

gefährliche Strömungen und ideal für<br />

Kinder, weil flach abfallend. Es gibt intakte<br />

Tauchspots und Korallen nahe der Küste.<br />

Und (noch) keine fliegenden Händler,<br />

die schon Spalier stehen, wenn man nur<br />

durchs Gartentor den Strand betritt.<br />

Gefechte, Ausgangssperren, Restriktionen<br />

– das ist Vergangenheit. »Im Krieg hatten<br />

wir Tag und Nacht Angst vor Bomben«,<br />

erinnert sich Sivatharshan Sivasubramaniam,<br />

der tamilische Inhaber des Beach<br />

Bangal Guest House in Uppuveli. Er gehört<br />

zur Bevölkerungsmehrheit im Osten, zu 90<br />

Prozent Tamilen und Moslems, und freut<br />

sich über die ersten Touristen, die nun den<br />

norwegischen Minenräumern und den Tsunami-Aufbauhelfern<br />

aus aller Welt folgen.<br />

Land für Hotels abgesteckt.<br />

Man fährt an der Ostküste teils auf nagelneuen<br />

Rennpisten, alle paar Kilometer<br />

jedoch im Slalom um die Öltonnen der<br />

Straßenbarrikaden des Militärs. In der<br />

herrlichen Endlos-Bucht von Kalkudah ist<br />

das Land abgesteckt, manches Schild trägt<br />

schon den Hotelnamen. In der benachbarten<br />

Passekudah Bay tobt der Bär: Es ist<br />

Sonntag, Hindi-Pop plärrt über den vollen<br />

Parkplatz, die Imbissstände und die Eiswägelchen.<br />

Die einheimischen Ausflügler<br />

baden händchenhaltend in voller Montur.<br />

Im Hinterland und am Strand wird eifrig<br />

gehämmert zwischen den Ruinen – ob sie<br />

durch Bomben oder den Tsunami entstanden<br />

sind, lässt sich nicht immer erkennen.<br />

Vor dem Maalu Maalu Resort & Spa<br />

Hotels<br />

im Osten<br />

sri lanka.destination<br />

Das Chaaya Blu in Trincomalee ist<br />

ein nicht neues, aber schickes Domizil<br />

am breitesten Strand der Ostküste.<br />

www.chaayahotels.com<br />

Fred Miller, Inhaber des Siam View in<br />

Arugam Bay, bietet das beste Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis im Ort. Die vier<br />

Zimmer am Strand verfügen über<br />

Wi-FI, Satelliten-TV, Solar-Heißwasser-Dusche,<br />

Kaffeemaschine, Kühlschrank,<br />

Klimaanlage.<br />

www.arugam.com<br />

Das Stardust Beach in Arugam Bay<br />

hat schlichte Balkonzimmer und spartanische<br />

Cabanas im Garten. Sehr gutes<br />

Frühstück im sonst teuren Lokal.<br />

www.arugambay.com<br />

travel.one 10.8.2012 39<br />

02<br />

Fotos: Martina Miethig


40<br />

destination.sri lanka<br />

Tipps<br />

Auf Sri Lanka herrscht ein<br />

feuchtes Monsunklima (30<br />

Grad Celsius). Die beste Reisezeit<br />

für die Ostküste ist zwischen<br />

April/Mai und September/Oktober.<br />

Für die Westküste<br />

sind die Monate zwischen Dezember<br />

und Ende April ideal.<br />

Im November regnet es fast<br />

überall.<br />

Besucher der nördlichen Ostküste<br />

sollten Malaria-Notfall-<br />

Medikament mitnehmen sowie<br />

Mückenschutz (Moskitonetz,<br />

Mückenlotion, Rauchspiralen,<br />

langärmelige helle Kleidung ab<br />

der Dämmerung).<br />

Im Vista-Point-Verlag ist ein<br />

neuer Reiseführer von Martina<br />

Miethig über Sri Lanka erschienen.<br />

Er enthält auf 288<br />

Seiten Reportagen, Routen,<br />

Tipps und 320 Fotos.<br />

Lange Sandstrände, viel Sonne: Bislang ist Arugam Bay vor allem bei Surfern bekannt<br />

beschweren sich die wenigen westlichen<br />

Gäste über Krach und Müll von mindestens<br />

vier weiteren Großbaustellen in der einst<br />

völlig unberührten Traumbucht.<br />

Legerer Surfer-Lifestyle.<br />

Victoria Selvamany hat hier im Dezember<br />

2004 beim Tsunami ihren Mann und das<br />

kleine Simla Inn Guest House verloren. Die<br />

Tamilin musste mit ihrer neuen Pension<br />

ins Hinterland ausweichen. In Strandnähe,<br />

wo ihr Gästehaus 25 Jahre lang stand, eröffnete<br />

2011 das Maalu Maalu als erstes Fünf-<br />

Sterne-Hotel in Passekudah. »Wie haben<br />

die das wohl gemacht?« stellt sie die eher<br />

rhetorische Frage und nickt wissend. Denn<br />

laut Gesetz dürfen neue Hotels nur 300 Meter<br />

vom Strand entfernt gebaut werden.<br />

Je weiter man nach Süden fährt, desto<br />

mehr haushohe Werbeplakate aus Colombo<br />

überragen die Palmen: Autos, Handys,<br />

Versicherungen. Im schwarzen Cape verhüllte<br />

Frauen mit schmalem Sichtschlitz<br />

und Männer mit weißen Käppis und orientalischen<br />

Gewändern bevölkern die Dörfer<br />

südlich von Batticaloa. In Arugam Bay<br />

(kurz: A-Bay) trifft muslimischer Glauben<br />

auf legeren Surfer-Lifestyle, Tanga auf Koran.<br />

In der »Surfer-off-season« ab November<br />

ist A-Bay beschaulich und ruhig. Zwei<br />

Bikini-Blondinen baden im Ortszentrum<br />

vor der Reihe eng geparkter Boote und den<br />

im Schatten Netze flickenden Fischern. Die<br />

Gästehäuser drängen sich dicht an dicht<br />

zwischen Wellblech-Lagerhütten, die überschaubare<br />

sichelförmige Bucht ist beidseits<br />

der Küstenstraße fast zugebaut.<br />

Die Gegend bietet viel Potential für<br />

Freunde von Natur, Strand und Safaris.<br />

»Wir haben 330 Tage Sonnenschein im Jahr,<br />

wilde Elefanten, aber keine Haie«, sagt Fred<br />

Miller. Das Vorstandsmitglied des örtlichen<br />

Hotelverbands lebt seit rund 30 Jahren in<br />

A-Bay. Bis zum Tsunami hatte der Holland-<br />

Brite mit dem Siam View Hotel die größte<br />

Herberge direkt am Strand. »Zwei Tage vor<br />

Weihnachten war alles fertig«, erzählt der<br />

Alt-Hippie während die Rufe des Muezzin<br />

über seine Strandbar schallen, »und nach<br />

der Einweihungsweihnachtsparty war alles<br />

verloren«. Heute säumen Schilder mit »Evacuation<br />

Route« und Sirenen den Strand –<br />

und jeder hofft auf eine positive und endlich<br />

friedliche Zukunft. Martina Miethig<br />

Foto: Martina Miethig<br />

10.8.2012 travel.one


Visum online<br />

beantragen<br />

n Das 30-Tage-Visum für Sri Lanka<br />

ist nicht mehr kostenlos und auch<br />

nicht mehr so problemlos wie in<br />

den vergangenen Jahren bei der<br />

Einreise erhältlich. Reisende sollten<br />

es vor ihrem Aufenthalt in<br />

dem Inselstaat online auf der eigens<br />

eingerichteten Internetseite<br />

beantragen. Die Gebühr beträgt<br />

20 US-Dollar. Besucher können<br />

sich alternativ an eine sri-lankische<br />

Auslandsvertretung wenden<br />

oder die Hilfe eines Reiseveranstalters<br />

nutzen. Wird das Visum<br />

erst bei der Einreise am Flughafen<br />

ausgestellt, kostet es 25 US-Dollar<br />

und bringt laut Auswärtigem Amt<br />

lange Wartezeiten mit sich.<br />

www.eta.gov.lk<br />

Mehr Aufwand: Den Stempel im Pass<br />

gibt es nicht mehr ohne Antrag<br />

Mit Dertour im Minibus<br />

n In kleinem Kreis von sechs Personen können Gäste von Dertour<br />

im Winter jetzt ins Landesinnere von Sri Lanka reisen. Die Kleingruppe<br />

fährt in einem Minibus und erlebt mit einem deutschsprechenden<br />

Reiseleiter »Sri Lankas kulturelle Höhepunkte und<br />

das Hochland«. Auf dem Programm stehen unter anderem die Königsstätte<br />

Polonnaruwa und die Felsenfestung von Sigiriya. Außerdem<br />

besuchen die Urlauber eine Elefanten-Aufzuchtstation in<br />

Pinnawela sowie eine Teeplantage und eine Teefabrik.<br />

Dertour garantiert die Reise ab einer Teilnehmerzahl von vier<br />

Personen. Buchbar ist auch eine individuelle Verlängerung vor<br />

oder nach dem Trip durch Sri Lanka.<br />

FTI baut<br />

Rundreisen aus<br />

n Drei neue Rundreisen mit dem Bus – von<br />

drei bis sechs Tagen – bietet FTI in diesem<br />

Winter an. Rund um das Thema »Ayurveda &<br />

Kultur« dreht sich eine sechstägige Reise ab/<br />

bis Colombo nach Kandy und Dambulla. Einen<br />

Einblick in Sri Lankas Tierwelt erhalten<br />

Urlauber, die den Trip »Sri Lanka Wild« buchen.<br />

Ziel ist das bekannteste Tierreservat der<br />

Insel, der Yala Nationalpark, Heimat von Leoparden,<br />

Elefanten und Krokodilen. »Sri Lanka<br />

Deluxe« nennt sich der dritte Neuzugang.<br />

Reisende schlafen in ausgewählten Hotels der<br />

Ziel bei »Sri Lanka<br />

Deluxe«: Höhlentempel<br />

von Dambulla<br />

Heritance-Gruppe. Neben den Rundreisen hat FTI zum Winter auch das<br />

Hotelportfolio ausgebaut. Zehn neue Unterkünfte, vor allem im Westen<br />

und Süden, sind hinzugekommen.<br />

Touristische Zone bei Colombo geplant<br />

sri lanka.destination<br />

n In unmittelbarer Nähe zum internationalen Flughafen von Colombo, dem Bandaranaike<br />

International Airport, soll in den nächsten Jahren eine neue touristische Zone entstehen.<br />

Das Projekt trägt den Namen Katana City.<br />

Geplant sind verschiedene Hotels mit insgesamt 2.500 Betten sowie Einkaufs- und<br />

Freizeitmöglichkeiten. Außerdem will der Investor Katana City Developments eine direkte<br />

Verbindung zum Flughafen schaffen. Angedacht ist eine Hochbahn zum neuen<br />

Touristenzentrum. Das gesamte Projekt soll rund drei Milliarden US-Dollar kosten und<br />

unter umweltverträglichen Aspekten erbaut werden, versichert das Unternehmen.<br />

Der Besuch einer Teeplantage im Hochland gehört zum Programm<br />

travel.one 10.8.2012 41<br />

Foto: FTI<br />

Foto: Dertour


42<br />

destination.österreich<br />

Sportlich in die Zukunft<br />

Schladming-Dachstein investiert in die Hotellerie und schafft neue Sportangebote.<br />

Die bekannte Ski-Region<br />

will im Sommer bei<br />

Aktivurlaubern punkten<br />

Das Ziel ist klar: Die Region Schladming-Dachstein<br />

soll sich zu einer<br />

der führenden Ganzjahresdestinationen<br />

Europas entwickeln. Dass sich<br />

die Crème de la Crème des alpinen Skisports<br />

in Schladming bald ein Stelldichein gibt, trifft<br />

sich dabei gut. »Die alpine Skiweltmeisterschaft<br />

im Februar 2013 dient als Initialzündung«, sagt<br />

Christoph Eisinger, Managing Direktor des Skiverbunds<br />

Ski Amadé, der insgesamt 25 Orte<br />

einschließt. Eisinger will die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

für die Sportveranstaltung nutzen.<br />

»Wir unternehmen die Investitionen nicht<br />

nur wegen dieser zehn Tage im Februar«, sagt<br />

er. Im Mittelpunkt stehe der Werbeeffekt, den<br />

eine solche Veranstaltung für die Zukunft nach<br />

sich ziehe, erklärt der Tourismusprofi.<br />

Diese Einschätzung teilt auch TUI-Produktmanagerin<br />

Constanze Köhler: »Die Region wird<br />

weiter an Bekanntheit gewinnen und davon<br />

auch als Ganzjahresurlaubsdestination profitieren.«<br />

Sie lobt die ausgewogene Beherber-<br />

gungsstruktur und das abwechslungsreiche<br />

Freizeitangebot im Sommer und im Winter.<br />

Und auch bei FTI ist man von der Destination<br />

überzeugt. So plant Dieter Hovenbitzer, Bereichsleiter<br />

Eigenanreise bei FTI, dort einen<br />

Ausbau des Portfolios.<br />

Die Zukunft sichern.<br />

Um den Erfolg der Urlaubsregion langfristig<br />

zu sichern, haben die Gemeinde Schladming,<br />

der Tourismusverband Schladming-Rohrmoos<br />

und die Planai-Hochwurzen-Bahn GmbH die<br />

Firma Schladming 2030 gegründet. Das Unternehmen<br />

soll nicht nur für ein gutes Gelingen<br />

des Wettkampfs sorgen. Es hat sich vor<br />

allem der wirtschaftlichen und touristischen<br />

Weiterentwicklung der Region nach der WM<br />

verschrieben. Besonderes Augenmerk gilt dabei<br />

der Vermarktung regionaler Produkte. So<br />

stammt aus der Feder der GmbH beispielsweise<br />

die Idee, ein eigenes Modelabel auf den Weg<br />

zu bringen.<br />

Foto: Tourismusmarketing GmbH Schladming-Dachstein<br />

10.8.2012 travel.one


Millionen für die Infrastruktur.<br />

Die Österreicher lassen sich die Ski-Weltmeisterschaft<br />

in der Steiermark einiges<br />

kosten. Rund 400 Millionen Euro aus öffentlichen<br />

Töpfen und von privaten Investoren<br />

fließen in Bauprojekte in und um Schladming.<br />

Darunter neue Hotels, ein modernes<br />

Konferenzzentrum und ein Bahnhof. Dass<br />

die Infrastruktur für Bergsportler verbessert<br />

wurde, versteht sich da fast von selbst.<br />

So feierte Schladming das traditionelle Ski-<br />

Opening im vergangenen Jahr bereits in der<br />

neuen Talstation »Planet Planai«. Das Gebäude<br />

im Herzen des Ortes beherbergt nicht<br />

nur einen Skiverleih und einen Laden für<br />

Sportmoden, es wird im Februar auch das<br />

Zielstadion für die Wettläufe sein – inklusive<br />

diverser VIP-Räume und eines Parkplatzes<br />

für 400 Autos. Außerdem wurden die Skigebiete<br />

an verschiedenen Stellen erweitert,<br />

mehr Beschneiungsanlagen installiert, Lifte<br />

modernisiert oder gleich neu gebaut. Bei der<br />

Riesneralm beispielsweise wurde auf 1.300<br />

Metern eine neue Piste angelegt.<br />

Mehr Betten.<br />

Ebenfalls im Fokus der Touristiker: der Ausbau<br />

sowie die qualitative Aufwertung der<br />

Hotellerie. Aktuell liege die Zahl der Betten<br />

bei rund 27.000, sagt Hermann Gruber,<br />

Geschäftsführer der Schladming-Dachstein<br />

Tourismusmarketing GmbH. 28.000 sollen es<br />

werden. Die größte Baustelle ist das Falkensteiner<br />

Hotel Schladming, ein Vier-Sterne-<br />

Haus mit 130 Zimmern. Es grenzt an das im<br />

November 2011 eröffnete Kongresszentrum,<br />

soll mit großen Zimmern und Suiten aufwarten<br />

und wird über einen Wellness-Bereich<br />

verfügen, der rund 1.800 Quadratmeter groß<br />

ist. Die Eröffnung ist für Februar geplant.<br />

Schon fertig ist das Hotel Planai mit 90 Zimmern,<br />

darunter Familienzimmer mit Platz<br />

für sechs Personen. Dampfbad, Sauna und<br />

Whirlpool sind im Penthouse untergebracht.<br />

»Es gibt auch eine neue Ferienanlage in<br />

Haus im Ennstal mit 21 Apartments im gehobenen<br />

Segment«, sagt Gruber. Außerdem<br />

würden die Feriendörfer der Almwelt Austria<br />

sowie das Almdorf Reiteralm erweitert.<br />

Bereits zu Beginn der vergangenen Ski-<br />

Saison eröffneten in Rohrmoos das Design-<br />

Hotel Arx Genusshotel sowie das Vier-Sterne-Haus<br />

Hotel Erlebniswelt Rohrmoos mit 28<br />

Zimmern. Weitere Investitionen erfolgten<br />

mit dem Ausbau mehrerer Hotels, so etwa<br />

in dem Ort Haus mit 80 neuen Zimmern.<br />

Strampeln oder sausen.<br />

Um auch in der schneefreien Zeit bei den<br />

Urlaubern punkten zu können, haben die<br />

örtlichen Touristiker in diesem Jahr das Angebot<br />

für Mountainbiker ausgeweitet. Der<br />

»Bikepark Planai« bietet jetzt zusätzlich zu<br />

den Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />

für Downhill-Biker, auch einen<br />

Kinderpark im Zielgelände der Planai,<br />

sowie Einsteiger- und Familien-Angebote.<br />

Insgesamt können sich die sportlichen Fahrradfahrer<br />

in der Region auf einer Strecke<br />

von 930 Kilometern austoben. Ihnen stehen<br />

20 ausgeschilderte Touren zur Verfügung.<br />

Ebenfalls neu: der Service »Bikeguiding«,<br />

geführte Touren rund um den Dachstein.<br />

Passend zum Produkt haben sich 13 Hotels<br />

zu den »Mountainbike-Hotels Schladming-<br />

Dachstein« zusammengetan. Darunter auch<br />

das Aqi-Hotel, das seinen Gästen die viertägige<br />

Mountainbike-Pauschale anbietet.<br />

Auch um Radler, die es gemächlicher<br />

angehen wollen, kümmert sich die Region.<br />

Rund um Schladming, Filzmoos und Ramsau<br />

gibt es ein 200 Kilometer langes Wegenetz<br />

für E-Bikes mit neun Verleih- und 20<br />

Akkuwechselstationen. Yannick Fiedler<br />

Das Falkensteiner Schladming soll pünktlich<br />

zur Ski-WM im Februar 2013 fertig sein<br />

Talstation »Planet Planai«<br />

Tipps<br />

Ski-WM: Das sportliche<br />

Großereignis findet vom<br />

4. bis 17. Februar 2013 statt.<br />

Logenplatz: Wer sich nicht ins<br />

Getümmel stürzen will, bucht<br />

ein Zimmer im Aqi Hotel<br />

mit Blick auf die bekannte<br />

Abfahrtspiste Planai. Das TUI-<br />

Haus liegt direkt gegenüber<br />

dem Zieleinlauf sämtlicher Disziplinen.<br />

www.aqi-hotel.com<br />

Abstecher: Direkt an der<br />

Planai-Abfahrt liegt die urige<br />

Holzhackerstube. Gourmet-<br />

Koch Peter Pichler arbeitete bereits<br />

für Eckart Witzigmann und<br />

Paul Bocuse. Er serviert seinen<br />

Gästen – sogar in der Küche –<br />

regionale Delikatessen.<br />

www.holzhacker.net<br />

Veranstalter: Alltours, Dertour,<br />

FTI, Neckermann und TUI.<br />

thema.rubrik<br />

travel.one 10.8.2012 43<br />

Foto: Martin Huber<br />

Foto: Zeytinoglu Architects


44<br />

destination.mix<br />

Esta-Abzocke bleibt ein Problem<br />

Suchmaschine tabu: USA-Reisende<br />

sollten darauf achten, direkt die offizielle<br />

Regierungsseite aufzurufen<br />

Yannick Fiedler<br />

Redakteurin<br />

y.fiedler@travel-one.net<br />

n Immer wieder fallen USA-Reisende<br />

auf Internet-Abzocker herein. Seit Besucher<br />

der Vereinigten Staaten im Vorfeld<br />

eine elektronische Einreiseerlaubnis<br />

(Esta) einholen müssen, tummeln<br />

sich im Web Betrüger, die an der Sache<br />

mitverdienen wollen. Vor allem jetzt, in<br />

der Haupturlaubszeit, mehren sich wieder<br />

die Vorfälle. Reisebüros sollten ihren<br />

Kunden daher raten, im Internet unbedingt<br />

direkt die Esta-Seite des US-Departments<br />

of Homeland Security aufzurufen<br />

und keinesfalls eine Suchmaschine<br />

zu verwenden.<br />

Wer nämlich Google & Co. nutzt, landet<br />

durch den Umweg schnell bei kommerziellen<br />

Anbietern. Nicht jeder merkt<br />

dies. Denn deren Internetseiten wirken<br />

auf den ersten Blick wie offizielle Regierungsseiten.<br />

Reisende, die dann unbe-<br />

Brasilien-Klemme<br />

darft ihre Daten eingeben und ihre Kreditkartennummer<br />

nennen, zahlen für<br />

Information oder Einholung der Einreiseerlaubnis<br />

ein Vielfaches der eigentlichen<br />

Gebühr. In einem Fall beispielsweise<br />

59 Euro. Dabei kostet die zwei Jahre<br />

gültige Einreiseerlaubnis 14 US-Dollar.<br />

Die Getäuschten ärgern sich zwar,<br />

lassen die Sache aber häufig auf sich<br />

beruhen. Laut der Verbraucherzentrale<br />

Hessen sind die Chancen, aus dem<br />

Schlamassel herauszukommen, jedoch<br />

recht hoch. Oft hapere es bereits an einem<br />

wirksamen Vertragsabschluss, da<br />

es meist keinen Hinweis darauf gebe,<br />

dass der Dienst kostenpflichtig ist. Zudem<br />

könnten Verbraucher von ihrem<br />

Widerrufsrecht Gebrauch machen.<br />

Der offizielle Link der US-Regierung<br />

lautet https://esta.cbp.dhs.gov/esta<br />

Moment mal!<br />

»The world meets Brazil. Come celebrate life.« So das Credo der neuen<br />

Werbekampagne Brasiliens. Der Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft<br />

2014 und der Olympischen Sommerspiele 2016 verfolgt ambitionierte<br />

Ziele. »Kurzfristig«, bis 2017, solle die Zahl ausländischer Gäste<br />

verdoppelt werden. Und nur fünf Jahre später will das südamerikanische<br />

Land unter den drei Top-Destinationen weltweit rangieren.<br />

»The world meets Brazil« trifft es ganz gut. Denn wer hierzulande etwas<br />

von den Brasilianern will, muss sich direkt an die Embratur-Zentrale<br />

in Brasilia wenden. Das deutsche Verkehrsbüro ist schon seit<br />

April vergangenen Jahres verwaist. Der Prozess zur Besetzung der Position<br />

laufe weiter, heißt es. Zwischenzeitlich gibt es noch nicht einmal<br />

einen Verantwortlichen für Kontinental-Europa. Für ein Land mit so<br />

hoch gesteckten Zielen eher ungewöhnlich. Vor allem, weil die Brasilianer<br />

die Wichtigkeit des deutschen Marktes immer wieder betonen.<br />

Da könnte man die Personalsuche bestimmt beschleunigen. Vor<br />

allem vor dem Hintergrund, dass Embratur für die internationale<br />

Kampagne 32 Millionen Euro springen lässt.<br />

10.8.2012 travel.one


Luxus-Projekt<br />

in Tunesien<br />

n In der tunesischen Sahara wurde der<br />

Grundstein für das touristische Projekt<br />

Tozeur Desert Resort gelegt. Geldgeber<br />

ist das Investmentunternehmen Qatari<br />

Diar aus Katar. Auf einer Fläche von<br />

rund 340 Hektar soll zwischen Nefta und<br />

Tozeur bis Ende 2016 unter anderem ein<br />

Luxus-Resort mit 60 Suiten, einem Wellness-<br />

und Fitness-Bereich sowie Konferenzräumen<br />

entstehen. Ebenfalls vorgesehen<br />

sind ein Amphitheater und überdachte<br />

Sportstätten, dazu Restaurants<br />

und Läden, etwa Outlet-Shops. Baubeginn<br />

für das rund 65 Millionen Euro<br />

schwere Großprojekt ist 2013.<br />

Mehr Wissen<br />

über Queensland<br />

n Tourism Queensland tourt vom 21.<br />

bis 28. September zusammen mit 22<br />

Produktpartnern aus Queensland durch<br />

Europa. Die Roadshow »Queensland on<br />

Tour« macht am 24. September im Le<br />

Meridien Hotel in München und am 25.<br />

September im Four Points by Sheraton,<br />

Sihlcity in Zürich Station. Neu in diesem<br />

Jahr ist ein gemeinsamer VIP-Workshop<br />

aller europäischen Produktmanager.<br />

www.queensland-australia.eu/de/qot<br />

updates<br />

blaut ut quiderem<br />

untore nob<br />

itate lata comnihi<br />

llaborr ovitibu<br />

blaut nobitate lata<br />

comnihi llaborr<br />

�Urlauber, die mit dem Flugzeug nach Lissabon reisen,<br />

können jetzt die rote Linie der Metro Lisboa nutzen, um<br />

ins Zentrum zu gelangen. Sie verbindet den Flughafen mit<br />

dem Hauptbahnhof Oriente. www.metrolisboa.pt<br />

�Das Fahrradverleihsystem »Citi Bike« soll im Herbst in<br />

New York an den Start gehen. Geplant ist die Errichtung<br />

von 600 Stationen mit insgesamt 10.000 Fahrrädern.<br />

www.citibikenyc.com<br />

Foto: Kyoto City Tourism Office<br />

Ein Besuch der<br />

alten Kaiserstadt<br />

gibt Einblicke in<br />

Traditionen<br />

Kyoto Tourism unterstützt<br />

auch den Counter<br />

n Fragen rund um die japanische Stadt Kyoto beantwortet jetzt Inge Leibmann.<br />

Sie leitet seit kurzem die Repräsentanz des Kyoto City Tourism Offices<br />

in Frankfurt. »Das ist das erste Mal überhaupt, dass es eine Repräsentanz<br />

der alten Kaiserstadt in Deutschland gibt«, sagt die Japan-Expertin. Umso<br />

mehr freut es sie, dass wieder mehr Individualreisende Interesse an Japan<br />

zeigten. »Dann kommen bald auch die Gruppen wieder«, ist sie überzeugt.<br />

Derzeit arbeitet Leibmann an einer deutschsprachigen Broschüre, die im<br />

September erscheinen soll. »Wenn Reisebüros Informationen möchten, können<br />

wir sie aktuell mit englischsprachigen Auskünften versorgen. Außerdem<br />

haben wir eine eigene Bilddatenbank und helfen gerne bei der Planung«,<br />

sagt sie. In der Mache sind Poster. Außerdem will Leibmann in der zweiten<br />

Jahreshälfte gemeinsam mit Veranstaltern eine Roadshow auf die Beine stellen.<br />

Geplant ist zudem ein Famtrip. Reiseprofis, die einen Kundenabend planen,<br />

können sich bei ihr melden.<br />

Tel.: 069/71 71 99 34; kyoto.travel@web.de; www.kyoto.travel<br />

�Die polnische Stadt Danzig hat zwei neue Routen für<br />

Wassertaxen eröffnet. Ein Taxi hat Platz für 40 Personen.<br />

Eine Fahrt mit den Linien F5 oder F6 kostet pro Richtung<br />

umgerechnet 2,30 Euro. www.gdansk4u.pl<br />

�Im norwegischen Oslo eröffnet Ende September das<br />

Astrup Fearnly Museum für Moderne Kunst. Der vom italienischen<br />

Architekten Renzo Piano entworfene Neubau liegt<br />

im Stadtteil Tjuvholmen. www.afmuseet.no<br />

mix.destination<br />

travel.one 10.8.2012 45


46<br />

peps<br />

Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />

Großbritannien mit dem Schiff<br />

Mit der MSC Lirica können Reisebüromitarbeiter vom 8. bis 14. Oktober zum ermäßigten<br />

Preis in See stechen. Abfahrtshafen der Kreuzfahrt ist Hamburg. Die<br />

Route führt über Helgoland, South Queensferry bei Edinburgh, Newcastle Tyne,<br />

Harwich und Amsterdam zurück in die Hansestadt. Weitere Informationen unter<br />

www.msc-kreuzfahrten.de<br />

ab 249 Euro pro Person in der Innenkabine<br />

Klein aber fein<br />

Über Vacation at Sea sind nun fünf- bis zwölftägige Kreuzfahrten auf den<br />

Schiffen der Royal-Caribbean-Marke Azamara Club Cruises buchbar. Die Azamara<br />

Quest und die Azamara Journey kreuzen im September und Oktober im<br />

Mittelmeer. Die Preise gelten auch für eine Begleitperson in derselben Kabine.<br />

Kontakt unter vas@vacationatsea.de<br />

ab 440 Euro pro Person in der Innenkabine<br />

Elegant entspannen auf Madeira<br />

Zum PEP-Preis übernachten Reiseprofis mit Sunpromotions eine Woche im<br />

Quinta do Estreito Vintage House. Das Vier-Sterne-plus-Hotel liegt auf Madeira<br />

und gehört zur Charming-Kette. In dem elegant restaurierten ehemaligen<br />

Gutsherrensitz nahe Funchal lässt sich entspannendes Ambiente inmitten eines<br />

Olivenhains und tropischer Pflanzen genießen. www.sunpromotions.com<br />

ab 199 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Frühstück<br />

Neue Pep-Saison bei Beachcomber<br />

Von November an bis Oktober 2013 gelten die neuen Pep-Tarife der Beachcomber<br />

Hotels, mit luxuriösen Häusern auf Mauritius und den Seychellen. Zur Auswahl<br />

stehen unter anderem das Hotel Le Mauricia oder das Royal Palm, Mitglied<br />

der Leading Hotels of the World. Alle Preise und Konditionen sowie die Anmeldeformulare<br />

gibt es unter info@beachcomber.de<br />

ab 63 Euro pro Person<br />

fernweh<br />

10.8.2012 travel.one


im fernsehen<br />

SA 11.8. l Isles of Scilly, 8:50 Uhr, WDR l Ein Schloss<br />

in den Rocky Mountains, 11:15 Uhr, Phoenix l<br />

Schottlands äußere Hebriden, 12:15 Uhr, NDR l<br />

Von New York zum Michigansee, 12:55 Uhr, MDR l<br />

Abenteuer Yukon, 16:00 Uhr, ARD l Mit der Starflyer<br />

durch die polynesische Inselwelt, 17:35 Uhr,<br />

3sat l Von Argentinien nach Chile, 18:00 Uhr, 3sat.<br />

So 12.8. l Der Wüstensonne entgegen – Eine<br />

Winterreise durch Arizona, 6:45 Uhr, Phoenix l Essaouira<br />

– Marokkos Stadt des Windes, 17:15 Uhr,<br />

SWR l Von Helgoland nach Sylt, 20:15 Uhr, NDR.<br />

Mo 13.8. l Das Siegerland, 14:15 Uhr, NDR l<br />

Weltstadt London, 14:15 Uhr, RBB l Berlin aus halber<br />

Höhe – Die Stadt aus der Vogelperspektive,<br />

14:15 Uhr, Phoenix l Malediven, 14:30 Uhr, Hessen l<br />

Über den Inseln Afrikas – Mauritius, 15:15 Uhr,<br />

NDR l Der Altmühltal-Panoramaweg, 15:15 Uhr,<br />

RBB.<br />

DI 14.8. l Von Ingelheim nach St. Goar, 14:15 Uhr,<br />

NDR l Sansibar, 15:15 Uhr, NDR l Saint Tropez – Ein<br />

Mythos lebt, 15:15 Uhr, RBB.<br />

MI 15.8. l Neuschwanstein und die Bergwelt des<br />

Märchenkönigs, 12:45 Uhr, Phoenix l Königsstädte<br />

Marokkos, 13:15 Uhr, 3sat l Madagaskar, 15:15<br />

Uhr, NDR l Mit dem Zug in Japans Westen, 19:30<br />

Uhr, Arte.<br />

Do 16.8. l Helgoland, 14:15 Uhr, NDR l Im Süden<br />

Südtirols, 15:00 Uhr, BR l Die Havel – Eine Flussreise,<br />

15:00 Uhr, Phoenix l Kapverden, 15:15 Uhr,<br />

NDR l Danziger Bucht, 21:00 Uhr, NDR.<br />

FR 17.8. l Nationalpark Gesäuse, 14:10 Uhr, 3sat l<br />

Bremerhaven – Stadt am Meer, 14:15 Uhr, NDR l<br />

Mauritius – Perle im Indischen Ozean, 14:30 Uhr,<br />

Hessen.<br />

Das Programm<br />

vom 25. bis 31.8.<br />

finden Sie unter<br />

www.travel-one.net<br />

SA 18.8. l Los Angeles, 8:50 Uhr, WDR l Auf blanken<br />

Gleisen durchs Nildelta, 10:30 Uhr, Phoenix l<br />

Eine Reise rund um den See Genezareth, 12:15<br />

Uhr, NDR l Vom Wilden Westen nach Hollywood,<br />

12:55 Uhr, MDR l Andalusien – Das Land der weißen<br />

Dörfer, 14:30 Uhr, 3sat l Vietnam, 18:10 Uhr, 3sat l<br />

Cruise Days 2012, 20:15 Uhr, NDR.<br />

So 19.8. l Argentinien – von Buenos Aires auf<br />

die Halbinsel Valdés, 16:00 Uhr, 3sat l Das Wattenmeer,<br />

17:00 Uhr, ARD l Mayotte – Neues Inselparadies<br />

für Europa, 17:15 Uhr, SWR l Stockholm und<br />

die Schären, 20:15 Uhr, WDR.<br />

Mo 20.8. l Das Siebengebirge, 14:15 Uhr, NDR l<br />

Mit dem Lastkahn zur Müritz, 14:30 Uhr, 3sat l In<br />

den Höhen Tadschikistans, 15:00 Uhr, Phoenix.<br />

DI 21.8. l Im nördlichen Chiemgau, 14:15 Uhr,<br />

NDR l Sommer in Dänemark – Von Skagen nach<br />

Bornholm, 15:00 Uhr, 3sat l Finnlands blaue Seen,<br />

15:30 Uhr, NDR l An Bord der Sea Cloud II, 16:30<br />

Uhr, Phoenix l Abflug Tegel – Eine Flughafengeschichte,<br />

21:00 Uhr, RBB.<br />

MI 22.8. l Samoa – Stevensons Schatzinseln in<br />

der Südsee, 15:15 Uhr, NDR l Typisch Neuseeland,<br />

16:30 Uhr, Phoenix.<br />

Do 23.8. l Das Emsland, 15:15 Uhr, Hessen l Im<br />

Herzen der Sahara, 16:30 Uhr, Phoenix l Quebec,<br />

20:15 Uhr, NDR l British Columbia, 21:00 Uhr, NDR.<br />

FR 24.8. l Die Steiermark, 12:00 Uhr, 3sat l Der<br />

Berg heilt – Über die Anfänge des Wellness-Tourismus,<br />

13:15 Uhr, 3sat l Lüneburg, 14:15 Uhr,<br />

NDR l Stockholm, 14:50 Uhr, 3sat l Alaskas Vulkaninseln<br />

– Die Aleuten (1/2), 21:45 Uhr, Phoenix l<br />

Alaskas Vulkaninseln – Die Aleuten (2/2), 22:30<br />

Uhr, Phoenix.<br />

travel.one 10.8.2012 47


48<br />

rubrik.thema<br />

leute<br />

Friedrich Joussen wird im Februar 2013<br />

Vorstandsvorsitzender der TUI AG<br />

Vodafone-Chef beerbt<br />

TUI-CEo Frenzel<br />

n Friedrich Joussen, bis zum 30. September noch CEO von<br />

Vodafone Deutschland, übernimmt im Februar 2013 den Vorstandsvorsitz<br />

der TUI AG von Dr. Michael Frenzel. Joussen wird<br />

zum 15. Oktober 2012 Mitglied des Vorstands der TUI AG, den<br />

Vorsitz übernimmt er nach der Hauptversammlung am 13. Februar<br />

2013. Joussen war von 2005 bis 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Vodafone Deutschland.<br />

Frenzel wurde 1994 Vorstandschef der damaligen Preussag,<br />

aus der er den heutigen Touristik- und Schiffskonzern formte.<br />

Sein Vertrag war erst im Frühjahr bis 2014 verlängert worden.<br />

Doch offenbar schwoll der Gegenwind an. So forderte der russische<br />

Großaktionär Alexej Mordaschow jüngst einen schnelleren<br />

Umbau des Konzerns. Zudem soll der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Klaus Mangold auf den Rückzug Frenzels hingearbeitet haben.<br />

Mangold deutete nun an, dass der Umbau des komplexen<br />

Konzerngebildes unter Federführung der TUI AG erfolgen solle.<br />

Ob die TUI AG die britische TUI <strong>Travel</strong> komplett übernimmt, um<br />

sie mit dem deutschen Flug- und Veranstaltergeschäft zu verschmelzen,<br />

ist unklar. Zunächst will man sich von den verbleibenden<br />

Anteilen an der Reederei Hapag-Lloyd trennen.<br />

01 02 03 04<br />

01 Sarah Kunz betreut<br />

nun bei Sunny Cars als<br />

Regionalverkaufsleiterin<br />

West die Reisebüros in<br />

Nordrhein-Westfalen. Sie<br />

kommt von Reiseland. Sabina<br />

Schelling, zuvor Junior<br />

Produktmanagerin<br />

bei Big Xtra, ist in der Verkaufsunterstützung<br />

neu<br />

am Firmensitz von Sunny<br />

Cars in München aktiv.<br />

02 Bernd Kienle soll bei<br />

Unister als Nachfolger von<br />

Joachim Schreiber die Gestaltung<br />

der Beziehungen<br />

zu den Reiseveranstaltern<br />

übernehmen. Kienle<br />

kommt von Holiday Autos,<br />

wo er erst im Oktober<br />

2011 als Verkaufschef für<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz und die Benelux-<br />

Länder antrat.<br />

03 Laura Moreno Salinas<br />

ist neue Leiterin der<br />

Personalabteilung der Azimut<br />

Hotels, neuer Chief Financial<br />

Officer ist Andrey<br />

Kuzin.<br />

Nadine Zinngrebe organisiert<br />

als Sales Managerin<br />

für Gruppen und Incentives<br />

nun Veranstaltungen<br />

und Tagungen bei Aldiana.<br />

04 Christian Zerbian und<br />

Britta Latendorf sind<br />

als Country Manager und<br />

als Marketing Assistentin<br />

die ersten Mitarbeiter von<br />

Brand USA in Deutschland.<br />

Stefan Magiera leitet<br />

bei Air Berlin nun das Firmenkundengeschäft<br />

für<br />

Deutschland, Österreich<br />

und die Schweiz.<br />

10.8.2012 travel.one


Name baErcil<br />

ilissit landio od et<br />

vel eu feuissequate<br />

ver se doloreet<br />

Bayley wird CEo bei Celebrity<br />

n Michael Bayley ist neuer Präsident und CEO bei Celebrity Cruises.<br />

Der Manager, der seit mehr als 30 Jahren für den Mutterkonzern<br />

Royal Caribbean Cruises (RCC) tätig ist, folgt Dan Hanrahan.<br />

Dieser verließ die US-amerikanische Kreuzfahrtreederei<br />

Ende Juli nach sieben Jahren als Celebrity-Chef, um die Friseurkette<br />

Regis zu leiten. Bayley arbeitete zuletzt bei der Schwestermarke<br />

Royal Caribbean International als Executive Vice President<br />

of Operations. Eine Änderung gibt es auch in Deutschland:<br />

Tanja Plöger, RCC-Marketingchefin für den deutschsprachigen<br />

Markt, verlässt aus privaten Gründen das Unternehmen.<br />

Deilmann-Geschäftsführer von Bord<br />

n Die beiden Geschäftsführer<br />

der Reederei Deilmann, Andreas<br />

Demel und Marcus Mayr,<br />

verlassen das Unternehmen.<br />

Den Rückzieher, den die Ree-<br />

leserbriefe redaktion@travel-one.net<br />

»Strukturreformen tun Not«<br />

<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Online, 1. August 2012, »Reise -<br />

büros fordern Zugriff auf Zusatzleistungen«<br />

� Lieber Herr Schweisgut,<br />

fordern können wir ja viel, aber wie wollen wir<br />

solche Forderungen denn durchsetzen? Wir<br />

Reisebüros sind doch schon längst zum lästigen<br />

Wurmfortsatz einer höchst defizitären<br />

Luftfahrtindustrie verkommen! Der Vetrieb ist<br />

heillos zerstritten, online und stationär, jammert<br />

seit Jahren über sinkende Renditen und<br />

sitzt zu allem Überfluss mit seinen Henkern,<br />

den touristischen Leistungsträgern, in einem<br />

(Verbands)­Boot!<br />

Strukturreformen tun Not: Schaffen Sie die<br />

Voraussetzungen, die Vetriebskraft der Reisebüros<br />

zu stärken, indem Sie klare Zulassungskriterien<br />

für den Betrieb von Reisebüros definieren.<br />

Solange jeder Hobbytaucher nach seinem<br />

Sinaiurlaub ein Spezialreisebüro für<br />

derei nach öffentlichen Diskussionen<br />

bei der geplanten Ausflaggung<br />

der Deutschland nach<br />

Malta machte, halten beide für<br />

wirtschaftlich nicht tragfähig.<br />

RTH mit zweitem<br />

Geschäftsführer<br />

n Hasan Yigit tritt in die Geschäftsführung<br />

der Rewe Touristik<br />

Hotels & Investments<br />

(RTH) ein. Er leitet dort die<br />

Bereiche Operations & Sales.<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

bleibt Rolf-Dieter Maltzahn.<br />

Yigit soll vor allem die Management-Expertise<br />

der RTH-Hotelmarken<br />

Club Calimera, LTI und<br />

Primasol Hotels ausbauen und<br />

neue Quellmärkte erschließen.<br />

Künftig soll Konstantin Bissias<br />

das Unternehmen gemeinsam<br />

mit Finanzfachmann Frank<br />

Thüringer leiten, der in die Geschäftsführung<br />

nachrückt.<br />

Tauchreisen mit Flugticketverkauf und Booking<br />

Engine auf seiner Firmenhomepage eröffnen<br />

kann, nimmt uns bei den Airlines und anderswo<br />

doch keiner der smarten Herren ernst!<br />

Wenn wir aber derart formiert auftreten, können<br />

wir Reisebüros vielleicht auch wieder Forderungen<br />

mit entsprechendem Nachdruck stellen.<br />

Nix für ungut, Herr Schweisgut.<br />

Hans-Georg Rembeck, Rembeck Reisen, Gröbenzell<br />

»Seit drei Jahren Schauinsland«<br />

<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Online, 27. Juli 2012,<br />

»ASR-Präsident kritisiert Provisionsmodelle«<br />

� Aus diesem Grund buche ich seit 2009<br />

Schauinsland und habe eine faire Provision,<br />

kompetente und nette Mitarbeiter von Schauinsland<br />

und keine Reklamationen! Wenn die Großen<br />

die Kleinen nicht möchten – kein Problem!<br />

Dagmar Sager, Calypso-Reisen, Delmenhorst<br />

www.travel-one.net<br />

T&M Media GmbH & Co. KG<br />

Postfach 10 07 51, 64207 Darmstadt<br />

Hilpertstraße 3, 64295 Darmstadt<br />

Telefon: 06151/39 07-0<br />

Fax: 06151/39 07-939<br />

Redaktion<br />

Telefon: 06151/39 07-930<br />

Fax: 06151/39 07-939<br />

E-Mail: redaktion@travel-one.net<br />

Chefredakteur<br />

Christian Schmicke<br />

Redaktion<br />

Yannick Fiedler, Klaus Göddert,<br />

Petra Hirschel, Wolfram Marx,<br />

Kendra Mietke, Tanja Ronge<br />

Redaktionsassistenz<br />

Martina Zang<br />

anzeigen<br />

Telefon: 06151/39 07-920<br />

Fax: 06151/39 07-929<br />

E-Mail: anzeigen@travel-one.net<br />

Geschäftsführer<br />

Richard Redling<br />

Anzeigenverkaufsleitung<br />

Ute-Marie Weis<br />

Michaela Lettow<br />

Marketingassistenz<br />

Kerstin Grimm<br />

Anzeigenservice<br />

Ayse Dönmez, Vanessa Schütz<br />

VeRtRieB<br />

Telefon: 06151/39 07-941<br />

Fax: 06151/39 07-949<br />

E-Mail: vertrieb@travel-one.net<br />

Leserservice<br />

Beatrix Kwetkus<br />

gRafik<br />

Uta Seubert (verantw.),<br />

Silke Oray, Ulrike Schreiner<br />

geschäftsfühRendeR<br />

gesellschafteR<br />

Dr. Dieter Flechsenberger<br />

geschäftsfühRung<br />

Richard Redling<br />

dRuck<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien, 47608 Geldern<br />

<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> erscheint 14-tägig freitags<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45<br />

gültig ab Januar 2012<br />

Abonnementspreis Inland 25 Euro pro<br />

Jahr inklusive Porto und MwSt.,<br />

Einzelheft 2 Euro<br />

Abonnementspreis Ausland 48 Euro<br />

pro Jahr inklusive Porto, ohne<br />

Luftpostzuschlag<br />

Die Mitglieder des AJT e.V.<br />

erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />

ihrer Mitgliedschaft.<br />

(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Gewähr übernommen.<br />

<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> ist eine Aktivität der<br />

DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />

travel.one 10.8.2012 49


50<br />

leute.persönlich<br />

Karl Heyne, 40, Sternzeichen<br />

Waage, verheiratet, leitet als<br />

Geschäftsführer gemeinsam<br />

mit Schwester Kristiane Heyne-<br />

Strauch die Geschicke des Gruppenreiseveranstalters<br />

Service-<br />

Reisen Giessen.<br />

Heyne ist Vater zweier Kinder,<br />

Franka und Till. Der begeisterte<br />

Skifahrer bekommt den<br />

Job quasi in die Wiege gelegt.<br />

Von 1990 bis 1994 studiert er<br />

Betriebswirtschaftslehre an<br />

der Justus-Liebig-Universität in<br />

Gießen und schließt dann eine<br />

Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann<br />

an, die er 1998<br />

abschließt. Schon während seiner<br />

Ausbildung arbeitet der<br />

Hobby-Taucher im Unternehmen<br />

des Vaters mit. Er betreut<br />

Groß-Events und springt dort<br />

ein, wo es gerade brennt.<br />

Daneben bereist er die europäischen<br />

Ziele aus dem Portfolio<br />

des Paketers. Nach und<br />

nach übernimmt Heyne mehr<br />

Aufgaben. Sein Faible für die<br />

Technik und vor allem für Apple<br />

färbt sowohl auf das Privat-<br />

als auch auf das Berufsleben ab.<br />

Heyne betreut die IT im Hause<br />

und dazu Norditalien. Im Laufe<br />

der Jahre kommen immer mehr<br />

Aufgaben hinzu, bis er vor<br />

zwölf Jahren Chef von Service-<br />

Reisen Giessen wird.<br />

Service-Reisen-Giessen-Chef<br />

Karl Heyne<br />

Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />

Mit einer Mutter als Hotelier und einem Vater als Reiseveranstalter war das<br />

sozusagen angeboren.<br />

Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Ehrlicherweise wirklich Reiseverkehrskaufmann.<br />

Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />

Ein Praktikum in einer Filmfirma.<br />

Wie schalten Sie ab?<br />

Ganzjährig unter Wasser, im Sommer um 18 Uhr mit der Familie in der<br />

Sansibar auf Sylt und im Winter auf der Skipiste.<br />

Ihre größte Macke?<br />

Ich bin häufig sehr offen und direkt. Damit kann nicht jeder gut umgehen.<br />

Ihre heimliche Leidenschaft?<br />

Puzzlen und schnell Cabrio fahren.<br />

Wofür geben Sie gerne Geld aus?<br />

Elektronische Gadgets aller Art. Zuletzt eine Flugdrohne fürs iPhone.<br />

Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?<br />

Ich bin Realist genug, um hier keine Garantie auszusprechen.<br />

Ihr liebstes Möbelstück?<br />

Habe ich gerade heute entsorgt. Mein Loewe­TV hat nach 16 Jahren den Geist<br />

aufgegeben. Das zeigt, dass teuer auch »preiswert« sein kann.<br />

Was lesen Sie gerade?<br />

Eigentlich drei Bücher. »Der Anschlag« von Stephen King, die Biografie von<br />

Apple­Gründer Steve Jobs und »Das Hannibal­Prinzip: Mutig führen, menschlich<br />

bleiben« aus dem Campus­Verlag. Und die <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> als <strong>Download</strong>.<br />

Ihr Lieblingsessen?<br />

Rindfleisch mit Rosenkohl aus dem Wok.<br />

Was würden Sie gerne können?<br />

Programmieren. Die IT wird für uns immer wichtiger und ich würde gerne<br />

meine eigenen Ideen selber umsetzen können.<br />

Der Held oder die Heldin Ihrer Kindheit?<br />

Der Fußballer Hans­Peter Briegel, die »Walz aus der Pfalz«.<br />

Bereits früh hat er mir gezeigt, wie man mit Einsatz und starkem Willen<br />

viel erreichen kann.<br />

10.8.2012 travel.one


Unsere Themen im August & September.<br />

Familienurlaub � Australien/Neuseeland � Ausgabe 16/ 31.8. � Anzeigenschluss: 15.8.<br />

Versicherungen � Nordische Länder � Ausgabe 17/ 14.9. � Anzeigenschluss: 29.8.<br />

Best Ager � USA/Kanada � Ausgabe 18/ 28.9. � Anzeigenschluss: 12.9.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Kerstin Grimm, k.grimm@travel-one.net, 06151/3907-927<br />

Michaela Lettow, m.lettow@travel-one.net, 06151/3907-931<br />

Ute-Marie Weis, u.weis@travel-one.net, 06151/3907-925


Die große FTI Ägypten-Vielfalt<br />

Im Winter 2012/13 erwartet Sie und Ihre Kunden das größte<br />

Ägypten-Programm der FTI Geschichte.<br />

Unsere Highlights vor Ort<br />

BalancePlus-Hotels mit 5 Sternen & FTI KidsClubs<br />

mit 4-5 Sternen & 2sam-Hotels mit 4-5 Sternen.<br />

Unser FTI-Geheimtipp<br />

El Gouna, auch bekannt als das „Venedig Ägyptens“.<br />

Unser Kreuzfahrt-Special: Die FTI BERLIN<br />

Kreuzfahrt-Begeisterte können ab sofort mit der FTI BERLIN eine<br />

Hochsee-Kreuzfahrt im Roten Meer mit einer Nil-Kreuzfahrt<br />

kombinieren.<br />

Unsere FTI Premium-Wochenend� üge – zu Top Preisen!<br />

Mit SunExpress Deutschland nonstop nach Sharm el Sheikh<br />

und Marsa Alam, mit airberlin nonstop nach Hurghada!<br />

Neu im Winter:<br />

196 Seiten<br />

Ägypten pur!<br />

Hohe Verfügbarkeit<br />

und Flexibilität<br />

Schönwettergarantie<br />

für den Resturlaub

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