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travel. one<br />
das Magazin für Reiseprofis28 Seiten<br />
Ausgabe fünfzehn 10. August 2012<br />
Grüne Hotels<br />
In der Stadthotellerie wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit,<br />
mit Umwelt und Ressourcen schonend umzugehen. Fallbeispiele ab Seite 10<br />
Interview<br />
DER-Chef<br />
Michael Frese<br />
Warum X-Produkte Baustein-<br />
Angebote nicht ersetzen. Seite 8<br />
Sonderbeilage<br />
Karibik<br />
Magazin
2<br />
&<br />
TRINIDAD<br />
TOBAGO<br />
ZWEI INSELN – EINZIGARTIGE VIELFALT<br />
PANTONE COLOURS<br />
340 C
Schon wieder ein<br />
Quereinsteiger<br />
Wer heute ein großes touristisches Unternehmen leiten will,<br />
sollte offenbar nicht mit dem Makel behaftet sein, aus der<br />
Branche zu kommen. Die Neubesetzung des Chefpostens bei<br />
der TUI AG mit Vodafone-Mann Friedrich Joussen folgt – wie<br />
zuvor bei Thomas Cook – der Philosophie, dass Detailkenntnisse<br />
für die Führung des Großen, Ganzen eher hinderlich<br />
sind. Nun könnte man sagen, schon Joussens Vorgänger<br />
Michael Frenzel beweise, dass Quereinsteiger nicht immer<br />
den besseren Überblick haben. Schließlich sind die Strategien<br />
des ewigen Vorsitzenden, der 1988 von der West LB<br />
zur Preussag stieß, seit Jahren höchst umstritten. Oder<br />
man könnte die Sündenregister branchenfremder Überflieger<br />
wie Thomas Middelhoff oder Thomas Holtrop in der Touristik<br />
aufzählen, um dann zu schwärmen, wie der ehemalige<br />
Reiseleiter Wolfgang Beeser Thomas Cook aus den Irrungen<br />
und Wirrungen der Pichler-Ära errettete. Und nun dieser<br />
Elektrotechniker...<br />
Aber das ist müßig, schließlich gibt es genügend erfolgreiche<br />
Quereinsteiger. Jenseits der Polemik werden Erfolg und<br />
Misserfolg davon abhängen, ob Joussen die Fachkenntnisse<br />
der Touristiker in seinem Unternehmen intensiv nutzt, um<br />
die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn die Regeln der<br />
Branche sind zwar keine Geheimwissenschaft, aber trivial<br />
sind sie auch nicht. Und um sie in ein branchenübergreifendes<br />
Korsett zu zwängen, ist die Touristik zu kleinteilig. Über<br />
Joussen heißt es, er habe es gerne einfach. Wenn es ihm<br />
gelänge, das Konstrukt aus TUI AG, TUI <strong>Travel</strong> und den ungeliebten<br />
Anteilen an der Containerschifffahrt zu entwirren,<br />
hätte er in Hannover das Zeug zum Helden.<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
ausgabe fünfzehn 2012.editorial<br />
Christian Schmicke<br />
Chefredakteur<br />
travel.one 10.8.2012 3
4<br />
inhalt<br />
Sport- & Aktivreisen 16<br />
Provisionen 28<br />
Ägypten 32<br />
Sri Lanka 38<br />
Foto: Qube Heidelberg GmbH<br />
10 titelthema<br />
ausgabe fünfzehn.2012<br />
Ökologische Konzepte. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> stellt vier Stadthotels vor,<br />
die Umweltaspekte im Hinblick auf Ressourcen, Bauweise und<br />
Ernährung in den Fokus rücken. 14 Interview. Siemens-Manager<br />
Michael-W Hartmann über den »Green City Index«.<br />
puls<br />
6 DRV-Tagung. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt.<br />
7 <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Kompass. Jetzt abstimmen und gewinnen.<br />
8 Interview. Dertour-Chef Michael Frese über die Vorteile der<br />
Bausteinwelt – und den Technikbonus »seiner« Marken.<br />
produkt<br />
16 Sport- & Aktivreisen. Rosige Zeiten für<br />
Anbieter von Wanderreisen. Der Markt wächst weiter.<br />
18 Tipps. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Redakteure stellen<br />
ihre persönlichen Lieblingswanderungen vor.<br />
26 Airlines/Airports. LH auf Schrumpfkurs +++ Ural Airlines<br />
häufiger nach St. Petersburg +++ OLT sucht Investor<br />
sales<br />
28 Provisionen. Die neuen Regelungen von TUI,<br />
Thomas Cook und Alltours in der Analyse.<br />
31 Derpart. Unternehmerische Freiheit als Wettbewerbsvorteil.<br />
destination<br />
32 Ägypten. Die Buchungszahlen steigen.<br />
Veranstalter blicken optimistisch in den Winter.<br />
34 Reedereien. Das Rote Meer wird zum Tummelplatz<br />
der Kreuzfahrer.<br />
38 Sri Lanka. Die Ostküste holt die touristische<br />
Entwicklung anderer Landesteile nach.<br />
42 Schladming. Das Dorf investiert in<br />
die Hotellerie und schafft mehr Sportangebote.<br />
exit<br />
46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />
47 TV-Tipps.<br />
48 Karrieren & Leute. Friedrich Joussen<br />
wird Vorstandschef der TUI AG.<br />
49 Impressum & Feedback.<br />
50 Persönlich. Karl Heyne, Chef von Service Reisen Giessen.<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 31. August.<br />
Diese Ausgabe enthält die <strong>Travel</strong>-<strong>One</strong>-Beilage »Karibik Magazin«.
Das Karriereportal<br />
Der Branche.<br />
20<br />
www.touristikcareer.de<br />
specials<br />
travel.one 10.8.2012 5
6<br />
rubrik.thema<br />
Nachhaltigkeit im Mittelpunkt<br />
Stellen ihre Sicht dar (v.l.):<br />
Monika Griefahn, Andreas Müseler,<br />
Jens Hulvershorn und Michaela Reitterer<br />
n Nur eine Modeerscheinung<br />
oder tatsächlich ein<br />
ernst zu nehmendes Thema?<br />
Der Aspekt Nachhaltigkeit<br />
durchdringt immer<br />
mehr die Touristik.<br />
So lenkt auch der DRV<br />
die Aufmerksamkeit seiner<br />
Mitglieder auf ökologisches<br />
und soziales Handeln.<br />
Die Jahrestagung<br />
Mitte November in Montenegro<br />
steht unter dem<br />
Motto »Starker Tourismus<br />
durch Nachhaltigkeit«.<br />
Vorträge und Diskussionen<br />
setzen sich an drei<br />
Tagen mit dem Thema<br />
auseinander. Prominenter<br />
Gast auf dem Podium ist<br />
Monika Griefahn, einsti-<br />
Zukunft der Tigersafaris ungewiss<br />
n Das Oberste Gericht von Indien will für Tigersafaris eine neue Regelung.<br />
Im Kerngebiet der Tiere soll es künftig weder Ausflüge noch<br />
Resorts geben. Der Tourismus solle in den Nationalparks nur noch in<br />
Pufferzonen stattfinden. Dagegen erheben sich Stimmen. Bei der Anhörung<br />
indirekt vertreten ist auch Safari-Anbieter &Beyond, der am<br />
Rand der Parks Resorts betreibt und von strengeren Gesetzen betroffen<br />
wäre. Die endgültige Entscheidung soll am 22. August fallen.<br />
Arosa verlangsamt das Tempo<br />
n Auf dem Flusskreuzfahrtmarkt herrscht offenbar Flaute. Die<br />
Reisen auf Rhein, Donau & Co. verkaufen sich derzeit allem Anschein<br />
nach nicht sonderlich gut. Arosa Flussschiff zieht daraus Konsequenzen.<br />
Die Reederei verschiebt den Ausbau der Flotte um ein Jahr. Wegen<br />
der momentanen Buchungszurückhaltung infolge des Costa-Unglücks<br />
im Januar sei eine Kapazitätenanpassung sinnvoll, heißt es.<br />
ge Umweltministerin von<br />
Niedersachen und heute<br />
Umweltdirektorin bei Aida<br />
Cruises. Sie will der Frage<br />
nachgehen, ob wirtschaftlicher<br />
Erfolg und verantwortungsvolles<br />
Handeln<br />
gegenüber Mensch und<br />
Natur zusammenpassen.<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
sollen folgen. Während<br />
einer Podiumsdiskussion<br />
berichten sechs Touristiker<br />
über ihre Erfahrungen.<br />
Darunter befindet sich Michaela<br />
Reitterer. Sie vertritt<br />
das Boutiquehotel<br />
Stadthalle Wien, das nach<br />
eigenen Angaben weltweit<br />
das erste Null-Energie-Bilanz-Stadthotel<br />
ist.<br />
Als weiteren Teilnehmer<br />
auf dem Podium nennt<br />
der DRV Jens Hulvershorn<br />
vom CSR-zertifizierten<br />
Veranstalter Gebeco.<br />
Er steht auch bei einem<br />
Fachforum Rede und<br />
Antwort. Neben Rewe-<br />
Nachhaltigkeits-Manager<br />
Andreas Müseler und Futouris-Geschäftsführerin<br />
Professor Ines Carstensen<br />
erklärt Hulvershorn<br />
den Teilnehmern, wie sich<br />
nachhaltige Reiseprodukte<br />
überzeugend verkaufen<br />
lassen.<br />
Die Tagung in Budva<br />
findet vom 15. bis 17. November<br />
statt.<br />
www.drv.de<br />
Gebühren in<br />
Tansania steigen<br />
n Von Juli 2013 an steigen die Gebühren<br />
in den Nationalparks von Tansania um<br />
ein Vielfaches. Die Erhöhungen betreffen<br />
sämtliche Aktivitäten in den Naturschutzgebieten,<br />
so etwa Safaris zu Fuß<br />
oder im Auto, Kanu- und Kajaktouren oder<br />
die beliebten Mittag- oder Abendessen im<br />
Busch. Die Eintrittspreise sowie die Landegebühren<br />
für Flugzeuge steigen ebenfalls.<br />
Erstmals müssen auch Kinder für den Besuch<br />
in einem Nationalpark zahlen.<br />
Die Nationalparkbehörde Tanapa begründet<br />
die Preissteigerung unter anderem mit<br />
einem erhöhten Investitionsbedarf in die<br />
touristische Infrastruktur sowie in die Diversifizierung<br />
des touristischen Produkts.<br />
Ein PDF mit den detaillierten Tarifen gibt<br />
es unter www.tanzaniaparks.com<br />
10.8.2012 travel.one
puls<br />
Bewerten und gewinnen<br />
Kompass<br />
n Der Countdown zur Verleihung des<br />
Innovationspreises des touristischen<br />
Vertriebs läuft. Bis zum 26. August entscheiden<br />
Experten, nämlich Sie, die <strong>Travel</strong><br />
<strong>One</strong> Leser, welche der 22 jungen und<br />
frischen Produktideen beim <strong>Travel</strong> <strong>One</strong><br />
Kompass auf dem Siegerpodest stehen.<br />
Gewinner gibt es in drei Kategorien –<br />
und zwar im Segment »Pauschal-, Badeurlaub,<br />
Städtereisen«, »Studien-, Rund-<br />
und Aktivreisen« sowie »Kreuzfahrt«.<br />
Auch bei der fünften Auflage des<br />
Kompass' lohnt es sich doppelt, dabei zu<br />
sein. Zum einen bestimmen Sie, welcher<br />
Veranstalter die begehrte Trophäe mit<br />
nach Hause nehmen darf. Und zum anderen<br />
nehmen Sie am Gewinnspiel teil,<br />
bei dem es auch diesmal tolle Preise zu<br />
gewinnen gibt.<br />
� Olimar spendiert eine Woche für zwei<br />
Personen (Übernachtung und Frühstück)<br />
im portugiesischen Carvoeiro in der beliebten<br />
Ferienanlage Quinta do Paraíso<br />
oberhalb des Zentrums. Die Gewinner<br />
wohnen im Apartment der Kategorie T1<br />
Superior und erhalten zusätzlich einen<br />
Mietwagen von Europcar, Größe A. Ausgenommen<br />
ist der Reisezeitraum Mitte<br />
Juli bis Ende August.<br />
�GTI <strong>Travel</strong> verlost ebenfalls einen einwöchigen<br />
Hotelaufenthalt, und zwar im<br />
Doppelzimmer mit All-inclusive-Verpflegung<br />
im Fünf-Sterne-Hotel Diamond<br />
Beach & Spa in Colakli bei Side an der<br />
Türkischen Riviera. Die Hotelanlage mit<br />
288 Zimmern befindet sich in ruhiger<br />
Lage und ist rund 200 Meter vom hoteleigenen<br />
Sandstrand entfernt. Das<br />
Haus bietet zwei À-la-carte-Restaurants,<br />
Show-Bühne, Diskothek, Sauna, Spa und<br />
Hammam und ein beheizbares Hallenbad.<br />
Einzulösen ist der Gewinn zwischen<br />
November und März in der kommenden<br />
Wintersaison.<br />
Um ihr Votum abzugeben, können sich<br />
Reiseprofis über den Banner auf der <strong>Travel</strong><br />
<strong>One</strong> Homepage auf die Umfrage-Seite<br />
klicken. Dort stellen die Bewerber ihren<br />
eingereichten Vorschlag kurz und<br />
knapp vor. Wer für seine Entscheidung<br />
weitere Details wissen möchte, der kann<br />
sich über den angefügten Link des jeweiligen<br />
Anbieters genauer informieren.<br />
Jetzt mitmachen unter<br />
www.travel-one.net<br />
VIEL SONNE,<br />
VIELE STERNE<br />
IM WINTER 2012/13<br />
travel.one 10.8.2012 7
8<br />
puls.interview<br />
Ist Ihr Technikvorsprung<br />
nun passé, Herr Frese?<br />
Das Interview führte Tanja Ronge.<br />
Dertour war immer besonders stolz auf<br />
seine Technik. Nachdem nun X-Produkte<br />
und flexibel kombinierbare Bausteine<br />
auch bei anderen Anbietern immer<br />
wichtiger werden: Welchen Grund gibt<br />
es, bei Ihnen zu buchen?<br />
Michael Frese: Was uns von unseren Mitbewerbern<br />
deutlich unterscheidet, ist unser<br />
Reisesystem. Wir haben beides: Die<br />
dynamische Produktion über Systeme,<br />
die zum Zeitpunkt der Buchung den jeweils<br />
günstigsten verfügbaren Flug mit<br />
dem gewünschten Hotel und einem<br />
Transfer bündelt und daneben das Bausteinsystem.<br />
Die dynamische Produktion<br />
ist nicht mehr als eine zum Zeitpunkt der<br />
Buchung gefertigte Pauschalreise. Dagegen<br />
hat das Bausteinsystem die Pauschalreise<br />
individualisiert. Der Kunde<br />
wählt den Grad der Flexibilität, entscheidet,<br />
ob er einen Transfer braucht, welche<br />
Zimmerkategorie er bevorzugt, ob und<br />
welche Ausflüge er bucht. Nichts ist vorgegeben,<br />
aber alles möglich. Darin unterscheiden<br />
wir uns. Das ist unsere Stärke.<br />
In diesem Segment sind wir nach wie vor<br />
der Vorreiter. In dieser Konsequenz machen<br />
das nur wir. Ich meine, dass wir im<br />
Bausteinsegment immer noch die optimale<br />
Lösung anbieten.<br />
Sind Bausteine kundenorientierter<br />
als die dynamisch paketierte Reise?<br />
Michael Frese (62) ist seit 2010 Sprecher der Geschäftsführung der Dertour<br />
GmbH & Co. KG und damit der oberste Kopf bei Dertour, Meier's Weltreisen<br />
Das Interview und führte ADAC Reisen sowie der Deutschen Reisebüro GmbH in Frankfurt.<br />
xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.<br />
Jedes System hat seine Vor- und seine<br />
Nachteile. Bei dynamisch paketierten<br />
Reisen haben die günstigsten Angebote<br />
Priorität. Nehmen wir das Beispiel Flug:<br />
Die billigste Verbindung schwimmt im<br />
Angebotspool oben wie ein Fettauge,<br />
auch wenn möglicherweise ein nur um 30<br />
Euro teurerer Flug für den Kunden eine<br />
viel angenehmere Flugzeit bietet. Außerdem<br />
sind die Daten nie Live-, sondern immer<br />
Cache-Daten. Das heißt, dass häufig<br />
Verbindungen nicht mehr verfügbar sind<br />
und Preise dann modifiziert werden<br />
müssen. Die Baustein-Welt dagegen ist<br />
immer live und die Kunden können ganz<br />
nach ihren Bedürfnissen entscheiden.<br />
Wer im Urlaub alle zwei Tage den Ort<br />
wechseln will, ist damit viel besser bedient.<br />
Es gibt alle Arten von Zubuchmöglichkeiten<br />
und Schnittstellen zu Live-Systemen.<br />
Dynamische Paketierungen eignen<br />
sich nur für Aufenthaltsreisen. Dafür<br />
fehlt in der Bausteinwelt aber die Preisvergleichbarkeit.<br />
Immer mehr Veranstalter setzen auf<br />
exklusive Produkte, Sie nicht. Warum?<br />
Wir verfolgen diese Einkaufsmethodik<br />
nicht. Das kann man als Anbieter nur machen,<br />
wenn man die Häuser dann auch<br />
füllen kann. Dertour wäre nicht in der<br />
Lage, diese Form der Exklusivität zu fahren,<br />
weil wir nicht diese Mengen produ-<br />
10.8.2012 travel.one
zieren. Hotels oder die von Mitbewerbern<br />
vermarkteten exklusiven Hotelkonzepte<br />
mit Gästen aus nur einem Quellmarkt 365<br />
Tage im Jahr zu füllen, ist eine Herausforderung.<br />
Da stellt sich die Frage, ob man<br />
sich als Anbieter so in der Breite absichern<br />
kann. Wir setzen auf Vielfalt. Unser Vorteil:<br />
Wir wollen und müssen nicht an einem<br />
Tag ein bestimmtes Produkt verkaufen,<br />
um die Hotelauslastung zu steuern. Ein<br />
Veranstalter gibt dadurch seine Neutralität<br />
auf, denn er muss vor allem das bewerben,<br />
wo er Risiken eingegangen ist. Wir<br />
dagegen müssen das nicht und richten uns<br />
voll auf die Kundenwünsche aus. Im Gegenzug<br />
hat der Anbieter, der ein Hotel exklusiv<br />
füllt, stärkeren Einfluss auf dessen<br />
Angebot. Schmeckt das Frühstück nicht,<br />
kann er darauf besser einwirken als wir.<br />
TUI ist bei den Reisebüros wegen des neuen<br />
Katalogkonzepts in die Kritik geraten.<br />
MEHR EUROPA,<br />
MEHR UMSATZ IN SICHT.<br />
NEUE HIGHLIGHTS<br />
FÜR ZUFRIEDENE KUNDEN:<br />
• Kreuzfahrten im Mittelmeer<br />
und Nordeuropa<br />
• Attraktive Kinderpreise bis einschließlich<br />
17 Jahre für die gesamte Europa-Saison 2012<br />
• Busanreise nach Genua und Venedig<br />
• Günstige Fluganreise inkl. Rail&Fly<br />
Und Thomas Cook setzt nun ganz neu eine<br />
Technik ein, die es erlaubt, mehr Hotels<br />
einzubinden – ohne sie allerdings im Katalog<br />
abzubilden. Wie ist das bei Ihnen?<br />
Die Zahl der Angebote, die nicht im Katalog<br />
abgebildet sind, wächst beständig. Das<br />
hängt allerdings vom Zielgebiet und dem<br />
jeweiligen Segment ab. Bei Städtereisen<br />
etwa sind bei uns von 2.000 Häusern 800<br />
Hotels nur virtuell verfügbar.<br />
Sind virtuelle Kataloge die Zukunft?<br />
Nein, das glaube ich nicht. Nach wie vor<br />
sind Kataloge wichtige Animationswerkzeuge.<br />
Ich kann mir nicht vorstellen, dass<br />
es ohne sie gehen wird. Wir vertreiben zu<br />
90 Prozent über Reisebüros. Ich weiß nicht,<br />
ob es diese nicht überfordert, wenn sie Details<br />
online nachschauen müssen. Deshalb<br />
hätte ich nicht den Mut gehabt, den Weg<br />
wie etwa TUI zu gehen. Ich bin vielleicht zu<br />
konservativ (lacht).<br />
Buchung & Information:<br />
CruiseMatch Online • Amadeus Cruise • TOMA • Reisebürohotline 069/92 00 71 – 0 • royalcaribbean.de/extranet<br />
Neues im<br />
Katalogwinter<br />
Kataloge: 30, davon 22 Dertour,<br />
sechs Meier's Weltreisen<br />
und zwei ADAC Reisen. Katalog<br />
»Karibik-, Mittel- und Südamerika«<br />
wird ersetzt durch »Karibik«<br />
mit 316 Seiten und »Mittel- und<br />
Südamerika« mit 260 Seiten;<br />
neu: Uruguay und Guatemala.<br />
Erstmals im Winter »Familien-<br />
urlaub ganz nah«.<br />
Produktnews: Mehr Stadthotels,<br />
Vermittlung eines Doppelzimmer-Reisepartners<br />
bei Lateinamerika-Gruppenreisen,<br />
je<br />
14 neue Rundreisen in Asien und<br />
Afrika. Neue Studienreiseziele<br />
Uganda, Georgien und Armenien.<br />
interview.puls<br />
ÖSTLICHES MITTELMEER<br />
7 Nächte an Bord der<br />
Navigator of the Seas®<br />
ab € 439,– *<br />
Flug ab € 395,– **<br />
* Preisbeispiel für die Abfahrt am 7. Oktober 2012. Preise pro Person bei Doppelbelegung.<br />
** Flug mit Lufthansa ab/bis Düsseldorf. Inkl. Rail&Fly und Transfers.<br />
Verfügbarkeit travel.one vorbehalten. 10.8.2012 9
Foto: Qube Heidelberg GmbH<br />
10<br />
Bio &<br />
Business<br />
10.8.2012 travel.one
In der Stadthotellerie ist Ökologie meist noch ein Randthema. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> stellt<br />
vier Häuser vor, die darauf in unterschiedlicher Weise den Schwerpunkt legen.<br />
Johannes Arndt fährt mit dem Zeigefinger<br />
die Spirale über dem Waschbecken<br />
nach. »Wir haben den Jura-Marmor so<br />
schneiden lassen, dass man die Versteinerung<br />
erkennt«, sagt er und sucht in der<br />
Wandverkleidung nach einer weiteren<br />
Schnecke. So zufällig wie die Fossilien dort<br />
verteilt sind, so zufällig ist auch vieles im<br />
Qube Hotel in Heidelberg passiert. Es war<br />
keineswegs von Beginn an geplant, so konsequent,<br />
wie dann geschehen, ökologische<br />
Ideen umzusetzen. Das brachte erst intensives<br />
Nachdenken mit sich. Trotzdem:<br />
»Nachhaltigkeit steht heute fast zwangsläufig<br />
an erster Stelle«, meint Arndt.<br />
Die Äußerung könnte auch aus dem<br />
Mund anderer Hoteliers stammen – auch<br />
wenn die Stadthotellerie relativ lange gebraucht<br />
hat, um sich ökologischen Fragen<br />
zu widmen. Doch steigende Energie- und<br />
Wasserpreise sowie sich verändernde Kundenwünsche<br />
animieren sie nun dazu, Hotels<br />
umweltfreundlicher zu bauen und zu<br />
betreiben als in der Vergangenheit. Insbesondere<br />
börsennotierte Unternehmen wollen<br />
laut dem aktuellen Branchenreport des<br />
Hotelverbandes Deutschland (IHA) mittlerweile<br />
genau wissen, was die Hotels in Sachen<br />
Nachhaltigkeit unternehmen.<br />
Langlebig bauen.<br />
Das Qube ist dennoch das einzige Hotel im<br />
Großraum Heidelberg-Mannheim, das als<br />
»Green Hotel« vom Verband Deutsches Reisemanagement<br />
(VDR) zertifiziert wurde.<br />
Das erst drei Jahre alte Haus in der Heidelberger<br />
Innenstadt wurde so gebaut, dass es<br />
nachhaltige Standards erfüllt. Und nicht<br />
nur in den Bädern, in denen deutscher<br />
Jura-Marmor die Wände ziert und schwarzer<br />
Schiefer als Bodenbelag dient. »Ein roter<br />
Faden war mir wichtig«, betont Arndt,<br />
der ursprünglich nur als Investor auftreten<br />
wollte, das Hotel nun aber mit seiner Frau<br />
selbst betreibt. Keine Wegwerfprodukte,<br />
sondern langlebige Materialien sollten es<br />
sein – ob in den 45 Zimmern, dem Tagungsraum<br />
oder im Restaurant. Die Tresenplatte<br />
der Bar etwa besteht aus einem Stück Massivholz.<br />
»Sie war natürlich teuer, doch sie<br />
hält 100 Jahre«, meint der Heidelberger und<br />
spricht von vorausschauenden Investitionen,<br />
die auf Dauer Kosten sparen.<br />
Egal, in welchem Raum sich Arndt befindet:<br />
Er könnte Gästen überall das Konzept<br />
erklären. So kleben an den Wänden<br />
keine Tapeten. Die Qube-Macher entschieden<br />
sich stattdessen für Naturputz, der mit<br />
Farben ohne Lösungsmittel, Weichmacher<br />
oder Konservierungsstoffe gestrichen wurde.<br />
Und auch in puncto Energie versuchten<br />
sie mehr zu machen, als das Vier-Sterne-Hotel<br />
lediglich gut zu dämmen oder Energiesparlampen<br />
zu verwenden. Die Kühlung für<br />
die Gastronomie zum Beispiel wird mit Hilfe<br />
eines Kompressors im Keller erzeugt. Da-<br />
Foto: Qube Heidelberg GmbH<br />
grüne hotels.titelthema<br />
Naturmaterialien aus Deutschland:<br />
In den Bädern des Qube Hotels<br />
dominieren Jura-Marmor und Schiefer<br />
» Lorem ipsum dolor« Volupta debis eos<br />
doloribus, utem laccabore dem que cus.«<br />
travel.one 10.8.2012 11
12<br />
titelthema.grüne hotels<br />
Adina-Hotelchef Ganitis:<br />
Ressourcenschonung senkt<br />
auf Dauer die Kosten<br />
Villa-Orange-Betreiberin<br />
Hütte: Rund 20 Prozent höhere<br />
Einkaufspreise<br />
bei entsteht auch Wärme, das Qube setzt<br />
sie zur Warmwassererzeugung ein.<br />
Heizkraftwerk im Haus.<br />
Ortswechsel: Als Günter Dix die Tür zu<br />
dem kleinen Raum im Dachgeschoss öffnet,<br />
empfängt ihn ein lautes, monotones<br />
Brummen, gefolgt von einer dichten Wärmewolke.<br />
Beides kommt aus der Mitte des<br />
Zimmers, wo ein großes dunkles Gerät<br />
entfernt an eine überdimensionale Waschmaschine<br />
erinnert. Doch gewaschen wird<br />
hier nicht. Nur eingeheizt, wie der Hotelier<br />
des Ökotels Hamburg erklärt. Mit seinem<br />
eigenen Blockheizkraftwerk erzeugt er<br />
rund 50 Prozent des Energiebedarfes des<br />
23-Zimmer-Hauses. Die restlichen 50 Prozent<br />
liefert ein Naturstromanbieter in das<br />
komplett auf Energiesparen und Umweltverträglichkeit<br />
ausgerichtete Hotel.<br />
Die Idee zu dem Öko-Hotel kam Dix<br />
vor rund 16 Jahren. »Ich wollte ein Hotel<br />
bauen, das möglichst viel Energie sparen<br />
kann und in dem die Einrichtung ökolo-<br />
gisch gestaltet ist«, erinnert sich der 68-Jährige.<br />
Doch nicht jeder zeigte sich von dem<br />
Thema begeistert, und so stieß der Hotelier<br />
zu Beginn seiner Planungen auch auf kritische<br />
Stimmen. »Es war schon ein gewisses<br />
Risiko. Denn eine nachhaltige Bauweise ist<br />
zunächst deutlich teurer«, räumt Dix ein.<br />
Dennoch ist der passionierte Öko-Hotelbetreiber<br />
überzeugt, dass er auch heute alles<br />
noch einmal so machen würde wie damals.<br />
Und damals hat er viel gemacht, vor allem<br />
viele Details geschaffen, die sein Ökotel von<br />
den großen Konkurrenten unterscheidet.<br />
So sind alle elektrischen Leitungen<br />
zum Schutz vor Elektro-Smog vollständig<br />
ummantelt, die Fenster bestehen aus hochisolierendem<br />
Wärmeschutzglas, die Böden<br />
sind PVC-frei. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage<br />
montiert und die WC-Spülungen<br />
werden durch Regenwasser befüllt.<br />
Darüber hinaus sind die Hausmauern wärmegedämmt.<br />
Und Dix' jüngste Neuerung ist<br />
eine Starkstromsteckdose für Elektroautos<br />
in der Tiefgarage.<br />
<strong>One</strong><br />
Eine Photovoltaikanlage ziert das<br />
<strong>Travel</strong><br />
Dach des Ökotel Hamburg Foto:<br />
10.8.2012 travel.one
Doch diese Maßnahmen werden von den<br />
Gästen oft gar nicht registriert. »Viele sehen<br />
leider nicht, was wir im Einzelnen alles<br />
umsetzen, sondern nur das Bio-Frühstück,<br />
weil sie gesund essen wollen, und die massiven<br />
Holzmöbel. Und das finden sie toll«,<br />
sagt der Betreiber des Ökotel.<br />
Nur Bio auf dem Tisch.<br />
Brötchen oder Schinken, Milch, Kaffee, Cola<br />
oder Whisky – alles, was in der Villa Orange<br />
von Christiane Hütte auf den Tisch kommt,<br />
trägt das Bio-Siegel. Hütte hat ihr 38-Zimmer-Haus<br />
im Frankfurter Nordend als<br />
Bio-Hotel zertifizieren lassen. Ihre Kunden<br />
seien unter der Woche »ganz normale Geschäftsreisende«,<br />
erzählt sie. Gäste, die das<br />
Hotel oft wegen seiner Lage und der Atmosphäre<br />
auswählten. Nur für den kleineren<br />
Teil von ihnen sei die Bio-Zertifizierung ein<br />
zentrales Entscheidungskriterium.<br />
»Als wir 2008 entschieden, uns zertifizieren<br />
zu lassen, kostete das erstmal richtig<br />
Geld«, sagt die Hotelbetreiberin. Wirklich In der Villa Orange in Frankfurt ist jedes Lebensmittel Bio-zertifiziert<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> (1,2)<br />
grüne hotels.titelthema<br />
travel.one 10.8.2012 13<br />
Foto: Villa Orange
14<br />
titelthema.grüne hotels<br />
Adina Apartment Hotel Frankfurt Neue Oper:<br />
Einziges »Green Hotel« in der Bankenmetropole<br />
Kommt auf die Hotellerie eine neue Epo<br />
Das Interview führte Petra Hirschel.<br />
Sie erstellen für verschiedene Länder<br />
einen »Green City Index«, um<br />
Großstädte in Sachen Umweltschutz<br />
und Energiebilanz vergleichbar zu<br />
machen. Inwiefern ist das Verzeichnis<br />
auch für die Hotellerie interessant?<br />
Hartmann: Man verbindet den Index sicherlich<br />
im ersten Schritt nicht sofort<br />
mit der Hotellerie, aber im zweiten ergeben<br />
sich womöglich neue Erkenntnisse.<br />
Denn die Mega-Städte sind globale Wirtschaftszentren,<br />
die hinsichtlich Lebensqualität,<br />
Luft, Infrastruktur und Energie<br />
Standards setzen müssen. Es gibt globale<br />
Organisationen von Bürgermeistern.<br />
Durch deren Diskussionen zieht sich das<br />
Thema Nachhaltigkeit wie ein roter Faden.<br />
Das wird zu ordnungspolitischen<br />
Konsequenzen führen, insbesondere,<br />
wenn es darum geht, bestimmte CO₂-<br />
Vermeidungsziele zu erreichen. Frankreich<br />
macht da schon ganz große Sprünge<br />
und will die Hotels dazu verpflichten,<br />
Foto: Adina Apartment Hotels<br />
bis 2020 effizienter zu werden und sich<br />
selbst mit Energie zu versorgen.<br />
Wie soll das funktionieren?<br />
Es geht vor allem um eine intelligente<br />
Kombination zwischen Energieerzeugung,<br />
Speicherung und bedarfsgerechter<br />
Nutzung. Hotels sollen in Spitzenzeiten,<br />
etwa bei Veranstaltungen<br />
oder in der Hochsaison, Zugriff auf eigene<br />
Energie haben, die sie nicht über einen<br />
Energieversorger beziehen, sondern<br />
beispielsweise mit Solarpanels<br />
selbst erzeugen, speichern und bei Bedarf<br />
abrufen. Zudem ist es wichtig, Tarifsprünge<br />
zu vermeiden und den Verbraucher<br />
intelligent zu managen.<br />
Was verstehen Sie darunter?<br />
Man kann zum Beispiel mit Gebäude-<br />
Management-Systemen mit integriertem<br />
Energiemanagement arbeiten. Es<br />
gibt hochentwickelte Sensoren, die er-<br />
alles musste das Bio-Siegel tragen, so dass<br />
die Kosten für Speisen und Getränke massiv<br />
in die Höhe schossen. Zum Teil hätten<br />
sie sich verdoppelt. Mittlerweile habe sich<br />
die »Versorgungssituation« allerdings stark<br />
verbessert. Hütte schätzt, dass ihre Einkaufspreise<br />
noch um rund 20 Prozent über<br />
denen für konventionelle Produkte liegen.<br />
Zweimal pro Jahr kommt ein Prüfer des<br />
Verbundes der Bio-Hotels in die Villa Orange,<br />
um die Umsetzung des Bio-Versprechens<br />
zu überprüfen. Einmal jährlich erfolgt der<br />
Besuch unangemeldet. »Das ist wie bei einer<br />
Razzia«, erzählt Hütte. Für jedes Produkt<br />
müsse sie einen Einkaufsschein vorweisen,<br />
auf dem die Bio-Qualität bestätigt werde.<br />
Natürlich schlafen Gäste des Bio-Hotels in<br />
Bio-Bettwäsche, nutzen Naturkosmetik, und<br />
die Duschseife kommt aus nachfüllbaren<br />
Spendern. Beim Energieverbrauch könne<br />
kennen, ob Menschen im Raum sind, so-<br />
dass mit ihrer Hilfe der Energiebedarf<br />
quasi on demand gesteuert werden<br />
kann. Wenn sich also niemand in der<br />
Hotellobby oder im Restaurant aufhält,<br />
muss die Klimaanlage nicht auf Hochtouren<br />
laufen. Verbrauch und Nachfrage<br />
werden bedarfsgerecht in eine Balance<br />
gebracht und die Energie-Grundlast<br />
erheblich gesenkt.<br />
Niemand klopft derzeit<br />
Unternehmen ernsthaft auf die Finger,<br />
wenn sie viel Energie verbrauchen.<br />
Kann den Hotels ihre Energiebilanz<br />
daher nicht egal sein?<br />
So zu denken, wäre der größte Unsinn.<br />
Sowohl seitens des Besitzers als auch<br />
des Betreibers eines Hotels. Bis 2020, da<br />
bin ich mir sicher, müssen Hotels nachhaltig<br />
ihren ökologischen Fußabdruck<br />
verkleinern und dieses auch nachweisen<br />
können. Das Thema kommt schnel-<br />
10.8.2012 travel.one
sie sich allerdings nicht zur Avantgarde<br />
zählen, räumt Hütte ein. Den stilvollen<br />
Altbau aus dem Jahr 1900 könne man<br />
nicht zum Null-Energie-Haus umfunktionieren,<br />
sagt sie. »Und ohne Klimaanlagen<br />
in den Zimmern blieben uns im<br />
Sommer die Gäste weg.«<br />
Kette mit Anspruch.<br />
Der Auftrag, sparsam mit Ressourcen<br />
umzugehen, stand für das Adina Apartment<br />
Hotel Neue Oper Frankfurt dagegen<br />
schon beim Bau im Jahr 2009 im<br />
Vordergrund. Wie das Qube in Heidelberg<br />
trägt auch das Adina in Frankfurt<br />
als einziges Hotel in seiner Stadt das<br />
Label »Green Certified Hotel« des VDR.<br />
Technik und Dämmung des 134-Apartment-Hotels<br />
seien auf Top-Niveau, sagt<br />
General Manager Georgios Ganitis. Ne-<br />
che zu, Herr Hartmann?<br />
ler auf uns zu, als mancher glaubt.<br />
Siemens hat sich daher darauf spezialisiert<br />
den Energiebedarf in<br />
einem Gebäude mit dem Energieeinkauf<br />
ganzheitlich für Kunden<br />
zu optimieren. Wir sind jetzt schon<br />
in der Lage den CO₂-Footprint eines<br />
Gastes pro Aufenthalt exakt zu<br />
messen. Dabei geht es nicht um<br />
Idealismus, sondern durchaus um<br />
viel Geld. Wir arbeiten für große<br />
Hotelketten, und schon lange für<br />
industrielle Unternehmen.<br />
Hinkt die Hotellerie<br />
der Industrie hinterher?<br />
Ja, technologisch um circa fünf<br />
Jahre. Technologie zählt schließlich<br />
nicht zu den Kernkompetenzen<br />
der Hotellerie. Doch die<br />
ökologischen Themen unserer Zeit<br />
werden eine Industrialisierung<br />
der Hotellerie herbeiführen. Das<br />
ben den obligatorischen Bewegungsmeldern,<br />
die verhindern, dass in ungenutzten<br />
Bereichen das Licht brennt,<br />
sorgt neuerdings eine Online-Überwachung<br />
des Stromverbrauchs dafür, dass<br />
Energiefresser schnell identifiziert und<br />
nach Möglichkeit unschädlich gemacht<br />
werden. Zu den Besonderheiten des<br />
Hauses zählt eine biologische Abwasserreinigung<br />
mit lebenden Bakterien, aus<br />
der das Wasser um 70 Prozent sauberer<br />
hervorgeht als herkömmliches Haushaltsabwasser.<br />
Eine Förderung oder<br />
Preisnachlässe für die Abwässer erhalte<br />
das Adina Hotel dafür nicht, so Ganitis.<br />
Im Gegenteil: Für den Abtransport des<br />
Klärschlamms durch Tankwagen fallen<br />
zusätzliche Kosten an.<br />
Dass sich die Adina Hotels intensiv<br />
um Umweltbelange kümmern, sei auch<br />
Thema Energie muss ganzheitlich<br />
und nachhaltig angefasst werden.<br />
Noch tut sich die Hotellerie schwer,<br />
ökologisch notwendige Investitionen<br />
in ihren Vertragsgestaltungen<br />
mit den Eigentümern unterzubringen.<br />
Das kostet aber auch viel Geld.<br />
Sicher, 500.000 Euro für energiesenkende<br />
Investitionen in notwendige<br />
Infrastruktur können<br />
ruckzuck zusammen kommen.<br />
Denn hinter effizienter Energienutzung<br />
steckt mehr, als nur die<br />
Fenster zu erneuern oder die Heizungsanlage<br />
auszutauschen. Man<br />
benötigt Software, Know-how und<br />
Service. Die Investitionen können<br />
jedoch durch die garantierten Einsparungen<br />
getätigt werden. Die<br />
Kosten können sich in drei bis fünf<br />
Jahren amortisieren.<br />
grüne hotels.titelthema<br />
ein Ergebnis der Eigentümerstruktur,<br />
erläutert der Hotelchef. Denn das Mutterunternehmen<br />
der aktuell neun Hotels<br />
unter dieser Marke, die australische<br />
Toga Hospitality Group, befindet sich<br />
in Familienbesitz und ist zudem Eigentümer<br />
der Hotelimmobilien. Deshalb<br />
könnten Entscheidungen zügig umgesetzt<br />
werden, ohne dass zwischen Hotelbetreiber<br />
und Eigentümer ein Konflikt<br />
um die Verteilung der Kosten entstehe.<br />
Der Gründer des Unternehmens, Ervin<br />
Vidor, habe zu einem frühen Zeitpunkt<br />
erkannt, dass Umweltbewusstsein in<br />
der Hotellerie nicht allein eine Frage<br />
von Ideologie oder Marketing sei, sondern<br />
mittelfristig in Zeiten steigender<br />
Preise für Energie und Wasser auch zu<br />
erheblichen Kostensenkungen führe.<br />
Petra Hirschel, Kendra Mietke, Christian Schmicke<br />
Michael-W Hartmann arbeitet für die<br />
Siemens AG in München. Als Chef der<br />
Abteilung Market Development Board<br />
Hospitality und Entertainment kümmert<br />
er sich um die weltweite Geschäftsentwicklung<br />
innerhalb dieser Branche.<br />
travel.one 10.8.2012 15
16<br />
produkt.sport- & aktivreisen<br />
Dauerbrenner Wandern<br />
Manfred Häupl: »Besonders<br />
gut laufen in diesem<br />
Jahr Peru und Costa Rica«<br />
Ambros Gasser: »Norditalien<br />
ist aufgrund der guten<br />
Erreichbarkeit mit dem Auto<br />
stark im Kommen«<br />
Das Interesse an Wanderreisen ist<br />
größer denn je. Derzeit sind rund<br />
40 Millionen Deutsche auf Schusters<br />
Rappen unterwegs. Vor allem im Urlaub<br />
erfreut sich keine andere Bewegungsform<br />
so großer Beliebtheit, weiß der Deutsche<br />
Wanderverband. Auch die Veranstalter bestätigen<br />
den Trend. So liegt zum Beispiel<br />
bei Hauser Exkursionen die Nachfrage<br />
zwölf Prozent über Vorjahr. Die Alpinschule<br />
Innsbruck (ASI), sie schnürt die Wanderpakete<br />
für TUI-Gäste, verzeichnet im<br />
laufenden Geschäftsjahr mehr als zehn<br />
Prozent Gäste- und acht Prozent Umsatzplus.<br />
Mitbewerber Wikinger Reisen verbucht<br />
im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls<br />
acht Prozent mehr Umsatz.<br />
Einer Studie des Deutschen Wanderverbandes<br />
zufolge, soll das Interesse an<br />
der beliebten Bewegungsform in den<br />
nächsten 20 bis 25 Jahren weiter zunehmen.<br />
Denn unter den 40 Millionen wanderfreudigen<br />
Deutschen werde vor allem die<br />
Kernzielgruppe der älteren Bevölkerung –<br />
sie weist eine ȟberdurchschnittlich hohe<br />
Wanderaffinität« auf – aufgrund des demografischen<br />
Wandels wachsen, prognostiziert<br />
der Verband. Eine Entwicklung, die<br />
Dagmar Kimmel, Geschäftsführerin von<br />
Wikinger Reisen bestätigt. »Bei den Best<br />
Agern ist die Nachfrage hervorragend«,<br />
sagt sie. Die jüngeren Gäste – dazu zählt<br />
sie die unter 50-Jährigen – versucht die<br />
Marketing-Expertin dagegen über Trekkingreisen,<br />
die derzeit zweistellig im Buchungsplus<br />
liegen, zu locken.<br />
Spitzenreiter Deutschland.<br />
Das Gros der Deutschen sei nach wie vor<br />
am liebsten im eigenen Land unterwegs,<br />
sagt Manfred Häupl, Geschäftsführer von<br />
Hauser Exkursionen. »Aus diesem Grund<br />
haben wir auch unser bisheriges Wanderangebot<br />
im alpinen Raum durch eine eigene<br />
Sparte ‚Wandern in Deutschland‘ erweitert«,<br />
erzählt er. Auch Wanderungen in den<br />
Alpen der Nachbarländer seien ein stark<br />
nachgefragter Klassiker, sagt Ambros Gasser,<br />
ASI-Geschäftsführer. So sieht es auch<br />
10.8.2012 travel.one
Kaum ein anderes touristisches Produkt weist eine so kontinuierlich gute<br />
Nachfrage auf wie das Wandern. <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> zeigt Trends, Tipps und Motive.<br />
Wolfgang Krauland, Wanderpartner von<br />
Thomas Cook und Neckermann Reisen. Der<br />
Spezialist hat mittlerweile einen Zielgruppenkatalog<br />
nur für Kärnten aufgelegt.<br />
Die ungebrochene Begeisterung für diese<br />
Regionen ist sicherlich auch damit zu erklären,<br />
dass Verbände und Vereinigungen<br />
das Wegenetz in Europa stetig ausbauen.<br />
So erhalten zum Beispiel die Europäischen<br />
Qualitätswanderwege großen Zuspruch.<br />
Top-Ziele in der Ferne.<br />
Neben den Dauerbrennern im Nahbereich –<br />
Wikinger Reisen beispielsweise verzeichnet<br />
sport- & aktivreisen.produkt<br />
Europäische<br />
Qualitätswege<br />
Das Prädikat Leading Quality<br />
Trails wird von der Europäischen<br />
Wandervereinigung (EWV)<br />
vergeben. Es listet anhand verschiedener<br />
Bewertungspunkte<br />
Wanderwege in europäischen<br />
Ländern auf. Ziel ist es, einen<br />
europaweiten Standard für<br />
diese zu erreichen.<br />
Zertifiziert werden nur komplette<br />
Wege, die eine Länge von<br />
mindestens 50 Kilometern mit<br />
mindestens drei Tagesetappen<br />
aufweisen. Eine Ausnahme bilden<br />
die Europäischen Fernwanderwege.<br />
Hier werden auch Teilstücke<br />
zertifiziert – sofern sie<br />
die erforderliche Mindestlänge<br />
nicht unterschreiten.<br />
www.era-ewv-ferp.com<br />
travel.one 10.8.2012 17<br />
Foto: Norbert Eisele-Hein
18<br />
produkt.sport- & aktivreisen<br />
Dagmar Kimmel:<br />
»Trekking reisen laufen derzeit<br />
überdurchschnittlich gut«<br />
allein für dieses Segment ein Wachstum<br />
von 15 Prozent – zieht es viele Aktivurlauber<br />
auch in ferne Länder. Zum Beispiel auf<br />
den Himalaya und in die Anden, wie ASI-<br />
Chef Gasser beobachtet. »Klingende Namen<br />
erzielen grundsätzlich eine höhere Nachfrage«,<br />
weiß er.<br />
Und noch ein Aspekt lockt derzeit Wanderfreunde<br />
in die Ferne: »Durch den vielen<br />
Regen in den vergangenen Wochen haben<br />
sich Buchungen wieder mehr zu den<br />
wärmeren Gefilden verlagert«, erklärt Wikinger-Chefin<br />
Kimmel. In ihrem Portfolio<br />
laufen vor allem Island, aber auch fernere<br />
Länder zur Zeit sehr gut. »Lateinamerika<br />
ist dieses Jahr stark im Kommen, gefolgt<br />
von Südafrika und Marokko, ebenso wie Tibet<br />
und Indien«, sagt sie. Alles sogenannte<br />
»Once in a Lifetime Experiences«, wie ASI-<br />
Mann Gasser es nennt.<br />
Politische Stabilität als Pluspunkt.<br />
Dass derzeit exotischere Wanderziele wie<br />
Botswana, Peru, Costa Rica und Georgien<br />
Himmel, Vulkan und Meer<br />
La Palma verschafft Wanderern alpine Erlebnisse.<br />
n Diese Insel vereint auf engem Raum derart unterschiedliche Landschaften,<br />
dass es schwer fällt, eine einzige Wanderung hervorzuheben. Im Norden bestimmen<br />
fruchtbare Täler mit üppigem Grün, Lorbeerwäldern, mächtigen Drachenbäumen<br />
und eine malerische Steilküste mit wild-romantischen Buchten das Bild.<br />
Im Süden dominieren Lava, schwarze Asche und Vulkankegel. Das Wandererlebnis<br />
schlechthin ist jedoch die mächtige Caldera de Taburiente. Man kann sie über den<br />
gut 2.400 Meter hohen Roque de los Muchachos in alpiner Höhe umwandern oder<br />
in ihrem Innern, größtenteils durch das Bachbett, meerwärts laufen. Zum Startpunkt<br />
dieser Tour, dem Aussichtspunkt Los Brecitos, gelangt man mit dem Geländewagen-Shuttle.<br />
Spektakulär ist auch eine Wanderung, die vom Aussichtspunkt<br />
La Cumbrecita an der senkrecht abfallenden Kraterwand entlang zum Campingplatz<br />
in der Caldera führt. Schwindelfreiheit ist hier Voraussetzung. Wer es sich<br />
leichter machen möchte, erreicht von der Cumbrecita aus in einer kurzen Wanderung<br />
zwei grandiose Aussichtspunkte. La Cumbrecita ist mit dem Auto erreichbar.<br />
Allerdings sollten sich Besucher im Infozentrum bei der Abzweigung von der<br />
Hauptstraße anmelden, weil der Zugang für Kraftfahrzeuge limitiert ist.<br />
www.isla-bonita.info<br />
Offenes Forum zu allen möglichen Themen rund um La Palma.<br />
gut laufen, führt Hauser-Chef Häupl auf die<br />
politische Stabilität und das positive Image<br />
dieser Länder zurück.<br />
Zum Beispiel im Fall von Costa Rica. Die<br />
Teilnehmerzahlen für das Land erlebten<br />
einen für Häupl »absolut überraschenden«<br />
Anstieg um 82 Prozent. Ähnlich wie bei Marokko.<br />
»Marokko hat mit einem Teilnehmerplus<br />
von 48 Prozent bei uns regelrecht abgehoben«,<br />
sagt er. Nach den Ereignissen des<br />
Arabischen Frühlings – 2011 brachte ein<br />
Buchungsminus von 18 Prozent – habe sich<br />
das Land ein klares Profil geschaffen und<br />
präsentiere sich politisch und wirtschaftlich<br />
stabil, so Häupl, der 2012 mit einem<br />
Plus von 30 Prozent für Marokko rechnet.<br />
Doch damit sei das Potenzial dieser Urlaubsform<br />
noch immer nicht ausgeschöpft,<br />
glaubt der Deutsche Wanderverband. Denn<br />
von den in Deutschland lebenden 30 Millionen<br />
Nicht-Wanderern über 16 Jahren seien<br />
etwa 21 Millionen »grundsätzlich motivierbar«,<br />
heißt es. Und damit wieder potenzielle<br />
Kunden. Kendra Mietke<br />
Wasserfestes Schuhwerk ist bei einer Wanderung<br />
durch die Caldera de Taburiente ratsam<br />
Tipp von<br />
Christian Schmicke<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
10.8.2012 travel.one
produkt.Sport- und Aktivreisen
20<br />
n Die Allgäuer Alpen sind eine besonders vielfältige und abwechslungsreiche<br />
Bergregion. Mit dem Gottesackerplateau im<br />
Kleinwalsertal verfügt die Region über eines der landschaftlich<br />
interessantesten Wandergebiete im gesamten Alpenraum.<br />
Ausgangspunkt einer Tour ist die Talstation der Ifenbahn im<br />
Kleinwalsertal. Von dort geht es per Bahn oder zu Fuß zur Ifenhütte<br />
und weiter durch die Ifenmulde, immer parallel zum linker<br />
Hand liegenden Hohen Ifen, der sich mit seiner markanten, einem<br />
Schiffsbug ähnelnden Form nach oben schiebt. Nächste Station<br />
ist das Hahnenköpfle, das einen Blick auf die beeindruckende<br />
Karstlandschaft des Gottesackers bietet. Neben der geologischen<br />
Einzigartigkeit weist sie eine bemerkenswerte Flora auf.<br />
Tipp von<br />
Petra Hirschel<br />
p.hirschel@travel-one.net<br />
Viel Wasser: In der Hardangervidda ist es immer<br />
feucht, Wanderer müssen Bäche durchqueren<br />
Fels und Flora<br />
Der Gottesacker bietet eine wilde Karstlandschaft und seltene Pflanzen.<br />
Foto: Berno Nix<br />
Tipp von<br />
Wolfram Marx<br />
w.marx@travel-one.net<br />
In den vielen Felsspalten des zerklüfteten Plateaus wachsen seltene<br />
Alpenpflanzen wie Purpur-Enzian oder Alpensilbermantel.<br />
Von der verfallenen Gottesackeralpe geht die rund fünfeinhalbstündige<br />
Tour durch das Gottesackerloch wieder zurück ins Tal<br />
nach Wäldele. Ein längerer Weg von insgesamt rund sieben Stunden<br />
führt von der Alpe über die Oberen Gottesackerwände zum<br />
Mahdtalhaus. Der Weg über den Gottesacker ist gut markiert, sollte<br />
aber wegen der Spalten und Höhlen unbedingt nur bei stabilem<br />
Wetter, klarer Sicht und, wenn möglich, mit Bergführer,<br />
zurückgelegt werden. Die Verpflegung müssen Wanderer mitnehmen.<br />
Nach dem unterhalb vom Hahnenköpfle gelegenen<br />
Bergrestaurant Adler gibt es keine Einkehrmöglichkeit mehr.<br />
Rau und einsam<br />
Die Hardangervidda in Norwegen.<br />
Blick auf die<br />
Karstlandschaft<br />
des Gottesackers<br />
n Wer Einsamkeit sucht, ist in Norwegens größtem Nationalpark richtig.<br />
In der Hardangervidda treffen Wanderer selbst in der Hochsaison,<br />
also im Juli und August, nur eine Handvoll Menschen. Die Hochebene im<br />
südlichen Teil des Landes zählt mit ihren bis zu 1.700 Meter hohen Bergen<br />
und engen Tälern, eisigen Seen und imposanten Gletschern zu den<br />
beliebtesten norwegischen Wanderregionen. Trotzdem sind Besucher in<br />
der weiten Landschaft meist alleine unterwegs. Sie erwartet eine raue,<br />
ursprüngliche Natur, in der sie über Felsen kraxeln, Schneefelder überqueren<br />
und durch Wasser waten müssen – lediglich über reißende Bäche<br />
baut der norwegische Wanderverein (DNT) im Sommer Hängebrücken.<br />
Der DNT sorgt auch für ein gut gekennzeichnetes Wegenetz und betreibt<br />
in der Hardangervidda Hütten. Bei mehrtägigen Wanderungen<br />
ohne Zelt (wild zelten ist erlaubt) aufzubrechen, ist dennoch riskant. Das<br />
Wetter kann umschlagen, bevor die nächste Hütte erreicht ist. Wer zeltet,<br />
entdeckt überall ein traumhaftes Plätzchen. Einzig Stechmücken stören<br />
im Sommer die Idylle. Wer sich für Tagestouren entscheidet, findet am<br />
Rande der Hardangervidda Unterkünfte. Auch im abgeschiedenen Finse<br />
– die Bergstation ist nur per Bahn erreichbar – gibt es ein Hotel.<br />
Foto: Kleinwalsertal Tourismus<br />
10.8.2012 travel.one
Glitzernder Gletscher<br />
Über den Perito Moreno im argentinischen Patagonien.<br />
n Fast unwirklich strahlt die Gletscherhöhle in einem satten, intensiv leuchtenden<br />
Babyblau. »Passt auf, bitte nicht hineinklettern«, mahnt Gletscherführer<br />
Sergio. Der Spanier ist einer von zwei Tourguides, der die zehnköpfige Gruppe<br />
an diesem Tag über den Gletscher Perito Moreno im argentinischen Patagonien<br />
führt. »Wir haben großes Glück mit dem Wetter«, freut er sich mit seinen internationalen<br />
Besuchern, denn häufiger mal ist der 200 Quadratkilometer große Eiskoloss<br />
in Wolken gehüllt – und das Wetter dann nicht so strahlend schön wie jetzt.<br />
Überall glitzert und funkelt es. Wir fühlen uns wie ein einem Eismärchen, zu Besuch<br />
bei der Schneekönigin, einer Figur des Dichters Hans Christian Andersen.<br />
Wer nach Patagonien reist und den rund 30 Kilometer langen Gletscher besichtigt,<br />
dem sei diese geführte Wanderung empfohlen, die sich »Big Ice Tour« nennt<br />
und über »Hielo y Aventura« im rund 80 Kilometer entfernten El Calafate gebucht<br />
werden kann. Im Gegensatz zu den sogenannten Minitrekkings, bei denen Horden<br />
auf einem ausgetrampelten Pfad das Eisabenteuer eher vergeblich suchen,<br />
ist dieser Spaziergang ein eindrucksvolles Erlebnis. Und natürlich eine viel intensivere<br />
Erfahrung, als den Gletscher nur über die Aussichtsterrassen zu bestaunen.<br />
Drei bis vier Stunden wird über den Gletscher gewandert, plus je eine Stunde für<br />
Hin- und Rückweg zum eigentlichen Startpunkt. Altersgrenze derzeit 50 Jahre.<br />
www.hieloyaventura.com<br />
Tipp von<br />
Kendra Mietke<br />
k.mietke@travel-one.net<br />
Dichte Wälder und schmale Wanderwege sind<br />
vor allem bei Regen eine Herausforderung<br />
Foto: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong><br />
sport- & aktivreisen.produkt<br />
Mit Steigeisen wandern Teilnehmer der<br />
»Big Ice Tour« über den Gletscher Perito Moreno<br />
Wandern wie bei Tolkien<br />
Die Landschaft der Hochvogesen besitzt Filmcharakter.<br />
Tipp von<br />
Tanja Ronge<br />
t.ronge@travel-one.net<br />
n Eine deftige, gutbürgerliche Küche. Das ist das, was die meisten Urlauber mit dem<br />
Elsass in Verbindung bringen. Doch dass die Gebirgswelt der Vogesen in Frankreich<br />
auch ein richtiges Paradies für Wanderer beheimatet, weiß nicht jeder.<br />
Insgesamt verlaufen 16.500 Kilometer Wanderwege durch die an Deutschland<br />
grenzende Region. Einen guten Eindruck von den Schönheiten der Gegend erhalten<br />
Urlauber, wenn sie zum Beispiel westlich von Colmar aus, der drittgrößten Stadt des<br />
Elsass, zum Lac Noir und hinauf auf den Gebirgskamm wandern. Der Weg durch dichte<br />
Wälder hindurch ist nicht unbedingt leicht. Doch er lohnt sich. Denn der Anblick des<br />
oft wolken- und nebelverhangenen Waldes ist wunderschön – und erinnert stark an<br />
einen Schauplatz aus dem Film »Herr der Ringe«. Wer schließlich oben ankommt, wird<br />
mit einem Ausblick von der in 1.300 Meter Höhe und unter Naturschutz stehenden<br />
Hochebene Hautes Chaumes belohnt. Für Wanderfreunde empfehlen sich sowohl die<br />
Nord- und Mittelvogesen mit dichten Wäldern, vielen Burgruinen und Felsformationen<br />
als auch die Südvogesen mit beeindruckenden Hochweiden, Gebirgsseen und mittelalterlichen<br />
Fachwerk-Weinorten wie Eguisheim oder Ribeauvillé.<br />
Ein Tipp: In den Weinorten unbedingt eine urige »Winstub« besuchen und den sehr<br />
leckeren Grauburgunder probieren. Prost heißt auf Elsässisch übrigens »s'gilt«.<br />
www.tourismus-elsass.com; www.weinstrasse-im-elsass.de<br />
travel.one 10.8.2012 21<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong>
22<br />
produkt.sport- & aktivreisen<br />
Sportlich durch den Winter<br />
n Im Katalog »Wintererlebnisse 2012/13«<br />
bündelt Wikinger Reisen neue Langlaufreisen,<br />
Schneeschuh- und Winterwanderungen<br />
sowie Huskytouren.<br />
Eines der insgesamt sieben neuen Angebote<br />
des Veranstalters ist eine geführte<br />
Schneeschuhreise, die auf den Spuren<br />
Mehr Angebote für Golfer<br />
Golfer können die neuen<br />
Anlagen im Oman mit<br />
Sonderraten kennenlernen<br />
Foto: muskathills.com<br />
Drakulas in acht Tagen durch Rumänien<br />
von Bukarest nach Zarnesti und Magura<br />
sowie durch den Nationalpark Königstein<br />
führt. Ebenfalls hinzugekommen ist<br />
eine Aktiv-Reise unter dem Motto »Finnisch<br />
gut: Urlaub für Körper und Seele«.<br />
Sie führt in das ostfinnische Nord-Savo<br />
n Golfurlauber können seit kurzem<br />
den Almouj Golfplatz in Omans<br />
Hauptstadt Muscat vollständig bespielen.<br />
Bislang standen auf der erst<br />
im Februar eröffneten Anlage lediglich<br />
neun Löcher für Gäste bereit.<br />
Einige Hotels legen für den neuen<br />
Platz und den Muscat Hills Golfclub<br />
Sondertarife auf.<br />
Für Gäste des Hotels Chedi Muscat<br />
sind bis zum 31. Mai 2013 das<br />
Programm »Golf Escapade with Almouj<br />
Golf« und bis zum 24. Dezember<br />
das Paket »Golf Indulgence<br />
with Muscat Hills« buchbar. Für Muscat<br />
Hills bietet das Al Nahda Resort<br />
noch bis 30. September Sonderraten<br />
für die Green Fee.<br />
www.ghmhotels.com<br />
und bringt Wikinger-Gäste zum Wildnis-<br />
Resort Metsäkartano, wo neben Schneeschuhwanderungen,<br />
Langlauf-Ausflügen<br />
und Curling auch ein Piroggen-Kochkurs,<br />
Eislochangeln und ein Bastelabend auf<br />
dem Programm stehen.<br />
www.wikinger.de<br />
updates<br />
�Vom 15. bis 22. September findet das<br />
Gran Canaria Walking Festival statt. Zur<br />
Wahl stehen fünf Routen. Sie sind als Eintagestouren<br />
oder im Paket buchbar.<br />
www.grancanariawalkingfestival.es/en/<br />
�Der Veranstalter Laufabenteuer bietet<br />
bei Buchung im August für sechs Laufveranstaltungen<br />
in der zweiten Jahreshälfte<br />
freie Startplätze. www.laufabenteuer.de<br />
�Im Pillerseetal in Tirol können Urlauber<br />
den neuen Klettersteig »Marokka« sowie<br />
einen neuen Kletterpark für Jugendliche<br />
und Kinder nutzen. www.pillerseetal.at<br />
�In der Schweiz steht Wanderern nun der<br />
»Vier-Quellen-Weg« zur Verfügung. Er verbindet<br />
in einer fünftägigen Tour durch die<br />
Gotthard-Region die Quellen von Rhein,<br />
Reuss, Ticino und Rhône.<br />
www.myswitzerland.com<br />
Foto: Wikinger REisen<br />
10.8.2012 travel.one
Wolfram Marx<br />
Redakteur<br />
w.marx@travel-one.net<br />
Wandern mit Lebensfeuer<br />
n Im Kleinwalsertal können sich Gäste<br />
ein individuelles Wanderprogramm erstellen<br />
lassen, das sich an ihrer Fitness<br />
orientiert. Grundlage ist die sogenannte<br />
Herzratenvariabilität des Gastes, die im<br />
Verlauf von 24 Stunden mit einem an der<br />
Brust angebrachten Rekorder gemessen<br />
wird. Darunter versteht man die Fähigkeit<br />
des Organismus, seine Herzfrequenz zu<br />
verändern. Weil in der visuellen Darstellung<br />
des Wertes oft feuerähnliche Bilder<br />
entstehen, haben die Ideengeber dem<br />
Angebot den Markennamen »Lebensfeuer«<br />
verpasst.<br />
Ist die Herzratenvariabilität ermittelt,<br />
erfolgt ein persönliches Gespräch<br />
Es läuft auch ohne Bolt<br />
Alle paar Monate stellt irgendein Olympiasieger oder Weltmeister eine<br />
neue Trainingsmethode oder ein neues Fitnessprogramm vor. Kurz darauf<br />
tauchen sie dann in den Katalogen von Sportreiseveranstaltern oder Clubs<br />
auf, doch die meisten von ihnen sind nach einigen weiteren Monaten nur<br />
noch einer eingeschworenen Fangemeinde bekannt. Ist ja auch kein Wunder,<br />
denn um die wenigsten Gewinner olympischer Medaillen wird ein solches<br />
Brimborium veranstaltet wie um Usain Bolt. Wer kann sich denn in<br />
zwei Wochen an den Namen des Olympiasiegers im Einer-Kajak oder im<br />
1.500-Meter-Schwimmen erinnern?<br />
Besser haben es da Veranstalter von Wander- oder Radreisen. Sie leben<br />
auch ohne Olympiasieger, ihre Fangemeinde ist wesentlich größer und<br />
hat eine große Basis. Dabei profitieren sie vom Trend zu einem ruhigen<br />
und erholsamen Urlaub sowie dem Wunsch nach Bewegung und Aktivität.<br />
Diesen können die Urlauber in einem selbst bestimmten Maß realisieren,<br />
denn für Rad- und Wanderurlauber gibt es eine große Bandbreite<br />
an Wahlmöglichkeiten. Sie reichen von gemütlichen Wanderungen von<br />
einem festen Standort aus über Mehrtagestouren und Trekkingtouren bis<br />
hin zu Touren in hochalpinem Gelände. Eine gute Ausgangsposition für<br />
die Anbieter, die sich auf die Weiterentwicklung ihrer Angebote konzentrieren<br />
können und nicht jede Woche nach einem neuen, prestigeträchtigen<br />
Zugpferd wie einem Olympiasieger suchen müssen.<br />
mit einem Berater. Auf der Basis des festgestellten<br />
Gesundheitszustandes gibt er<br />
den Gästen Empfehlungen zu ihren Urlaubsaktivitäten.<br />
Dafür steht auf dem »Walser Omgang«<br />
ein Netz von acht Wanderrouten,<br />
wahlweise in Tallagen, mittleren Höhen<br />
und Gipfellagen bereit. Die »aktivierenden«<br />
Routen führen ins Gipfelgebiet, »regeneratives<br />
Wandern« erfolgt in mittlerer<br />
Höhenlage und im Tal. Eine dritte Variante,<br />
sogenannte »Balancewege«, sind ein<br />
Mix aus aktivierenden und regenerierenden<br />
Wegen im Gipfelbereich und in mittlerer<br />
Höhenlage. Dreimal pro Woche werden<br />
zudem geführte Touren angeboten.<br />
sport- & aktivreisen.produkt<br />
Moment mal!<br />
Im Kleinwalsertal warten Wanderwege in<br />
Gipfel-, Tal- und mittlerer Höhenlage<br />
travel.one 10.8.2012 23<br />
Foto: Kleinwalsertal Tourismus
24<br />
produkt.mix<br />
Mit neuen Hotelkonzepten will Öger Tours in der Wintersaison Langzeiturlauber locken<br />
Gesundheitscheck inklusive<br />
Zusatzleistungen für Langzeitgäste gibt es zum Beispiel im WOW-Topkapi Palace (Türkei)<br />
n Länger urlauben lohnt sich. Das verspricht<br />
Öger Tours für die kommende<br />
Wintersaison. »Wir haben uns in diesem<br />
Jahr Langzeiturlauber als eine Hauptzielgruppe<br />
vorgenommen«, erklärt Geschäftsführer<br />
Georg Welbers. Deshalb hat<br />
der Hamburger Veranstalter vier neue Ho-<br />
Zu Gast im Dorf auf Borneo<br />
n Beim Asien-Spezialisten Asia Select ist nun der Reisebaustein<br />
»Ursprüngliches Sabah« buchbar. Die Tour führt in den<br />
Crocker Nationalpark, wo die Gäste bei Einheimischen in einem<br />
Dorf übernachten. Zum Programm gehört auch ein gemeinsamer<br />
Einkauf und das Zubereiten eines Abendessens.<br />
Ebenfalls neu sind ab Herbst zwei- bis dreitägige Hausboottouren<br />
auf dem Mekong in Südvietnam, etwa von Saigon<br />
nach Phnom Penh oder von Cai Be nach Can Tho. An Bord ist<br />
Platz für zwei Personen und die Crew. Weil neue Grenzübergänge<br />
zwischen Laos, Vietnam und Kambodscha geöffnet<br />
werden sollen, plant der Veranstalter zudem, das Angebot an<br />
Überlandreisen in Indochina auszuweiten.<br />
telprogramme mit Zusatzleistungen für<br />
diese Klientel in der Türkei, Tunesien und<br />
Ägypten entwickelt. So gibt es für Gäste<br />
im WOW-Topkapi Palace Hotel (»WOW-<br />
Winter«) zum Beispiel Kochkurs, Wandertouren<br />
und einen Haarschnitt kostenlos<br />
dazu. Im Hotel Oleander (»Fit for live«)<br />
Foto: Öger Tours<br />
Auf Europa-Kurs<br />
können Langzeiturlauber ihre körperliche<br />
und mentale Fitness unter professioneller<br />
Anleitung trainieren. Eine Gratis-Gesundheitsvorsorge<br />
für Gäste ab 55 Jahren<br />
bieten die beiden Paloma-Hotels in Side<br />
und Özedere (»Paloma Primetimer Club«).<br />
Auch bei Öger findet sich im Winter, ebenso<br />
wie bei Thomas Cook und Neckermann,<br />
die »Vitalwelt« erstmals im Katalog.<br />
»Einzigartig«, wie Welbers betont, ist<br />
auch der neue Online-Veranstaltungskalender<br />
für die Türkei. Er bündelt auf<br />
www.oeger.de Termine für Kultur-, Theater-,<br />
und Sportveranstaltungen, Konzerte,<br />
Festivals, Ausstellungen und Wochenmärkte<br />
und liefert Tipps zu Ausflügen und<br />
Events, die Öger Tours in Kooperation mit<br />
der Incoming Agentur Holiday Plan organisiert.<br />
Der Terminkalender wird wöchentlich<br />
aktualisiert und soll Best Ager<br />
ansprechen, aber auch Reisebüros eine<br />
Beratungshilfe bieten, erklärt Welbers.<br />
Eine weitere Neuerung finden Reisebüros<br />
darüber hinaus im Orientkatalog.<br />
Dort ist neben den neuen Öger-Zielen Tunesien<br />
und Marokkko nun auch das Rutschen-Konzept<br />
»Öger Aqua« integriert.<br />
Hotels mit tollen Wasserrutschen sind<br />
mit dem Schnabeltier »Aquaplatsch« gekennzeichnet.<br />
n Suntrips nimmt zur Wintersaison Portugal als drittes Ziel<br />
im Nahbereich nach Istanbul und Nordzypern ins Programm<br />
auf. Lissabon, Madeira, Porto Santo und die Azoren stehen<br />
auf der Urlaubsliste des Anbieters. Damit wolle man sich auf<br />
Nischenprodukte konzentrieren, sagt der Vertriebs- und Marketingchef<br />
des Berliner Veranstalters, Boris Reinke. Schwerpunkt<br />
sollen auch in Portugal Kombinationsprodukte sein,<br />
daneben werden auf Madeira Wanderprogramme und auf<br />
den Azoren Ausflüge zur Walbeobachtung angeboten.<br />
In Asien wurde das Portfolio um einige neue Hotels auf<br />
Bali, Borneo, im thailändischen Khao Lak und im vietnamesischen<br />
Hue erweitert. www.suntrips.de<br />
10.8.2012 travel.one
Mehr Themenreisen<br />
n Kroatien-Experte Riva Tours hat einen neuen Katalog mit<br />
Gruppenreisen für 2013 aufgelegt. Darin finden Reisebüros auf<br />
132 Seiten ein ausgebautes Programm an Standort-Rundreisen,<br />
Schnäppchen- sowie Aktiv- und Themenreisen.<br />
So ist im nächsten Jahr zum Beispiel eine »Active Light«-Tour<br />
durch Istrien hinzugekommen. Sie kombiniert Wanderungen,<br />
Radtouren und Stadtführungen miteinander. Ebenfalls neu sind<br />
eine fünftägige Wellnessreise in Novigrad und eine Themenreise<br />
unter dem Motto »Helden unserer Jugend«, bei der Gäste auf<br />
den Spuren von Winnetou & Co. wandeln. Dabei lernen sie die<br />
Krka-Wasserfälle, die Plitvicer Seen und den Paklenica Nationalpark<br />
kennen.<br />
Im Segment »Schnäppchenreisen« hat Riva Tours zudem das<br />
Seebad Opatija an der Kvarner Bucht und die Stadt Novigrad an<br />
der Westküste Istriens neu in den Katalog aufgenommen.<br />
Der Katalog kann als PDF-Datei auf www.rivab2b.com unter<br />
»Public <strong>Download</strong>s«, »Katalog-<strong>Download</strong>s« kostenlos heruntergeladen<br />
werden.<br />
updates<br />
�Sentido führt zum Winter in vier Hotels – auf Fuerteventura,<br />
in der Türkei und in Tunesien – ein neues<br />
Servicepaket für Gäste ab 60 Jahren ein. Es beinhaltet<br />
einen medizinischen Service, der rund um die<br />
Uhr arbeitet, eine Lesebrillen-Auswahl und Preisvorteile<br />
für spezielle Wohlfühl- und Wellnessmassagen.<br />
�Rund 280 Unterkünfte stehen im Autoreise-Katalog<br />
von Alltours für den Winter zur Wahl. Rund<br />
die Hälfte des Angebots entfällt auf Österreich, 30<br />
Prozent auf Deutschland. Die Schweiz, Italien und<br />
Tschechien komplettieren das Sortiment.<br />
�Ecco Reisen hat die Türkei als neues Ziel ins Programm<br />
aufgenommen. Gäste können künftig nach<br />
Side, Antalya, Alanya, Belek und Kemer reisen.<br />
www.ecco-reisen.de<br />
�Gebeco hat erstmals 64 Erlebnisreisen für den<br />
Winter 2012/13 in einer eigenen Broschüre zusammengefasst,<br />
sie enthält zum Beispiel Christmas-<br />
Shopping-Touren nach New York.<br />
www.gebeco.de<br />
thema.produkt<br />
SEMINARE<br />
Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln Essen München<br />
Highlights im Herbst/Winter 2012<br />
■ Führen und Motivieren durch Personal -<br />
gespräche ■ Newsletter als Kundenbindungsinstrument<br />
■ Liquidität – So<br />
bleiben Sie flüssig ■ Meetings im Team<br />
erfolgreich organisieren und planen<br />
■ Von der Kunden gewinnung zur<br />
Kunden bindung ■ NEU: Steuer recht in<br />
der Touristik – Ein Leitfaden für Reise -<br />
büros und Reiseveranstalter<br />
Alle Seminarthemen 2012<br />
finden Sie im praktischen<br />
Überblick in unserem<br />
Seminarkalender.<br />
travel.one 10.8.2012 25<br />
www.drv-service.de · seminare@drv-service.de<br />
© WavebreakMediaMicro - Fotolia.com
26<br />
airlines.airports<br />
Foto: Tourism British Columbia<br />
Trotz Sparkurs verliert Lufthansa im Passagiergeschäft Geld<br />
Weiter auf Schrumpfkurs<br />
Simone Menne: Restrukturierung<br />
bei AUA wirkt sich positiv auf das<br />
Quartalsergebnis des Lufthansa-<br />
Konzerns aus<br />
Foto: Lufthansa<br />
Schneller in den Schnee<br />
n Der Sparkurs der Lufthansa<br />
zeigt Wirkung. Im zweiten<br />
Quartal hat der Konzern einen<br />
operativen Gewinn von<br />
361 Millionen Euro verbucht<br />
und reduziert damit den<br />
operativen Verlust im ersten<br />
Halbjahr auf 20 Millionen<br />
Euro. Positiv hätten sich das<br />
konsequente Kapazitäts-<br />
und Erlösmanagement, Restrukturierungserfolge<br />
bei<br />
AUA und gute Ergebnisbeiträge<br />
der Servicegesellschaften<br />
ausgewirkt, sagt<br />
die neue Finanzchefin Simone<br />
Menne.<br />
Im Geschäftsfeld Passage<br />
Airline Gruppe sieht es aller-<br />
n Air Canada ändert im Winter die Flugzeiten der Verbindung Frankfurt –<br />
Calgary. Dadurch sollen Wintersportler bessere Anschlüsse in die kanadischen<br />
Schneeresorts erhalten. Vom 28. Oktober an startet Flug AC 845 um 10.30 Uhr<br />
in Frankfurt, drei Stunden früher als bisher. Ankunft in Calgary ist um 12.30<br />
Uhr Ortszeit. Dort sollen die Passagiere teilweise bereits nach 60 Minuten Anschluss<br />
nach Edmonton, Kamloops, Kelowna und Vancouver haben. Edmonton<br />
ist Startpunkt für Skireisen in den Jasper National Park. Von Kamloops<br />
und Kelowna aus sind das Sun Peaks Resort und das Big White Ski Resort<br />
schnell zu erreichen. Vancouver ist Ausgangspunkt für Reisen nach Whistler.<br />
dings nicht so rosig aus, und<br />
das trotz besserer Auslastung<br />
der Flugzeuge und gestiegener<br />
Verkehrserlöse. Vor allem<br />
die hohen Treibstoffkosten<br />
seien für den operativen Verlust<br />
von 179 Millionen Euro<br />
verantwortlich, heißt es. Zum<br />
Vergleich: Im zweiten Quartal<br />
2011 machte die Airline im<br />
Passage-Geschäft 100 Millionen<br />
Euro Miese.<br />
Minusmacher der Gruppe<br />
ist vor allem das Passagiergeschäft<br />
der Lufthansa. Für die<br />
ersten sechs Monate weist LH<br />
hier einen operativen Verlust<br />
von 300 Millionen Euro aus.<br />
Doppelt so viel wie im Vor-<br />
Air Canada will<br />
die Anreise<br />
in Skigebiete<br />
wie Big White<br />
erleichtern<br />
jahr. Um im Passage-Sektor<br />
die Kehrtwende zu schaffen,<br />
will Lufthansa weiter Ballast<br />
abwerfen. Zusätzlich zu den<br />
bereits beschlossenen Kapazitätskürzungen<br />
nimmt die<br />
Airline im kommenden Winter<br />
die Verbindungen von<br />
Frankfurt nach Casablanca,<br />
London-Gatwick, Larnaka,<br />
Palma de Mallorca und Neapel<br />
aus dem Flugplan. Insgesamt<br />
werden die angebotenen<br />
Sitzkilometer im Winter<br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 2,5 Prozent reduziert. Für<br />
das Gesamtjahr 2012 bedeute<br />
dies eine Reduzierung des<br />
Wachstums auf 0,5 Prozent.<br />
Neuer Flug nach<br />
Sankt Petersburg<br />
n Vom 26. April 2013 an fliegt Ural<br />
Airlines vom Flughafen Köln/<br />
Bonn dreimal pro Woche nach<br />
Sankt Petersburg. Zum Einsatz<br />
kommt ein Airbus A320 in Zwei-<br />
Klassen-Konfiguration. Neben der<br />
neuen Route wird weiterhin der<br />
Dienst von Köln/Bonn nach Moskau<br />
angeboten, der seit April im<br />
Flugplan der Airline steht. Reisenden<br />
aus Deutschland solle die<br />
neue Strecke eine Möglichkeit bieten,<br />
den Besuch beider russischer<br />
Metropolen miteinander zu verbinden,<br />
heißt es seitens der Fluggesellschaft.<br />
So könnten die Passagiere<br />
beispielsweise ihre Reise<br />
in der russische Hauptstadt beginnen,<br />
dann weiter Richtung Norden<br />
reisen und von Sankt Petersburg<br />
direkt zurückfliegen.<br />
10.8.2012 travel.one
OLT Express will die angekündigte Expansion in Deutschland fortsetzen<br />
und bis zu drei Maschinen in Münster/Osnabrück stationieren<br />
Neuer Investor gesucht<br />
n Nachdem die polnische Investmentgesellschaft<br />
Amber Gold überraschend<br />
ihren Rückzug aus dem Airline-Geschäft<br />
angekündigt hat, ist OLT Express<br />
Germany jetzt auf der Suche<br />
nach einem neuen Investor. Wie es in<br />
der Bremer Firmenzentrale heißt, haben<br />
Kaufinteressenten bereits Kontakt<br />
mit dem Unternehmen aufgenommen.<br />
Erste Gespräche seien angelaufen.<br />
Weniger Glück hatte die polnische<br />
Schwester OLT Express Poland. Die Airline<br />
musste ihren Linienbetrieb kurzfristig<br />
einstellen und führt nur noch<br />
ihre Charteraktivitäten weiter. Mit ähnlichen<br />
Konsequenzen in Deutschland<br />
rechnet die Airline-Führung in Bremen<br />
nicht. OLT Express Germany besitze<br />
alle Voraussetzungen, um den Geschäftsbetrieb<br />
stabil weiterzuführen,<br />
heißt es. Ein neuer Eigentümer solle<br />
der Regional-Airline nur zusätzliche finanzielle<br />
Sicherheit bieten.<br />
updates<br />
Die wird das Unternehmen brauchen.<br />
Denn Geschäftsführer Dr. Joachim Klein<br />
will den bisherigen Kurs von OLT Express<br />
unbeirrt fortführen. »Wir werden<br />
unsere soliden Expansionspläne mit<br />
Nachdruck weiter verfolgen«, unterstreicht<br />
Klein.<br />
Vor kurzem erst hatte OLT angekündigt,<br />
den Flughafen Münster/Osnabrück<br />
als Basis zu nutzen und dort von<br />
September an bis zu drei Maschinen zu<br />
stationieren. Geplant ist, von dem Airport<br />
in Westfalen aus ein Streckennetz<br />
innerhalb Deutschlands und Europas<br />
aufzubauen. Stuttgart, Berlin und Wien<br />
stehen bereits als Ziele fest. Anfang Juli<br />
hatte OLT zudem die Übernahme des<br />
ehemaligen Lufthansa-Partners Contact<br />
Air angekündigt, die Anfang September<br />
offiziell vollzogen werden soll.<br />
Damit will OLT künftig eine Flotte von<br />
15 Flugzeugen betreiben, vornehmlich<br />
Jets vom Typ Fokker 100.<br />
�Am Flughafen Leipzig/Halle werden erstmals Seminare<br />
gegen Flugangst angeboten. Die Termine sind 26. August,<br />
28. Oktober und 16. Dezember.<br />
www.entspanntes-fliegen.de<br />
�In Zusammenarbeit mit dem traditionell japanischen Hotel<br />
Sekiyou und dem Mandarin Oriental Tokyo führt ANA<br />
auf den Europa- und Nordamerika-Verbindungen neue<br />
Bordmenüs in der Business Class ein.<br />
Kooperation mit<br />
Bangkok Airways<br />
n Condor hat mit der thailändischen<br />
Bangkok Airways ein Interlining-Abkommen<br />
geschlossen und kann damit Anschlussflüge<br />
nach Bangkok, Chiang Mai,<br />
Koh Samui, Koh Chang sowie Pattaya<br />
anbieten. Auch Phnom Penh in Kambodscha<br />
ist nun erreichbar. Die Anbindung<br />
erfolgt über die Condor-Ziele Phuket,<br />
Rangun in Myanmar und Siem Reap in<br />
Kambodscha. Fluggäste, die die Umsteigeverbindung<br />
nutzen, erhalten ihre<br />
Bordkarte jeweils am Umsteigeort von<br />
Bangkok Airways. Das Gepäck muss dort<br />
ebenfalls in Empfang genommen und<br />
durch den Zoll gebracht werden.<br />
Flugziel<br />
Kilimandscharo<br />
n Bei Qatar Airways steht nun der<br />
Flughafen Kilimandscharo auf der Liste<br />
der Flugziele. Er ist nach Dar es Salaam<br />
das zweite Ziel der Airline in Tansania.<br />
Kilimandscharo sei eine der Regionen,<br />
die bisher vom internationalen Flugverkehr<br />
trotz starker Nachfrage vernachlässigt<br />
wurden, glaubt Akbar Al Baker. Der<br />
CEO sieht in Afrika ein großes Potenzial.<br />
Von Ende Oktober an nimmt Qatar Airways<br />
dreimal pro Woche Flüge nach Maputo<br />
in Mosambik via Johannesburg auf.<br />
�Bei Air Namibia ersetzen von Oktober 2013 an zwei neue<br />
Airbus A330-200 die aktuell in Betrieb stehenden Airbus<br />
A340-300. Sie kommen mit verbesserter Kabinenausstattung,<br />
30 Business-Class- und 214 Economy-Class-Sitzen auf<br />
der Strecke Frankfurt – Windhoek zum Einsatz.<br />
�Air Astana bedient die Strecke Almaty – Urumqi künftig<br />
täglich statt dreimal pro Woche. Von Astana aus gibt es<br />
vom 17. September an vier wöchentliche Flüge.<br />
travel.one 10.8.2012 27<br />
Foto: OLT Express
28<br />
sales.provision<br />
Überwiegend<br />
heiter<br />
blaut ut quiderem untore nob itate lata comnihi llaborr ovitibu blaut nobitatete lata comnihi<br />
Mit den Provisionsregelungen von TUI, Thomas Cook und Alltours können die<br />
Reisebüros im nächsten Jahr gut leben. Die Chancen erscheinen größer als die Risiken.<br />
Noch vor einigen Jahren hätten<br />
Reisebüros angesichts der folgenden<br />
Sätze wohl geglaubt, sie<br />
hören nicht richtig: Alltours schafft den<br />
Malus ab. TUI, ohnehin seit zwei Jahren<br />
ohne Malus, hält die Umsatzstufen im<br />
dritten Jahr in Folge stabil und legt für<br />
die Buchung bevorzugter Hotelmarken<br />
noch ein paar Prozent obendrauf. Und<br />
Thomas Cook erhöht zwar die Hürde<br />
zum Erreichen der Zehn-Prozent-Marke<br />
wie angekündigt um 10.000 Euro; gibt<br />
Agenturen, die knapp daran scheitern,<br />
aber im nächsten Jahr die Möglichkeit,<br />
die Scharte auszuwetzen. Zudem erweitern<br />
die Oberurseler ihr Hotelincentive.<br />
Keine Frage – die Bereitschaft, einem<br />
engagierten Vertrieb anständige<br />
Provision zu zahlen, ist derzeit so<br />
ausgeprägt wie lange nicht. Dafür gibt<br />
es mehrere Gründe. Zum einen haben<br />
die ganz Großen in den vergangenen<br />
Jahren gegenüber schnell wachsenden<br />
»Verfolgern« wie FTI und Schauinsland<br />
Marktanteile verloren. Um am Ball zu<br />
bleiben, müssen sie den Vertrieb locken,<br />
statt, wie bisweilen in der Vergangenheit<br />
geschehen, mit Strafkatalogen bei<br />
Nichterfüllung zu drohen. Und zum<br />
anderen bleibt die Bedeutung des sta-<br />
10.8.2012 travel.one
Foto: Marvin Siefke/pixelio.de<br />
tionären Vertriebs allen Unkenrufen<br />
zum Trotz stabil. Zwar sinkt die Zahl der<br />
Reisebüros langsam aber stetig. Doch<br />
der Gesamtumsatz des stationären Vertriebs<br />
bewegt sich seit der Krise im Jahr<br />
2009 wieder nach oben.<br />
Malus ist Geschichte.<br />
Zweifellos den öffentlichkeitswirksamsten<br />
Schritt unternimmt zum neuen<br />
Geschäftsjahr Alltours. Zwar ist es<br />
für eine Gesamtbewertung noch zu<br />
früh, weil genaue Zahlen zu den ein-<br />
Neuigkeiten im Überblick<br />
zelnen Provisionsstufen noch fehlen.<br />
Doch der angekündigte Verzicht auf<br />
Rückzahlungsforderungen wegen gesunkener<br />
Umsätze dürfte Vertriebsgeschäftsführer<br />
Dieter Zümpel bei den<br />
Reisebüros einige Sympathiepunkte<br />
bringen. Zudem hat Zümpel das Alltours-Modell<br />
in seiner Komplexität<br />
abgespeckt. Die Höhe der Provision<br />
bemisst sich künftig ausschließlich<br />
nach der Umsatzhöhe. Die bisher angewendete<br />
Staffel für prozentuales Umsatzwachstum<br />
entfällt. Darüber hinaus<br />
TUI<br />
� Sämtliche Tabellen unverändert.<br />
� »TUI Chancen Incentive«: ab 105 Prozent des Vorjahresumsatzes<br />
5% Zusatzprovision auf Mehrumsätze mit provisionsrelevanten Umsätzen<br />
mit Robinson, Grecotel, Flussgenuss, Viverde, Puravida, TUI Family<br />
und Grupotel.<br />
� TUI Fly & More, Airtours Flugbaustein: Basis Service Charge<br />
sinkt von 5 € auf 3 €.<br />
� »Airbag« mit erweitertem Toleranzbereich bei negativer Umsatzentwicklung<br />
läuft im Geschäftsjahr 2012/13 aus.<br />
Thomas Cook<br />
� Umsatzhürde zum Erreichen der Partnerprovision von mindestens 10%<br />
steigt um 10.000 € auf 155.000 €.<br />
� Weitere Umsatzstufen bleiben unverändert.<br />
� »Fairnessprogramm« für Agenturen, die 2011/12 unter 155.000 €,<br />
aber mehr als 145.000 € umsetzen. Werden 2012/13 die 155.000 € erreicht,<br />
erhält das Reisebüro rückwirkend die Partnerprovision.<br />
� Hotel-Incentive wird um Aldiana erweitert – Voraussetzung für das Incentive<br />
sind 5% Mehrumsatz bei Thomas Cook und Vorjahresumsatz bei Aldiana.<br />
� Flüge aus dem Bausteinprogramm werden auf Nettopreise umgestellt.<br />
Alltours<br />
� Keine Rückzahlungsforderungen mehr.<br />
� Provision basiert ausschließlich auf Umsatzvolumen.<br />
� Maximaler Provisionssatz sinkt von 13,4 auf 13%,<br />
erreichbar ab 560.000 € Alltours-Umsatz.<br />
� »Wachstumsprogramm« für Agenturen unter 75.000 € Umsatz; sie erhalten<br />
10% Provision, wenn sie sich zum aktiven Verkauf von Alltours-Produkten<br />
verpflichten und die 75.000-€-Marke im nächsten Jahr überspringen.<br />
� Profi-Partner-Bonus entfällt.<br />
führt der Vertriebschef ein Motivationsprogramm<br />
für Agenturen ein, die<br />
nicht die erforderlichen 75.000 Euro<br />
mit Alltours umsetzen, um zehn Prozent<br />
Provision zu erhalten. Wie schon<br />
im Geschäftsjahr 2010/11 erhalten diese<br />
Agenturen zehn Prozent Provision,<br />
wenn sie sich zum aktiven Verkauf von<br />
Alltours-Produkten verpflichten. Das<br />
Grundkonzept überzeugt. Wenn jetzt<br />
auch noch die Details stimmen, dürften<br />
Dinge wie der Wegfall der erhöhten<br />
Vergütung für Versicherungen und<br />
Cook-Mann Würst: Hotel-Incentive<br />
wird auf Aldiana ausgeweitet<br />
TUI-Manager Knapp: Mehr als<br />
15 Prozent für Mehrumsätze mit<br />
eigenen Hotelmarken<br />
provision.sales<br />
travel.one 10.8.2012 29
30<br />
sales.provision<br />
Alltours-Stratege Zümpel: Abschied<br />
vom Reizthema Rückzahlungsforderungen<br />
des Profi-Partner-Bonus von bis zu 0,3 Prozent<br />
nicht allzu stark ins Gewicht fallen.<br />
Incentive satt.<br />
Bei TUI lautet die gute Nachricht, dass fast<br />
alles beim Alten bleibt. An den Tabellen<br />
ändert sich nichts. Aber der Branchenprimus<br />
belohnt seine Agenturen nun wieder<br />
für den Verkauf der renditestarken eigenen<br />
Hotelmarken. Das »TUI Chancen Incentive«<br />
bietet Reisebüros, die ihren Umsatz mit<br />
TUI-Hotelkonzepten um mindestens fünf<br />
Prozent steigern, im Touristikjahr 2012/13<br />
eine Zusatz-Provision von fünf Prozent<br />
auf den Mehrumsatz, der sich oberhalb<br />
der 105-Prozent-Marke bewegt. Dazu zählen<br />
alle provisionsrelevanten Umsätze mit<br />
Robinson, Grecotel, Flussgenuss, Viverde,<br />
Puravida, TUI Family, Grecotel und Grupotel.<br />
Künftig könnten noch weitere Marken<br />
hinzukommen.<br />
Für margenstarke, exklusive Produkte<br />
legen sich die Veranstalter ins Zeug<br />
Auf der Negativseite ist lediglich zu verbuchen,<br />
dass die Basic Service Charge für<br />
Nur-Flug-Buchungen von fünf auf drei<br />
Euro reduziert wird. Und der sogenannte<br />
Airbag, über den Reisebüros, die im vergangenen<br />
und in diesem Geschäftsjahr<br />
Umsatzzuwächse hatten, bei rückläufigen<br />
TUI-Umsätzen Provisionsverluste reduzieren<br />
können, kommt im nächsten Geschäftsjahr<br />
zum letzten Mal zum Tragen.<br />
Höherer Mindestumsatz.<br />
Thomas Cook erhöht den Umsatz zum Erreichen<br />
des Partner-Status und damit der<br />
Grundprovision von zehn Prozent, um<br />
10.000 auf 155.000 Euro. Das stand bereits<br />
in den Vertriebskonditionen für das laufende<br />
Jahr geschrieben. Erreichen Agenturen<br />
diese Marke nicht, erzielen aber eine<br />
Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr<br />
und setzen mindestens 145.000 Euro mit<br />
den Cook-Marken um, dann greift das so-<br />
genannte Fairnessprogramm. Wenn diese<br />
Büros im Geschäftsjahr 2012/13 den Partner-Umsatz<br />
erreichen, zahlt ihnen Thomas<br />
Cook rückwirkend für das gesamte Jahr<br />
den Partner-Provisionssatz. Alle übrigen<br />
Umsatzstaffeln bleiben, wie sie waren. Die<br />
Erhöhung der Hürde stelle für die meisten<br />
Büros keine allzu große Herausforderung<br />
dar, sagt Vertriebschef Christian Würst.<br />
Schließlich sei seit 2010 der Umsatz pro<br />
Thomas-Cook-Agentur im Schnitt um sechs<br />
Prozent gestiegen.<br />
Das Hotelincentive, das Thomas Cook<br />
für Buchungen von Sentido, Iberostar und<br />
einer Reihe weiterer Marken zahlt, wird<br />
auf Aldiana ausgeweitet. Es beträgt 0,25<br />
Prozent für normale Cook-Agenturen, 0,3<br />
Prozent für Neckermann Team und Partner<br />
Reisebüros sowie 0,35 Prozent für die Franchise-Büros<br />
des Konzerns. Allerdings wird<br />
das Incentive, das seit zwei Jahren besteht,<br />
künftig erst bei einem Umsatzzuwachs von<br />
mindestens fünf Prozent ausgezahlt. Mit<br />
Aldiana müssen die Reisebüros mindestens<br />
den Vorjahresumsatz erreichen.<br />
Im Flugbereich setzt sich auch bei Thomas<br />
Cook der Schwenk von Provisionen zu<br />
Nettopreisen fort. Bei Buchungen von Flügen<br />
im Bausteinsegment gilt künftig auch<br />
das Nettopreismodell mit Service Charge.<br />
Eine positive Neuregelung bleibt den<br />
Kooperations- und Franchise-Büros von<br />
Thomas Cook vorbehalten. Zur Berechnung<br />
ihrer On-Top-Provision werden erstmals<br />
auch die Umsätze mit Öger Tours mitberechnet.<br />
Dies erleichtert es Agenturen mit<br />
guten Öger-Umsätzen, höhere Stufen zu erreichen,<br />
denn an den Zahlen in der Tabelle<br />
ändert sich gegenüber dem Vorjahr nichts.<br />
Spannend wird es im nächsten Jahr.<br />
TUI-Vertriebschef Michael Knapp hat angekündigt,<br />
TUI werde die Provision 2013/14<br />
»noch stärker am Erfolg mit den exklusiven<br />
TUI-Produkten ausrichten«. Zudem regiert<br />
dann in Hannover mit Johan Lundgren ein<br />
neuer Chef. Thomas Cook wird sicher prüfen,<br />
ob es sich lohnt, die Umsätze mit Öger<br />
Tours stärker in die Vergütung einfließen<br />
zu lassen. Und Alltours ist sowieso immer<br />
für eine Überraschung gut.<br />
Christian Schmicke<br />
10.8.2012 travel.one
Franchisepartner<br />
agieren an langer Leine<br />
n »Flexibilität« lautet die schlichte Antwort auf die Frage, wie Derpart<br />
im Wettbewerb der Vertriebssysteme um die besten Reisebüros punkten<br />
will. Das Führungsduo, Christoph Führer und Aquilin Schömig, will<br />
seinen Franchisenehmern weiterhin starke unternehmerische Freiheiten<br />
gewähren. Zwar sei Derpart daran gelegen, den Anteil der Rewe-Produkte<br />
zu steigern, doch letztlich sei dies ein »klar nachgelagertes Thema«.<br />
Wichtiger sei der Erfolg der einzelnen Büros, und dieser basiere darauf,<br />
Kundenwünsche optimal zu erfüllen. Deshalb liege der Umsatzanteil der<br />
Kölner und Frankfurter Rewe-Veranstalter mit rund 30 Prozent niedriger<br />
als bei den übrigen konzerneigenen Reisebüroketten.<br />
Im laufenden Geschäftsjahr liegt Derpart mit den 450 Franchisebüros<br />
und 40 eigenen Reisebüros gut im Rennen. Der Umsatz bewege sich<br />
gut fünf Prozent über dem Vorjahr, sagt Führer. Dazu habe auch ein starkes<br />
Kurzfrist-Geschäft in den vergangenen Wochen beigetragen.<br />
www.derpart24.de<br />
n <strong>Travel</strong>port hat für Reisebüros<br />
eine Anwendung für<br />
iPhones und iPads entwickelt.<br />
Mit dem »<strong>Travel</strong>port Mobile<br />
Agent« erhalten an Galileo<br />
angeschlossene Agenturen<br />
über mobile Endgeräte<br />
Zugriff auf alle Anwendungen<br />
des CRS, können Buchungen<br />
vornehmen und alle Vor-<br />
Derpart-Chefs<br />
Führer und<br />
Schömig:<br />
Unternehmerischen<br />
Erfolg nicht der<br />
Konzernraison<br />
unterordnen<br />
Buchung nicht<br />
ohne Reisebüros<br />
n Princess Cruises hat die Website mit einer<br />
neuen Buchungsmaschine ausgestattet,<br />
die eine Reihe erweiterter Auswahl- und Filtermöglichkeiten<br />
bietet. So erscheint nach<br />
der Selektion der gewünschten Kreuzfahrt<br />
und der bevorzugten Kabine neben dem tagesaktuellen<br />
Preis auch die exakte Lage der<br />
Kabine auf dem Decksplan. Die Kabine kann<br />
von Endkunden online nur reserviert werden.<br />
Die Umwandlung der Option in eine<br />
Buchung bleibe den Reisebüros vorbehalten<br />
und werde voll verprovisioniert, versichert<br />
die Reederei. www.princesscruises.de<br />
Checkmytrip<br />
jetzt für Android<br />
n Amadeus bietet die Checkmytrip-App<br />
für Smartphones nun auch für Geräte an,<br />
die mit dem Google-Betriebssystem Android<br />
laufen. Bislang war sie nur für iPhones<br />
und Blackberrys verfügbar. Die App ist auch<br />
in einer White-Label-Version für Reisebüroketten<br />
und Unternehmen erhältlich, die sie<br />
mit ihrer Corporate Identity ausstatten wollen.<br />
Der Name, unter dem sie dann in den<br />
Stores der Anbieter bereit gestellt wird, ist<br />
frei wählbar. Heruntergeladen werden kann<br />
die neue App über Google Play.<br />
<strong>Travel</strong>port startet den Mobile Agent<br />
gänge verwalten. Der Zugang<br />
ist kryptisch und sprachunabhängig.<br />
Die Pilotphase des<br />
Mobile Agents wurde in Portugal,<br />
Spanien und Brasilien<br />
abgeschlossen.<br />
Voraussetzung für die<br />
Nutzung ist ein gültiger Nut-<br />
zervertrag mit Galileo, die<br />
Kosten belaufen sich auf zehn<br />
Euro pro Monat und Zugang.<br />
Ob auch andere Smartphones<br />
wie Blackberry eine Zugangsberechtigung<br />
erhalten, werde<br />
derzeit geprüft, sagt Country<br />
Manager Marcel van de Wal.<br />
Van de Wal: Alle CRS-Funktionen<br />
über mobile Apple-Endgeräte kundenbetreuung.deutschland@travelport.com<br />
mix.sales<br />
travel.one 10.8.2012 31
32<br />
destination.ägypten<br />
Es geht<br />
aufwärts<br />
Ägypten findet langsam zu alter Stärke zurück. Die<br />
Buchungszahlen steigen und lassen die Veranstalter<br />
opti mistisch auf die kommende Wintersaison blicken.<br />
ETI-Geschäftsführer Jenssen:<br />
»Die Buchungen für den Winter<br />
sind sehr gut gestartet«<br />
Oft-Chefin Reinert: »Die Nachfrage<br />
ist wieder da, das Minus<br />
reduziert sich täglich«<br />
Zwei Monate vielleicht, höchstens<br />
aber drei oder vier – dann ist der<br />
Spuk vorbei. So dachten nicht wenige,<br />
als im Januar 2011 in Kairo die<br />
Menschen auf die Straße gingen und der<br />
Tourismus in Ägypten zusammenbrach.<br />
Schnell wurden sie eines Besseren belehrt.<br />
Die Krise hält bis heute an. Doch die Veranstalter<br />
sehen Licht am Horizont. Sie blicken<br />
recht zuversichtlich auf die Wintersaison.<br />
Denn das Interesse der Deutschen an einem<br />
Urlaub in dem nordafrikanischen<br />
Land nimmt offenbar allmählich wieder zu.<br />
»Die Buchungseingänge sind sehr positiv«,<br />
sagt Andreas Rüttgers, Flugreisen-<br />
Chef bei Schauinslandreisen. Und auch das<br />
Gros der Konkurrenz äußert sich zufrieden.<br />
»Ägypten legt kontinuierlich zu«, meint<br />
Markus Bruchmüller, bei TUI Leiter Produktmanagement<br />
östliche Mittelstrecke,<br />
und spricht von einem zweistelligen Plus<br />
für den Sommer. Buchen die Kunden weiterhin<br />
wie zur Zeit, so FTI-Manager Marco<br />
Volpe, dann glichen die Zahlen zum Ende<br />
des Geschäftsjahres denen vor Beginn des<br />
Arabischen Frühlings. »Wenn die Lage stabil<br />
bleibt, sind die Chancen sehr gut, auf<br />
den Stand vor der Revolution zu kommen«,<br />
betont auch Ursula Reinert, Geschäftsführerin<br />
von Oft Reisen.<br />
Doch es gibt auch andere Stimmen. »Die<br />
Buchungen sind leider noch immer sehr<br />
verhalten«, räumt Markus Leutner ein, der<br />
als Produktleiter bei Thomas Cook und Neckermann<br />
für Ägypten zuständig ist. Und<br />
Benjamin Krumpen, Geschäftsführer von<br />
Phoenix Reisen, verrät, dass die Buchungen<br />
weiterhin im Minus liegen – um 16,5<br />
Prozent gegenüber dem bereits schlechten<br />
Ägypten-Jahr 2010/11 (damals schloss der<br />
10.8.2012 travel.one
Veranstalter mit minus 35 Prozent ab). Allerdings<br />
laufen die Nilkreuzfahrten bei<br />
Phoenix Reisen wieder besser. Auch die<br />
Kairo-Programme finden ihre Abnehmer.<br />
Foto: Berno Nix<br />
Das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit.<br />
Sämtliche Kultur-Produkte litten<br />
unter den politischen Umwälzungen mehr<br />
als der Badeurlaub. Im vergangenen Winter<br />
und Frühling, der Hochsaison auf dem Nil,<br />
fuhren etliche Schiffe gar nicht oder mit<br />
nur wenigen Gästen an Bord. So krass wird<br />
es in der nächsten Flusssaison wohl nicht.<br />
Die Skepsis der Kunden ist jedoch weiterhin<br />
zu spüren. »Nilkreuzfahrten sind zwar<br />
keine Ladenhüter, aber ein nicht so leicht<br />
verkaufbares Produkt«, weiß Nils Jenssen,<br />
Geschäftsführer von ETI.<br />
Ausbau der Programme.<br />
Dennoch wagen einige Veranstalter, ihr Nil-<br />
Programm auszubauen. Bei FTI steht ein<br />
fünftes Schiff im Winterkatalog. Und Oft<br />
Reisen will nach Phoenix Reisen und 1A<br />
Vista Reisen die Chance ergreifen, wieder<br />
Kreuzfahrten ab Kairo anbieten zu können.<br />
Von Februar an, so der Plan, sollen Kunden<br />
von der Hauptstadt bis nach Assuan fahren<br />
– die ägyptische Regierung hat den Strom<br />
diesen Sommer nach vielen Jahren Pause<br />
komplett frei gegeben.<br />
Nicht wenige Unternehmen haben trotz<br />
der mauen Monate ihr Programm aufgestockt.<br />
So verdoppelte ETI die Zahl der<br />
Tauchbasen und kombiniert nun Tauchsafaris<br />
unterschiedlicher Anbieter mit Hotelaufenthalten.<br />
FTI ging neue strategische<br />
Partnerschaften ein und kooperiert jetzt<br />
mit den Jaz Hotels und dem Tourismuskonzern<br />
Orascom. Die Münchner bündeln ihr<br />
ausgebautes Ägypten-Angebot sogar erstmals<br />
in einem eigenen Katalog (mehr dazu<br />
auf Seite 37). Und auch die Rewe-Marken gehen<br />
mit einem Mehrangebot in den Winter.<br />
Dertour etwa erhöhte die Hotel-Kontingente<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent.<br />
»Aufgrund der hervorragenden Nachfrage«,<br />
sagt Ägypten-Produktleiter Lothar Münzenthaler<br />
und betont: »Damit erreichen wir<br />
ein wesentlich höheres Niveau als vor der<br />
Revolution.« Dass er alle Zimmer füllt, ist<br />
durchaus möglich. Oft-Chefin Reinert stellt<br />
derzeit fest: »Wir könnten sogar mehr verkaufen,<br />
wenn wir die Flugplätze hätten.«<br />
Petra Hirschel<br />
ägypten.destination<br />
Die Preise<br />
in der<br />
Wintersaison<br />
Dertour, Oft und Schauinsland<br />
nennen stabile Preise. So<br />
auch ETI, der Veranstalter verweist<br />
jedoch auf seine Frühbucherrabatte,<br />
wodurch sich<br />
bis zu 40 Prozent sparen ließen.<br />
Auch TUI spricht von »attraktiven<br />
Frühbucherpreisen«,<br />
die zwei Prozent unter dem<br />
Vorjahr liegen würden. Bei<br />
FTI sind die Reisen im Schnitt<br />
zwei Prozent günstiger. Thomas<br />
Cook betont, dass Ägypten<br />
preiswerter geworden sei.<br />
Bei Phoenix Reisen sind die<br />
Nilkreuzfahrten etwas günstiger,<br />
die Preise für die Badehotels<br />
sind stabil.<br />
Der Kulturtourismus,<br />
so auch Reisen durch<br />
die Wüste, litt stärker<br />
als der Badeurlaub<br />
travel.one 10.8.2012 33
34<br />
destination.ägypten<br />
Vier Reedereien machen das Rote Meer diesen Winter zu ihrem festen Fahrtgebiet<br />
Zunehmend beliebt<br />
Historische<br />
Schätze<br />
Die bekanntesten Ausflugsziele<br />
sind von Scharm El-<br />
Scheich aus das Katharinenkloster,<br />
von Aqaba aus die<br />
Felsenstadt Petra, von Sokhna<br />
aus Kairo und Gizeh (Pyramiden)<br />
und von Safaga aus<br />
Luxor und das Tal der Könige.<br />
Die Sehenswürdigkeiten<br />
sind jedoch relativ weit von<br />
den Häfen entfernt. Nach Luxor<br />
etwa sind es 215 Kilometer<br />
und zum Katharinenkloster<br />
230 Kilometer.<br />
Das Tal der Könige in Luxor, die Pyramiden<br />
von Gizeh, das Katharinenkloster<br />
auf dem Sinai. Es sind<br />
berühmte Namen, die locken. Wer eine<br />
Kreuzfahrt durch das Rote Meer bucht,<br />
denkt nicht allein an den blauen, wolkenlosen<br />
Himmel oder die bunte Unterwasserwelt.<br />
Den Reiz der Reise machen auch die<br />
Sehenswürdigkeiten Ägyptens aus. Und die<br />
Möglichkeit, gleichzeitig die jordanische<br />
Felsenstadt Petra kennenzulernen.<br />
Vier Reedereien bieten in der Wintersaison<br />
diese Kombination an. Sowohl die<br />
beiden Carnival-Töchter Aida Cruises und<br />
Costa Crociere als auch MSC Crociere und<br />
FTI Cruises haben das Rote Meer zu ihrem<br />
festen Fahrtgebiet auserkoren und brechen<br />
jede Woche von einem Basishafen aus zu<br />
Kreuzfahrten auf. Damit sind in der Region<br />
so viel Kreuzfahrtschiffe in einer Regelmäßigkeit<br />
unterwegs wie noch nie.<br />
Ein neues Produkt sind die Seereisen<br />
jedoch nicht. Seit jeher verkehren Passagierschiffe<br />
vor der Küste Ägyptens und der<br />
Arabischen Halbinsel. Doch die meisten<br />
Ozeanliner befinden sich sozusagen auf der<br />
Durchreise. Sie durchqueren das Rote Meer<br />
auf ihrem Weg vom Mittelmeer, dem Fahrtgebiet<br />
des Sommers, zu ihrem Winterquartier,<br />
dem Persischen Golf. Oder die Passage<br />
ist Teil einer Weltreise.<br />
Rückkehr und Neuanfang.<br />
Dass aber Schiffe eine ganze Saison im Roten<br />
Meer verbringen, ist relativ neu. Auch<br />
wenn es in der Vergangenheit immer wieder<br />
Versuche gab, die Destination als Ziel<br />
zu etablieren. FTI zum Beispiel versuchte<br />
sich dort im Winter 2006/2007. Das Unternehmen<br />
war damals mit der Sapphire der<br />
einzige Anbieter mit wöchtlichen Reisen<br />
auf dem deutschen Markt. Nach dem Verkauf<br />
der Tochter Air-Maritime Seereisen –<br />
sie vermarktete das Schiff – verabschiedete<br />
sich FTI von dem Gewässer.<br />
Im November kehrt das Unternehmen<br />
zurück. Dieses Mal mit der Marke FTI Cruises<br />
und dem Schiff FTI Berlin. Nach den<br />
10.8.2012 travel.one
geplatzten Plänen, nach Indien zu fahren,<br />
entschieden sich die Münchener wieder für<br />
das Rote Meer. Zum ersten Mal dort vertreten<br />
ist dagegen MSC. Die MSC Armonia startet<br />
im Winter jeden Samstag in Scharm El-<br />
Scheich. Auch die Aida Mar legt jede Woche<br />
vom Sinai ab. Die Reederei lässt ihr jüngstes<br />
Flottenmitglied zwölfmal auf der Route<br />
fahren und erhöht damit ihr Angebot. Im<br />
vergangenen Winterhalbjahr, als die Carnival-Tochter<br />
erstmals länger im Roten Meer<br />
war, standen acht Reisen mit der Aida Blu<br />
im Programm.<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> <strong>One</strong><br />
Kombination aus<br />
Kultur- und Badeurlaub:<br />
Passagiere<br />
können auf dem Sinai<br />
das Katharinenkloster<br />
besuchen und im Meer<br />
schwimmen<br />
Bereits die dritte Saison ist dieser Winter<br />
für Costa. Ende November bis Ende Februar<br />
läuft die Costa Voyager in Scharm El-<br />
Scheich aus. Ursprünglich sollte das Schiff<br />
sogar das ganze Jahr über im Roten Meer<br />
bleiben. Der Ausfall der Costa Allegra und<br />
die damit verbundene Neusortierung der<br />
Flotte machten die Pläne jedoch zunichte.<br />
Die Reedereien betonen, dass sich ihre<br />
Reisen hoher Resonanz erfreuen. Von den<br />
teilweise noch immer anhaltenden negativen<br />
Auswirkungen des Arabischen Frühlings<br />
seien sie nicht betroffen. Petra Hirschel<br />
The Grand Resort HALBPENSION<br />
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travel.one 10.8.2012 Hotel Association. Limitiertes Angebot. Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler vorbehalten. 35<br />
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Seereisen im<br />
Winter 2012/13<br />
Aida Cruises: Zwischen 25.<br />
November und 17. Februar<br />
einwöchige Kreuzfahrten ab/<br />
bis Scharm El-Scheich via Aqaba,<br />
Eilat, Safaga und Sokhna.<br />
Mit der Aida Mar.<br />
Costa Crociere: Zwischen<br />
26. November und 26. Februar<br />
einwöchige Kreuzfahrten<br />
ab/bis Scharm El-Scheich via<br />
Eilat, Aqaba, Safaga und Sokhna.<br />
Mit der Costa Voyager.<br />
FTI: Zwischen 11. November<br />
und 10. März einwöchige<br />
Kreuzfahrten ab/bis Safaga<br />
oder ab/bis Scharm El-Scheich<br />
mit Stopps in Aqaba und<br />
Sokh na. Mit der FTI Berlin.<br />
MSC: Zwischen 10. November<br />
und 2. März einwöchige<br />
Kreuzfahrten ab/bis Scharm<br />
El-Scheich via Safaga, Eilat,<br />
Aqaba, Sokhna. Mit der MSC<br />
Armonia.
36<br />
destination.ägypten<br />
Engagierter Touristiker<br />
n Seit vielen Jahren eine feste Größe im<br />
Ägypten-Tourismus, kümmert sich Mohamed<br />
Hisham Abbas Zaazou nun an<br />
oberster Stelle um die Weiterentwicklung<br />
des Sektors: Der 58-Jährige bekleidet<br />
seit der Bekanntgabe der Kabinettsumbildung<br />
Anfang August das Amt des<br />
ägyptischen Tourismusministers.<br />
Er folgt auf Mounir Fakhry Abdel<br />
Nour, der nach der Revolution für die<br />
Übergangsregierung diesen Posten innehatte.<br />
Zaazou verfügt über langjährige<br />
Erfahrung im Tourismus, er agierte<br />
in den vergangenen Jahren bereits als<br />
Assistent des Tourismusministers. Zudem<br />
verfügt er über zahlreiche privatwirtschaftliche<br />
Erfahrungen. So arbeitete<br />
er von 1980 an für R & H Voyages<br />
in Nordamerika, ab 1982 kümmerte er<br />
Im Akassia Beach werden nun Aktivitäten<br />
für Langzeiturlauber angeboten<br />
Foto: LTI<br />
Unterhaltung für Langzeiturlauber<br />
n ITS, Jahn Reisen und<br />
Tjae reborg erweitern zum<br />
Winter das Flugangebot nach<br />
Ägypten. Vor allem mittwochs<br />
und freitags gibt es<br />
ab Köln, Düsseldorf, Frankfurt,<br />
Stuttgart und München<br />
deutlich mehr Verbindungen<br />
nach Hurghada. Ansonsten<br />
neu im Winter: ITS bietet das<br />
Mohamed Hisham<br />
Abbas Zaazou ist neuer<br />
Tourismusminister<br />
in Ägypten<br />
sich um deren Geschäft in Ägypten. Von<br />
1995 bis 1999 war er Chef von Sakkara<br />
<strong>Travel</strong>, von 2000 an leitete er den Agrarprodukte-<br />
und Nahrungsmittelhersteller<br />
Gozour Agri Industries. Später wurde<br />
er Generaldirektor der Egyptian Tourism<br />
Federation, bevor er von 2008 an<br />
für das Tourismusministerium aktiv war.<br />
Sein oberstes Ziel sei es, wieder<br />
mehr Touristen nach Ägypten zu bringen,<br />
sagte er nach seiner Ernennung.<br />
Und auch der Umweltschutz liegt ihm<br />
am Herzen. Auf der ITB dieses Jahres<br />
jedenfalls unterstützte er ausdrücklich<br />
das Zertifizierungsprojekt »Green<br />
Star«, dem sich langfristig alle Häuser<br />
in Ägypten unterziehen sollen. »Das<br />
zahlt sich in bar aus«, zeigte sich Zaazou<br />
überzeugt.<br />
Clubhotel Sea Club Aquapark<br />
an, das in diesem Winter eröffnet;<br />
außerdem das Tauch-,<br />
Kite- und Lifestyle-Hotel The<br />
Breakers Diving & Surfing<br />
Lodge in Soma Bay. Bei Jahn<br />
Reisen gibt es neu eine Luxusnilfahrt<br />
auf der Mövenpick<br />
Sun Ray sowie zwei besondere<br />
Adressen in El Gou-<br />
Eintrittspreise wohl<br />
nächstes Jahr höher<br />
n Insidern zufolge will die ägyptische<br />
Regierung voraussichtlich ab Januar<br />
nächsten Jahres die Eintrittspreise für<br />
kulturelle Stätten erhöhen. Genauere<br />
Angaben über die angepeilten Eintrittspreise<br />
gibt es allerdings nicht. Von<br />
amtlicher Seite erfolgte bis Redaktionsschluss<br />
bezüglich dieses Themas keine<br />
Reaktion. »Grundsätzlich halte ich diese<br />
Überlegungen für angebracht, allerdings<br />
nicht zum jetzigen Zeitpunkt; als<br />
Veranstalter müssen wir Planungs- und<br />
Kalkulationssicherheit haben«, kommentiert<br />
Oft-Reisen-Chefin Ursula Reinert<br />
das Vorhaben der Ägypter.<br />
Ferien für<br />
Wasserfrösche<br />
n Urlauber, die gerne rutschen, kommen<br />
im Serenity Fun City Resort in<br />
Makadi Bay mit Sicherheit auf ihre Kosten.<br />
Das Haus mit 585 Zimmern verfügt<br />
über den größten Aquapark der Region:<br />
26 Wasserrutschen, ein »Crazy River«,<br />
ein Wellenbad sowie zwei Themenpools<br />
sorgen dort für Unterhaltung. Im Hotel<br />
selbst gibt es noch mal einen großen<br />
Süßwasserpool mit separatem Kinderbecken<br />
und Poolbar. Außerdem zählen<br />
fünf Bars, Geschäfte und vier Restaurants<br />
zur Anlage. Buchbar etwa über TUI.<br />
na: das Dawar el Omda und<br />
das Mosaique El Gouna. Außerdem<br />
ist die Region Dahab<br />
mit zwei Hotels nun dabei.<br />
Bei LTI Hotels soll<br />
das neue Unterhaltungsprogramm<br />
»Winteraktiv« Langzeiturlauber<br />
locken, in Ägypten<br />
ins LTI Akassia Beach<br />
nach Marsa Alam.<br />
10.8.2012 travel.one
Eigener Katalog<br />
im Winter<br />
n In der Wintersaison erhöht FTI die Hotel- und<br />
Flugkontingente in Ägypten und widmet dem Land<br />
erstmals einen eigenen Katalog. Neben Hurghada<br />
setzt der Veranstalter bei der Expansion vor allem<br />
auf die Regionen Scharm El-Scheich und Marsa<br />
Alam. Das Flugangebot wird hauptsächlich mit<br />
Air Berlin und Sun Express an Wochenendterminen<br />
ausgebaut. Der Veranstalter bündelt auf 196 Seiten<br />
das bisher »größte Programm in der FTI-Geschichte«.<br />
Urlauber finden im Katalog 144 Hotels, sechs<br />
Rundreisen, fünf Nilschiffe und Kreuzfahrten auf<br />
dem Nassersee sowie im Roten Meer. Zu den wichtigsten<br />
Hotelpartnern zählen die Jaz Hotels and Resorts,<br />
Sol y Mar sowie Iberotel.<br />
Ägypten-Programm ausgebaut: Golfer kommen zum<br />
Beispiel im Steigenberger Resort auf ihre Kosten<br />
Hilton-Hotels in<br />
Kairo und Alexandria<br />
n Die Hotelkette Hilton baut in Ägypten zwei neue Häuser.<br />
Das Hilton Gaza Pyramids, im Süden von Kairo gelegen, soll<br />
390 Zimmer, ein Business-Center, Konferenzräume und ein<br />
großes Gesundheitszentrum mit Spa haben. Die Eröffnung<br />
ist für das Jahr 2016 geplant.<br />
Früher soll es in Alexandria losgehen. Das Hilton Alexandria<br />
King’s Ranch Resort wird 40 Kilometer westlich der Stadt<br />
liegen, unweit des Borg al Arab International Airports. Die Eröffnung<br />
ist für Ende 2013 vorgesehen. Mit den beiden neuen<br />
Häusern gibt es 20 Hilton Hotels in Ägypten.<br />
Foto: FTI<br />
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travel.one 10.8.2012 37
38<br />
destination.sri lanka<br />
01<br />
Auferstanden<br />
aus den Ruinen<br />
Sri Lankas durch Krieg und Tsunami geschundene Ostküste entwickelt sich zu dem,<br />
was sie schon lange hätte sein müssen: ein beliebtes Touristenziel.<br />
01 Das Chaaya Blu gehört zu den<br />
wenigen Hotels in Trincomalee<br />
02 Die Region um Batticaloa<br />
ist muslimisch geprägt, verhüllte<br />
Frauen spazieren in den Straßen<br />
Bilderbuchstrände, üppig grüne Regenwald-Kulisse<br />
und eine 2.500 Jahre<br />
alte Zivilisation mit imposanten<br />
steinernen Zeitzeugen – kaum ein Land<br />
bietet so viel Kultur, Exotik und Wildlife auf<br />
einer Fläche in der Größe Bayerns: Sri Lanka.<br />
Kaum war der Bürgerkrieg im Mai 2009<br />
blutig beendet, setzte die New York Times<br />
die Insel auf den ersten Platz der weltweiten<br />
»To go«-Liste für 2010. Zwei Millionen<br />
Touristen pro Jahr sind anvisiert bis 2016 –<br />
dabei reichen in dem wahrscheinlich bald<br />
zu den führenden Destinationen Südasiens<br />
gehörenden Land die Hotels bei zuletzt<br />
knapp 856.000 Besuchern schon jetzt fast<br />
nicht aus. Doch die unberührte, aber leidgeprüfte<br />
Ostküste steht in den Startlöchern.<br />
Fast 30 Jahre lang schmorten die Masterpläne<br />
in den Schubladen der Tourismusmanager.<br />
Als die Baupläne nach Kriegsende<br />
hervorgeholt wurden, wuchsen die<br />
Zahlen schnell ins Gigantische. Von allein<br />
zwei Sieben-Sterne-Hotels ist die Rede,<br />
man munkelt sogar von Anlagen mit 2.000<br />
bis 5.000 Zimmern. Alles »sanfter Tourismus«,<br />
versteht sich. Die kilometerlangen<br />
jungfräulichen Strände in Nilaveli und<br />
Uppuveli nördlich von Trincomalee sind<br />
im Vergleich zur Süd- und Westküste aber<br />
auch außergewöhnlich: breit wie Fußball-<br />
10.8.2012 travel.one
felder, keine umwerfende Brandung oder<br />
gefährliche Strömungen und ideal für<br />
Kinder, weil flach abfallend. Es gibt intakte<br />
Tauchspots und Korallen nahe der Küste.<br />
Und (noch) keine fliegenden Händler,<br />
die schon Spalier stehen, wenn man nur<br />
durchs Gartentor den Strand betritt.<br />
Gefechte, Ausgangssperren, Restriktionen<br />
– das ist Vergangenheit. »Im Krieg hatten<br />
wir Tag und Nacht Angst vor Bomben«,<br />
erinnert sich Sivatharshan Sivasubramaniam,<br />
der tamilische Inhaber des Beach<br />
Bangal Guest House in Uppuveli. Er gehört<br />
zur Bevölkerungsmehrheit im Osten, zu 90<br />
Prozent Tamilen und Moslems, und freut<br />
sich über die ersten Touristen, die nun den<br />
norwegischen Minenräumern und den Tsunami-Aufbauhelfern<br />
aus aller Welt folgen.<br />
Land für Hotels abgesteckt.<br />
Man fährt an der Ostküste teils auf nagelneuen<br />
Rennpisten, alle paar Kilometer<br />
jedoch im Slalom um die Öltonnen der<br />
Straßenbarrikaden des Militärs. In der<br />
herrlichen Endlos-Bucht von Kalkudah ist<br />
das Land abgesteckt, manches Schild trägt<br />
schon den Hotelnamen. In der benachbarten<br />
Passekudah Bay tobt der Bär: Es ist<br />
Sonntag, Hindi-Pop plärrt über den vollen<br />
Parkplatz, die Imbissstände und die Eiswägelchen.<br />
Die einheimischen Ausflügler<br />
baden händchenhaltend in voller Montur.<br />
Im Hinterland und am Strand wird eifrig<br />
gehämmert zwischen den Ruinen – ob sie<br />
durch Bomben oder den Tsunami entstanden<br />
sind, lässt sich nicht immer erkennen.<br />
Vor dem Maalu Maalu Resort & Spa<br />
Hotels<br />
im Osten<br />
sri lanka.destination<br />
Das Chaaya Blu in Trincomalee ist<br />
ein nicht neues, aber schickes Domizil<br />
am breitesten Strand der Ostküste.<br />
www.chaayahotels.com<br />
Fred Miller, Inhaber des Siam View in<br />
Arugam Bay, bietet das beste Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis im Ort. Die vier<br />
Zimmer am Strand verfügen über<br />
Wi-FI, Satelliten-TV, Solar-Heißwasser-Dusche,<br />
Kaffeemaschine, Kühlschrank,<br />
Klimaanlage.<br />
www.arugam.com<br />
Das Stardust Beach in Arugam Bay<br />
hat schlichte Balkonzimmer und spartanische<br />
Cabanas im Garten. Sehr gutes<br />
Frühstück im sonst teuren Lokal.<br />
www.arugambay.com<br />
travel.one 10.8.2012 39<br />
02<br />
Fotos: Martina Miethig
40<br />
destination.sri lanka<br />
Tipps<br />
Auf Sri Lanka herrscht ein<br />
feuchtes Monsunklima (30<br />
Grad Celsius). Die beste Reisezeit<br />
für die Ostküste ist zwischen<br />
April/Mai und September/Oktober.<br />
Für die Westküste<br />
sind die Monate zwischen Dezember<br />
und Ende April ideal.<br />
Im November regnet es fast<br />
überall.<br />
Besucher der nördlichen Ostküste<br />
sollten Malaria-Notfall-<br />
Medikament mitnehmen sowie<br />
Mückenschutz (Moskitonetz,<br />
Mückenlotion, Rauchspiralen,<br />
langärmelige helle Kleidung ab<br />
der Dämmerung).<br />
Im Vista-Point-Verlag ist ein<br />
neuer Reiseführer von Martina<br />
Miethig über Sri Lanka erschienen.<br />
Er enthält auf 288<br />
Seiten Reportagen, Routen,<br />
Tipps und 320 Fotos.<br />
Lange Sandstrände, viel Sonne: Bislang ist Arugam Bay vor allem bei Surfern bekannt<br />
beschweren sich die wenigen westlichen<br />
Gäste über Krach und Müll von mindestens<br />
vier weiteren Großbaustellen in der einst<br />
völlig unberührten Traumbucht.<br />
Legerer Surfer-Lifestyle.<br />
Victoria Selvamany hat hier im Dezember<br />
2004 beim Tsunami ihren Mann und das<br />
kleine Simla Inn Guest House verloren. Die<br />
Tamilin musste mit ihrer neuen Pension<br />
ins Hinterland ausweichen. In Strandnähe,<br />
wo ihr Gästehaus 25 Jahre lang stand, eröffnete<br />
2011 das Maalu Maalu als erstes Fünf-<br />
Sterne-Hotel in Passekudah. »Wie haben<br />
die das wohl gemacht?« stellt sie die eher<br />
rhetorische Frage und nickt wissend. Denn<br />
laut Gesetz dürfen neue Hotels nur 300 Meter<br />
vom Strand entfernt gebaut werden.<br />
Je weiter man nach Süden fährt, desto<br />
mehr haushohe Werbeplakate aus Colombo<br />
überragen die Palmen: Autos, Handys,<br />
Versicherungen. Im schwarzen Cape verhüllte<br />
Frauen mit schmalem Sichtschlitz<br />
und Männer mit weißen Käppis und orientalischen<br />
Gewändern bevölkern die Dörfer<br />
südlich von Batticaloa. In Arugam Bay<br />
(kurz: A-Bay) trifft muslimischer Glauben<br />
auf legeren Surfer-Lifestyle, Tanga auf Koran.<br />
In der »Surfer-off-season« ab November<br />
ist A-Bay beschaulich und ruhig. Zwei<br />
Bikini-Blondinen baden im Ortszentrum<br />
vor der Reihe eng geparkter Boote und den<br />
im Schatten Netze flickenden Fischern. Die<br />
Gästehäuser drängen sich dicht an dicht<br />
zwischen Wellblech-Lagerhütten, die überschaubare<br />
sichelförmige Bucht ist beidseits<br />
der Küstenstraße fast zugebaut.<br />
Die Gegend bietet viel Potential für<br />
Freunde von Natur, Strand und Safaris.<br />
»Wir haben 330 Tage Sonnenschein im Jahr,<br />
wilde Elefanten, aber keine Haie«, sagt Fred<br />
Miller. Das Vorstandsmitglied des örtlichen<br />
Hotelverbands lebt seit rund 30 Jahren in<br />
A-Bay. Bis zum Tsunami hatte der Holland-<br />
Brite mit dem Siam View Hotel die größte<br />
Herberge direkt am Strand. »Zwei Tage vor<br />
Weihnachten war alles fertig«, erzählt der<br />
Alt-Hippie während die Rufe des Muezzin<br />
über seine Strandbar schallen, »und nach<br />
der Einweihungsweihnachtsparty war alles<br />
verloren«. Heute säumen Schilder mit »Evacuation<br />
Route« und Sirenen den Strand –<br />
und jeder hofft auf eine positive und endlich<br />
friedliche Zukunft. Martina Miethig<br />
Foto: Martina Miethig<br />
10.8.2012 travel.one
Visum online<br />
beantragen<br />
n Das 30-Tage-Visum für Sri Lanka<br />
ist nicht mehr kostenlos und auch<br />
nicht mehr so problemlos wie in<br />
den vergangenen Jahren bei der<br />
Einreise erhältlich. Reisende sollten<br />
es vor ihrem Aufenthalt in<br />
dem Inselstaat online auf der eigens<br />
eingerichteten Internetseite<br />
beantragen. Die Gebühr beträgt<br />
20 US-Dollar. Besucher können<br />
sich alternativ an eine sri-lankische<br />
Auslandsvertretung wenden<br />
oder die Hilfe eines Reiseveranstalters<br />
nutzen. Wird das Visum<br />
erst bei der Einreise am Flughafen<br />
ausgestellt, kostet es 25 US-Dollar<br />
und bringt laut Auswärtigem Amt<br />
lange Wartezeiten mit sich.<br />
www.eta.gov.lk<br />
Mehr Aufwand: Den Stempel im Pass<br />
gibt es nicht mehr ohne Antrag<br />
Mit Dertour im Minibus<br />
n In kleinem Kreis von sechs Personen können Gäste von Dertour<br />
im Winter jetzt ins Landesinnere von Sri Lanka reisen. Die Kleingruppe<br />
fährt in einem Minibus und erlebt mit einem deutschsprechenden<br />
Reiseleiter »Sri Lankas kulturelle Höhepunkte und<br />
das Hochland«. Auf dem Programm stehen unter anderem die Königsstätte<br />
Polonnaruwa und die Felsenfestung von Sigiriya. Außerdem<br />
besuchen die Urlauber eine Elefanten-Aufzuchtstation in<br />
Pinnawela sowie eine Teeplantage und eine Teefabrik.<br />
Dertour garantiert die Reise ab einer Teilnehmerzahl von vier<br />
Personen. Buchbar ist auch eine individuelle Verlängerung vor<br />
oder nach dem Trip durch Sri Lanka.<br />
FTI baut<br />
Rundreisen aus<br />
n Drei neue Rundreisen mit dem Bus – von<br />
drei bis sechs Tagen – bietet FTI in diesem<br />
Winter an. Rund um das Thema »Ayurveda &<br />
Kultur« dreht sich eine sechstägige Reise ab/<br />
bis Colombo nach Kandy und Dambulla. Einen<br />
Einblick in Sri Lankas Tierwelt erhalten<br />
Urlauber, die den Trip »Sri Lanka Wild« buchen.<br />
Ziel ist das bekannteste Tierreservat der<br />
Insel, der Yala Nationalpark, Heimat von Leoparden,<br />
Elefanten und Krokodilen. »Sri Lanka<br />
Deluxe« nennt sich der dritte Neuzugang.<br />
Reisende schlafen in ausgewählten Hotels der<br />
Ziel bei »Sri Lanka<br />
Deluxe«: Höhlentempel<br />
von Dambulla<br />
Heritance-Gruppe. Neben den Rundreisen hat FTI zum Winter auch das<br />
Hotelportfolio ausgebaut. Zehn neue Unterkünfte, vor allem im Westen<br />
und Süden, sind hinzugekommen.<br />
Touristische Zone bei Colombo geplant<br />
sri lanka.destination<br />
n In unmittelbarer Nähe zum internationalen Flughafen von Colombo, dem Bandaranaike<br />
International Airport, soll in den nächsten Jahren eine neue touristische Zone entstehen.<br />
Das Projekt trägt den Namen Katana City.<br />
Geplant sind verschiedene Hotels mit insgesamt 2.500 Betten sowie Einkaufs- und<br />
Freizeitmöglichkeiten. Außerdem will der Investor Katana City Developments eine direkte<br />
Verbindung zum Flughafen schaffen. Angedacht ist eine Hochbahn zum neuen<br />
Touristenzentrum. Das gesamte Projekt soll rund drei Milliarden US-Dollar kosten und<br />
unter umweltverträglichen Aspekten erbaut werden, versichert das Unternehmen.<br />
Der Besuch einer Teeplantage im Hochland gehört zum Programm<br />
travel.one 10.8.2012 41<br />
Foto: FTI<br />
Foto: Dertour
42<br />
destination.österreich<br />
Sportlich in die Zukunft<br />
Schladming-Dachstein investiert in die Hotellerie und schafft neue Sportangebote.<br />
Die bekannte Ski-Region<br />
will im Sommer bei<br />
Aktivurlaubern punkten<br />
Das Ziel ist klar: Die Region Schladming-Dachstein<br />
soll sich zu einer<br />
der führenden Ganzjahresdestinationen<br />
Europas entwickeln. Dass sich<br />
die Crème de la Crème des alpinen Skisports<br />
in Schladming bald ein Stelldichein gibt, trifft<br />
sich dabei gut. »Die alpine Skiweltmeisterschaft<br />
im Februar 2013 dient als Initialzündung«, sagt<br />
Christoph Eisinger, Managing Direktor des Skiverbunds<br />
Ski Amadé, der insgesamt 25 Orte<br />
einschließt. Eisinger will die öffentliche Aufmerksamkeit<br />
für die Sportveranstaltung nutzen.<br />
»Wir unternehmen die Investitionen nicht<br />
nur wegen dieser zehn Tage im Februar«, sagt<br />
er. Im Mittelpunkt stehe der Werbeeffekt, den<br />
eine solche Veranstaltung für die Zukunft nach<br />
sich ziehe, erklärt der Tourismusprofi.<br />
Diese Einschätzung teilt auch TUI-Produktmanagerin<br />
Constanze Köhler: »Die Region wird<br />
weiter an Bekanntheit gewinnen und davon<br />
auch als Ganzjahresurlaubsdestination profitieren.«<br />
Sie lobt die ausgewogene Beherber-<br />
gungsstruktur und das abwechslungsreiche<br />
Freizeitangebot im Sommer und im Winter.<br />
Und auch bei FTI ist man von der Destination<br />
überzeugt. So plant Dieter Hovenbitzer, Bereichsleiter<br />
Eigenanreise bei FTI, dort einen<br />
Ausbau des Portfolios.<br />
Die Zukunft sichern.<br />
Um den Erfolg der Urlaubsregion langfristig<br />
zu sichern, haben die Gemeinde Schladming,<br />
der Tourismusverband Schladming-Rohrmoos<br />
und die Planai-Hochwurzen-Bahn GmbH die<br />
Firma Schladming 2030 gegründet. Das Unternehmen<br />
soll nicht nur für ein gutes Gelingen<br />
des Wettkampfs sorgen. Es hat sich vor<br />
allem der wirtschaftlichen und touristischen<br />
Weiterentwicklung der Region nach der WM<br />
verschrieben. Besonderes Augenmerk gilt dabei<br />
der Vermarktung regionaler Produkte. So<br />
stammt aus der Feder der GmbH beispielsweise<br />
die Idee, ein eigenes Modelabel auf den Weg<br />
zu bringen.<br />
Foto: Tourismusmarketing GmbH Schladming-Dachstein<br />
10.8.2012 travel.one
Millionen für die Infrastruktur.<br />
Die Österreicher lassen sich die Ski-Weltmeisterschaft<br />
in der Steiermark einiges<br />
kosten. Rund 400 Millionen Euro aus öffentlichen<br />
Töpfen und von privaten Investoren<br />
fließen in Bauprojekte in und um Schladming.<br />
Darunter neue Hotels, ein modernes<br />
Konferenzzentrum und ein Bahnhof. Dass<br />
die Infrastruktur für Bergsportler verbessert<br />
wurde, versteht sich da fast von selbst.<br />
So feierte Schladming das traditionelle Ski-<br />
Opening im vergangenen Jahr bereits in der<br />
neuen Talstation »Planet Planai«. Das Gebäude<br />
im Herzen des Ortes beherbergt nicht<br />
nur einen Skiverleih und einen Laden für<br />
Sportmoden, es wird im Februar auch das<br />
Zielstadion für die Wettläufe sein – inklusive<br />
diverser VIP-Räume und eines Parkplatzes<br />
für 400 Autos. Außerdem wurden die Skigebiete<br />
an verschiedenen Stellen erweitert,<br />
mehr Beschneiungsanlagen installiert, Lifte<br />
modernisiert oder gleich neu gebaut. Bei der<br />
Riesneralm beispielsweise wurde auf 1.300<br />
Metern eine neue Piste angelegt.<br />
Mehr Betten.<br />
Ebenfalls im Fokus der Touristiker: der Ausbau<br />
sowie die qualitative Aufwertung der<br />
Hotellerie. Aktuell liege die Zahl der Betten<br />
bei rund 27.000, sagt Hermann Gruber,<br />
Geschäftsführer der Schladming-Dachstein<br />
Tourismusmarketing GmbH. 28.000 sollen es<br />
werden. Die größte Baustelle ist das Falkensteiner<br />
Hotel Schladming, ein Vier-Sterne-<br />
Haus mit 130 Zimmern. Es grenzt an das im<br />
November 2011 eröffnete Kongresszentrum,<br />
soll mit großen Zimmern und Suiten aufwarten<br />
und wird über einen Wellness-Bereich<br />
verfügen, der rund 1.800 Quadratmeter groß<br />
ist. Die Eröffnung ist für Februar geplant.<br />
Schon fertig ist das Hotel Planai mit 90 Zimmern,<br />
darunter Familienzimmer mit Platz<br />
für sechs Personen. Dampfbad, Sauna und<br />
Whirlpool sind im Penthouse untergebracht.<br />
»Es gibt auch eine neue Ferienanlage in<br />
Haus im Ennstal mit 21 Apartments im gehobenen<br />
Segment«, sagt Gruber. Außerdem<br />
würden die Feriendörfer der Almwelt Austria<br />
sowie das Almdorf Reiteralm erweitert.<br />
Bereits zu Beginn der vergangenen Ski-<br />
Saison eröffneten in Rohrmoos das Design-<br />
Hotel Arx Genusshotel sowie das Vier-Sterne-Haus<br />
Hotel Erlebniswelt Rohrmoos mit 28<br />
Zimmern. Weitere Investitionen erfolgten<br />
mit dem Ausbau mehrerer Hotels, so etwa<br />
in dem Ort Haus mit 80 neuen Zimmern.<br />
Strampeln oder sausen.<br />
Um auch in der schneefreien Zeit bei den<br />
Urlaubern punkten zu können, haben die<br />
örtlichen Touristiker in diesem Jahr das Angebot<br />
für Mountainbiker ausgeweitet. Der<br />
»Bikepark Planai« bietet jetzt zusätzlich zu<br />
den Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />
für Downhill-Biker, auch einen<br />
Kinderpark im Zielgelände der Planai,<br />
sowie Einsteiger- und Familien-Angebote.<br />
Insgesamt können sich die sportlichen Fahrradfahrer<br />
in der Region auf einer Strecke<br />
von 930 Kilometern austoben. Ihnen stehen<br />
20 ausgeschilderte Touren zur Verfügung.<br />
Ebenfalls neu: der Service »Bikeguiding«,<br />
geführte Touren rund um den Dachstein.<br />
Passend zum Produkt haben sich 13 Hotels<br />
zu den »Mountainbike-Hotels Schladming-<br />
Dachstein« zusammengetan. Darunter auch<br />
das Aqi-Hotel, das seinen Gästen die viertägige<br />
Mountainbike-Pauschale anbietet.<br />
Auch um Radler, die es gemächlicher<br />
angehen wollen, kümmert sich die Region.<br />
Rund um Schladming, Filzmoos und Ramsau<br />
gibt es ein 200 Kilometer langes Wegenetz<br />
für E-Bikes mit neun Verleih- und 20<br />
Akkuwechselstationen. Yannick Fiedler<br />
Das Falkensteiner Schladming soll pünktlich<br />
zur Ski-WM im Februar 2013 fertig sein<br />
Talstation »Planet Planai«<br />
Tipps<br />
Ski-WM: Das sportliche<br />
Großereignis findet vom<br />
4. bis 17. Februar 2013 statt.<br />
Logenplatz: Wer sich nicht ins<br />
Getümmel stürzen will, bucht<br />
ein Zimmer im Aqi Hotel<br />
mit Blick auf die bekannte<br />
Abfahrtspiste Planai. Das TUI-<br />
Haus liegt direkt gegenüber<br />
dem Zieleinlauf sämtlicher Disziplinen.<br />
www.aqi-hotel.com<br />
Abstecher: Direkt an der<br />
Planai-Abfahrt liegt die urige<br />
Holzhackerstube. Gourmet-<br />
Koch Peter Pichler arbeitete bereits<br />
für Eckart Witzigmann und<br />
Paul Bocuse. Er serviert seinen<br />
Gästen – sogar in der Küche –<br />
regionale Delikatessen.<br />
www.holzhacker.net<br />
Veranstalter: Alltours, Dertour,<br />
FTI, Neckermann und TUI.<br />
thema.rubrik<br />
travel.one 10.8.2012 43<br />
Foto: Martin Huber<br />
Foto: Zeytinoglu Architects
44<br />
destination.mix<br />
Esta-Abzocke bleibt ein Problem<br />
Suchmaschine tabu: USA-Reisende<br />
sollten darauf achten, direkt die offizielle<br />
Regierungsseite aufzurufen<br />
Yannick Fiedler<br />
Redakteurin<br />
y.fiedler@travel-one.net<br />
n Immer wieder fallen USA-Reisende<br />
auf Internet-Abzocker herein. Seit Besucher<br />
der Vereinigten Staaten im Vorfeld<br />
eine elektronische Einreiseerlaubnis<br />
(Esta) einholen müssen, tummeln<br />
sich im Web Betrüger, die an der Sache<br />
mitverdienen wollen. Vor allem jetzt, in<br />
der Haupturlaubszeit, mehren sich wieder<br />
die Vorfälle. Reisebüros sollten ihren<br />
Kunden daher raten, im Internet unbedingt<br />
direkt die Esta-Seite des US-Departments<br />
of Homeland Security aufzurufen<br />
und keinesfalls eine Suchmaschine<br />
zu verwenden.<br />
Wer nämlich Google & Co. nutzt, landet<br />
durch den Umweg schnell bei kommerziellen<br />
Anbietern. Nicht jeder merkt<br />
dies. Denn deren Internetseiten wirken<br />
auf den ersten Blick wie offizielle Regierungsseiten.<br />
Reisende, die dann unbe-<br />
Brasilien-Klemme<br />
darft ihre Daten eingeben und ihre Kreditkartennummer<br />
nennen, zahlen für<br />
Information oder Einholung der Einreiseerlaubnis<br />
ein Vielfaches der eigentlichen<br />
Gebühr. In einem Fall beispielsweise<br />
59 Euro. Dabei kostet die zwei Jahre<br />
gültige Einreiseerlaubnis 14 US-Dollar.<br />
Die Getäuschten ärgern sich zwar,<br />
lassen die Sache aber häufig auf sich<br />
beruhen. Laut der Verbraucherzentrale<br />
Hessen sind die Chancen, aus dem<br />
Schlamassel herauszukommen, jedoch<br />
recht hoch. Oft hapere es bereits an einem<br />
wirksamen Vertragsabschluss, da<br />
es meist keinen Hinweis darauf gebe,<br />
dass der Dienst kostenpflichtig ist. Zudem<br />
könnten Verbraucher von ihrem<br />
Widerrufsrecht Gebrauch machen.<br />
Der offizielle Link der US-Regierung<br />
lautet https://esta.cbp.dhs.gov/esta<br />
Moment mal!<br />
»The world meets Brazil. Come celebrate life.« So das Credo der neuen<br />
Werbekampagne Brasiliens. Der Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft<br />
2014 und der Olympischen Sommerspiele 2016 verfolgt ambitionierte<br />
Ziele. »Kurzfristig«, bis 2017, solle die Zahl ausländischer Gäste<br />
verdoppelt werden. Und nur fünf Jahre später will das südamerikanische<br />
Land unter den drei Top-Destinationen weltweit rangieren.<br />
»The world meets Brazil« trifft es ganz gut. Denn wer hierzulande etwas<br />
von den Brasilianern will, muss sich direkt an die Embratur-Zentrale<br />
in Brasilia wenden. Das deutsche Verkehrsbüro ist schon seit<br />
April vergangenen Jahres verwaist. Der Prozess zur Besetzung der Position<br />
laufe weiter, heißt es. Zwischenzeitlich gibt es noch nicht einmal<br />
einen Verantwortlichen für Kontinental-Europa. Für ein Land mit so<br />
hoch gesteckten Zielen eher ungewöhnlich. Vor allem, weil die Brasilianer<br />
die Wichtigkeit des deutschen Marktes immer wieder betonen.<br />
Da könnte man die Personalsuche bestimmt beschleunigen. Vor<br />
allem vor dem Hintergrund, dass Embratur für die internationale<br />
Kampagne 32 Millionen Euro springen lässt.<br />
10.8.2012 travel.one
Luxus-Projekt<br />
in Tunesien<br />
n In der tunesischen Sahara wurde der<br />
Grundstein für das touristische Projekt<br />
Tozeur Desert Resort gelegt. Geldgeber<br />
ist das Investmentunternehmen Qatari<br />
Diar aus Katar. Auf einer Fläche von<br />
rund 340 Hektar soll zwischen Nefta und<br />
Tozeur bis Ende 2016 unter anderem ein<br />
Luxus-Resort mit 60 Suiten, einem Wellness-<br />
und Fitness-Bereich sowie Konferenzräumen<br />
entstehen. Ebenfalls vorgesehen<br />
sind ein Amphitheater und überdachte<br />
Sportstätten, dazu Restaurants<br />
und Läden, etwa Outlet-Shops. Baubeginn<br />
für das rund 65 Millionen Euro<br />
schwere Großprojekt ist 2013.<br />
Mehr Wissen<br />
über Queensland<br />
n Tourism Queensland tourt vom 21.<br />
bis 28. September zusammen mit 22<br />
Produktpartnern aus Queensland durch<br />
Europa. Die Roadshow »Queensland on<br />
Tour« macht am 24. September im Le<br />
Meridien Hotel in München und am 25.<br />
September im Four Points by Sheraton,<br />
Sihlcity in Zürich Station. Neu in diesem<br />
Jahr ist ein gemeinsamer VIP-Workshop<br />
aller europäischen Produktmanager.<br />
www.queensland-australia.eu/de/qot<br />
updates<br />
blaut ut quiderem<br />
untore nob<br />
itate lata comnihi<br />
llaborr ovitibu<br />
blaut nobitate lata<br />
comnihi llaborr<br />
�Urlauber, die mit dem Flugzeug nach Lissabon reisen,<br />
können jetzt die rote Linie der Metro Lisboa nutzen, um<br />
ins Zentrum zu gelangen. Sie verbindet den Flughafen mit<br />
dem Hauptbahnhof Oriente. www.metrolisboa.pt<br />
�Das Fahrradverleihsystem »Citi Bike« soll im Herbst in<br />
New York an den Start gehen. Geplant ist die Errichtung<br />
von 600 Stationen mit insgesamt 10.000 Fahrrädern.<br />
www.citibikenyc.com<br />
Foto: Kyoto City Tourism Office<br />
Ein Besuch der<br />
alten Kaiserstadt<br />
gibt Einblicke in<br />
Traditionen<br />
Kyoto Tourism unterstützt<br />
auch den Counter<br />
n Fragen rund um die japanische Stadt Kyoto beantwortet jetzt Inge Leibmann.<br />
Sie leitet seit kurzem die Repräsentanz des Kyoto City Tourism Offices<br />
in Frankfurt. »Das ist das erste Mal überhaupt, dass es eine Repräsentanz<br />
der alten Kaiserstadt in Deutschland gibt«, sagt die Japan-Expertin. Umso<br />
mehr freut es sie, dass wieder mehr Individualreisende Interesse an Japan<br />
zeigten. »Dann kommen bald auch die Gruppen wieder«, ist sie überzeugt.<br />
Derzeit arbeitet Leibmann an einer deutschsprachigen Broschüre, die im<br />
September erscheinen soll. »Wenn Reisebüros Informationen möchten, können<br />
wir sie aktuell mit englischsprachigen Auskünften versorgen. Außerdem<br />
haben wir eine eigene Bilddatenbank und helfen gerne bei der Planung«,<br />
sagt sie. In der Mache sind Poster. Außerdem will Leibmann in der zweiten<br />
Jahreshälfte gemeinsam mit Veranstaltern eine Roadshow auf die Beine stellen.<br />
Geplant ist zudem ein Famtrip. Reiseprofis, die einen Kundenabend planen,<br />
können sich bei ihr melden.<br />
Tel.: 069/71 71 99 34; kyoto.travel@web.de; www.kyoto.travel<br />
�Die polnische Stadt Danzig hat zwei neue Routen für<br />
Wassertaxen eröffnet. Ein Taxi hat Platz für 40 Personen.<br />
Eine Fahrt mit den Linien F5 oder F6 kostet pro Richtung<br />
umgerechnet 2,30 Euro. www.gdansk4u.pl<br />
�Im norwegischen Oslo eröffnet Ende September das<br />
Astrup Fearnly Museum für Moderne Kunst. Der vom italienischen<br />
Architekten Renzo Piano entworfene Neubau liegt<br />
im Stadtteil Tjuvholmen. www.afmuseet.no<br />
mix.destination<br />
travel.one 10.8.2012 45
46<br />
peps<br />
Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />
Großbritannien mit dem Schiff<br />
Mit der MSC Lirica können Reisebüromitarbeiter vom 8. bis 14. Oktober zum ermäßigten<br />
Preis in See stechen. Abfahrtshafen der Kreuzfahrt ist Hamburg. Die<br />
Route führt über Helgoland, South Queensferry bei Edinburgh, Newcastle Tyne,<br />
Harwich und Amsterdam zurück in die Hansestadt. Weitere Informationen unter<br />
www.msc-kreuzfahrten.de<br />
ab 249 Euro pro Person in der Innenkabine<br />
Klein aber fein<br />
Über Vacation at Sea sind nun fünf- bis zwölftägige Kreuzfahrten auf den<br />
Schiffen der Royal-Caribbean-Marke Azamara Club Cruises buchbar. Die Azamara<br />
Quest und die Azamara Journey kreuzen im September und Oktober im<br />
Mittelmeer. Die Preise gelten auch für eine Begleitperson in derselben Kabine.<br />
Kontakt unter vas@vacationatsea.de<br />
ab 440 Euro pro Person in der Innenkabine<br />
Elegant entspannen auf Madeira<br />
Zum PEP-Preis übernachten Reiseprofis mit Sunpromotions eine Woche im<br />
Quinta do Estreito Vintage House. Das Vier-Sterne-plus-Hotel liegt auf Madeira<br />
und gehört zur Charming-Kette. In dem elegant restaurierten ehemaligen<br />
Gutsherrensitz nahe Funchal lässt sich entspannendes Ambiente inmitten eines<br />
Olivenhains und tropischer Pflanzen genießen. www.sunpromotions.com<br />
ab 199 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Frühstück<br />
Neue Pep-Saison bei Beachcomber<br />
Von November an bis Oktober 2013 gelten die neuen Pep-Tarife der Beachcomber<br />
Hotels, mit luxuriösen Häusern auf Mauritius und den Seychellen. Zur Auswahl<br />
stehen unter anderem das Hotel Le Mauricia oder das Royal Palm, Mitglied<br />
der Leading Hotels of the World. Alle Preise und Konditionen sowie die Anmeldeformulare<br />
gibt es unter info@beachcomber.de<br />
ab 63 Euro pro Person<br />
fernweh<br />
10.8.2012 travel.one
im fernsehen<br />
SA 11.8. l Isles of Scilly, 8:50 Uhr, WDR l Ein Schloss<br />
in den Rocky Mountains, 11:15 Uhr, Phoenix l<br />
Schottlands äußere Hebriden, 12:15 Uhr, NDR l<br />
Von New York zum Michigansee, 12:55 Uhr, MDR l<br />
Abenteuer Yukon, 16:00 Uhr, ARD l Mit der Starflyer<br />
durch die polynesische Inselwelt, 17:35 Uhr,<br />
3sat l Von Argentinien nach Chile, 18:00 Uhr, 3sat.<br />
So 12.8. l Der Wüstensonne entgegen – Eine<br />
Winterreise durch Arizona, 6:45 Uhr, Phoenix l Essaouira<br />
– Marokkos Stadt des Windes, 17:15 Uhr,<br />
SWR l Von Helgoland nach Sylt, 20:15 Uhr, NDR.<br />
Mo 13.8. l Das Siegerland, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Weltstadt London, 14:15 Uhr, RBB l Berlin aus halber<br />
Höhe – Die Stadt aus der Vogelperspektive,<br />
14:15 Uhr, Phoenix l Malediven, 14:30 Uhr, Hessen l<br />
Über den Inseln Afrikas – Mauritius, 15:15 Uhr,<br />
NDR l Der Altmühltal-Panoramaweg, 15:15 Uhr,<br />
RBB.<br />
DI 14.8. l Von Ingelheim nach St. Goar, 14:15 Uhr,<br />
NDR l Sansibar, 15:15 Uhr, NDR l Saint Tropez – Ein<br />
Mythos lebt, 15:15 Uhr, RBB.<br />
MI 15.8. l Neuschwanstein und die Bergwelt des<br />
Märchenkönigs, 12:45 Uhr, Phoenix l Königsstädte<br />
Marokkos, 13:15 Uhr, 3sat l Madagaskar, 15:15<br />
Uhr, NDR l Mit dem Zug in Japans Westen, 19:30<br />
Uhr, Arte.<br />
Do 16.8. l Helgoland, 14:15 Uhr, NDR l Im Süden<br />
Südtirols, 15:00 Uhr, BR l Die Havel – Eine Flussreise,<br />
15:00 Uhr, Phoenix l Kapverden, 15:15 Uhr,<br />
NDR l Danziger Bucht, 21:00 Uhr, NDR.<br />
FR 17.8. l Nationalpark Gesäuse, 14:10 Uhr, 3sat l<br />
Bremerhaven – Stadt am Meer, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Mauritius – Perle im Indischen Ozean, 14:30 Uhr,<br />
Hessen.<br />
Das Programm<br />
vom 25. bis 31.8.<br />
finden Sie unter<br />
www.travel-one.net<br />
SA 18.8. l Los Angeles, 8:50 Uhr, WDR l Auf blanken<br />
Gleisen durchs Nildelta, 10:30 Uhr, Phoenix l<br />
Eine Reise rund um den See Genezareth, 12:15<br />
Uhr, NDR l Vom Wilden Westen nach Hollywood,<br />
12:55 Uhr, MDR l Andalusien – Das Land der weißen<br />
Dörfer, 14:30 Uhr, 3sat l Vietnam, 18:10 Uhr, 3sat l<br />
Cruise Days 2012, 20:15 Uhr, NDR.<br />
So 19.8. l Argentinien – von Buenos Aires auf<br />
die Halbinsel Valdés, 16:00 Uhr, 3sat l Das Wattenmeer,<br />
17:00 Uhr, ARD l Mayotte – Neues Inselparadies<br />
für Europa, 17:15 Uhr, SWR l Stockholm und<br />
die Schären, 20:15 Uhr, WDR.<br />
Mo 20.8. l Das Siebengebirge, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Mit dem Lastkahn zur Müritz, 14:30 Uhr, 3sat l In<br />
den Höhen Tadschikistans, 15:00 Uhr, Phoenix.<br />
DI 21.8. l Im nördlichen Chiemgau, 14:15 Uhr,<br />
NDR l Sommer in Dänemark – Von Skagen nach<br />
Bornholm, 15:00 Uhr, 3sat l Finnlands blaue Seen,<br />
15:30 Uhr, NDR l An Bord der Sea Cloud II, 16:30<br />
Uhr, Phoenix l Abflug Tegel – Eine Flughafengeschichte,<br />
21:00 Uhr, RBB.<br />
MI 22.8. l Samoa – Stevensons Schatzinseln in<br />
der Südsee, 15:15 Uhr, NDR l Typisch Neuseeland,<br />
16:30 Uhr, Phoenix.<br />
Do 23.8. l Das Emsland, 15:15 Uhr, Hessen l Im<br />
Herzen der Sahara, 16:30 Uhr, Phoenix l Quebec,<br />
20:15 Uhr, NDR l British Columbia, 21:00 Uhr, NDR.<br />
FR 24.8. l Die Steiermark, 12:00 Uhr, 3sat l Der<br />
Berg heilt – Über die Anfänge des Wellness-Tourismus,<br />
13:15 Uhr, 3sat l Lüneburg, 14:15 Uhr,<br />
NDR l Stockholm, 14:50 Uhr, 3sat l Alaskas Vulkaninseln<br />
– Die Aleuten (1/2), 21:45 Uhr, Phoenix l<br />
Alaskas Vulkaninseln – Die Aleuten (2/2), 22:30<br />
Uhr, Phoenix.<br />
travel.one 10.8.2012 47
48<br />
rubrik.thema<br />
leute<br />
Friedrich Joussen wird im Februar 2013<br />
Vorstandsvorsitzender der TUI AG<br />
Vodafone-Chef beerbt<br />
TUI-CEo Frenzel<br />
n Friedrich Joussen, bis zum 30. September noch CEO von<br />
Vodafone Deutschland, übernimmt im Februar 2013 den Vorstandsvorsitz<br />
der TUI AG von Dr. Michael Frenzel. Joussen wird<br />
zum 15. Oktober 2012 Mitglied des Vorstands der TUI AG, den<br />
Vorsitz übernimmt er nach der Hauptversammlung am 13. Februar<br />
2013. Joussen war von 2005 bis 2012 Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Vodafone Deutschland.<br />
Frenzel wurde 1994 Vorstandschef der damaligen Preussag,<br />
aus der er den heutigen Touristik- und Schiffskonzern formte.<br />
Sein Vertrag war erst im Frühjahr bis 2014 verlängert worden.<br />
Doch offenbar schwoll der Gegenwind an. So forderte der russische<br />
Großaktionär Alexej Mordaschow jüngst einen schnelleren<br />
Umbau des Konzerns. Zudem soll der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Klaus Mangold auf den Rückzug Frenzels hingearbeitet haben.<br />
Mangold deutete nun an, dass der Umbau des komplexen<br />
Konzerngebildes unter Federführung der TUI AG erfolgen solle.<br />
Ob die TUI AG die britische TUI <strong>Travel</strong> komplett übernimmt, um<br />
sie mit dem deutschen Flug- und Veranstaltergeschäft zu verschmelzen,<br />
ist unklar. Zunächst will man sich von den verbleibenden<br />
Anteilen an der Reederei Hapag-Lloyd trennen.<br />
01 02 03 04<br />
01 Sarah Kunz betreut<br />
nun bei Sunny Cars als<br />
Regionalverkaufsleiterin<br />
West die Reisebüros in<br />
Nordrhein-Westfalen. Sie<br />
kommt von Reiseland. Sabina<br />
Schelling, zuvor Junior<br />
Produktmanagerin<br />
bei Big Xtra, ist in der Verkaufsunterstützung<br />
neu<br />
am Firmensitz von Sunny<br />
Cars in München aktiv.<br />
02 Bernd Kienle soll bei<br />
Unister als Nachfolger von<br />
Joachim Schreiber die Gestaltung<br />
der Beziehungen<br />
zu den Reiseveranstaltern<br />
übernehmen. Kienle<br />
kommt von Holiday Autos,<br />
wo er erst im Oktober<br />
2011 als Verkaufschef für<br />
Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz und die Benelux-<br />
Länder antrat.<br />
03 Laura Moreno Salinas<br />
ist neue Leiterin der<br />
Personalabteilung der Azimut<br />
Hotels, neuer Chief Financial<br />
Officer ist Andrey<br />
Kuzin.<br />
Nadine Zinngrebe organisiert<br />
als Sales Managerin<br />
für Gruppen und Incentives<br />
nun Veranstaltungen<br />
und Tagungen bei Aldiana.<br />
04 Christian Zerbian und<br />
Britta Latendorf sind<br />
als Country Manager und<br />
als Marketing Assistentin<br />
die ersten Mitarbeiter von<br />
Brand USA in Deutschland.<br />
Stefan Magiera leitet<br />
bei Air Berlin nun das Firmenkundengeschäft<br />
für<br />
Deutschland, Österreich<br />
und die Schweiz.<br />
10.8.2012 travel.one
Name baErcil<br />
ilissit landio od et<br />
vel eu feuissequate<br />
ver se doloreet<br />
Bayley wird CEo bei Celebrity<br />
n Michael Bayley ist neuer Präsident und CEO bei Celebrity Cruises.<br />
Der Manager, der seit mehr als 30 Jahren für den Mutterkonzern<br />
Royal Caribbean Cruises (RCC) tätig ist, folgt Dan Hanrahan.<br />
Dieser verließ die US-amerikanische Kreuzfahrtreederei<br />
Ende Juli nach sieben Jahren als Celebrity-Chef, um die Friseurkette<br />
Regis zu leiten. Bayley arbeitete zuletzt bei der Schwestermarke<br />
Royal Caribbean International als Executive Vice President<br />
of Operations. Eine Änderung gibt es auch in Deutschland:<br />
Tanja Plöger, RCC-Marketingchefin für den deutschsprachigen<br />
Markt, verlässt aus privaten Gründen das Unternehmen.<br />
Deilmann-Geschäftsführer von Bord<br />
n Die beiden Geschäftsführer<br />
der Reederei Deilmann, Andreas<br />
Demel und Marcus Mayr,<br />
verlassen das Unternehmen.<br />
Den Rückzieher, den die Ree-<br />
leserbriefe redaktion@travel-one.net<br />
»Strukturreformen tun Not«<br />
<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Online, 1. August 2012, »Reise -<br />
büros fordern Zugriff auf Zusatzleistungen«<br />
� Lieber Herr Schweisgut,<br />
fordern können wir ja viel, aber wie wollen wir<br />
solche Forderungen denn durchsetzen? Wir<br />
Reisebüros sind doch schon längst zum lästigen<br />
Wurmfortsatz einer höchst defizitären<br />
Luftfahrtindustrie verkommen! Der Vetrieb ist<br />
heillos zerstritten, online und stationär, jammert<br />
seit Jahren über sinkende Renditen und<br />
sitzt zu allem Überfluss mit seinen Henkern,<br />
den touristischen Leistungsträgern, in einem<br />
(Verbands)Boot!<br />
Strukturreformen tun Not: Schaffen Sie die<br />
Voraussetzungen, die Vetriebskraft der Reisebüros<br />
zu stärken, indem Sie klare Zulassungskriterien<br />
für den Betrieb von Reisebüros definieren.<br />
Solange jeder Hobbytaucher nach seinem<br />
Sinaiurlaub ein Spezialreisebüro für<br />
derei nach öffentlichen Diskussionen<br />
bei der geplanten Ausflaggung<br />
der Deutschland nach<br />
Malta machte, halten beide für<br />
wirtschaftlich nicht tragfähig.<br />
RTH mit zweitem<br />
Geschäftsführer<br />
n Hasan Yigit tritt in die Geschäftsführung<br />
der Rewe Touristik<br />
Hotels & Investments<br />
(RTH) ein. Er leitet dort die<br />
Bereiche Operations & Sales.<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
bleibt Rolf-Dieter Maltzahn.<br />
Yigit soll vor allem die Management-Expertise<br />
der RTH-Hotelmarken<br />
Club Calimera, LTI und<br />
Primasol Hotels ausbauen und<br />
neue Quellmärkte erschließen.<br />
Künftig soll Konstantin Bissias<br />
das Unternehmen gemeinsam<br />
mit Finanzfachmann Frank<br />
Thüringer leiten, der in die Geschäftsführung<br />
nachrückt.<br />
Tauchreisen mit Flugticketverkauf und Booking<br />
Engine auf seiner Firmenhomepage eröffnen<br />
kann, nimmt uns bei den Airlines und anderswo<br />
doch keiner der smarten Herren ernst!<br />
Wenn wir aber derart formiert auftreten, können<br />
wir Reisebüros vielleicht auch wieder Forderungen<br />
mit entsprechendem Nachdruck stellen.<br />
Nix für ungut, Herr Schweisgut.<br />
Hans-Georg Rembeck, Rembeck Reisen, Gröbenzell<br />
»Seit drei Jahren Schauinsland«<br />
<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> Online, 27. Juli 2012,<br />
»ASR-Präsident kritisiert Provisionsmodelle«<br />
� Aus diesem Grund buche ich seit 2009<br />
Schauinsland und habe eine faire Provision,<br />
kompetente und nette Mitarbeiter von Schauinsland<br />
und keine Reklamationen! Wenn die Großen<br />
die Kleinen nicht möchten – kein Problem!<br />
Dagmar Sager, Calypso-Reisen, Delmenhorst<br />
www.travel-one.net<br />
T&M Media GmbH & Co. KG<br />
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<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> erscheint 14-tägig freitags<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45<br />
gültig ab Januar 2012<br />
Abonnementspreis Inland 25 Euro pro<br />
Jahr inklusive Porto und MwSt.,<br />
Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementspreis Ausland 48 Euro<br />
pro Jahr inklusive Porto, ohne<br />
Luftpostzuschlag<br />
Die Mitglieder des AJT e.V.<br />
erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />
ihrer Mitgliedschaft.<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine<br />
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<strong>Travel</strong> <strong>One</strong> ist eine Aktivität der<br />
DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
travel.one 10.8.2012 49
50<br />
leute.persönlich<br />
Karl Heyne, 40, Sternzeichen<br />
Waage, verheiratet, leitet als<br />
Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit Schwester Kristiane Heyne-<br />
Strauch die Geschicke des Gruppenreiseveranstalters<br />
Service-<br />
Reisen Giessen.<br />
Heyne ist Vater zweier Kinder,<br />
Franka und Till. Der begeisterte<br />
Skifahrer bekommt den<br />
Job quasi in die Wiege gelegt.<br />
Von 1990 bis 1994 studiert er<br />
Betriebswirtschaftslehre an<br />
der Justus-Liebig-Universität in<br />
Gießen und schließt dann eine<br />
Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann<br />
an, die er 1998<br />
abschließt. Schon während seiner<br />
Ausbildung arbeitet der<br />
Hobby-Taucher im Unternehmen<br />
des Vaters mit. Er betreut<br />
Groß-Events und springt dort<br />
ein, wo es gerade brennt.<br />
Daneben bereist er die europäischen<br />
Ziele aus dem Portfolio<br />
des Paketers. Nach und<br />
nach übernimmt Heyne mehr<br />
Aufgaben. Sein Faible für die<br />
Technik und vor allem für Apple<br />
färbt sowohl auf das Privat-<br />
als auch auf das Berufsleben ab.<br />
Heyne betreut die IT im Hause<br />
und dazu Norditalien. Im Laufe<br />
der Jahre kommen immer mehr<br />
Aufgaben hinzu, bis er vor<br />
zwölf Jahren Chef von Service-<br />
Reisen Giessen wird.<br />
Service-Reisen-Giessen-Chef<br />
Karl Heyne<br />
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Mit einer Mutter als Hotelier und einem Vater als Reiseveranstalter war das<br />
sozusagen angeboren.<br />
Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Ehrlicherweise wirklich Reiseverkehrskaufmann.<br />
Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />
Ein Praktikum in einer Filmfirma.<br />
Wie schalten Sie ab?<br />
Ganzjährig unter Wasser, im Sommer um 18 Uhr mit der Familie in der<br />
Sansibar auf Sylt und im Winter auf der Skipiste.<br />
Ihre größte Macke?<br />
Ich bin häufig sehr offen und direkt. Damit kann nicht jeder gut umgehen.<br />
Ihre heimliche Leidenschaft?<br />
Puzzlen und schnell Cabrio fahren.<br />
Wofür geben Sie gerne Geld aus?<br />
Elektronische Gadgets aller Art. Zuletzt eine Flugdrohne fürs iPhone.<br />
Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?<br />
Ich bin Realist genug, um hier keine Garantie auszusprechen.<br />
Ihr liebstes Möbelstück?<br />
Habe ich gerade heute entsorgt. Mein LoeweTV hat nach 16 Jahren den Geist<br />
aufgegeben. Das zeigt, dass teuer auch »preiswert« sein kann.<br />
Was lesen Sie gerade?<br />
Eigentlich drei Bücher. »Der Anschlag« von Stephen King, die Biografie von<br />
AppleGründer Steve Jobs und »Das HannibalPrinzip: Mutig führen, menschlich<br />
bleiben« aus dem CampusVerlag. Und die <strong>Travel</strong> <strong>One</strong> als <strong>Download</strong>.<br />
Ihr Lieblingsessen?<br />
Rindfleisch mit Rosenkohl aus dem Wok.<br />
Was würden Sie gerne können?<br />
Programmieren. Die IT wird für uns immer wichtiger und ich würde gerne<br />
meine eigenen Ideen selber umsetzen können.<br />
Der Held oder die Heldin Ihrer Kindheit?<br />
Der Fußballer HansPeter Briegel, die »Walz aus der Pfalz«.<br />
Bereits früh hat er mir gezeigt, wie man mit Einsatz und starkem Willen<br />
viel erreichen kann.<br />
10.8.2012 travel.one
Unsere Themen im August & September.<br />
Familienurlaub � Australien/Neuseeland � Ausgabe 16/ 31.8. � Anzeigenschluss: 15.8.<br />
Versicherungen � Nordische Länder � Ausgabe 17/ 14.9. � Anzeigenschluss: 29.8.<br />
Best Ager � USA/Kanada � Ausgabe 18/ 28.9. � Anzeigenschluss: 12.9.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Kerstin Grimm, k.grimm@travel-one.net, 06151/3907-927<br />
Michaela Lettow, m.lettow@travel-one.net, 06151/3907-931<br />
Ute-Marie Weis, u.weis@travel-one.net, 06151/3907-925
Die große FTI Ägypten-Vielfalt<br />
Im Winter 2012/13 erwartet Sie und Ihre Kunden das größte<br />
Ägypten-Programm der FTI Geschichte.<br />
Unsere Highlights vor Ort<br />
BalancePlus-Hotels mit 5 Sternen & FTI KidsClubs<br />
mit 4-5 Sternen & 2sam-Hotels mit 4-5 Sternen.<br />
Unser FTI-Geheimtipp<br />
El Gouna, auch bekannt als das „Venedig Ägyptens“.<br />
Unser Kreuzfahrt-Special: Die FTI BERLIN<br />
Kreuzfahrt-Begeisterte können ab sofort mit der FTI BERLIN eine<br />
Hochsee-Kreuzfahrt im Roten Meer mit einer Nil-Kreuzfahrt<br />
kombinieren.<br />
Unsere FTI Premium-Wochenend� üge – zu Top Preisen!<br />
Mit SunExpress Deutschland nonstop nach Sharm el Sheikh<br />
und Marsa Alam, mit airberlin nonstop nach Hurghada!<br />
Neu im Winter:<br />
196 Seiten<br />
Ägypten pur!<br />
Hohe Verfügbarkeit<br />
und Flexibilität<br />
Schönwettergarantie<br />
für den Resturlaub