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INFO Nr. 2 - 2008

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LEHRFAHRT DES HEIMATPFLEGEVERBANDES<br />

NACH LUSERN<br />

Am Pfingstmontag, den<br />

12. Mai <strong>2008</strong>, organisierte<br />

der Heimatpflegeverband<br />

von Toblach<br />

seine traditionelle<br />

Lehrfahrt in ein etwas<br />

abseits gelegenes Gebiet,<br />

das viele von uns<br />

noch nicht kannten. Die<br />

Fahrt führte uns zu den<br />

letzten deutschen<br />

Sprachinseln des<br />

früheren Tirols, nach<br />

Lusern im Trentino.<br />

Bei strahlend blauem<br />

Himmel und etwas<br />

kühlen Temperaturen<br />

startete ein bis auf den<br />

letzen Platz gefüllter Bus<br />

in Richtung Brixen. Nach<br />

einer kurzen Pause in<br />

Auer erreichten wir bald<br />

die Landesgrenze und<br />

verließen bei Rovereto<br />

Nord die Autobahn. Herr<br />

Dr. Hans Mairhofer war ein sehr kompetenter<br />

Reiseleiter und wusste uns während der Fahrt durch<br />

das Trentino viel Interessantes und Wissenswertes<br />

zu vermitteln.<br />

Wir fuhren an der mächtigen Burg Besseno vorbei<br />

in das idyllisch, karge Hochtal von Folgaria. Einzelne<br />

Höfe und Häusergruppen klebten an den Hängen<br />

wie Vogelnester. Sie sind Zeugen von einer großen<br />

Heimatliebe und einem festen Überlebenswillen einer<br />

sprachlichen Minderheit. Nach vielen Kurven, die<br />

der Busfahrer gekonnt meisterte, erreichten wir die<br />

Hochebene von Folgaria.<br />

Wir fuhren an kleinen Dörfern und erhabenen Tannenwäldern<br />

vorbei, und erreichten dann unser Ausflugsziel<br />

Lusern. Dort bot sich die Möglichkeit eine<br />

Ausstellung von verschiedenen Trachten aus dem<br />

Alpenraum zu besichtigen. Die beeindruckende<br />

Palette reichte von den Kindertrachten bis zu<br />

Trachten der Erwachsenen, vom Werktagskleid bis<br />

zum Festtagsgewand. Wir statteten auch der Kirche<br />

und dem Friedhof einen Besuch ab.<br />

Anschließend nahmen wir im ehemaligen Gasthof<br />

Andreas Hofer ein schmackhaftes Mittagessen ein.<br />

Dort besuchte uns der Herr Bürgermeister Dr. Nicolussi<br />

Castelan. Er begrüßte uns ganz herzlich und<br />

zeigte sich sehr erfreut, dass die deutschen Sprachinseln<br />

von Gästen aus dem alten Tirol besucht<br />

Die Toblacher Heimatpfleger in Lusern<br />

werden. Er erzählte uns von der Geschichte des 300<br />

– Seelen Dorfes Lusern.<br />

Er wies auf das Glück hin, dass sich politisch in den<br />

letzten Jahren einiges besserte. Die deutschsprachigen<br />

Minderheiten des Trentino genießen nun den<br />

gleichen Schutz wie die Ladiner in Südtirol. Es geht<br />

ihnen finanziell besser und in den Schulen wird nun<br />

auch der Unterricht in deutscher Sprache erteilt. So<br />

kann die Landflucht etwas gebremst werden, und<br />

gar einige kehren wieder in ihre Heimat zurück.<br />

Nach dem Essen besuchten wir noch das „Haus mit<br />

der Brücke“.<br />

Es ist dies ein Doppelhaus, welches mit einer Brücke<br />

verbunden ist. In einem Teil lebte eine kleine, arme<br />

Familie, im anderen eine wohlhabende Familie. Beide<br />

Häuser waren mit alten Möbeln und Geräten entsprechend<br />

eingerichtet.<br />

Bereichert von vielen schönen Eindrücken traten wir<br />

über die Val Sugana die Heimreise nach Toblach an.<br />

Unsere Wertschätzung gilt den heimatverbundenen<br />

Menschen dieser deutschen Sprachinsel, denen der<br />

Erhalt der Muttersprache ein großes Anliegen ist<br />

und die um ihre Identität kämpfen.<br />

Den Organisatoren, besonders dem Obmann Herrn<br />

Josef Strobl und Herrn Dr. Hans Mairhofer sei<br />

im Namen aller Teilnehmer ganz herzlich gedankt.<br />

Für den Heimatpflegeverband – Steinwandter Josef<br />

CUL CULTURA TURA E ST STORIA ORIA<br />

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