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Qualitätsbericht 2008 - Robert-Bosch-Krankenhaus

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<strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Teil B-6 Struktur- und Leistungsdaten der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

B-6 Abteilung für<br />

Herz- und Gefäßchirurgie<br />

Chefarzt<br />

Privatdozent Dr. Ulrich F.W. Franke<br />

Sekretariat<br />

Roswitha Schaller<br />

Telefon 0711/8101-3650<br />

Telefax 0711/8101-3798<br />

E-Mail ulrich.franke@rbk.de<br />

B-6.2 Versorgungsschwerpunkte<br />

Das Leistungsspektrum der Klinik umfasst alle herzchirurgischen<br />

und gefäßchirurgischen Operationen im Erwachsenenalter<br />

mit Schwerpunkt auf der Verringerung der Belastung<br />

der Patienten durch minimal-invasive oder rekonstruktive<br />

Operationsverfahren. Darüber hinaus praktizieren wir<br />

eine "ganzheitliche" medizinische Versorgung durch die enge<br />

Kooperation mit den anderen Abteilungen unseres Hauses.<br />

Die Abteilung belegt derzeit 63 Betten, davon 13 Intensivbetten<br />

und 15 Intermediate-Care-Betten. Bei fast 4 Operationssälen<br />

werden jährlich ca. 2100 operative Eingriffe durchgeführt,<br />

von denen ca. 1.600 Eingriffe im Bereich der speziellen<br />

Herzchirurgie mit und ohne Herz-Lungen-Maschine erbracht<br />

werden. Daneben werden jährlich ca. 140 Gefäßoperationen<br />

und 400 andere Operationen im Thoraxbereich<br />

durchgeführt. Die Versorgung der Patienten mit Herzschrittmachern<br />

und Defibrillatoren erfolgt durch die beiden Abteilungen<br />

für Kardiologie und Herzchirurgie oder gemeinsam.<br />

Das Leistungsspektrum auf der Normalstation umfasst die<br />

operative Vorbereitung und postoperative Nachsorge der<br />

Patienten mit der Möglichkeit der Telemetrie. Auf der Intermediate-Care-Station<br />

stehen außer Beatmungsmöglichkeiten<br />

alle Leistungen einer Intensivstation mit blutiger und<br />

nicht blutiger Druckmessung, Pulsoxymetrie, passagerer<br />

Schrittmacher-Stimulation, zentrale Rhythmus- und EKG-<br />

Überwachung zur Verfügung.<br />

Im Bereich der herzchirurgischen Intensivstation sind zusätzlich<br />

das Monitoring der Herzleistung über Swan-Ganz-<br />

Katheter, die Unterstützung der Herzleistung über intraaortale<br />

Ballonpulsation (IABP) oder extracorporale Membranoxygenation<br />

(ECMO) sowie notfallmäßige herzchirurgische<br />

Eingriffe mit und ohne Herz-Lungen-Maschinen möglich. Im<br />

Rahmen von Langzeitbeatmungen und der Entwöhnung aus<br />

der längerfristigen Respiratortherapie werden Mobilisationen<br />

auch mit beatmeten Patienten durchgeführt. Gleichzeitig<br />

besteht die Möglichkeit zur Hämofiltration, Hämodialyse<br />

und Peritonealdialyse.<br />

Koronarchirurgie (Anlage von Bypässen am Herzen)<br />

Ein Schwerpunkt unserer chirurgischen Verfahren stellt die<br />

Verwendung von arteriellem Bypassmaterial in der Koronarchirurgie<br />

dar, wobei die Betonung auf der Koronarchirurgie<br />

am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungen-Maschine liegt.<br />

Standort<br />

<strong>Robert</strong>-<strong>Bosch</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Auerbachstraße 110<br />

70376 Stuttgart<br />

Art<br />

Hauptabteilung<br />

www.rbk.de<br />

Der Anteil dieser Operationen konnte auf fast 80% an allen<br />

isolierten Koronaroperationen angehoben werden. Dazu<br />

zählen auch die minimal-invasive Revaskularisation durch<br />

eine kleine Inzision an der seitlichen Thoraxwand sowie die<br />

minimal-invasive endoskopische Bypassmaterialentnahme,<br />

sei es arteriell oder venös. Im Rahmen koronarchirurgischer<br />

Operationen werden überwiegend total- oder dominant arterielle<br />

Revaskularisationen angewendet. Die Verwendung von<br />

Venenbypässen, die eine deutliche kürzere Haltbarkeit aufweisen,<br />

stellt inzwischen die Ausnahme dar.<br />

Um das Risiko von Schlaganfällen weiter zu verringern werden<br />

klemmfreie Techniken mittels vollautomatisierter Anastomosensysteme<br />

(Pass-Port) zur Implantation des Bypassmaterials<br />

in die Aorta genutzt. Von besonderem Wert ist die<br />

Entnahme von Bypassmaterial in minimal-invasiver Technik,<br />

wie Venen aus dem Bein oder die Unterarmarterien. Jedes<br />

Operationsteam ist in der Lage, Bypassmaterial (Venen oder<br />

Arterien) durch eine kleine Hautinzision von ca. 1-2 cm in voll-<br />

endoskopischer Technik zu entnehmen.<br />

Herzklappenrekonstruktionen und Herzklappenersatz<br />

Besonderer Wert wird auf die Rekonstruktion erkrankter<br />

Herzklappen gelegt. Der Erfolg der Rekonstruktion wird<br />

routinemäßig vom Anästhesisten noch während der Operation<br />

durch eine transösophageale Ultraschalluntersuchung<br />

kontrolliert. Neben der routinemäßigen Rekonstruktion der<br />

Mitralklappe werden auch Rekonstruktionen der Trikuspidalklappe<br />

und vor allem der Aortenklappe durchgeführt.<br />

Hier wird die Operation nach David dominant eingesetzt. Zunehmend<br />

werden auch Dekalzifizierungen der Aortenklappe<br />

ausgeführt, um die körpereigene Aortenklappe zu erhalten<br />

und dem Patienten eine postoperative Therapie mit Antikoagulanzien<br />

(Marcumar) zu ersparen. Ein weiteres Verfahren,<br />

welches zur Anwendung kommt, ist die Ross-Operation. Bei<br />

dieser Operation wird die Aortenklappe durch die eigene<br />

Pulmonalklappe ersetzt. Besondere Bedeutung kommt der<br />

Anwendung minimal-invasiver Zugangswege zu. So wird seit<br />

dem Jahr 2007 bei mehr als ¾ aller Aortenklappenoperationen<br />

ein minimal-invasiver Zugang mit einem Hautschnitt<br />

von nur noch ca. 5-6 cm angewendet. Für die isolierte<br />

Mitralklappenoperation wird das Brustbein gar nicht mehr<br />

durchtrennt. Über eine laterale Minithorakotomie mit einem<br />

5 cm langen Hautschnitt lässt sich die undichte Mitralklappe<br />

in ca. 90% der Fälle reparieren.<br />

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