voestalpine - Fakten & Zahlen - Bundesministerium für Verkehr ...
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�� TECHNOLOGIETRANSFER<br />
Zwischenlagern in einem Schweißwerk entfällt.<br />
„Wir messen uns auf dem Markt nicht<br />
mit 30-Meter-Billigschienen aus China, wo<br />
wir aus Kostengründen nie konkurrenzfähig<br />
wären“, sagt Mülner.<br />
WAS FÜR DIE SCHIENE GILT, gilt in besonderem<br />
Maß <strong>für</strong> die technologisch anspruchsvollen<br />
Weichen mit ihren systeminhärenten Sicherungs-<br />
und Überwachungseinrichtungen.<br />
Das reicht vom Design über die verschiedenen<br />
Komponenten und Antriebe bis hin zu<br />
Checkpoints, mit denen die Züge überwacht<br />
werden können. „Wenn ein Zug vorbeifährt,<br />
kann ich die Temperatur der Achslager messen,<br />
die Achs- und Radlasten, um Überladung<br />
oder asymmetrische Beladung von Waggons<br />
festzustellen, oder überprüfen, ob die Klötze<br />
der Scheibenbremsen fest sitzen“, erklärt<br />
Mülner. Überlastete Räder verschleißen die<br />
„Schienen und Weichen sind intelligente Produkte.“<br />
JOSEF MÜLNER, VAE<br />
Gleisanlagen wesentlich stärker, ebenso Räder,<br />
die durch Bremsungen nicht mehr rund<br />
sind, sondern abgeflachte Stellen aufweisen.<br />
„Damit könnten die Infrastrukturbetreiber ein<br />
Bonus-Malus-System <strong>für</strong> die Fuhrparkbetreiber<br />
einführen. Wer gute Fahrzeuge einsetzt,<br />
zahlt weniger, wer schlechtes Material verwendet,<br />
mehr.“ Als weiteres Plus der intelligenten<br />
Weichen seines Konzerns bezeichnet<br />
er den integrierten Bordcomputer, der ihre<br />
Funktion überwacht.<br />
Damit ist es nicht mehr notwendig, in regelmäßigen<br />
Abständen Wartungs- und Reparaturteams<br />
im Rahmen vorbeugender In-<br />
<strong>voestalpine</strong> - <strong>Fakten</strong> & <strong>Zahlen</strong><br />
Bei der <strong>voestalpine</strong> sind Schienen- und Weichenbau<br />
in der VAE Eisenbahnsysteme (VAEE) angesiedelt.<br />
In diesem Unternehmen befindet sich<br />
auch der Bereich „Hytronics“, der seit 2002 die<br />
hoch entwickelten Diagnosesysteme und Gefahrenmeldeanlagen<br />
baut. In Österreich hat die<br />
VAEE sechs Tochterunternehmen: Die VAE ist<br />
Weltmarktführer in der Weichentechnologie <strong>für</strong><br />
Eisen-, Straßen- und U-Bahnen und Systemanbieter<br />
von systeminhärenten Überwachungs-, Sicherungs-<br />
und Antriebseinheiten bei Weichen. Die<br />
<strong>voestalpine</strong> Schienen sieht ebenfalls auf eine<br />
über 100 Jahre alte Tradition zurück und ist<br />
Europas wichtigster Schienenproduzent. Sie erzeugt<br />
die umfangreichste Familie von hochwertigen<br />
Schienenstahlgüten und hat umfassende<br />
Systemkompetenz, zum Beispiel bei Lebenszy-<br />
standhaltung loszuschicken, sondern nur<br />
mehr dann, wenn der Computer registriert,<br />
dass die Weiche in ihrer Funktion demnächst<br />
eingeschränkt sein könnte. Auch wenn die<br />
Qualität der Schienen und Weichen <strong>für</strong> sich<br />
spricht, so wünscht sich Mülner Hilfestellung<br />
bei der Überzeugungsarbeit, die neutral nur<br />
von Bahnbetreiber zu Bahnbetreiber oder von<br />
Transportministerium zu Transportministerium<br />
geleistet werden kann.<br />
„Wenn wir als <strong>voestalpine</strong> die Qualität unserer<br />
Produkte und Services herausstreichen,<br />
dann ist das Marketing und Propaganda.<br />
Wenn hingegen die ÖBB oder die Wiener Linien<br />
das machen, die umfangreiche Erfahrung<br />
mit unseren Produkten haben, dann ist das ungleich<br />
glaubwürdiger. Dann ist das neutral und<br />
wäre auch ein Beleben bzw. eine andere Handhabung<br />
der bilateralen Eisenbahn-Kooperationsabkommen.“<br />
Das Ministerium könnte außerdem<br />
im Rahmen der bilateralen Eisenbahnabkommen<br />
bei internationalen Ausschreibungen<br />
darauf drängen, das die Qualität<br />
als ein wichtiges Kriterium mit aufgenommen<br />
werde. Als Beispiel <strong>für</strong> erfolgreiches Lobbying<br />
nennt er die Aktivitäten offizieller Stellen in<br />
Frankreich und Japan – die direkten Konkurrenzländer<br />
Österreichs in diesem Segment.<br />
„Der französische <strong>Verkehr</strong>sminister pusht die<br />
Interessen seiner Industrie sehr gut. Natürlich<br />
hat Österreich als kleines Land nicht die gleichen<br />
Ressourcen, aber ich sehe Möglichkeiten<br />
vor allem in jenen Staaten, zu denen es traditionell<br />
hervorragende Beziehungen gibt. Etwa<br />
die arabischen Länder, den mittleren Osten,<br />
den Balkan oder Nordafrika.“ Er verweist darauf,<br />
dass <strong>für</strong> die deutschen Standorte seines<br />
Konzerns bereits mit Hilfe der Deutschen Bahn<br />
ein Durchbruch in China und zuvor in Taiwan<br />
erzielt werden konnte. k<br />
kluskosten-Strategien. Die benötigten Stahlblöcke<br />
kommen von der <strong>voestalpine</strong> Stahl Donawitz,<br />
Drähte und Spannstahl von der <strong>voestalpine</strong><br />
Austria Draht, die Nahtlosrohre von der <strong>voestalpine</strong><br />
Tubular. Die <strong>voestalpine</strong> Klöckner Bahntechnik<br />
wiederum arbeitet als Vollsortimenter mit<br />
Generalunternehmer-Kompetenz <strong>für</strong> Bahnfahrwege.<br />
Zusätzlich hat die Gruppe noch je ein<br />
Tochterunternehmen in Deutschland (Schienenbau)<br />
und den Niederlanden (zuständig <strong>für</strong> die<br />
niederländische Bahninfrastruktur).<br />
Im Geschäftsjahr 2006/2007 hat die Division<br />
Bahnsysteme der <strong>voestalpine</strong> einen Umsatz von<br />
etwas mehr als zwei Milliarden Euro erzielt. Das<br />
EBIT betrug 337,5 Millionen Euro, insgesamt<br />
wurden 7.523 Mitarbeiter beschäftigt.