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voestalpine - Fakten & Zahlen - Bundesministerium für Verkehr ...

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Foto: Photodisc<br />

D ie<br />

Produktion und der Export vonhochtechnologischen<br />

Waren und<br />

Dienstleistungen (Technologietransfer)<br />

alleine können nicht ausreichend starke<br />

Impulse <strong>für</strong> den heimischen Arbeitsmarkt und<br />

die österreichische Volkswirtschaft geben. Nur<br />

auf Hightech zu fokussieren ist kein Königsweg<br />

<strong>für</strong> die Lösung der Beschäftigungsprobleme<br />

in Österreich und bringt alleine auch nicht<br />

ausreichende Wachstumseffekte. Das ist eine<br />

der Kernaussagen einer im Auftrag des BMVIT<br />

verfassten Studie der renommierten Forschungsgesellschaft<br />

Joanneum Research. Unter<br />

internationalem Technologietransfer versteht<br />

man den Wissensfluss durch Hochtechnologieexporte,<br />

aber auch durch internationale<br />

Direktinvestitionen oder die Vergabe von<br />

Lizenzen.<br />

„Zwar bringt der technologische Wandel<br />

hin zu Hochtechnologie längerfristig positive<br />

Effekte, allerdings gibt es keinen automatischen<br />

Zusammenhang, manche Branchen<br />

sind von dieser Veränderung gar negativ be-<br />

troffen“, sagt Studienautor Wolfgang Polt<br />

von Joanneum Research. Ein einfacher und<br />

direkter Zusammenhang zwischen dem Anteilswachstum<br />

des Hightech-Sektors und<br />

dem Wirtschaftswachstum lasse sich im<br />

OECD-Vergleich nicht feststellen. Auch die<br />

beiden oft genannten Beispiele eines durch<br />

Technologie ausgelösten wirtschaftlichen<br />

Wachstumsschubs, nämlich Finnland und Irland,<br />

seien <strong>für</strong> Österreich nur bedingt als<br />

Vorbilder tauglich. „Diese beiden Länder stellen<br />

Ausreißer dar. Irland hatte ziemliches<br />

Glück, weil es englischsprachig ist, Finnland<br />

war wegen des Zusammenbruchs der Wirtschaft<br />

– der die Dimension der Weltwirtschaftskrise<br />

der 30er-Jahre hatte – zu raschen<br />

Strukturwandel hin zu Hightech gezwungen.<br />

Es war ein Erfolg unter Qualen<br />

und Risken, so ist die Arbeitslosigkeit in<br />

Finnland auch 15 Jahren nach dem Wandel<br />

deutlich höher als in Österreich“, erläutert<br />

Polt. Nichtsdestotrotz, die Alpenrepublik<br />

müsse an den Anstrengungen festhalten, ih-<br />

TECHNOLOGIETRANSFER ��<br />

Technologieentwicklung statt Importe<br />

INNOVATION. Eine brandaktuelle Studie des Joanneum Research <strong>für</strong> das BMVIT zum Thema Technologietransfer<br />

zeigt: Hightech-Exporte allein bringen nicht automatisch mehr Wachstum und Jobs. Dennoch liegt auch im Hochtechnologie-Export<br />

die wirtschaftliche Zukunft Österreichs. g<br />

re hochtechnologische und wissensbasierte<br />

Wirtschaft in diese Richtung weiter zu entwickeln,<br />

so die Experten der Joanneum Research.<br />

Diesen Trend im Strukturwandel der<br />

entwickelten Industrieländer habe Österreich<br />

im Wesentlichen mitgemacht. Dennoch, die<br />

Aufholphase, die Österreich noch bis in die<br />

80er-Jahre überdurchschnittliche Wachsneuer<br />

Wachstumspfad, der mehr auf eigener<br />

Technologieentwicklung denn auf Technologieimport<br />

fußt, ist jetzt nötig. Dass die F&E-<br />

Quote bereits über den Durchschnittswerten<br />

der EU-15 und der OECD liegt, sei ein erfreuliche<br />

Entwicklung in die richtige Richtung.<br />

WAS ABER GEGEN EINE REINE FOKUSSIE-<br />

RUNG AUF HOCHTECHNOLOGIE SPRICHT: Die<br />

internationale Nachfrage in diesem Bereich ist<br />

nicht stabil, sondern im Konjunkturzyklus<br />

ziemlich volatil, daher ist ausschließliches Setzen<br />

auf den Hightech-Bereich auch mit größeren<br />

ökonomischen Gefahren verbunden. Eine<br />

starke Spezialisierung auf Spitzentechnologie-<br />

Exporte könne größere Profite, aber auch eine<br />

größere Verletzlichkeit bringen, gibt der Experte<br />

zu bedenken. Andererseits würden sich<br />

die Folgen einer daraus resultierenden Technologieführerschaft<br />

positiv auswirken, denn ein<br />

hoher Besatz von Hightech-Industrien sichere<br />

die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes, da Imitation<br />

in diesen Branchen schwieriger ist. Zusätzlich<br />

schlage sich die branchenspezifische<br />

Wachstumsdynamik positiv in der Bilanz nieder.<br />

Eines lässt sich feststellen: Es gibt zwischen<br />

den Bereichen Sachgüterproduktion und<br />

Dienstleistungen größere Unterschiede in der<br />

Wertschöpfungs- und Arbeitsmarktrelevanz<br />

als zwischen unterschiedlich technologieintensiven<br />

Branchen. Denn die Dienstleistungsbetriebe<br />

würden viel eher Vorleistungen in<br />

Österreich einkaufen als die Güterproduzenten.<br />

Diese viel niedrigere Importquote des<br />

Dienstleistungssektors bringe im Land deutlich<br />

höhere Wertschöpfung und sichere mehr Arbeitsplätze<br />

als die in hohem Ausmaß international<br />

arbeitsteilige Sachgütererzeugung. Umso<br />

höher ihr Technologieanteil, desto größer<br />

die internationale Arbeitsteilung, was zugleich<br />

eine geringere inländische Wertschöpfung bedeute,<br />

analysieren die Experten. Tendenziell

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