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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Landkomturs präsentiert uns nicht nur die Tatsache, dass sich innerhalb der Kommende alle<br />

möglichen Verwandten der Konventsherren, wie auch sonstige Frauen, niedergelassen haben,<br />

sondern dass es sich in Nes um eine reine Priesterkommende handelte 991 . Nach 1472 müssen<br />

die Zustände dann eskaliert sein. Denn der Komtur, Hendrik van Akkrum, brachte nicht nur<br />

seine Verwandten mit ins Haus, sondern auch seinen Sohn. Diesen scheinen dann auch<br />

emense Geldbeträge zugeflossen zu sein, so dass die Kommende 1480 mit 400 rhein. Gulden<br />

Schulden dastand, während ihr Jahreseinkommen 200 rhein. Gulden ausmachte. Die<br />

Konventsherren, mit welchen er in ständigem Streit lag, verbannte er von der Tafel und<br />

ersetzte sie, so die Aussage, mit Prostituierten. Es wurden kein Chorgebet und keine Messen<br />

mehr gehalten, in der Kirche gab es keine Kerzen und auch die Konventsherren wurden<br />

knappgehalten. Dafür gönnte sich der Komtur Hamburger Bier. 1481 wurde Komtur Hendrick<br />

van Akkrum seines Amtes enthoben. Um ihn dann aber aus dem Haus zu bekommen, erhielt<br />

er eine Rente von 30 Gulden und die Nachfolge in der Pfarrei Oldeboorn in Aussicht<br />

gestellt 992 . Doch sollte sich der Gesamtzustand <strong>des</strong> <strong>Kommenden</strong>konventes nicht mehr wirklich<br />

heben, wie wir es in der Visitation von 1502 sehen. Seit 1505 war das Amt <strong>des</strong> Komturs<br />

erneut vakant. Und da es auch keinen Prior mehr gab, wurde die Kommende nun durch den<br />

Kellner geleitet. Dies war mit Sicherheit bis 1509 der Fall. Als der Landkomtur die<br />

Kommende dann wieder unter Kontrolle hatte, ernannte er 1512 den Kellner zum Komtur. Ein<br />

Jahr zuvor finden wir die letztmalige Erwähnung eines Laienbruders 993 . Kam es 1491 zu einer<br />

Wiederbegründung der Deutschordensschwestern in Steenkerk 994 , so führten die Zustände der<br />

Kommende zu einer raschen Verselbständigung der Schwestern. Diese hatten bereits 1502<br />

versucht, einen Weltpriester als Beichtvater zu bekommen. Mit Hilfe <strong>des</strong> Herzogs von<br />

Sachsen, an den sie sich zwischen 1506 und 1509 gewandt hatten, bekamen sie 1510 den Abt<br />

von Bloemkamp. Schließlich siedelten sie 1525 nach Luinjeberd über 995 . Nach 1512 hat sich<br />

die Wirtschaft der Kommende wieder positiv entwickelt 996 , und sie konnte 1577 ein<br />

Jahreseinkommen von 599 Talern aufweisen 997 . 1544 sandten die fünf Priesterbrüder der<br />

Kommende Nes einen Brief an den Landkomtur, worin sie ihn um die Aufnahme von zwei<br />

Aspiranten als Priesterbrüder baten. Doch der Landkomtur hatte anderes im Sinn. Er wollte<br />

Nes, im Gedankengut der Reformation, in eine Ritterkommende umwandeln und unternahm<br />

1546, mit der Zusicherung der Kommende an den noch minderjährigen Gale van Galama, die<br />

991 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 123-125<br />

992 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 134-137<br />

993 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 143-144<br />

994 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 138<br />

995 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 144<br />

996 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 195<br />

997 J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 174<br />

175

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