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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Oettingen<br />

Ballei Franken<br />

Bistum Eichstätt<br />

Land: Grafschaft Oettingen<br />

Angeblich lag die Gründung der Kommende bereits vor dem Jahr 1196; doch ist eine Stiftung<br />

anlässlich <strong>des</strong> <strong>Ordens</strong>eintritts von Ludwig von Oettingen, nach 1225, wahrscheinlicher. Auf<br />

einem Teilbereich der Burg der Grafen von Oettingen gelegen, besaß die Kommende in der<br />

Stadt ein Spital mit Kapelle, wie auch Besitzungen in Oettingen Wechingen, Megesheim,<br />

Laub, Munningen, Ursheim und Gräbenwinden, was definitiv für 1236 belegt ist. Wurde 1242<br />

der Altar der Kapelle geweiht, kam es 1253 zu einem Schiedsspruch mit der Abtei<br />

Heilsbronn, bei welchem der Kommende Besitzungen in Grüb, Untermichelbach und<br />

Baldingen zugesprochen wurden. Schon 1254 konnte die Kommende einen Konvent von<br />

einem Ritter-, zwei Priester- und drei Laienbrüdern aufweisen 1046 . Zwischen 1260 und 1264<br />

wurde die <strong>Kommenden</strong>kirche erneuert und um vier Nebenaltäre erweitert, zudem erwarb sie<br />

Patrozinien über die Pfarrkirchen Fürnheim (1257), Zipplingen (1285), Itzlingen (1326),<br />

Dorfkemmathen (1330) und Aufkirchen (1326), zu welcher noch sechs Filialkirchen<br />

gehörten 1047 . Auch der Landbesitz der Kommende nahm in den 1270er und 1280er Jahren<br />

durch Schenkungen <strong>des</strong> umliegenden Adels und Eigenkäufe zu 1048 . Zu diesen gehörten auch<br />

zahlreiche Untertanen 1049 , deren Zahl 1670 bei 206 botmäßigen und 80 zinsbaren lag 1050 , wie<br />

auch die niedere und mittlere Gerichtsbarkeit gehörte 1051 . Lebte in der Kommende 1410/11 ein<br />

Konvent von je zwei Ritter- und Priesterbrüdern 1052 , so gab es spätestens seit 1540 keinen<br />

Konvent mehr 1053 . Im Rahmen der Reformation versuchte der Graf von Oettingen die<br />

Kommende zu säkularisieren und drängte ihr 1539 die lutherische Kirchenordnung auf. 1542<br />

entzog er ihr dann die <strong>Kommenden</strong>schule, wobei sie jedoch weiterhin 12 Schüler verköstigen<br />

musste. Nachdem der Graf 1543 einen Verbindungsgang zwischen Schloss und Kirche<br />

errichten ließ, berief er 1544 einen Prädikanten an die nunmehrige Simultankirche, welcher<br />

von den Kirchenpfründen der Kommende bezahlt wurde. Erst 1546 scheiterten die<br />

1046 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 90-91<br />

1047 Josef Hopfenzitz, Kommende Oettingen <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Bonn 1975, S. 17-19<br />

1048 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 93<br />

1049 Josef Hopfenzitz, Kommende Oettingen <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Bonn 1975, S. 86-90<br />

1050 Josef Hopfenzitz, Kommende Oettingen <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Bonn 1975, S. 115-116<br />

1051 Josef Hopfenzitz, Kommende Oettingen <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Bonn 1975, S. 69<br />

1052 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 63<br />

1053 Josef Hopfenzitz, Kommende Oettingen <strong>Deutschen</strong> <strong>Ordens</strong>, Bonn 1975, S. 228<br />

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