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Kommenden des Deutschen Ordens - Damian Hungs

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Die Kommende, deren Gründungsdatum unbekannt ist, wurde erstmals am 17. April 1242<br />

erwähnt 1374 . Schon 1245 verfügte die Kommende über einen so umfangreichen Besitz, dass sie<br />

120 Pfund verleihen konnte 1375 . Nachdem eine erste <strong>Kommenden</strong>kirche 1254 eingeweiht<br />

wurde, begann man 1321 mit dem Neubau einer der Gottesmutter Maria und der heiligen<br />

Elisabeth geweihten Kapelle, welche bis 1803 bestand und über drei Altäre verfügte. Der<br />

Hochaltar wurde von einem je sieben Stallen umfassenden Chorgestühl gerahmt. Leider war<br />

die Kapelle, besonders seit dem 17. Jahrhundert, immer wieder ein Grund zur Klage, da sie<br />

baulich vernachlässigt wurde und ihre Paramente mager und in schlechtem Zustand waren 1376 .<br />

Flossen die Schenkungen im 13. Jahrhundert noch reichlich, so kam es im 14. Jahrhundert zu<br />

Stockungen und nach mehreren Jahrzehnten finden wir erst 1342 eine neuerliche Schenkung<br />

im Bereich der Stadt Trier 1377 . Die Kommende Trier besaß im 15. Jahrhundert nicht weniger<br />

als 51 Dörfer oder Grundstücke in einem Umkreis von 55 Kilometern 1378 . Zu ihnen gehörte<br />

auch die Pfarrei Rachtig, deren Pfarrer die Aufsicht über die dortigen Güter führte 1379 . Der<br />

<strong>Kommenden</strong>konvent zählte 1410/11 vier Priester- und zwei Ritterbrüder 1380 , so wie auch<br />

1435/40, doch wuchs er bis 1451 auf sieben Brüder, von denen wenigstens zwei Ritterbrüder<br />

waren 1381 . Unter dem Landkomtur Dietrich von Nassau kam es zu einer ausgedehnten<br />

Misswirtschaft. So veräußerte er nicht nur ohne das Wissen der Ratsgebietigen Weinberge im<br />

Wert von 3.000 bis 4.000 Gulden, sondern ließ in seiner Rechnungslegung auch noch 6.000<br />

bis 7.000 Gulden unter den Tisch fallen. So gab es in der Ballei ab 1525 eine offene<br />

Opposition gegen ihn, die schließlich 1531 in seine Absetzung durch den Hochmeister<br />

mündete, zumal er noch eine Lebensgefährtin hatte und einfach über den Nachlass <strong>des</strong><br />

verstorbenen Komturs von Luxemburg verfügt hatte. Es folgte ein Prozess vor dem Papst und<br />

dem Kaiser, die ihn jedoch unterstützten. Als der Hochmeister dann einen Statthalter für die<br />

Ballei einsetzte, kam es zum offenen Machtkampf. Letzterer konnte sich lediglich in den<br />

<strong>Kommenden</strong> Dahn, Metz und Saarbrücken behaupten. Nachdem Nassau 1540 verstorben war,<br />

konnte der durch den Hochmeister eingesetzte Statthalter als Landkomtur die Ballei<br />

übernehmen. 1552 fielen der Kommende zahlreiche Güter der aufgehobenen Kommende<br />

1374 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 20<br />

1375 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 27-28<br />

1376 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 477-<br />

480<br />

1377 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 39<br />

1378 Alain Demurger, Die Ritter <strong>des</strong> Herrn. Geschichte der geistlichen Ritterorden., Stuttgart 2003, S. 178<br />

1379 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 96<br />

1380 Marian Biskup, Visitationen im <strong>Deutschen</strong> Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 65<br />

1381 Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 273-<br />

274<br />

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