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Der WDR als Kulturakteur Anspruch - Deutscher Kulturrat

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Arbeiten Deckung beim des Programmbedarfs<br />

<strong>WDR</strong> – Arbeiten für den <strong>WDR</strong><br />

gerungen der letzten Jahre nicht auffangen. Und auch Pätzold und Röper machen<br />

darauf aufmerksam, dass stellenweise der Wettbewerb so intensiv ist, „dass jährlich<br />

einige Produzenten die Geschäftsgrundlage verlieren oder keine Wachstumsmöglichkeiten<br />

finden. Die mit wenigen Ausnahmen immer noch kleinteilig geprägte Branche muss<br />

sich bei einer insgesamt stabilen Nachfrage seitens der Fernsehsender über Preise und<br />

Leistungen profilieren. <strong>Der</strong> daraus entstehende Kostendruck der Produzenten verstärkt<br />

den brancheninternen Wettbewerb“ (Pätzold, Röper 2008, 125).<br />

Werden die Durchschnittsminutenpreise im Zeitverlauf verglichen, so ist tatsächlich<br />

festzustellen, dass sie gesunken sind. Im Jahr 2006 ist der Durchschnittssendeminutenpreis<br />

für Auftrags- und Koproduktionen um 744 € geringer <strong>als</strong> im<br />

Jahr 2001. Die Auftragnehmer haben <strong>als</strong>o reale Verluste, die durch die Preissteigerungen<br />

nochm<strong>als</strong> erhöht werden. Demgegenüber ist der Durchschnittsminutenpreis<br />

für Lizenzen um 149 € gestiegen.<br />

Nun können sicherlich nicht alle Produktionen über einen Kamm geschoren<br />

werden. Es gibt sehr aufwändige Produktionen, bei denen sich der <strong>WDR</strong> erheblich<br />

engagiert und andere mit einem deutlich geringeren Aufwand, bei denen dementsprechend<br />

auch die Aufwendungen des <strong>WDR</strong> kleiner sind. Ebenso ist bei den<br />

Durchschnittsminutenpreisen zu berücksichtigen, dass der <strong>WDR</strong> zum Teil Kofinanzier<br />

von Fernsehfilmen ist und eine andere Rundfunkanstalt einen größeren<br />

Anteil der Aufwendungen übernimmt. Ebenfalls spielen zusätzliche Filmförderungsmittel<br />

eine Rolle. In seinem Bericht Zentrale Statistik Fernsehen gibt der<br />

<strong>WDR</strong> jeweils Auskunft über die gezahlten Minutenpreise, insofern scheint auch<br />

unter Berücksichtigung der oben genannten Einschränkungen bei der Betrachtung<br />

von Durchschnittsminutenpreisen, deren Entwicklung zumindest <strong>WDR</strong>-intern<br />

eine Rolle zu spielen.<br />

Ein Faktor beim Verfall der Durchschnittsminutenpreise kann die steigende<br />

Zahl an Fernseh- und Filmproduktionsunternehmen sein. Allein in Köln stieg von<br />

2000 auf 2005 die Zahl der Unternehmen in der Filmwirtschaft und TV-Produktion<br />

um 21,5%, die Umsätze der Unternehmen aber nur um 11,2%. <strong>Der</strong> Umsatz wird<br />

<strong>als</strong>o auf mehr Unternehmen verteilt, das zeigt sich auch daran, dass der <strong>WDR</strong> im<br />

Jahr 2006 weniger pro Minute im Durchschnitt zahlen muss <strong>als</strong> im Jahr 2001. <strong>Der</strong><br />

<strong>WDR</strong> hat wie andere Rundfunkunternehmen die Möglichkeit unter einer großen<br />

Zahl an Unternehmen, diejenigen auszuwählen, die am preisgünstigsten sind. Zugleich<br />

ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass der <strong>WDR</strong> gehalten<br />

ist, Marktpreise zu zahlen, damit keine Wettbewerbsverzerrung entsteht.<br />

Meert merkt zu dem stetig wachsenden Strom an Filmautoren im Interview an:<br />

„Zu meinem Glück arbeite ich größtenteils auf einem Gebiet, in dem ich wenig Konkurrenz<br />

habe. Die Redakteure und Produzenten wissen, dass ich etwas liefere, was kaum ein<br />

anderer liefern kann. Serien- bzw. Krimiautoren sind da in einer ganz anderen Situa-<br />

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