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E-Learning, weil es billig ist? Gastkommentar. Wir erleben nicht zum ersten Mal wirtschaftlich schwierige Zeiten. Und auch E-Learning hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re wird sich noch daran erinnern, wie man mit ausgefeilten Kostenkalkulationen das Management davon überzeugen wollte, dass sich das Lernen am Computer gegenüber Seminaren rechnet. Dann Dr. Jochen Robes machte John Chambers, CEO von Cisco, <strong>de</strong>n Weg frei, als er Bildung als die nächste Killerapplikation <strong>de</strong>s Internets bezeichnete. Das war 1999, aber <strong>de</strong>r dann bald folgen<strong>de</strong> Dotcom-Crash ließ bei uns schnell Ernüchterung einkehren. Nur wenige Monate später machte <strong>de</strong>r Satz „E-Learning ist tot“ die Run<strong>de</strong>. Aber auch das haben wir überstan<strong>de</strong>n. E-Learning ist da, hat sich etabliert und einige arbeiten bereits an seiner Zukunft. Der Blick geht nach vorn, so scheint es je<strong>de</strong>nfalls. Doch jetzt steht die Krise vor <strong>de</strong>r Haustür und wir lesen, was Bildungsverantwortliche zu sagen haben. Einer sagt zum Beispiel: „Die ökonomische Krise beflügelt E-Learning.“ Worauf grün<strong>de</strong>t sich dieser Optimismus? „In Zeiten knapper Reisebudgets und eines zunehmen<strong>de</strong>n Umweltbewusstseins muss die Be<strong>de</strong>utung von Lerntechnologien neu bedacht wer<strong>de</strong>n“, behauptet eine Managerin. Auch Clive Shepherd, britischer E-Learning- Berater, sagt voraus, dass viele Unternehmen jetzt auf E-Learning setzen wür<strong>de</strong>n, um Kosten zu sparen. Da ist es also wie<strong>de</strong>r: E-Learning als kostengünstiges Lernmedium! Es ist zum Verrücktwer<strong>de</strong>n: Da versuchen wir Profis jahrelang aufzuzeigen, dass E-Learning mehr ist als „rapid“ und „kostensparend“, und schwupp wird alles wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n „harten Kern“ reduziert! <strong>Als</strong> ob das nicht schon genug wäre, lesen wir in <strong>de</strong>r Presse auch noch, wie <strong>de</strong>r E-Learning-Manager eines Mineralölkonzerns seinen Optimismus in Sachen E-Learning begrün<strong>de</strong>t: „Mit <strong>de</strong>n neuen Lösungen ist es möglich, innerhalb von zwei Stun<strong>de</strong>n aus einer PowerPoint-Präsentation einen Kurs für tausend Mitarbeiter zu machen. Da kann wirtschaftlich betrachtet kein Seminar mithalten.“ Man will gar nicht mehr wissen, warum hier die Power- Point-Präsentation nicht ausreicht. Man staunt einfach und weiß sofort, wo man unter keinen Umstän<strong>de</strong>n Lerner sein möchte! Das Erstaunliche an diesen Statements ist vor allem die Tatsache, dass man hier wie<strong>de</strong>r einzig mit <strong>de</strong>r Kostenseite von Bildung argumentiert. In <strong>de</strong>r Krise zählt die billigste Lösung! Weniger laut sind die Stimmen, die darauf hinweisen, dass es gera<strong>de</strong> jetzt darum geht, Angebote zu entwickeln, die Produktivität und Performance, die Kreativität und Innovationsfreu<strong>de</strong> zu stärken. Hier kann E-Learning eine wichtige Rolle spielen: in Lernumgebungen, die intelligent Seminare und Online-Lernen verbin<strong>de</strong>n, die das selbst organisierte und informelle Lernen unterstützen, die Communities integrieren. Diese Aufgabe ist allerdings etwas anspruchsvoller, als eine Präsentation in zwei Stun<strong>de</strong>n in einen Online-Kurs umzuwan<strong>de</strong>ln. Dr. Jochen Robes, Wiesba<strong>de</strong>n, ist Autor <strong>de</strong>s „Weiterbildungsblogs“ und Senior Consultant bei „HQ Interaktive Mediensysteme“. www.weiterbildungsblog.<strong>de</strong> 01_2009 wirtschaft + weiterbildung 33 R kleines Computerspiel, o<strong>de</strong>r wenigstens wie ein Zeichentrickfilm, sollte es schon aussehen, was dann im Laufe <strong>de</strong>s Jahres per Online-Nachhilfeabo an die Jugendlichen gebracht wer<strong>de</strong>n soll. Für Marktforscher bestätigt sich gera<strong>de</strong> die These, dass es im wesentlichen die Konzerne sind, die das Rückgrat <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen E-Learning-Markts bil<strong>de</strong>n. „Das könnte sich in <strong>de</strong>r Rezession aber rasch än<strong>de</strong>rn“, meint Dr. Volker Zimmermann, Vorstand <strong>de</strong>r IMC AG, <strong>de</strong>m größten <strong>de</strong>utschen E-Learning-Anbieter. Viele mittelständischen Betriebe wer<strong>de</strong>n laut Zimmermann in <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n Kurzarbeit ihre Mitarbeiter dazu bringen, sich am Arbeitsplatz o<strong>de</strong>r zu Hause weiterzuqualifizieren. Darauf hat sich die IMC, die in 2008 ohne Zukäufe um 25 Prozent gewachsen ist, bereits vorbereitet: Für <strong>de</strong>n Mittelstand gibt es ab sofort das E-Learning-Starter-Paket inklusive einer kleinen Plattform ab 50.000 Euro. Martin Pichler www.initiativpreis.<strong>de</strong>