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training + coaching<br />

Ja, wir haben ganz offensichtlich eine Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise. Und ja, es gibt natürlich einen<br />

Dominoeffekt, <strong>de</strong>r im Ergebnis auch auf die Hotellerie<br />

ausstrahlt. Und noch mal ja, so mancher<br />

Hotelier hat jetzt Probleme, seine Betten und<br />

Restaurantplätze zu füllen. Doch seien wir mal<br />

ehrlich: Es ist nicht die erste Krise, die wir erleben,<br />

und es wird nicht die letzte sein. Schließlich ist <strong>de</strong>r<br />

Konjunkturzyklus – beeinflusst von fraglos auch<br />

unberechenbaren Ereignissen – immer gleich. Laut<br />

tatsächlichen und selbst ernannten Wirtschaftsexperten<br />

befin<strong>de</strong>n wir uns gegenwärtig in einem<br />

Abschwung, einer Rezession. Und wenn wir Pech<br />

haben, wird es noch schlimmer – mit einer konjunkturellen<br />

Tiefstphase, einer Depression. Dann<br />

sollten wir uns warm anziehen.<br />

Da wir ausnahmslos alle im Schindlerhof diese Tatsache<br />

seit Jahrzehnten schon verinnerlicht haben<br />

und unsere ganz beson<strong>de</strong>re Firmenkultur und<br />

-konjunktur leben, greifen wir für <strong>de</strong>n unwahrscheinlichen<br />

Fall, dass die Pessimisten recht behalten<br />

und es auch bei uns Umsatzeinbrüche gäbe, auf<br />

ein bewährtes Werkzeug aus unserer inzwischen<br />

weit zurückliegen<strong>de</strong>n Hochrisikophase zurück:<br />

In unserem Tresor liegt ein Jahreszielplan für ein<br />

„worst case scenario“, <strong>de</strong>r von einem zehnprozentigen<br />

Minus ausgeht. Dieser Notfallplan enthält<br />

sehr konkrete Maßnahmen, um auch ein solches<br />

Tal zu überstehen, ohne größeren Scha<strong>de</strong>n für uns<br />

und unsere „Mitstreiter“ zu nehmen.<br />

Überrascht und auf <strong>de</strong>m falschen Fuß erwischt hat<br />

uns daher diese Finanz- und die daraus resultieren<strong>de</strong><br />

Wirtschaftskrise eigentlich nicht. Doch keine<br />

Konjunkturspritze dieser Welt kann uns in diesen<br />

Zeiten helfen, wenn unsere Selbstheilungskräfte<br />

nicht funktionieren.<br />

Tun sie es nicht, so kann dies bei Fehlplanungen<br />

natürlich auch negative Konsequenzen haben. Aber<br />

haben wir im besten Falle nicht ein tolles Unternehmen,<br />

das in seiner Gesamtheit kontinuierlich an<br />

seiner Produktqualität, Spezialisierung, Originalität,<br />

Innovation, seinem Investitionsverhalten, einer<br />

58 wirtschaft + weiterbildung 01_2009<br />

Klaus Kobjoll, Inhaber <strong>de</strong>s<br />

Tagungshotels Schindlerhof<br />

in Nürnberg<br />

Gastkommentar<br />

Wa(h)re Herzlichkeit<br />

kennt keine Krise<br />

konsequenten Preispolitik, hoher Glaubwürdigkeit,<br />

Professionalität und seiner Servicekompetenz<br />

arbeitet? Verfügen wir nicht über Super-Teams, die<br />

sich nicht nur in guten Zeiten sensationell mit <strong>de</strong>n<br />

Zielen unseres Unternehmens i<strong>de</strong>ntifizieren? Und<br />

sind wir nicht alle motiviert genug, auch in schwierigen<br />

o<strong>de</strong>r sogar schweren Zeiten zusammenzuhalten,<br />

diese miteinan<strong>de</strong>r durchzustehen und gestärkt<br />

aus ihnen hervorzugehen?<br />

„Yes, we can“ – Obama hat uns in einem Lehrstück<br />

vorgemacht, wie man mit Einsatz, Überzeugungskraft,<br />

Solidität und Seriosität Mitstreiter und Wähler<br />

mobilisiert, motiviert und <strong>de</strong>n Kampf gewinnt.<br />

Und er hatte <strong>de</strong>nkbar schlechte Voraussetzungen.<br />

Ähnlich wie unsere Wirtschaft heute. Doch gemeinsam<br />

gewinnen und halten wir unsere Gäste auf<br />

sehr ähnliche und überzeugen<strong>de</strong> Art. Auch wenn<br />

manche von ihnen aus zwingen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n<br />

vorübergehend etwas seltener kommen sollten,<br />

wir begeistern sie, wir verwöhnen sie umso mehr,<br />

wir schaffen Aha-Erlebnisse und strahlen etwas<br />

aus, was fern von je<strong>de</strong>r Krise von uns und unseren<br />

Gästen als wa(h)re Herzlichkeit <strong>de</strong>finiert wird. Sie<br />

sorgt für Vertrauen und Selbstbewusstsein, strahlt<br />

Optimismus aus, schafft Oasen <strong>de</strong>r Entspannung<br />

– einen nahezu krisenfreien Raum, wirkt eigen- und<br />

fremdmotivierend in einer nicht ganz einfachen<br />

Zeit.<br />

Denn in schwierigen Phasen ist es umso wichtiger,<br />

<strong>de</strong>n ethischen Co<strong>de</strong> zwischenmenschlicher Beziehungen<br />

beson<strong>de</strong>rs hoch zu hängen, zu respektieren<br />

und zu leben. Im Einklang mit unseren MitunternehmerInnen,<br />

wie wir sie nennen, setzen wir auf<br />

einen langfristigen strategischen Sieg und nicht<br />

auf kurzfristige taktische Gewinne, bei <strong>de</strong>nen erfahrungsgemäß<br />

so manches auf <strong>de</strong>r Strecke bleiben<br />

kann. Wir im Schindlerhof verstehen uns als Marathonläufer,<br />

nicht als Sprinter. Und <strong>de</strong>shalb verfügen<br />

wir über eine gute Kondition mit einem emotional<br />

und materiell langen Atem, <strong>de</strong>n es braucht, um<br />

weit- und hochgesteckte Ziele trotz gelegentlicher<br />

Rückschläge zu erreichen.

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