Jahresbericht 2007 - beta Institut
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5. Augsburger<br />
Nachsorgesymposium<br />
Gesundheitsförderung als zentrales Thema. Workshops, Vorträge und Fotoausstellung<br />
zu Nachsorge und Palliativversorgung in der Pädiatrie<br />
Alle zwei Jahre veranstaltet das <strong>beta</strong> <strong>Institut</strong><br />
zusammen mit dem Bunten Kreis Augsburg<br />
sowie mit tatkräftiger Unterstützung von<br />
<strong>beta</strong>pharm-Mitarbeitern das Augsburger<br />
Nachsorgesymposium. „Was heißt eigentlich<br />
Gesundheitsförderung?“ gab Moderator<br />
D Am Samstag, 30. Juni, lief das Hauptprogramm<br />
des sozialpädiatrischen<br />
Fachkongresses im Kurhaus Augsburg-<br />
Göggingen vor rund 150 Teilnehmern.<br />
Schon Tradition hat bei den Nachsorgesymposien,<br />
dass der Pantomime JOMI<br />
emotional einstimmt. In „Leben bis zuletzt“<br />
zeigte er den Weg einer Familie von<br />
der Diagnose einer tödlichen Erkrankung<br />
des Kindes bis zum Tod und die Bedeutung<br />
positiver Erinnerungen. In „Marionette“<br />
befreit sich die Titelfigur von fast<br />
allen Fäden und stirbt zuletzt, als sie den<br />
Faden zum Herzen durchtrennt.<br />
Selbstwirksamkeit als<br />
Erfolgsfaktor<br />
Der Gesundheitspsychologe Prof. Dr.<br />
Matthias Jerusalem von der Humboldt<br />
Universität Berlin arbeitete in seinem<br />
Eröffnungsvortrag „Entwicklungs- und<br />
Gesundheitsförderung durch Stärkung<br />
von Kompetenzen“ die besondere<br />
Bedeutung der Selbstwirksamkeit heraus.<br />
Die Überzeugung, etwas bewirken<br />
bzw. bewältigen zu können, ist Studien<br />
zufolge wichtiger für den Erfolg als<br />
Können und Wissen. Wer Kinder stärken<br />
will, kann ihre Selbstwirksamkeit fördern<br />
durch Erfolgserlebnisse, soziale Einbindung<br />
und Selbstbestimmung.<br />
Dr. Friedrich Porz als Motto und roten Faden<br />
für den 5. Kongress am 29. und 30. Juni <strong>2007</strong><br />
aus. Besonderheit dieses wichtigsten<br />
Kongresses für sozialpädiatrische Themen in<br />
Deutschland ist die enge Verbindung von<br />
Wissenschaft und Praxis.<br />
Umwelt beeinflusst Gene …<br />
… diese überraschende Information vermittelte<br />
Dr. med. Egbert Lang vom Bunten<br />
Kreis Coesfeld. Sein Vortrag „Gesundheit<br />
fördern statt Krankheiten vermeiden:<br />
Salutogenese vs. Prävention“ präsentierte<br />
neueste Erkenntnisse der Genforschung<br />
und Molekularbiologie und zeigte,<br />
dass Familiennachsorge auch über die<br />
Genregulation die Gesundheit fördert.<br />
Villa Kunterbunt in Trier<br />
Dr. Christoph Block, Leiter der „Villa Kunterbunt“<br />
in Trier, stellte seine Einrichtung<br />
vor, die seit 1998 Nachsorge anbietet.<br />
Besonderheiten sind die enge Anbindung<br />
an die benachbarte Kinderklinik, ein umfangreiches<br />
therapeutisches Angebot,<br />
optimal auf die Bedürfnisse der Familien<br />
eingerichtete Räumlichkeiten und Freizeitaktionen<br />
mit Patienten und/oder<br />
deren Geschwistern.<br />
Fotoausstellung<br />
Über-Lebens-Kunst<br />
Die Villa Kunterbunt war zudem verantwortlich<br />
für eine Fotoausstellung, die das<br />
Nachsorgesymposium zwei Tage lang<br />
begleitete. Der Fotograf YAPH (Yousef A.<br />
P. Hakimi) hatte Kinder der Villa Kunterbunt<br />
mit chronischen Erkrankungen wie<br />
Leukämie, Diabetes, neurologischen<br />
Erkrankungen, Mukoviszidose oder den<br />
Folgen zu früher Geburt porträtiert.<br />
Pädiatrie<br />
Die Bilder zeigten mehr als viele Worte,<br />
mit welcher Energie diese Kinder und<br />
Jugendlichen ihr Leben leben.<br />
Sicht einer Niedergelassenen<br />
Die Referentin Dr. Luzie Haferkorn aus<br />
Herzogenrath bei Aachen ist niedergelassene<br />
Kinderärztin und Mitbegründerin<br />
des Bunten Kreises Aachen. Als zentrales<br />
Problem der Niedergelassenen schilderte<br />
sie die Zeitnot in der täglichen Praxisarbeit.<br />
Hier bringt die Nachsorge eine neue<br />
Qualität der ambulanten Versorgung<br />
schwer kranker Kinder.<br />
100 Mal Nachsorge für<br />
Deutschland<br />
Der Qualitätsverbund Bunter Kreis (QV)<br />
ist ein Zusammenschluss von mittlerweile<br />
42 Nachsorgeeinrichtungen in<br />
Deutschland. Andreas Podeswik, Geschäftsführer<br />
des QV und beim <strong>beta</strong><br />
<strong>Institut</strong> Augsburg verantwortlich für die<br />
pädiatrischen Projekte, postulierte einen<br />
Bedarf von 100 Einrichtungen für eine<br />
flächendeckende Versorgung in Deutschland.<br />
Künftig wird der QV die Ausrichtung<br />
des Nachsorgesymposiums übernehmen.