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Jahresbericht 2007 - beta Institut

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12<br />

Studien zeigen: Nachsorge hilft<br />

und spart Kosten<br />

Drei Projekte legen die wissenschaftliche Basis für die Betreuung von Familien mit<br />

schwer und chronisch kranken Kindern<br />

Die Augsburger Nachsorgeforschung<br />

(ANF) als erstes großes Forschungsprojekt<br />

des <strong>beta</strong> <strong>Institut</strong>s konnte mit drei Einzelprojekten<br />

nachweisen, dass Nachsorge für<br />

schwer und chronisch kranke Kinder und<br />

ihre Familien echten Nutzen bringt: sowohl<br />

für die begleiteten Familien als auch<br />

für das Gesundheitssystem. Alle drei<br />

ANF-Projekte sind inzwischen abgeschlossen:<br />

PRIMA-Studie<br />

D Familienorientierte Nachsorge bei<br />

Frühgeborenen fördert die Mutter-Kind-<br />

Interaktion und reduziert die mütterlichen<br />

Belastungen – das sind die wichtigsten<br />

Ergebnisse der „Prospektiven,<br />

randomisierten Implementierung des<br />

Modellprojekts Augsburg“. Eine große<br />

Besonderheit der Studie ist, dass es gelungen<br />

ist, im sozialmedizinischen<br />

Bereich eine randomisierte Längsschnittstudie<br />

durchzuführen, also die Familien<br />

der Interventions- und Kontrollgruppe<br />

nach dem Zufallsprinzip zuzuweisen.<br />

Dyadische<br />

Interaktion<br />

Mütterliche<br />

Sensibilität<br />

Emotionale<br />

Regulation des<br />

Kindes<br />

Partnerschaft, mütterliche Sensibilität und<br />

emotionale Regulation des Kindes<br />

(MISPA, Mother infant structured play assessment)<br />

3 3,2 3,4 3,6 3,8 4<br />

Score 0-5<br />

Intervention Kontrollgruppe<br />

# = p < 0.05<br />

■ Die Qualitätsentwicklung im Bunten Kreis<br />

(QUIB) bildet die Basis für die Entwicklung von<br />

Nachsorgestandards in Deutschland.<br />

■ Die Gesundheitsökonomische Studie konnte<br />

belegen, dass Nachsorge einen ökonomischen<br />

Nutzen für das Gesundheitssystem bringt.<br />

■ Die PRIMA-Studie zeigte positive Effekte der<br />

Nachsorge auf die emotionale Regulation der<br />

Kinder, die mütterliche Sensibilität und die<br />

Mutter-Kind-Interaktion.<br />

Studienpartner war die Abteilung Neonatologie<br />

des Zentrums für Kinderheilkunde<br />

der Universität Bonn. Für die<br />

Studie wurden die betroffenen Eltern an<br />

der Kinderklinik Bonn per Zufall aufgeteilt:<br />

Eine Gruppe erhielt die standardisierte<br />

Betreuung, die andere Case-<br />

Management-Nachsorge nach Modell<br />

Bunter Kreis. Die Bonner Familien mit<br />

Nachsorge wurden zudem im Sinne der<br />

Versorgungsforschung mit Augsburger<br />

Familien (Kinderklinik des Klinikums) mit<br />

Nachsorge verglichen, um zu zeigen,<br />

dass die in Augsburg entwickelte Nach-<br />

Pädiatrie<br />

sorge auch in einer anderen Klinik in<br />

einer anderen Region gelingen kann.<br />

Zur Methodik<br />

In den Jahren 2002, 2003 wurden in Bonn<br />

insgesamt 121 Mütter mit 151 Kindern, in<br />

drei Zielgruppen, mit und ohne familienorientierte<br />

Nachsorge randomisiert:<br />

■ Frühgeborene (FG) unter 28 Schwangerschaftswochen<br />

(SSW): 28 Mütter,<br />

33 FG.<br />

■ FG von 28 bis 31 SSW: 59 Mütter, 75 FG.<br />

■ FG und Neugeborene über 31 SSW:<br />

34 Mütter, 43 Kinder.<br />

Klinikaufnahmen und Arztbesuche<br />

Mittelwerte der Häufigkeiten<br />

innerhalb von 6 Monaten nach Entlassung<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Stationär<br />

Ambulant<br />

Kinderarzt<br />

Intervention<br />

Kontrolle

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