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in der W elt der Reinigung! KÄRCHER CENTER ... - Monti Carlo

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14 SCHWERPUNKTTHEMA: 100 JAHRE MONTESSORI-KINDERHAUS<br />

DER BEGINN EINER WELTWEITEN<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Methoden, Maßstäbe und Materialien: Wissenswertes über Maria Montessori und die Wurzeln ihrer Pädagogik<br />

100 Jahre ist es her, dass e<strong>in</strong>e große Idee erstmals auf ihre Tauglichkeit im Alltag getestet wurde: Maria<br />

Montessori gründete im fernen Rom ihr erstes K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus, <strong>in</strong> dem ihre Methoden, ihre Maßstäbe und ihre<br />

Materialien im Mittelpunkt standen. E<strong>in</strong>e w<strong>elt</strong>weite Erfolgsgeschichte begann. Und so versteht es sich von<br />

selbst, dass wir im ersten Teil des Schwerpunktthemas Maria Montessoris Biografie beleuchten. Überhaupt<br />

wird <strong>in</strong> dieser MONTi CARLO-Ausgabe an vielen Orten von ihr die Rede se<strong>in</strong>, aber wir tauchen auch <strong>in</strong>s Hier<br />

und Heute e<strong>in</strong>, um den Alltag unseres K<strong>in</strong><strong>der</strong>hauses darzustellen und darüber h<strong>in</strong>aus zu zeigen, wie <strong>in</strong>spirierend<br />

so e<strong>in</strong> Montessori-Jubiläum für Eltern se<strong>in</strong> kann – viel Vergnügen!<br />

Die politische Lage <strong>in</strong> Italien<br />

Im Jahr 1870 war aus den Königreichen,<br />

Fürsten- und Herzogtümern <strong>der</strong> Halb<strong>in</strong>sel<br />

durch die Annexion des päpstlichen Staates<br />

die territoriale E<strong>in</strong>heit Italien geworden.<br />

Österreicher und Franzosen waren aus<br />

dem Land vertrieben. Die Bewegung des<br />

Risorgimento (Wie<strong>der</strong>geburt) hatte den<br />

Gedanken <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit und Freiheit Italiens<br />

vorangetrieben. Die politische Ordnung<br />

Italiens hatte sich verän<strong>der</strong>t, doch die sozialen<br />

Strukturen waren erhalten geblieben.<br />

Nur e<strong>in</strong>e w<strong>in</strong>zige M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit – weniger als<br />

fünf Prozent <strong>der</strong> männlichen Bevölkerung –<br />

hatte das Wahlrecht; die Bürger des neuen<br />

Landes waren noch immer zutiefst une<strong>in</strong>s.<br />

Reiche und Gebildete genossen Macht<br />

und Vorrechte, während die Arbeiter und<br />

die riesige Bauernschaft im gleichen Elend<br />

lebten wie bisher. Die Vere<strong>in</strong>igung hatte<br />

we<strong>der</strong> politische Demokratie noch soziale<br />

Revolution mit sich gebracht.<br />

Die siebziger Jahre des 19.Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

waren e<strong>in</strong>e Zeit <strong>der</strong> Hoffnung, die sozialen<br />

Probleme durch Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Erziehung (und das hieß vor<br />

allem: Verän<strong>der</strong>ungen des öffentlichen<br />

Erziehungswesens) anzugehen – durch<br />

die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Elementarschulpflicht<br />

(1877) für Jungen und Mädchen und<br />

durch die E<strong>in</strong>richtung öffentlicher<br />

Mädchenschulen und Lehrersem<strong>in</strong>are. Das<br />

Denken <strong>der</strong> führenden Schichten war weitgehend<br />

antiklerikal e<strong>in</strong>gestellt und offen<br />

für den Geist <strong>der</strong> Naturwissenschaften.<br />

Die pädagogische Aufbruchstimmung,<br />

aber auch ihre Problematik, zeigte sich<br />

dar<strong>in</strong>, dass es zwischen 1860 und 1900<br />

<strong>in</strong> Italien 33 Unterrichtsm<strong>in</strong>ister gab, von<br />

denen je<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e eigene Politik vertrat<br />

und ke<strong>in</strong>er genug staatliche Mittel zur<br />

Verfügung hatte, um etwas erreichen zu<br />

können. Was sie hervorbrachten, war e<strong>in</strong>e<br />

Unzahl von Gesetzen, Vorschriften und<br />

Rundschreiben, von denen viele e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

wi<strong>der</strong>sprachen.<br />

Die K<strong>in</strong>dheit Maria Montessoris<br />

Am 31.8.1870, im gleichen Jahr, <strong>in</strong> dem<br />

Italien entstand, wurde Maria Montessori<br />

<strong>in</strong> Chiaravalle (Prov<strong>in</strong>z Ancona) geboren.<br />

Sie gehörte zu <strong>der</strong> ersten Generation, die <strong>in</strong><br />

den Jahren nach <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung aufwuchs.<br />

Ihr Selbstvertrauen, ihr Optimismus, ihr<br />

Interesse an Verän<strong>der</strong>ungen und ihre<br />

Überzeugung von <strong>der</strong> Möglichkeit, sie<br />

zu bewirken, kamen sicher durch die<br />

Wechselwirkung ihrer robusten Anlagen<br />

und den Methoden <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>erziehung<br />

zustande, die ihre Mutter praktizierte. Ihre<br />

Mutter, Tochter e<strong>in</strong>er Gutsbesitzersfamilie,<br />

war für die damalige Zeit ungewohnt gebildet;<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> man damals<br />

stolz darauf se<strong>in</strong> konnte, se<strong>in</strong>en Namen<br />

schreiben zu können, war sie e<strong>in</strong> Mädchen,<br />

das Bücher las. Sie war auch diejenige, die<br />

den für die damalige Zeit ungewöhnlichen<br />

Bildungs- und Berufsweg ihrer Tochter<br />

offensichtlich ohne E<strong>in</strong>schränkungen gut<br />

hieß und unterstützte.<br />

Marias Vater war eher e<strong>in</strong> altmodischer<br />

Herr mit konservativem Naturell und militärischen<br />

Gewohnheiten. Als junger Mann<br />

war er Soldat gewesen, später wurde er<br />

Beamter. Ihm wi<strong>der</strong>strebte die Energie, mit<br />

<strong>der</strong> se<strong>in</strong>e Tochter ihrem Bildungsgang zielstrebig<br />

folgte und damit soziale Schranken<br />

überwand, die den Frauen damals auferlegt<br />

waren. Er versöhnte sich, den Berichten<br />

nach, mit se<strong>in</strong>er Tochter erst wie<strong>der</strong>, als<br />

sie erfolgreich ihr Mediz<strong>in</strong>studium abgeschlossen<br />

hatte. Doch wie es sche<strong>in</strong>t, gibt es<br />

über die K<strong>in</strong>dheit Maria Montessoris wenig<br />

verlässliche Zeugnisse. Daher ist es ratsam,<br />

wenn wir bei <strong>der</strong> biografischen Lektüre<br />

skeptisch s<strong>in</strong>d.<br />

Mediz<strong>in</strong>studium<br />

Nach dem Abschluss <strong>der</strong> technischen Schule<br />

dachte Maria daran, Ingenieur<strong>in</strong> zu werden.<br />

Den Lehrberuf als künftige Laufbahn

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