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in der W elt der Reinigung! KÄRCHER CENTER ... - Monti Carlo

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KONSEQUENT VOM KIND AUS<br />

100 Jahre K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus-Idee – seit 25 Jahren erfolgreich <strong>in</strong> Nürnberg<br />

E<strong>in</strong> Gastkommentar von Paul Storz<br />

Lange dauerte es, bis Maria Montessoris<br />

Ideen im Land <strong>der</strong> (Reform-)<br />

Pädagogen wie u.a. Fröbel umgesetzt<br />

wurden. Anfang <strong>der</strong> 80er Jahre waren es<br />

wenige Engagierte, die das 1. Montessori-<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus <strong>in</strong> Nürnberg gründeten.<br />

Die Entwicklung dieser Idee von e<strong>in</strong>er<br />

kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartengruppe bis heute<br />

zu e<strong>in</strong>em umfassenden „K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus“<br />

(MONTESSORI-Zentrum) werde ich entlang<br />

von Maria Montessoris Leitgedanken<br />

(erarbeitet u.a. von Prof. Raapke, 2003)<br />

kritisch würdigen.<br />

These 1: Montessori-Pädagogik for<strong>der</strong>t<br />

und för<strong>der</strong>t <strong>in</strong>dividuell Intelligenz<br />

und kreatives Problemlöseverhalten.<br />

Sie erzieht zu Selbstständigkeit und<br />

Unabhängigkeit.<br />

Schnell wuchs die Nachfrage nach freien<br />

Plätzen, denn:<br />

These 2: Montessori-Pädagogik ist<br />

Friedenspädagogik über alle sozialen, religiösen<br />

und ethnischen Grenzen h<strong>in</strong>weg.<br />

„K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d an<strong>der</strong>s“ tit<strong>elt</strong>e Maria<br />

Montessori und dementsprechend bunt<br />

waren die Angebote im vorschulischen<br />

Bereich. E<strong>in</strong>e Fülle von K<strong>in</strong><strong>der</strong>läden<br />

mit hohem Engagement und basisdemokratischen<br />

Strukturen zwangen konfessionell<br />

gebundene Träger mit fundierten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenkonzepten zu e<strong>in</strong>em<br />

zunehmend fachlichen Wettbewerb. Das<br />

Montessori-K<strong>in</strong><strong>der</strong>haus denkt konsequent<br />

vom K<strong>in</strong>d aus und so war es nur folgerichtig,<br />

Schule, Hort und K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gebäude unterzubr<strong>in</strong>gen und fließende<br />

Übergänge sowohl für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> als<br />

auch für die pädagogischen Fachkräfte zu<br />

schaffen. Die bauliche und konzeptionelle<br />

Realisierung bestätigt:<br />

These 3: dass Montessori-E<strong>in</strong>richtungen<br />

für alle da s<strong>in</strong>d: Lernschwache<br />

und Hochbegabte, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te und<br />

Nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te, E<strong>in</strong>heimische und<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er, Arme und Reiche.<br />

Immer deutlicher setzten Kritiker des herkömmlichen<br />

Schulsystems wichtige Impulse<br />

und vielen wurde <strong>der</strong> Beziehungsaspekt zwischen<br />

K<strong>in</strong>d und K<strong>in</strong>d, aber auch zwischen<br />

K<strong>in</strong>d und Erzieher<strong>in</strong> bzw. Lehrer<strong>in</strong> sehr<br />

bewusst. Montessori K<strong>in</strong><strong>der</strong>häuser s<strong>in</strong>d:<br />

These 4: „Erfahrungsschulen des sozialen<br />

Lebens“ und ke<strong>in</strong>e Buchschulen, wenngleich<br />

es dort viele Bücher gibt.<br />

Diese Erfahrungen endeten nicht an <strong>der</strong><br />

Schultüre, son<strong>der</strong>n wurden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>getragen<br />

<strong>in</strong> die Familien, fanden Platz bei ungezählten<br />

Festen und Feiern und kumulierten<br />

sich <strong>in</strong> zahllosen Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />

und Arbeitsgruppen. Kontrovers und<br />

hoch emotional, aber auch sehr kühl argumentierend<br />

und die „alte Maria“ bemühend,<br />

wurden Schulhausstandorte und<br />

Schulgel<strong>der</strong>höhungen entschieden. Der frühe<br />

Streit um Stimmrecht und die Gründung<br />

e<strong>in</strong>es 2. Montessori-Vere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Nürnberg<br />

wurde kultiviert. Und so setzten nach teils<br />

hitzigen Vorstandswahlen letzten Endes<br />

immer höchst engagierte Vorstandsteams<br />

die richtigen Prioritäten für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung.<br />

Gerade die klare Ausrichtung auf Montessori<br />

2020 <strong>in</strong> Nürnberg und die bayernweite<br />

Vernetzung führte mit zur Stärkung <strong>der</strong><br />

Pädagogik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropolregion. Der konsequente<br />

Ausbau <strong>der</strong> Schulen (Grundschule<br />

und qualifizieren<strong>der</strong> Haupt- und/o<strong>der</strong><br />

Realschulabschluss) mit flankierenden<br />

Maßnahmen wie Hort, Mittagsbetreuung<br />

brachte auch <strong>in</strong> Bayern die „Ganztagesschule<br />

auf Umwegen“.<br />

Montessori-Pädagogik wurde zum impulsgebenden<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Bildungslandschaft<br />

und erste Signale aus <strong>der</strong> hohen<br />

Landespolitik wurden <strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />

Facetten erkennbar. Nach <strong>der</strong> langen<br />

Phase <strong>der</strong> sehr stark <strong>in</strong>dividuell-k<strong>in</strong>dzentrierten<br />

Ausrichtung <strong>in</strong> den 80ern und<br />

90ern kamen nun verstärkt For<strong>der</strong>ungen<br />

nach Schlüsselqualifikationen und Theorie-<br />

Praxis-Transfers <strong>in</strong> die Diskussion. Entlang<br />

den „alten Prämissen“ entwick<strong>elt</strong>e sich e<strong>in</strong><br />

sehr konstruktiver Qualitätsdiskurs, <strong>der</strong> folgendes<br />

bestätigte:<br />

GASTKOMMENTAR<br />

These 5: Montessori-Schulen s<strong>in</strong>d<br />

Leistungsschulen, weil K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendliche etwas leisten wollen, wenn<br />

man ihnen viel Anregungen bietet und<br />

sie selbstständig arbeiten lässt. Sie halten<br />

auf allen Stufen dem Leistungsvergleich<br />

mit Regelschulen stand, oft schneiden sie<br />

besser ab.<br />

E<strong>in</strong>e sehr große Zahl von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

Jugendlichen und Eltern profitier(t)en<br />

<strong>in</strong> hohem Maße von e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />

Montessori-Pädagogik im Großraum<br />

Nürnberg. Sie för<strong>der</strong>t den fachlichen<br />

Wettbewerb und gibt Anstöße für die<br />

Regelschulen. Bleibt <strong>der</strong> Wunsch, dass<br />

diese Pädagogik auch im bayerischen<br />

Kultusm<strong>in</strong>isterium verstanden und geför<strong>der</strong>t<br />

wird und dass <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Sponsoren und<br />

För<strong>der</strong>er sich verdopple, um mit gesicherten<br />

Planungen e<strong>in</strong> nachhaltiges Angebot im<br />

Montessori-Zentrum ausbauen zu können.<br />

Paul Storz ist Diplom-Sozialpädagoge, seit<br />

1980 Leiter von SOS-Jugendhilfen <strong>in</strong> Nürnberg<br />

und seit 1984 Mitglied im MONTESSORI<br />

För<strong>der</strong>kreis Nürnberg e.V.; er ist Vater von<br />

zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (heute 25 und 20 Jahre alt), die<br />

mit Neugierde und Freude aus ihrer Sicht ihre<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten- und Grundschulzeit bei den<br />

“Montessoris” nicht missen möchten.<br />

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