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SUT_05_07_Screen_kom.. - Schiffahrt und Technik

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HAFEN &<br />

TRANSPORT INTERMODAL<br />

Kooperation mit Hafen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en in Marseille wird enger<br />

Duisport am Mittelmeer<br />

Der Duisburger Hafen hat sich im<br />

Mai in Marseille den K<strong>und</strong>en des<br />

Hafens der Mittelmeerstadt<br />

präsentiert <strong>und</strong> für eine engere<br />

Zusammenarbeit geworben.<br />

Erich Staake, Vorstandssprecher der<br />

Duisburger Hafen AG, erläuterte die<br />

Rolle des größten Binnenhafens der<br />

Welt als Drehscheibe für den europa -<br />

weiten multimodalen Verkehr. Im vergange -<br />

nen Jahr wurden in vier Containerterminals<br />

zusammen 790.000 TEU umgeschlagen.<br />

Duisburg biete Seehafenstandard <strong>und</strong> sei<br />

auch sehr um eine enge Zusammenarbeit mit<br />

den Seehäfen bemüht. Mit Rotterdam <strong>und</strong><br />

Antwerpen gebe es seit Jahren eine enge<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> zusätzlich zum Straßen -<br />

transport regelmäßige Liniendienste per<br />

Schiene <strong>und</strong> natürlich auf dem Wasserweg.<br />

Duisburg sei auch der größte Bahnknoten -<br />

punkt Europas <strong>und</strong> wolle vor allem zusätz -<br />

lichen Kombiverkehr anziehen, der über diese<br />

Drehscheibe zügig in alle Teile Europas gelei -<br />

tet werden kann. Mit Frankreich gibt es zurzeit<br />

nur einen Liniendienst dreimal pro Woche mit<br />

Container-Blockzügen nach Lyon. Der Süden<br />

<strong>und</strong> speziell Südfrankreich sei dagegen ein<br />

„weißer Fleck“ auf der Karte der regel mäßi -<br />

gen Verbindungen von <strong>und</strong> nach Duisburg.<br />

Das sollte sich im Interesse aller Beteiligten<br />

ändern, unterstrich Staake. „Wo wir noch<br />

nicht besetzte Märkte sehen, sind wir auch<br />

bereit, Risiken einzugehen, um mit unseren<br />

Partnern Kooperationsnetze aufzu bauen oder<br />

38 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/20<strong>07</strong><br />

das, was schon existiert, zu opti mie ren.“<br />

Marseille spielt eine zentrale Rolle für die<br />

Verbindung mit den Mittelmeerländern <strong>und</strong><br />

vor allem Marokko, Algerien <strong>und</strong> Tunesien.<br />

Außerdem ist Marseille für einige Schiff -<br />

fahrts linien aus Asien der erste Hafen Euro -<br />

pas. Wenn es hier eine effiziente Verbindung<br />

über Land beispielsweise nach Duisburg <strong>und</strong><br />

von dort aus in beliebige Zielregionen West-,<br />

Nord- <strong>und</strong> Osteuropas gäbe, könnte man<br />

mehrere Tage einsparen. Auch Guy Janin, Ge -<br />

neraldirektor des Hafens Marseille, wünscht<br />

sich eine engere Zusammenarbeit, durch die<br />

die internationale Bedeutung des Hafens nur<br />

gewinnen könne. Er räumt ein, dass gegen -<br />

wär tig 81 % der Transporte von <strong>und</strong> zum<br />

Hafen auf der Straße erfolgen, nur 13 % mit<br />

der Bahn <strong>und</strong> 6 % mit Binnenschiffen. Bis<br />

2010 soll der Anteil des Wasserweges 12-15<br />

% betragen <strong>und</strong> auch mit der Bahn verbinden<br />

sich viele Hoffnungen. Durch Öffnung des<br />

Bahnmarktes gebe es schon Bewegung, denn<br />

neben dem staatlichen Bahnunternehmen<br />

Fret SNCF sind jetzt auch sechs private An -<br />

bie ter zugelassen, die nach <strong>und</strong> nach ein<br />

eige nes Angebot aufbauen. So gibt es seit<br />

einigen Wochen eine Linie von Marseille-Fos<br />

nach Ludwigshafen durch Rail Link, ein Ge -<br />

mein schaftsunternehmen der Reedereigruppe<br />

CMA CGM <strong>und</strong> Con nex Transport. In Duis -<br />

burg will man daran eventuell anknüpfen<br />

<strong>und</strong> einen Pendelver kehr zwischen Lud wigs -<br />

hafen <strong>und</strong> Duis burg herstellen.<br />

Um die Bedingungen für die Binnenschiff -<br />

fahrt zu verbessern, baut der Hafen Mar seil le<br />

Koppelverband<br />

der Alcotrans auf<br />

der Rhone<br />

Bild: Klingsieck<br />

Die Hafenchefs von Duisport, Erich Staake (l.)<br />

<strong>und</strong> Marseille, Guy Janin, wollen künftig enger<br />

kooperieren Bild: Chaminas/duisport<br />

gegenwärtig in Fos zwei spezielle Kais für<br />

Binnenschiffe mit Ladebrücken aus. Ge gen -<br />

wärtig gibt es zwei Liniendienste per Bin -<br />

nenschiff in Marseille. Der größere ist River<br />

Shuttle Containers (RSC), der auch auf der<br />

Seine zwischen Le Havre <strong>und</strong> Paris aktiv ist.<br />

Die zweite Linie be treibt Alcotrans, eine<br />

Tochter der deut schen Imperial-Ree de rei, die<br />

seit De zember 2004 Contai ner von <strong>und</strong> nach<br />

Mar seille transpor tiert. 20<strong>05</strong> waren es<br />

13.000 TEU, davon zur Hälfte leere Con -<br />

tainer, <strong>und</strong> 2006 schon 19.000 TEU, da von<br />

80 % vol le. Ge gen wärtig sind zwei Schiffe im<br />

Ein satz, von denen das größere bis zu 274<br />

TEU trans por tieren kann. Wöchentlich zwei<br />

R<strong>und</strong>läufe verbinden Marseille-Fos, Valence<br />

<strong>und</strong> Lyon. Im laufen den Jahr soll ein drittes<br />

Schiff hin zu<strong>kom</strong>men. Lyon wird mehr <strong>und</strong><br />

mehr zum vorgescho be nen Terminal des<br />

Hafens Mar seil le. Während 2002 hier ledig -<br />

lich 4.000 TEU umgeschlagen wurden, waren<br />

es 2006 schon 57.000 TEU. Gegenwärtig ist<br />

ein zweiter Ter minal im Bau, der die Um -<br />

schlag kapazität noch einmal verdoppeln soll.<br />

Sowohl RSC als auch Alco trans fahren bei<br />

Bedarf auch über Lyon hinaus auf der Saône<br />

nach Chalon, Mâcon <strong>und</strong> bis Pagny, wo die<br />

Fahrt bislang für große Schiffe endet. Alco -<br />

trans plant, Container in Pagny auf Züge<br />

nach Straßburg, Mulhouse <strong>und</strong> vielleicht<br />

auch nach Duisburg zu ver laden.<br />

Ralf Klingsieck ❑

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