SUT_05_07_Screen_kom.. - Schiffahrt und Technik

Einer von vier HRP Ruderpropellern wird auf der
Kötter-Werft eingekrant
Parlamentarische Staatssekretärin Astrid Klug,
Ministerialrat Hoffmann und BMU-Sprecher
Waldhausen sowie an den Vertreter der Kre -
ditanstalt für Wiederaufbau, Bahrt, gerichtet,
sagte Deymann: „Ohne ihre Unter stützung
lägen die Pläne dieses Schiffes wahrscheinlich
noch immer in irgendeiner Schublade.“ Das
BMU hat den umwelt freund lichen innovativen
Schiffsneubau mit 30% der Bausumme bezu -
schusst. „Pilotpro jekte sind eben Pilotprojekte.
Aber nur durch Ihre Unterstützung können sie
Schiffsausrüstung TMS TILL DEYMANN
Bauwerft Kötter, Haren
Tankleitungssystem von Deymann
Rohrbau, Haren
Alu-Steuerhaus, Schiffsmöbel, Innenaus-
bau, Aircondition von Wessels, Haren
Autokran/Geräteträger Radar von
Büter, Meppen
Ankerwinden von Steger & Windhagen
Schiffselektrik und -elektronik von
Christophel Meß- und Regeltechnik,
Hamburg in Zusammenarbeit mit
KL-Lampe aus Meppen
Die Ruderpropeller mit 1 m Durchmesser sitzen
in Düsen und können 360° gedreht werden
verwirklicht werden“ lobte der neue
Schiffseigner diese für die deutsche Binnen -
schifffahrt seltene Unterstützung. Die Gele -
genheit nutzend, gab Deymann den ministe -
riellen Vertretern stell vertretend für seinen
Berufsstand noch einen Appell mit auf den
Weg nach Berlin: „Be lassen Sie es nicht dabei.
Es muss ja nicht in dieser Form wiederholt
werden, nicht jeder baut einen Prototyp.“ Mit
Zahlen unter mau erte Deymann, worüber es
nachzudenken gelte. Das Durchschnittsalter
der deutschen Frachtschiffe betrage 56 Jahre,
dass der Tankschiffe 35 Jahre. „Zu der deu t -
schen Flotte kommen jährlich ca. 5 Neubau ten
dazu, zur niederländischen ca. 50 – 60. Wo ran
liegt das?“ fragte er ein wenig provo zierend,
um gleich selbst die Antwort nachzu schieben:
„Mei ner Meinung nach zum einen an der
deutlich grö ßeren Investitionsbe reit schaft
unserer nie der ländischen Kol legen. Zum
anderen an den besseren Rahmen be dingun -
gen. Der von allen so hoch gelobte § 6b EstG.
hat einen gra vie -
renden Mangel: Das
Schiff, welches man
veräußern will muss
mindestens 6 Jahre
im Anlage ver mögen
sein, um den Ver -
äußerungsgewinn
voll in das neue
Invest ment stecken
zu können. Dass
kennen die Nieder -
länder so nicht und
dies bremst hier bei
uns gerade die
jungen dyna mischen
Unter neh mer aus.“
TECHNIK & SCHIFFFAHRT
Reform des § 6 b überfällig
Darüber hinaus sei das oft zu niedrige Eigen -
kapital hemmend. Die neuen Schiffe würden
immer teurer, die alten seien bald nichts mehr
wert. Der Markt verlange aber nach neuem,
sicherem Schiffraum. In den Nieder landen
helfe der Staat mit Bürgschaften. In Deutsch -
land würde das auf die Bürgschafts banken der
Länder hinauslaufen, die aber leider wenig
Erfahrung mit der Binnenschiff fahrt haben und
ihr Engagement auch be zahlt sehen wollten.
Eine Möglichkeit sei eine Kombination des
zinsgünstigen European Recovery Program-
Kredits (ERP-Kredit) mit speziellen Eigen -
kapital-Unterstützungsprogrammen. Diese
Programme müssten aber an die Laufzeiten
des langlebigen Wirtschaftsgutes „Binnen -
schiff“ angepasst werden. Abschließend for -
derte Deymann die Vertreter der Regie rung
auf, das deutsche Binnenschifffahrts gewerbe
mit maßgeschneiderten Fördermaß nahmen
deutlich stärker als bisher zu unter stützen,
61
MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK
5/2007