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SUT_05_07_Screen_kom.. - Schiffahrt und Technik

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HAFEN &<br />

TRANSPORT INTERMODAL<br />

Brunsbüttel sichert Rohstofflogistik für Norddeutsche Affinerie mit Futura Carrier<br />

Hafen-Hightech vom Feinsten<br />

Seit Anfang 20<strong>07</strong> schlägt die Nord -<br />

deutsche Affinerie (NA), größte<br />

Kupferhütte Europas, jährlich r<strong>und</strong><br />

1,3 Mio. t aus Übersee <strong>kom</strong>mendes<br />

Kupferkonzentrat im Unterelbe -<br />

hafen Brunsbüttel um. Das<br />

mittelständische Unternehmen<br />

Hafengesellschaft Brunsbüttel<br />

GmbH (HGB) investierte 38 Mio. €<br />

in hochmoderne Lager- <strong>und</strong><br />

Umschlagstechnik.<br />

Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar<br />

Uldall <strong>und</strong> die Hamburg Port Autho -<br />

rity gaben sich überrascht, als NA-<br />

Chef Dr. Werner Marnette, im Mai<br />

20<strong>05</strong> seine Entscheidung verkündete, den<br />

Rohstoffumschlag in den Unterelbehafen<br />

Brunsbüttel zu verlagern. Nachdem die bis -<br />

herige Umschlagsmöglichkeit im mittleren<br />

Freihafen einem neuen Containerterminal<br />

weichen muss war die NA bereit, 50 Mio. €<br />

in ein neues, kostengünstigeres Logistikkon -<br />

zept zu investieren. Die Pläne zum Projekt<br />

„Sprung über die Elbe“ des damaligen Bau -<br />

senators Michael Freytag mit Wohnungen in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zu Hafenum -<br />

schlag- <strong>und</strong> Industrieunternehmen <strong>und</strong> die<br />

fehlende Einigung mit der Hafenbehörde<br />

darüber, wo die jährlich r<strong>und</strong> 60 Seeschiffe<br />

mit den Rohstoffen anlanden sollten, unter -<br />

minierten die notwendige Planungs- <strong>und</strong><br />

Investitionssicherheit für die NA.<br />

Diese erhielt man im Unterelbehafen Bruns -<br />

büttel von der HGB, die sich mit einem<br />

ausgeklügelten Logistikkonzept gegen Mit -<br />

bewerber aus Stade, Buxtehude <strong>und</strong> Norden -<br />

ham durchsetzte. Die Familie Schramm,<br />

Besitzer der projektbeteiligten HGB, NAV-<br />

Consult <strong>und</strong> Erz Transport GmbH, konnte<br />

44 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/20<strong>07</strong><br />

Zünftige Schiffstaufe am 4. Juni in Brunsbüttel:<br />

Kaja Josephine, fünfjährige Tochter des Erz trans -<br />

port-Geschäftsführers Hans Helmut Schramm,<br />

war Taufpatin <strong>und</strong> Namensgeberin des Futura-<br />

Carriers Bild: Schramm GmbH<br />

Dank großem persönlichen Engagement,<br />

einer unbürokratischen Zusammenarbeit aller<br />

aus Politik <strong>und</strong> Wirtschaft am Projekt Be -<br />

teiligten sowie der zügigen Realisierung von<br />

Förderanlagen, Umschlagsflächen <strong>und</strong> Lager -<br />

hallen durch die Bauunternehmen Ludwig<br />

Freytag <strong>und</strong> TAGU aus Oldenburg, bereits im<br />

Dezember 2006 das neue Umschlags- <strong>und</strong><br />

Lagersystem für die Kupferkonzentrate der<br />

NA einweihen. Seit Januar 20<strong>07</strong> übernimmt<br />

die HGB für 20 Jahre die Transportlogistik<br />

vom Seeschiff bis in das Werk der Kupfer -<br />

hütte auf der Hamburger Peute. Eine Inves -<br />

tition von r<strong>und</strong> 38 Mio. € ist ihr der Deal<br />

wert: Zum Beispiel in die Lagerhalle, deren<br />

Gr<strong>und</strong>fläche von 246 mal 75 m in 21 Boxen<br />

aufgeteilt ist, in den Löschkran mit elektro -<br />

nisch gesteuerter Bandanlage, bis hin zu den<br />

beiden nagelneuen Binnenschiffen SOPHIA<br />

SORAYA <strong>und</strong> KAJA JOSEPHINE vom innova -<br />

tiven Schiffstyp ‚Futura Carrier.’ Gesamt -<br />

projektleiter ist Dirk Neuhaus von der HGB.<br />

Die Kupfererzkonzentrate, die wichtigsten<br />

Rohstoffe der NA, werden per Seeschiff in<br />

Ladungsgrößen bis 30.000 t im Unterelbe -<br />

hafen Brunsbüttel angelandet. Die Entladung<br />

Der beladene Futura-Carrier MS KAJA JOSEPHINE am Südkai im Binnenhafen Brunsbüttel · Bild: Schramm GmbH<br />

erfolgt vom neuen Löschkran über ein Schnelllaufband<br />

direkt ins Labor zur Probe nahme<strong>und</strong><br />

Wiege-Einrichtung in der großen Lager -<br />

halle. Dass die Richtlinien des Emis sions -<br />

schutzgesetzes eingehalten werden ist selbst -<br />

verständlich. Genauso selbstverständ lich ist<br />

es, dass hier neueste Hightech ein gesetzt ist.<br />

Aus dem eingehenden Rohstoff-Strom wird<br />

vollautomatisch mittels Edelstahl Probe -<br />

stecher eine Probe entnommen, die von der<br />

NA in Hamburg auf Fremdstoffe <strong>und</strong> – da<br />

eine kiloweise Abrech nung erfolgt – auf<br />

Restfeuchte untersucht wird. Per auto mati -<br />

schem Einlagerungssystem werden die Kon -<br />

zentrate in den einzelnen Boxen sorten rein<br />

gelagert. So können hier später bereits vor<br />

Ort ofengerechte Mischungen angelegt<br />

werden, die dann im Shuttleverkehr zur NA<br />

transportiert werden. Über die Geschwin -<br />

digkeit des Laufbandes bei der Zulieferung<br />

wird die gewünschte Zumischung gemacht.<br />

Es wird gerüttelt, gesiebt, gebrochen. Gegen<br />

den Staub werden die Mitarbeiter durch eine<br />

Abzugsanlage, die höchsten Filteransprüchen<br />

gerecht wird, <strong>und</strong> dem Einsatz von Radladern<br />

mit Überdruckkabinen geschützt.<br />

Die eingesetzte Software garantiert eine<br />

hohe Fehlererkennung. Wird ein falscher<br />

Trichter oder eine falsche Box angefahren, er -<br />

tönt ein Warnton oder das System blockiert,<br />

so dass keine falsche Mischung ent stehen<br />

kann.<br />

Bereits im Juni 2006 wurde die Erztransport<br />

GmbH & Co. KG gegründet, eine h<strong>und</strong>ert -<br />

prozentige Tochter der Hans Schramm &<br />

Christian Sonnemann <strong>und</strong> Torsten Andritter-Witt<br />

(r.) managen das Erzlogistikkonzept für die NA<br />

Bild: Grubert<br />

Schiffsdaten Futura Carrier MPC-975<br />

Länge: 97,5 m<br />

Breite: 13,6 m<br />

Tiefgang: 3,0 m<br />

Max Zuladung: 2.750 t<br />

Laderaumvolumen (3 Räume): 5.000 m³<br />

Hauptantrieb: 4 6 Zyl. Caterpillar C 18<br />

Antriebsleistung: 4 x 340 kW<br />

Antriebsystem: 4-fach Ruderpropeller<br />

Geschwindigkeit: 20 km/h

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