01.12.2012 Aufrufe

der zauberer der smaragdenstadt

der zauberer der smaragdenstadt

der zauberer der smaragdenstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

andini BIB.<br />

gesagt - gibt es nur ein Ding auf <strong>der</strong> Welt, vor dem ich mich fürchte", flüsterte er heiser<br />

dem Mädchen ins Ohr.<br />

„Oh!" rief Elli, „wovor denn? Vor einer Maus?"<br />

„Nein, vor einem brennenden Streichholz!"<br />

* * *<br />

Nach ein paar Stunden wurde <strong>der</strong> Weg holprig. Der Scheuch stolperte über Löcher, über<br />

die Totoschka hinwegsprang, während Elli sie umging. Da <strong>der</strong> Strohmann immer<br />

geradeaus ging, fiel er einmal übers an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Länge nach hin, was ihm aber nicht weh<br />

tat. Elli half ihm jedesmal aufzustehen, und er schritt, über seine Ungeschicklichkeit<br />

lachend, unbekümmert weiter.<br />

Dann las Elli am Wegrand einen dicken Ast auf und reichte ihn dem Strohmann, <strong>der</strong> ihn<br />

als Wan<strong>der</strong>stab benutzte und sich nunmehr beim Gehen viel sicherer fühlte.<br />

Dann wurden die Häuschen immer seltener, und Obstbäume waren überhaupt keine mehr<br />

zu sehen. Das Land war hier dünn besiedelt und unfreundlich.<br />

Die Wan<strong>der</strong>er machten an einem Bach halt. Elli nahm Brot aus ihrem Korb und bot ein<br />

Stückchen dem Scheuch an, <strong>der</strong> es jedoch höflich ablehnte.<br />

„Ich hab niemals Hunger, und das ist für mich sehr vorteilhaft."<br />

Elli nötigte ihn nicht und gab das Brot Totoschka, <strong>der</strong> es gierig verschlang und dann<br />

Männchen machte, damit man ihm mehr gebe.<br />

„Erzähl mir von dir, Elli, und von deinem Land", bat <strong>der</strong> Scheuch.<br />

Elli sprach lange über die weite Steppe von Kansas, wo im Sommer alles grau und staubig<br />

ist, ganz an<strong>der</strong>s als in Goodwins Wun<strong>der</strong>land.<br />

Der Scheuch hörte aufmerksam zu.<br />

„Ich verstehe nicht, warum du dich nach deinem trockenen und staubigen Kansas sehnst?"<br />

„Das kannst du nicht, weil du kein Gehirn hast", entgegnete das Mädchen. „Zu Hause ist es<br />

immer besser!"<br />

Der Scheuch lächelte pfiffig.<br />

„Das Stroh, mit dem ich ausgestopft bin, ist auf dem Feld gewachsen, meinen Rock hat ein<br />

Schnei<strong>der</strong> genäht und die Stiefel ein Schuster. Wo ist nun mein Zuhause? Auf dem Feld,<br />

beim Schnei<strong>der</strong> o<strong>der</strong> beim Schuster?"<br />

Elli wußte nichts zu antworten.<br />

Mehrere Minuten saßen sie schweigend da.<br />

„Vielleicht wirst du mir jetzt etwas erzählen?" fragte das Mädchen.<br />

Der Scheuch blickte sie vorwurfsvoll an.<br />

„Ich bin so jung, daß ich überhaupt nichts weiß. Man hat mich erst gestern gemacht, und<br />

ich hab keine Ahnung, was es vor mir auf <strong>der</strong> Welt gab. Zum Glück malte mir mein Herr<br />

zuerst die Ohren, und so konnte ich hören, was um mich vorging. Damals war zufällig ein<br />

an<strong>der</strong>er Käuer bei uns zu Gast, und das erste, was ich vernahm, waren seine Worte: ,Die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!