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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

Löwen verblüfft an. Sie konnten nicht begreifen, wie ein so unscheinbares Tier so laut<br />

brüllen konnte.<br />

Diese Pause ermöglichte es unseren Wan<strong>der</strong>ern, die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Schlucht zu erreichen.<br />

Mit drei Sätzen holte <strong>der</strong> Löwe sie ein. Die Säbelzahntiger, die sich die Beute nicht<br />

entgehen lassen wollten, traten gleichfalls auf den Stamm. Sie setzten vorsichtig eine Tatze<br />

vor die an<strong>der</strong>e, hielten nach jedem Schritt inne, knurrten drohend und bleckten ihre<br />

weißen Zähne. Ihr Anblick war so furchtbar, daß <strong>der</strong> Löwe zu Elli sagte:<br />

„Wir sind verloren! Lauft, so schnell ihr könnt, ich will die Bestien aufzuhalten versuchen.<br />

Lei<strong>der</strong> bin ich nicht dazu gekommen, mir bei Goodwin ein bißchen Mut zu holen! Ich<br />

werde aber trotzdem bis zum letzten Atemzug kämpfen!"<br />

Der Strohkopf des Scheuchs hatte an jenem Tag glänzende Einfälle. Er stieß den Holzfäller<br />

mit dem Ellbogen an und schrie:<br />

„Hau den Baum durch!"<br />

Der ließ sich's nicht zweimal sagen. Er schwang seine Riesenaxt so ungestüm, daß die<br />

Spitze des Baumes nach drei Hieben abbrach und <strong>der</strong> Stamm donnernd in die Tiefe stürzte.<br />

Die Ungeheuer sausten hinab und zerschellten an den spitzen Felsen des Abgrunds.<br />

„Hu!" atmete <strong>der</strong> Löwe erleichtert auf und reichte dem Scheuch feierlich die Tatze.<br />

„Schönen Dank! Also werden wir weiterleben. Ich glaubte schon, das Zeitliche segnen zu<br />

müssen. Es wäre kein Vergnügen, solchen Ungeheuern zwischen die Zähne zu kommen.<br />

Hört, wie mein Herz hämmert!"<br />

„Ach", seufzte <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller, „wie wünschte ich mir, daß mein Herz so schlage!"<br />

Die Freunde wollten den düsteren Wald so schnell wie möglich verlassen, denn sie<br />

fürchteten, daß noch an<strong>der</strong>e Säbelzahntiger auftauchen könnten. Aber Elli war so müde<br />

und verängstigt, daß sie einfach nicht weiter konnte. Der Löwe setzte sie und den kleinen<br />

Totoschka auf seinen Rücken, und sie schritten schneller aus. Bald sahen sie zu ihrer<br />

großen Freude, daß sich <strong>der</strong> Wald mehr und mehr lichtete. Die Sonne schien hell auf den<br />

Weg hinab, und bald kamen die Wan<strong>der</strong>er an einen breiten, reißenden Strom.<br />

„Jetzt brauchen wir uns nicht mehr zu fürchten", sagte <strong>der</strong> Löwe. „Die Tiger verlassen<br />

niemals ihren Wald, diese Bestien scheuen aus irgendeinem Grunde die weite Flur..."<br />

Allen wurde es leichter ums Herz, aber da stellten sich schon neue Sorgen ein.<br />

„Wie kommen wir nun ans an<strong>der</strong>e Ufer?" fragten Elli, <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller, <strong>der</strong> Feige<br />

Löwe und Totoschka fast gleichzeitig und hefteten ihre Augen auf den Scheuch.<br />

Durch die allgemeine Aufmerksamkeit geschmeichelt, setzte dieser eine wichtige Miene<br />

auf und preßte den Finger an die Stirn. Er dachte aber nicht lange nach.<br />

„Wasser ist nicht Land, und Land ist nicht Wasser", sagte er belehrend. „Über einen Fluß<br />

kann man nicht gehen, folglich..."<br />

„Folglich?" wie<strong>der</strong>holte Elli.<br />

„Folglich muß <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller ein Floß zimmern, das uns über den Fluß trägt."<br />

„Wie gescheit du doch bist!" riefen alle bewun<strong>der</strong>nd.<br />

„Ihr seid sehr liebenswürdig!" Der Scheuch verneigte sich.

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