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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

„Rettet unseren Freund, den Löwen! Er liegt auf dem Mohnfeld!"<br />

„Einen Löwen!" schrie die Königin entsetzt. „Er wird uns ja alle fressen!"<br />

„O nein", beruhigte sie <strong>der</strong> Scheuch, „das ist ein feiger und sehr zahmer Löwe, und<br />

außerdem schläft er."<br />

„Na, dann können wir's versuchen. Aber wie fangen wir's an?"<br />

„Gibt es viele Mäuse in Eurem Königreich?"<br />

„Oh, viele Tausende!"<br />

„Befiehlt, daß sich alle hier versammeln und daß jede einen langen Faden mitbringt."<br />

Königin Ramina gab den Höflingen Befehl, und diese stoben nach allen Seiten<br />

auseinan<strong>der</strong>.<br />

„Na, und du, Freund", wandte sich <strong>der</strong> Scheuch an den Holzfäller, „bau einen festen<br />

Karren, damit wir den Löwen aus dem Mohn herausführen."<br />

Der Holzfäller ging mit Feuereifer an die Arbeit. Als die ersten Mäuse mit langen Fäden<br />

zwischen den Zähnen ankamen, hatte er einen festen Karren mit Rä<strong>der</strong>n aus Holzklötzen<br />

fix und fertig gebaut.<br />

Aus allen Richtungen eilten die Mäuse herbei. Es waren ihrer viele Tausend, je<strong>der</strong> Größe<br />

und jeden Alters. Da konnte man kleine Mäuschen und mittelgroße und ganz große Mäuse<br />

sehen. Eine alte hutzlige Maus, die sich mit schwerer Mühe zur Wiese geschleppt hatte,<br />

verneigte sich vor <strong>der</strong> Königin und fiel im nächsten Augenblick rücklings um. Zwei<br />

Enkelinnen legten das Großmütterchen auf ein großes Klettenblatt und fächelten ihm mit<br />

Grashalmen Luft zu, um es aus <strong>der</strong> Ohnmacht zu wecken.<br />

Es war kein leichtes, so viel Mäuse vor den Karren zu spannen. Tausende Fäden mußten an<br />

<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse befestigt werden. Dabei hatten es <strong>der</strong> Holzfäller und <strong>der</strong> Scheuch sehr<br />

eilig, denn sie befürchteten, <strong>der</strong> Löwe könnte im Mohnfeld sterben, und die Fäden<br />

verwirrten sich in einem fort in ihren Händen. Hinzu kam, daß manche junge ausgelassene<br />

Mäuschen hin und her hüpften, wodurch sich die Fäden noch mehr verstrickten.<br />

Schließlich war aber je<strong>der</strong> Faden mit dem einen Ende am Karren und mit dem an<strong>der</strong>en am<br />

Schwanz einer Maus befestigt und die Ordnung wie<strong>der</strong>hergestellt.<br />

Elli erwachte und blickte staunend auf das Treiben. In wenigen Worten erklärte ihr <strong>der</strong><br />

Scheuch, was geschehen war, und wandte sich dann an die Königin:<br />

„Eure Majestät! Gestattet, Euch Elli vorzustellen, die Fee des Tötenden Häuschens."<br />

Die beiden verneigten sich höflich voreinan<strong>der</strong>, wie es hohen Damen geziemt, und es<br />

begann ein freundschaftliches Gespräch . . .<br />

Als die Vorbereitungen zu Ende waren, hoben <strong>der</strong> Holzfäller und <strong>der</strong> Scheuch mit großer<br />

Mühe den schweren Löwen auf den Karren. Die Mäuschen zogen an, und mit Hilfe <strong>der</strong><br />

beiden Freunde schleppten sie den Karren schnell aus dem Mohnfeld.<br />

Man brachte den Löwen zu <strong>der</strong> Stelle, wo Elli, von Totoschka behütet, dasaß. Das<br />

Mädchen dankte den Mäusen herzlich für die Rettung des treuen Freundes, den es so<br />

liebgewonnen hatte.

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