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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

„Heda, komm mal her! Wie heißt du?"<br />

Das Mädchen blickte, die Augen voller Tränen, zur Zauberin auf<br />

„Ich heiße Elli, gnädige Frau."<br />

„Sag, wie hast du dich <strong>der</strong> Schuhe meiner Schwester Gingema bemächtigt?" fragte<br />

Bastinda streng.<br />

Elli wurde puterrot.<br />

„Glaubt mir, gnädige Frau, es ist nicht meine Schuld, mein Häuschen fiel auf Frau<br />

Gingema und erschlug sie...<br />

,,Gingema ist tot . . .", hauchte die böse Zauberin.<br />

Bastinda hatte ihre Schwester nicht gemocht und sie viele Jahre nicht gesehen. Sie<br />

fürchtete aber, daß das Mädchen mit den silbernen Schuhen auch sie, Bastinda, vernichten<br />

könnte. Als sie jedoch das gutmütige Gesichtchen Ellis sah, beruhigte sie sich.<br />

Sie weiß nichts von <strong>der</strong> geheimen Kraft <strong>der</strong> Schuhe, dachte die Zauberin. Gelingt es mir,<br />

sie ihr zu entreißen, so werde ich noch mächtiger sein als früher, da die Wölfe, die Krähen,<br />

die schwarzen Bienen und <strong>der</strong> Goldene Hut mir zu Gebote standen.<br />

Die Augen <strong>der</strong> Alten glänzten vor Gier, ihre Finger krümmten sich, als zerrten sie schon<br />

die Schuhe von Ellis Füßen.<br />

„Hör, kleine Elli", krächzte sie, „du wirst mir als Sklavin dienen, und falls du schlecht<br />

arbeitest, werde ich dich mit einem großen Stock züchtigen und in einen finsteren Keller<br />

stecken, wo Ratten - große, hungrige Ratten dich fressen und deine feinen Knochen<br />

benagen werden. Hi, hi, hi, hast du kapiert?"<br />

„Oh, gnädige Frau, werft mich nicht zu den Ratten, ich werde Euch gehorchen!"<br />

Das Mädelchen war starr vor Schreck.<br />

Da gewahrte Bastinda Totoschka, <strong>der</strong> sich ängstlich an Ellis Beine schmiegte.<br />

„Was ist das für ein Tier?" fragte die Zauberin.<br />

„Das ist mein Hündchen Totoschka", erwi<strong>der</strong>te Elli mit zittern<strong>der</strong> Stimme. ,,Totoschka ist<br />

ein gutes Tier und hat mich sehr lieb."<br />

„Hm, hm", brummte die Zauberin. „Ich hab solche Tiere noch niemals gesehen. Paß auf,<br />

daß mir dieses Hündchen, wie du es nennst, nicht unter die Augen kommt, sonst werf ich<br />

es noch vor dir in den Keller zu den Ratten. Und jetzt folgt mir!"<br />

Bastinda führte ihre Gefangenen durch die herrlichen Gemächer ihres Schlosses, in denen<br />

alles violett war: die Wände, die Teppiche, die Möbel. An den Türen standen Zwinkerer in<br />

lila Röcken, die sich beim Erscheinen <strong>der</strong> Zauberin bis zum Boden verneigten und ihr<br />

ängstlich nachblinzelten. Schließlich kamen sie in eine dunkle, schmutzige Küche.<br />

„Du wirst die Töpfe, Pfannen und Kasserollen putzen, den Fußboden scheuern und den<br />

Ofen heizen. Meine Köchin braucht schon seit langem eine Gehilfin."<br />

Sie ließ das Mädchen, das wie versteinert dastand, in <strong>der</strong> Küche zurück und ging, sich die<br />

Hände reibend, in den Hinterhof.<br />

Der hab ich einen Schreck eingejagt! Nun will ich mir den Löwen vornehmen, und beide<br />

werden mir von jetzt ab auf den Wink gehorchen.

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