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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

Während sich die Wan<strong>der</strong>er die Sache überlegten, tauchte in <strong>der</strong> Ferne ein langbeiniger<br />

Storch auf, <strong>der</strong> sie neugierig betrachtete. Er stelzte würdevoll auf sie zu, blieb in sicherer<br />

Entfernung stehen, zog das rechte Bein an und verkniff das linke Auge.<br />

„Was seid ihr für Leute?" fragte er.<br />

„Ich heiße Elli, und das sind meine Freunde: <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller, <strong>der</strong> Feige Löwe und<br />

Totoschka. Wir ziehen in die Smaragdenstadt."<br />

„Da seid ihr auf dem falschen Weg", meinte <strong>der</strong> Storch.<br />

„Wir kennen den Weg. Aber <strong>der</strong> Fluß hat uns abgetrieben, und dabei ist uns ein Gefährte<br />

abhanden gekommen."<br />

„Wo ist er denn?"<br />

„Dort", Elli wies mit dem Finger auf den Fluß.<br />

„Was will er dort?"<br />

Der Storch war ein neugieriger Vogel, <strong>der</strong> alles genau wissen mußte. Elli erzählte ihm, was<br />

sich ereignet hatte.<br />

„Ach, wenn du ihm helfen könntest", sagte sie und faltete bittend die Hände. „Wir wären<br />

dir so dankbar."<br />

„Ich will mir's überlegen", erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Storch mit wichtiger Miene und kniff das rechte<br />

Auge zu (wenn ein Storch nachdenkt, schließt er immer das rechte Auge). Das linke Auge<br />

hatte er schon vorher zugekniffen.<br />

So stand er nun mit geschlossenen Augen da und wiegte sich auf dem linken Bein,<br />

während <strong>der</strong> Scheuch an seiner Stange überm Fluß hing und im Winde schaukelte. Die<br />

Wan<strong>der</strong>er waren vom Warten schon ganz nervös.<br />

„Ich will mal hören, worüber er nachdenkt", sagte <strong>der</strong> Holzfäller und trat leise an den<br />

Storch heran.<br />

Er hörte aber nur die gleichmäßigen, pfeifenden Atemzüge des Vogels und rief<br />

verwun<strong>der</strong>t:<br />

„Er schläft ja!"<br />

Der Storch war tatsächlich beim Nachdenken eingeschlafen.<br />

Da brüllte <strong>der</strong> Löwe grimmig:<br />

„Ich werd ihn fressen!"<br />

Der Storch, <strong>der</strong> einen leisen Schlaf hatte, öffnete sofort die Augen.<br />

„Ihr glaubt wohl, ich schlafe?" fragte er schlau. „Gefehlt. Ich dachte nur nach! Eine<br />

schwere Aufgabe . . . Ich würde euren Freund schon ans Ufer tragen, wenn er nicht so groß<br />

und schwer wäre."<br />

„Was redest du da?" rief Elli. „Weißt du denn nicht, daß <strong>der</strong> Scheuch mit Stroh ausgestopft<br />

und fe<strong>der</strong>leicht ist! Sogar ich könnte ihn tragen."<br />

„Na, dann will ich's versuchen", meinte <strong>der</strong> Storch. „Damit ihr's aber wißt: ist er zu schwer,<br />

so werf ich ihn ins Wasser. Es wäre natürlich besser, ihn vorher auf <strong>der</strong> Waage abzuwägen,<br />

da das aber nicht möglich ist, verzichte ich darauf."<br />

Der Storch war ein sehr umsichtiger Vogel.

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